Tipp-Sammlung: Inspektionskosten optimieren
Hallo zusammen,
da das Thema und insbesondere die Fragen hierzu in schöner Regelmäßigkeit aufpoppen: Warum erstellen wir hier nicht einfach mal eine Tipp-Sammlung? Man findet hierzu schon sehr viele Informationen, nur stehen diese leider sehr verteilt hier im Board und sind oft nur sehr mühsam zu finden.
Ich starte hier mal mit meinen Erfahrungen, insbesondere vom letzten Service - da bin ich mit einem Angebot über 240€ ohne Ölwechsel(!) in München gestartet und habe ihn dann nach Abarbeiten untenstehender Liste auf 90€ gedrückt. Es ging um die 3-Jahres-Inspektion, der 30.000er war letztes Jahr schon.
Vorweg: Alle Tipps beschreiben, was sich beim Vertragshändler alles ver- oder weghandeln lässt - ob das technisch tatsächlich immer sinnvoll ist, das lasse ich hier bewusst offen bzw. stelle es gerne auch zur Diskussion.
Wichtigster allgemeiner Tipp vorweg:Nicht alle Bestandteile der Inspektion sind tatsächlich zwingender Bestandteil derselbigen, und es erlischt nicht sofort die Garantie, wenn man mal irgendwas nur feststellen anstatt immer gleich tauschen lässt.
- Tipp 1: Längst bekannt, und meiner Einschätzung nach auch vollkommen gefahrlos: Öl selbst mitbringen. Richtige Norm beachten, und schon spart man 20€/Liter zur Vertragswerkstatt, also in Summe gerne mal 80-100€. Ging bisher bei allen meinen Vertragswerkstätten problemlos.
- Tipp 2: Standard-Verschleißteile grundsätzlich selbst tauschen: Scheibenwischer, Lampen, Pollenfilter, etc. (prüfen, aber nur anmerken lassen), dazu sagen, dass man diese selbst tauscht.
- Tipp 3: Grundeinstellung Xenon-Scheinwerfer: Konnte ich zweimal weghandeln ("die passen"😉. Mit bissl Erfahrung sieht man erstens selbst, ob die grob abweichen, zweitens hat meiner im Oktober eh TÜV.
- Tipp 4: Erweiterter Inspektionsumfang: Hier verbarg sich bei mir der Bremsflüssigkeitstausch. Dieser ist nach 3 Jahren fällig, bei mir also eigentlich erst im Oktober, natürlich klickt das die Werkstatt trotzdem gleich mal mit rein -> weitere 80€ weggehandelt, wird nächstes Jahr dann mitgemacht. Hierbei selbst bissl auf die eigene Bremsleistung achten und bewerten, ob´s evtl. doch schon früher Sinn macht.
- Tipp 5: Innenraumfilter: Selbst wechseln spart hier auch 40€. Kostet im Web 15€ (der gute Mann Aktivkohlefilter). Der Tausch ist beim Golf VII eigentlich total easy (Handschuhfach vorne aushängen, Klappe mit Schraubenzieher abheben, fertig). Anleitungen finden sich im Web. Und ob der auch gleich nach zwei Jahren schon gemacht werden muss, will ich auch mal stark anzweifeln - meiner sah auch nach dreien noch recht fit aus.
Geht man einfach nur in die Werkstatt und sagt "Inspektion bitte!" klicken sie einem die ganzen obigen Punkte natürlich mit rein in die Liste.
Nachhaken! Ganz wichtig. Was ist tatsächlich gemäß Inspektionsplan wann und wie zwingend nötig. Klar machen, dass man nur die zwingenden Sachen gemacht haben will, Verschleißteile selbst tauscht oder zumindest mitbringt 🙂
Weitere Tipps bitte gerne hier ergänzen!
Und wie gesagt, ob jemand es tatsächlich dann als technisch sinnvoll erachtet, alle obigen Punkte so zu handhaben (z.B. auf die Xenon-Einstellung zu verzichten) - dass muss man dann doch leider selbst entscheiden. Hängt sicherlich auch viel vom eigenen technischen Sachverstand ab.
Aber so als Kurzfazit: Bissl was geht immer 🙂
Gruß, Markus
Beste Antwort im Thema
Immer das gleiche hier bei MT:
Ein eigentlich sinnvoller Thread wird von den Diplom-Bedenkenträgern und Oberzeigefingerhebern zerschreddert.
Und am schlimmsten sind diejenigen, die ihr Geld offensichtlich im Keller stapeln, sich dann aber einen Golf kaufen und anschliessend den Werkstätten bereitwillig das Geld in den Rachen schmeissen. Und jeder, der das nicht genauso macht, wird als verantwortungsloser Geizhals hingestellt.
So, und nun zum Thema:
Angebote von mehreren Werkstätten einholen. Allein dadurch habe ich bei der 60.000er Inspektion 100 Euro gespart.
23 Antworten
@vwgolf100:
Zitat:
Was genau spare ich jetzt, wenn ich ein fälliges Item nicht im Mai, sondern im Oktober mache?
So "einmalig" darf man das eben nicht sehen:
Wenn von der Werkstatt immer wieder Serviceereignisse vorzeitig "mitgemacht" werden, bist du, über einen längeren Zeitraum gesehen, durchaus mehr Geld losgeworden, als nötig.
Genau die gleiche Sache ist es, wenn der Ölwechsel z.B. laut flexibler Berechnung nach 20 Monaten fällig wird und die Inspektion eigentlich erst nach 24 Monaten.
Wenn die Werkstatt die Inspektion dann vorzieht und dies immer wieder geschieht, ist der finanzielle Einsatz des Kunden in der Summe höher als nötig.
Das hat mit bloßem Verschieben nichts zu tun.
Ob das für den Kunden trotzdem in Ordnung ist, da für den ja nicht nur die finanzielle, sondern auch die zeitliche Belastung (immerhin 1 Servicetermin mehr) eine Rolle spielt, ist natürlich eine andere Geschichte.
Und man darf nicht vergessen, manche Arbeiten sind im Verbund günstiger. U.a. kann der Bremsflüssigkeitswechsel alleine 100€ kosten, im Rahmen der Inspektion nur etwa 50€.
Beim Bremsflüssigkeitswechsel gehe ich eher nicht davon aus...
die Werkstätten lassen sich ihre Arbeit(zeit) schon bezahlen und werden eher kaum quasi einen Rabatt einräumen, wenn man mehrere Arbeiten, die letztendlich nicht zusammenhängen, parallel durchführen lässt.
Auch der berühmte Wechsel des Pollenfilters wurde bei mir (Golf 6) schön extra (netto 9,60€), neben der Pauschale für das Inspektionsintervall abgerechnet.
Ist halt ein extra aufgeführtes "Serviceereignis" gewesen, dass mit der Inspektion nichts zu tun hat.
Ich lasse mein Auto nie in der Werkstatt waschen, auch nicht gratis. Meine Wischer tausche ich selber eh öfter als die Werkstatt es tun würde, mein Wischwasserbehälter ist voll, wenn ich zum Service fahre.
ich bringe mein Öl der entsprechenden Norm in originalverschlossenem Gebinde mit und ich bekomme auf Teile einen ausverhandelten Rabatt von 10%.
Sicherlich liesse sich wesentlich mehr rausholen. Aber so sind wir beide zufrieden.
Anfangs hab ich noch einige Marken Werkstätten verglichen, und auch da gab es deutliche Preisunterschiede.
Ähnliche Themen
Wir lernen aus dem bisherigen Thread-Verlauf:
- Es lässt sich durchaus einiges sparen bei den Inspektionskosten
- Mit der Angst und Unwissenheit des deutschen Verbrauchers lässt sich immer noch prächtig Geld verdienen 🙂
Und ich lasse hier wirklich alle Bedenken bei technischen Themen durchaus gelten, gerade der Bremsflüssigkeit. Im Zweifelsfall - klar, lieber einmal zu oft machen lassen. Ich mach´s echt keinem zum Vorwurf.
Ich möchte trotzdem mal ein paar weitere Denkanstöße geben:
Wir reden hier i.d.R. über Neuwagen bis zu einem Alter von 4 Jahren. Ich wäre mal sehr gespannt, wie oft manche der Vorredner hier ihre Fahrzeuge nach Auslaufen der Garantie dann noch zum Check fahren.
Andersrum: Bei älteren Fahrzeugen gilt dann meist auf einmal wieder, Checken und Richten nach Augenmaß und Notwendigkeit. Warum auch nicht, Bremsflüssigkeit z.B. ist i.d.R. nix, was zu einem spontanen Totalversagen der Funktion führt, sondern sich eher schleichend bemerkbar macht.
Und wenn ich mir dazu noch überlege, mit was für Material wir noch vor 20 Jahren über unsere Bahnen geschossen sind ...
Der Punkt: Eigentlich wär´s andersrum viel sinnvoller und logischer, nämlich die alten Möhren regelmäßig und konsequent durchzuchecken. Der TÜV reißt da nicht viel, wenn er auch die wichtigsten Punkte, wie Bremsleistung mit abdeckt 😉
Aber, wir lassen weiter brav unsere eh fast noch neuwertigen Kisten bis ins letzte Detail prüfen und jeden Pups richten, bis es uns dann nach Garantieauslauf plötzlich ziemlich wurscht wird ...
Gruß, Markus
Die Frage ist doch, fixe ich immer nur das schwächste Glied der dann doch recht alten Kette oder schaue ich erst, dass die Kette gar nicht so schnell altert. Dazu muss man früh anfangen und am Ball bleiben. Was mehr Sinn macht, bleibt die Frage. Aber es ist noch lange nicht jmd. doof und unwissend, wer sich kümmert.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 31. Mai 2016 um 12:19:24 Uhr:
Die Frage ist doch, fixe ich immer nur das schwächste Glied der dann doch recht alten Kette oder schaue ich erst, dass die Kette gar nicht so schnell altert. Dazu muss man früh anfangen und am Ball bleiben. Was mehr Sinn macht, bleibt die Frage. Aber es ist noch lange nicht jmd. doof und unwissend, wer sich kümmert.
Vollkommen d´accord.
Deswegen war der Themenstart ja auch bewusst als Tippsammlung an diejenigen formuliert, die bissl Geld sparen wollen - nicht als Anklage an diejenigen, die so "dumm" sind, zu viel auszugeben.
Es ist weder dumm, noch was dagegen einzuwenden aus Verbrauchersicht - dass es von Seiten der Werkstätten gerne mal mehr oder weniger üppig ausgenutzt wird hingegen vielleicht schon eher.
Es bleibt halt ein Hauptproblem der Foren, dass Aussagen und Themen gerne von Usern auf sich bezogen und dann auch noch als Anklage oder Angriff verstanden werden, die so nie gemeint waren.
Gruß, Markus
Zitat:
@vertigomagic schrieb am 31. Mai 2016 um 12:15:38 Uhr:
. . . . . Bremsflüssigkeit z.B. ist i.d.R. nix, was zu einem spontanen Totalversagen der Funktion führt, sondern sich eher schleichend bemerkbar macht.
Das ist ein Gerücht, denn wenn eine alte Bremsflüssigkeit beim Bergabfahren heiß wird, geht nix mehr, nur mehr die Bremse leer durch.
Ich fahre übrigens mit jedem meiner Autos so lange zu den vorgeschriebenen Wartungen, so lange ich es habe, auch wenn das Auto schon über 10 Jahre alt ist. Das ist mir die Sicherheit wert.
Ich habe einen Wartungsvertrag und brauche mich mit solchen Problemen nicht auseinander zu setzen. Besitze allerdings auch eine Garantieverlängerung, wo der Anspruch nur Garantiert ist, wenn die Wartungsarbeiten genau nach Herstellervorgaben gemacht worden sind!