Technische Produktinformation (Fahrwerk: Feststellbremse löst nicht); Vorgangs-Nr. 2021005/11
Anlässlich der Reparatur unseres sehr neuen VW up! - die Feststellbremse hatte nicht gelöst (s. Eintrag https://www.motor-talk.de/.../...lbremsen-blockieren-t4874207.html?... - erfuhr ich, dass es zu diesem Mangel seit kurzem die Technische Produktinformation (Fahrwerk: Feststellbremse löst nicht); Vorgangs-Nr. 2021005/11, Freigabedatum: 19.01.2018 gibt.
Einleitend heißt es darin: ‚Bei ungünstigen Wetterverhältnissen, insbesondere im Winter bei Einsatz von Streusalzen, kann es vereinzelt durch Feuchtigkeitseintritt in die Bremstrommel zum Festkorrodieren des Bremsbelags kommen. Durch das Festkorrodieren kann es zum Ausbrechen des Bremsbelags kommen.‘
Die Reparatur-Maßnahme ist so beschrieben:
Bremsbacken ersetzen und (wenn erforderlich) Ersatz der Bremstrommeln- Bremsbacken gemäß -> Reparaturleitfaden/ OT-Hinweise ersetzen
- Bremstrommeln auf Bremsbelagrückstände an der Reibfläche hin prüfen beziehungsweise prüfen, ob sich die Bremsbelagrückstände entfernen lassen.Wenn sich die Bremsbelagrückstände nicht rückstandsfrei entfernen lassen, müssen die Bremstrommeln gemäß -> Reparaturleitfaden/ OT-Hinweise ersetzt werden.
- Vor dem Anbau der Hinterräder muss die Zentrierung (siehe Bild 1, roter Pfeil) am gesamten Umfang mit Werkstattmitteln (zum Beispiel Drahtbürste) gründlich gereinigt werden.
- Konservierungsmittel Tectyl (OT-Nummer: D 322 100 M2) mithilfe eines Pinsels auf die Zentrierung (gesamter Umfang) der hinteren Radnaben/ Bremstrommeln aufbringen.
Ich bin sehr gespannt, ob diese Maßnahme von Erfolg gekrönt ist. Die Reparatur war im Februar 2018 durchgeführt worden, aber in der Zwischenzeit bin ich noch nicht wieder bei strömendem Regen unterwegs gewesen. - Dieses Thema wirft aber einige Fragen auf ...
Johann
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Johann14 schrieb am 29. Mai 2018 um 07:52:33 Uhr:
Wenn beim Auto die Bremsbeläge - in diesem Fall ja 'nur' an der Hinterachse - ausbröckeln, dann ist das ein Sicherheitsmangel. Ich denke bei diesem Zustand nicht an das Parken, sondern an ein möglicherweise erforderliches scharfes Bremsen. Und da können 'Belagstörungen' den Bremsvorgang z.T. erheblich beeinflussen.
Richtig, ein ausbröckeln darf es nicht bei "frischen" (=min. 5 Jahre alten) Bremsbelegen geben. Das wäre ein klarer Verarbeitungsmangel.
Aber wie viele Fälle gab es dazu? Gab es überhaupt welche?
Und wie wurden die ggf. behandelt?
Richtig ... tauschen wäre das das adäquate Mittel.
Ich bin auch dafür Probleme zu lösen, aber erst war bei dir das Problem das Festkleben, welches ein ausbröseln bedingen soll, jetzt bist du da weg, weißt nicht mehr so wirklichausbröselt und warum, aber weißt natürlich ganz genau weiter, dass es ein Sicherheitsproblem gibt ...
Sorry, für mich bist du das Paradebeispiel für Kunden, bei denen man einfach nur blocken kann und niemans ehrliche Internas heraus geben sollte. Die entsprechende fehlinterpretierte TPI deinerseits ist da schon das beste Beispiel.
82 Antworten
Zitat:
Hier geht es nicht um einen Sicherheitsmangel, sondern nur um einen Komfortmangel....
Johann verbeißt sich hier in etwas, dass die Nummer aus meiner Sicht nicht wert ist.
Wenn beim Auto die Bremsbeläge - in diesem Fall ja 'nur' an der Hinterachse - ausbröckeln, dann ist das ein Sicherheitsmangel. Ich denke bei diesem Zustand nicht an das Parken, sondern an ein möglicherweise erforderliches scharfes Bremsen. Und da können 'Belagstörungen' den Bremsvorgang z.T. erheblich beeinflussen.
In meinem Berufsleben zählten Probleme und Problemlösungen zu meinen Aufgaben. Ich hatte nie über Probleme hinweg gesehen, sondern sie aufgegriffen und zu ihren Lösungen beigetragen. Diese Denk- und Vorgehensweise habe ich auch für 'mein Leben danach' beibehalten. Und deshalb 'stolpere' ich auch heute noch über Probleme. Die Methode "nichts sehen, nichts hören, nichts sagen" habe ich mir nie zu eigen machen können. - Und deshalb auch meine Aktivitäten bei diesem Mangel ...
Johann
Zitat:
Johann verbeißt sich hier in etwas, dass die Nummer aus meiner Sicht nicht wert ist.
Und noch ein Punkt, auf den ich allergisch reagiere, weil VW geschrieben hatte:
Zitat:
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen zu internen Prozessabläufen keine Rückmeldung geben können.
Für diese im Wesentlichen inhaltsfreien Reaktionen der VW-Kundenbetreuung brachten leider keine verwertbaren Informationen zu meinen recht konkreten Sachfragen!
Würdest Du so einen 'Schwachsinn' etwa unkommentiert stehen lassen? Das ist ein Griff ins Klo!
Johann
Ausbröckeln sicher nicht. Aber schon 2006 hatte ich das Problem bei einem Polo. Im Frühjahr bekommen und ab Herbst, sobald es feucht wurde, fürchterliches quietschen. Im 7 Monat konnte ich daher das Problem erst bemängeln. VW lehnte rigoros ab, 6 Monate Beweislastumkehr erreicht! Im späteren Verlauf kam es dazu öfter zu einem festfrieren, da sich wohl zuviel Feuchtigkeit in der Trommel gesammelt hat, irgendwo unterwegs eine saublöde Sache!!!
Abhilfe war tatsächlich nur jeden Herbst 50€ an die Werkstatt zum reinigen zu geben, mit dem quitschen zwischendurch musste man leben.
Also ich freue mich, wenn sich hier jmd. festbeißt. Auch wegen der Kommentare von VW, da kann ich auch ein paar Dreizeiler zu erzählen. Das Höchste war: Kulanz? Aber ihre Garantie ist abgelaufen, da können wir keine Kulanz geben...
Ich habe durchaus auch viel positives zu berichten, deswegen fahre ich weiter VW. Aber das heißt nicht, dass nicht jmd. mal seinen Unmut durchsetzen darf.
VW nerven, finde ich ja durchaus gut, wenn man dafür Zeit und Muße hat.
Aber das KBA hat wirklich andere Baustellen, zumal bei der ohnehin geringen Bremslast der Hinterachse in Praxis und fehlenden Fällen, dass es je aus heiterem Himmel zu massivem Überbremsen der Hinterachse gekommen ist, ich noch an dem ausreichend großen Sicherheitsrisiko zweifele.
Tagtäglich gibt es zig Gründe, aus denen Autos nicht die optimale Bremsleistung bringen. Bleibt es dabei kontrollierbar, ist das aus meiner Sicht noch kein Grund zur Panik, um eine solche Behörde einzuschalten.
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Gerade im Winter, wenn eine Straße schon rutschig ist, ist es nicht lustig wenn ein Hinterrad blockiert.
Zitat:
Aber das KBA hat wirklich andere Baustellen, zumal bei der ohnehin geringen Bremslast der Hinterachse in Praxis und fehlenden Fällen, dass es je aus heiterem Himmel zu massivem Überbremsen der Hinterachse gekommen ist, ich noch an dem ausreichend großen Sicherheitsrisiko zweifele.
Das ist sicherlich richtig. Das KBA ist seit geraumer Zeit sehr gefordert, den 'Dieselskandal' in den Griff zu kriegen, und die von den Herstellern durchgeführten bzw. durchzuführenden Maßnahmen zu überwachen.
VW ist aber nicht unwissend. Gestern habe ich Kopie meines Schreibens auch nach Wolfsburg geleitet. Darüber hinaus ist auch die Presse involviert. - Das alles wäre entbehrlich gewesen, wenn Verkäufer oder Hersteller auf Ehrlichkeit und klare Antworten gesetzt hätten. Wie ich schon ausgeführt hatte, muss dafür nicht der schriftliche Weg gewählt werden, ein nicht-kompromittierendes Gespräch wäre eine gute Alternative gewesen. Da der Hersteller aber aufs 'Mauern' gesetzt hatte, muss er jetzt damit leben.
Johann
Zitat:
@Johann14 schrieb am 29. Mai 2018 um 07:52:33 Uhr:
Wenn beim Auto die Bremsbeläge - in diesem Fall ja 'nur' an der Hinterachse - ausbröckeln, dann ist das ein Sicherheitsmangel. Ich denke bei diesem Zustand nicht an das Parken, sondern an ein möglicherweise erforderliches scharfes Bremsen. Und da können 'Belagstörungen' den Bremsvorgang z.T. erheblich beeinflussen.
Richtig, ein ausbröckeln darf es nicht bei "frischen" (=min. 5 Jahre alten) Bremsbelegen geben. Das wäre ein klarer Verarbeitungsmangel.
Aber wie viele Fälle gab es dazu? Gab es überhaupt welche?
Und wie wurden die ggf. behandelt?
Richtig ... tauschen wäre das das adäquate Mittel.
Ich bin auch dafür Probleme zu lösen, aber erst war bei dir das Problem das Festkleben, welches ein ausbröseln bedingen soll, jetzt bist du da weg, weißt nicht mehr so wirklichausbröselt und warum, aber weißt natürlich ganz genau weiter, dass es ein Sicherheitsproblem gibt ...
Sorry, für mich bist du das Paradebeispiel für Kunden, bei denen man einfach nur blocken kann und niemans ehrliche Internas heraus geben sollte. Die entsprechende fehlinterpretierte TPI deinerseits ist da schon das beste Beispiel.
Johann, vielen Dank für dein Engagement zum Thema Trommelbremse!
Kannst Du Dein Problemlöseverhalten bitte auch in der Politik einsetzen?
Erm, also ich verstehe das sicherheitsproblem irgendwie nicht:
Es gibt nichts sichereres als ein ato, dass nicht vom parkplatz wegkommt, damit sind unfällepraktisch ausgeschlossen
Und die bremsleistung an der hinterachse hält sich beim up mehr als in grenzen. Da dürfte selbst mit einem zu zwei drittel entfernten bremsbelag wenig unterschied spürbar sein bei einer starken bremsung und bei vorausschauender fahrweise könnten 3 von 4 bremsen komplett ausfallen und die wenigsten fahrer würden es bemerken
Es ist ärgerlich, ja, aber wenn die par wenigen euro bei einem tausch das problem für eine zeit lang lösen, dann bekommt meiner jetzt jeden 2. Herbst neue stoppersöckchen
Irgendwer meint wohl, es könnte sich ein abgebrochener Bremsbelagbrösel so zwischen Belag und Trommel verkannten, dass die Hinterachse überbremsen kann.
Wer daran glaubt, sollte aber auch Lotto spielen.
Zitat:
@gato311 schrieb am 30. Mai 2018 um 22:07:05 Uhr:
Irgendwer meint wohl, es könnte sich ein abgebrochener Bremsbelagbrösel so zwischen Belag und Trommel verkannten, dass die Hinterachse überbremsen kann.
Das kann schon passieren, aber ich bin da bei Matze, das passiert nicht mit Bremsbelägen die in Ordnung sind und nicht uralt.
Habe ich selbst schon erlebt, aber da waren die Beläge halt richtig alt. Rückwärtsfahren war nicht mehr drin, da hat es blockiert.
Aber wenn es passiert (weil sie inzwischen doch richtig alt), dann doch bitte beim Lösen der Feststellbremse und nicht beim Fahren.
Zitat:
Richtig, ein ausbröckeln darf es nicht bei "frischen" (=min. 5 Jahre alten) Bremsbelegen geben. Das wäre ein klarer Verarbeitungsmangel.
Aber wie viele Fälle gab es dazu? Gab es überhaupt welche?
Definitiv
wissen? Nein! Allein die Aussagen in der Technischen Produktinformation weisen darauf hin, dass es mehrere Fälle gegeben haben muss. Denn sonst wäre der Text nicht so formuliert worden!
Zitat:
Ich bin auch dafür Probleme zu lösen, aber erst war bei dir das Problem das Festkleben, welches ein ausbröseln bedingen soll, jetzt bist du da weg, weißt nicht mehr so wirklichausbröselt und warum, aber weißt natürlich ganz genau weiter, dass es ein Sicherheitsproblem gibt …
Was an unserem up! war, weiß ich nicht wirklich. Es war 'lediglich' das Nichtlösen der Feststellbremse, was mich zum VW-Händler geführt hatte. Und ich weiß (von der Werkstatt), dass der Schaden gemäß Technischer Produktinformation abgearbeitet worden war.
Da aber in der Zwischenzeit weder mein VW-Händler noch VW-AG meiner Argumentation widersprochen haben (obwohl sie voll informiert worden waren), muss ich davon ausgehen, dass der Bremsbelag zumindest festkorrodiert war.
Zitat:
Sorry, für mich bist du das Paradebeispiel für Kunden, bei denen man einfach nur blocken kann und niemans ehrliche Internas heraus geben sollte. Die entsprechende fehlinterpretierte TPI deinerseits ist da schon das beste Beispiel.
Da es mein Pkw ist (und kein Miet- oder Leasing-Fahrzeug), will ich schon wissen, welcher Schaden (nach so kurzer Zeit!) eingetreten und wie er beseitigt worden war. Dieses Bedürfnis ist doch absolut normal! - Wenn ich beim Arzt bin, möchte ich auch wissen, was er festgestellt und nicht festgestellt hatte. Und es interessiert mich brennend, welche nächsten Schritte es nun einzuleiten beabsichtigt. Warum? Weil es meinen Körper und meine Gesundheit betrifft.
Bei unserem VW up! liegt es auch nicht anders. Und wenn Hersteller und Händler mit offenen Karten spielen, können sie nur gewinnen. Nämlich Vertrauen. Die wichtigste Basis für VW und VW-Händler! Wer mir eine Technische Produktinformation vorenthält, hat offensichtlich etwas zu verbergen. Damit schafft er kein Vertrauen!
Johann
Zitat:
Johann, vielen Dank für dein Engagement zum Thema Trommelbremse!
Engagement ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Obwohl ich sehr häufig feststellen muss, dass zahlreiche Mitmenschen lieber ihre Hände in den Schoß legen …
Ich hatte mich 15 Jahre lang intensiv für den Reisemobil-Tourismus eingesetzt, einige Jahre sogar 6-8 Stunden täglich. Natürlich ehrenamtlich und unbezahlt.
Zitat:
Kannst Du Dein Problemlöseverhalten bitte auch in der Politik einsetzen?
Gute Idee, in unserer Kleinstadt setze ich mich bei vielem Themen tatkräftig ein. Aber nicht im Stadtrat, da möchte ich auch Jüngeren eine Chance geben!
Johann
Zitat:
@Johann14 schrieb am 31. Mai 2018 um 08:27:34 Uhr:
Allein die Aussagen in der Technischen Produktinformation weisen darauf hin, dass es mehrere Fälle gegeben haben muss. Denn sonst wäre der Text nicht so formuliert worden!
Nein, die Geschichte ist seit Jahrzehnten bekannt und ein Thema. Der Text ist nur Copy/Paste. Allerdings sind die ältesten UP´s auch schon 7 Jahre alt. Das kann bei den Ersten bereits ein Thema sein, gelesen habe ich davon aber noch nichts (auch wenn die sicher zu mehr als 95% noch mit den ersten Belägen unterwegs sind).
Zitat:
@Johann14 schrieb am 31. Mai 2018 um 08:27:34 Uhr:
Was an unserem up! war, weiß ich nicht wirklich. Es war 'lediglich' das Nichtlösen der Feststellbremse, was mich zum VW-Händler geführt hatte. Und ich weiß (von der Werkstatt), dass der Schaden gemäß Technischer Produktinformation abgearbeitet worden war.
Das glaube ich sofort, einmal tauschen bitte.
Aber ich muss dich enttäuschen, die Neuen werden auch wieder festkleben (aber nicht ausbröseln). Aber früher oder später wird man dir wohl beibringen (müssen), dass das Stand der Technik ist).
P.S.:
Auch wenn die dir nicht widersprechen, ist das kein Beleg für deine Thesen. Mit einem Vorgang des Festkorrodierens hat das Festkleben übrigens nichts zu tun.