TDI entrußen?

VW Golf 4 (1J)

Letztens kam ich in den Genuss den Turbolader meines Golf4 TDI Jahrgang 2001, AXR-Motor, 101PS, 160Tkm, zu erneuern. Die VTG war fritte und über das Lager wurde ordentlich Öl in den Ladeluftkühler geblasen.
Bei der Aktion musste ich u.a. die Abgasrückführung demontieren. Am Lufteinlass alles sauber, am Ausgang die schwarze Pest. Bis zu 5mm Ruß habe ich dort mechanisch abgebaut. Der Stößel der Abgaszuführung war vor lauter Ruß nur zu erahnen und wohl kaum noch funktionsfähig. Nach Demontage des angrenzenden Luftkanals (Ansaugspinne kann man beim Turbo ja nicht sagen) zeigte sich das gleiche Bild. Der Querschnitt war um gut 1/3 durch Ruß verkleinert. Auch die Raucherlunge habe ich bergmännisch angebaut.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es u.a. im Zylinderkopf im Bereich der Ventile nicht anders aussehen wird. Inzwischen habe ich das gute Stück wieder zusammen und alles läuft wieder. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber.

Gibt es ein Wundermittel, das diesen Ruß im laufenden Betrieb abbauen kann? Ich habe keine Lust auch noch den Zylinderkopf zwecks Reinigung zu demontieren. Der Dreck sollte dann natürlich nicht den Turbolader (VTG) zusetzen und ggf. über einen begrenzten Zeitraum "abrauchen"?!

10 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von PetersGolfTDI


Letztens kam ich in den Genuss den Turbolader meines Golf4 TDI Jahrgang 2001, AXR-Motor, 101PS, 160Tkm, zu erneuern. Die VTG war fritte und über das Lager wurde ordentlich Öl in den Ladeluftkühler geblasen.
Bei der Aktion musste ich u.a. die Abgasrückführung demontieren. Am Lufteinlass alles sauber, am Ausgang die schwarze Pest. Bis zu 5mm Ruß habe ich dort mechanisch abgebaut. Der Stößel der Abgaszuführung war vor lauter Ruß nur zu erahnen und wohl kaum noch funktionsfähig. Nach Demontage des angrenzenden Luftkanals (Ansaugspinne kann man beim Turbo ja nicht sagen) zeigte sich das gleiche Bild. Der Querschnitt war um gut 1/3 durch Ruß verkleinert. Auch die Raucherlunge habe ich bergmännisch angebaut.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es u.a. im Zylinderkopf im Bereich der Ventile nicht anders aussehen wird. Inzwischen habe ich das gute Stück wieder zusammen und alles läuft wieder. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber.

Gibt es ein Wundermittel, das diesen Ruß im laufenden Betrieb abbauen kann? Ich habe keine Lust auch noch den Zylinderkopf zwecks Reinigung zu demontieren. Der Dreck sollte dann natürlich nicht den Turbolader (VTG) zusetzen und ggf. über einen begrenzten Zeitraum "abrauchen"?!

Das Problem ensteht i.d.R durch entweder relativ hohen Kurzstreckenanteil, schlecht eingestellten Motor - bzw Fehler (russt zuviel), oder ausschliesslich sparsames cruisen.

Helfen kann dir auch das Tanken der "Sonderdiesel" Sorten die über eine höhere Cetanzahl verfügen und sichtbar Russärmer verbrennen. Der billigste Fall ist hier TOTAL wo der bessere Diesel meist nur 5 cent mehr kostet bei ARAL Tendenz 10 Cent bei Shell eher richtung 20 cent ...

Ab und an braucht der Abgastrakt auch mal ein bissle Temperatur und Ausfahrt auf der Autobahn .... die Ansaugbrücke kann man demontiert auch gut im Dieselbad reinigen.

@ te: hast du da mal bilder von gemacht ? ich hatte beim zkd wechsel auch das agr ventil gereinigt, war schon ne richtige kruste drinnen. die kanäle im zlinderkopf habe ich mir allerdings weniger angeschaut🙄🙁 waren aber glaube auch normal vom gebrauch her. habe nur den kopfboden ( ventile ) gereinigt.
hat sich die reinigung der ansaugbrücke schwierig gestaltet ? würde die auch mal gern etwas reinigen.

edit: da meine vtg fest war habe ich diesen reiniger verwendet. seit 25000 km keine probleme bis jetzt gehabt (gottsei dank😁)
http://www.google.de/search?...

Zitat:

Original geschrieben von GTI Fahrer


@ te: hast du da mal bilder von gemacht ? ich hatte beim zkd wechsel auch das agr ventil gereinigt, war schon ne richtige kruste drinnen. die kanäle im zlinderkopf habe ich mir allerdings weniger angeschaut🙄🙁 waren aber glaube auch normal vom gebrauch her. habe nur den kopfboden ( ventile ) gereinigt.
hat sich die reinigung der ansaugbrücke schwierig gestaltet ? würde die auch mal gern etwas reinigen.

edit: da meine vtg fest war habe ich diesen reiniger verwendet. seit 25000 km keine probleme bis jetzt gehabt (gottsei dank😁)
http://www.google.de/search?...

Über die vorangegangene Fahrweise kann ich wenig sagen, da ich das gute Stück erst seit wenigen Monaten habe. Ein relativ großer Kurzstreckenanteil halte ich aber durchaus für möglich. Dadurch auch die massive Verrußung. Inzwischen überwiegt aber der Autobahnanteil.

Bilder habe ich von der ganzen Aktion nicht gemacht. Die "Ansaugbrücke" habe ich mit einem Dreikantschaber freigekratzt. Noch besser wäre es mit einer Zopfbürste an einer biegsamen Welle gegangen. Das fetzt, der Kanal blinkt und man selbst sieht aus wie Sau.
Den VTG-Reiniger hatte ich mir auch angetan. Geholfen hat er recht wenig. Außerdem war damit nicht nach Problem mit dem undichten Lager behoben.
Unklar ist mir die Reinigungslösung mit der höheren Cetanzahl. Das soll zwar weniger rußen, aber auch den bestehenden Ruß entfernen können? Schließlich würde nur ein kleiner Teil der Abgase durch die AGR zurückgeführt. Das Ganze würde wohl eher zur Vermeidung weiterer Ablagerungen im Abgastrakt im Bereich Krümmer bis Auspuff führen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine "Injektion" eines Rußlösers in den Luftsektor Abhilfe schaffen könnte. Schließlich klebt das schwarze Zeug ja im Eingangsbereich - VOR der "Brennkammer". Am besten wäre also den Ruß dort lösen zu lassen, ab durch den Brennraum und mit höherer Cetanzahl verhindern, dass sich das Zeug anschließend irgendwo im Abgasbereich wieder festsetzt. Traumhaft wäre, wenn dann die Kanäle wieder blank wie Kinderpopo sind. Dafür würde ich auch ein paar Tage mit schwarze Wolke fahren.

Wenn dann würde ich den krempel abbauen und einmal seperat Reinigen.

Wenn sich Krustenteile so lösen mit diversen Mittelchen könnte ja auch mal was grösseres durch den Motor gezogen werden - ob das so guttut... ?

Die besseren Diesel werden wohl eher dazu taugen die Verrußung künftig einzuschränken .... alte Russkrusten kann ich mir nicht wirklich vorstellen dass das damit weggehen soll.

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also bis jetzt konnte ich wie gesagt nichts negatives berichten.
bei mir lag es wahrscheinlich nur an der hängenden vtg, da der lader schon mal ersetzt wurde. wie hast du das mit den lager mitbekommen?
wenn es verhindert das sich die "neuen ablagerungen" fest setzen ist es doch gut somit bleibt der lader beweglich😁

ist es denn schwierig das teil abzubauen ? hatte schon mal geschaut , sieht von oben sehr zugebaut aus😕

Zitat:

Original geschrieben von GTI Fahrer


also bis jetzt konnte ich wie gesagt nichts negatives berichten.
bei mir lag es wahrscheinlich nur an der hängenden vtg, da der lader schon mal ersetzt wurde. wie hast du das mit den lager mitbekommen?
wenn es verhindert das sich die "neuen ablagerungen" fest setzen ist es doch gut somit bleibt der lader beweglich😁

ist es denn schwierig das teil abzubauen ? hatte schon mal geschaut , sieht von oben sehr zugebaut aus😕

Das defekte Lager hat sich mit recht hohem Ölverlust bemerkbar gemacht. Wenn nicht nach außen über defekte Dichtungen oder nach innen durch sichtbare Verbrennung - irgenwo muß das Zeug ja bleiben. Wenn dann auch noch eine deutliche Ölspur am Schlauch zwischen Lader und Ladeluftkühler hängt, ist das schon sehr verdächtig. Ein Blick in deren Innereien sagt dann schon alles.

Den Lader zu demontieren ist relativ einfach. Die Hauptarbeit liegt im Freilegen des Teils. Schließlich will man ja das Teil nicht nur abbauen, sondern auch herausbekommen.
Von unten am Lader die Luftschläuche, das Rohr zum Auspuff und zum AGR, den Schlauch zur Unterdruckdose und die Ölzu- und ablaufleitung demontieren. Von oben den Luftkanal kurz hinter dem LMM bis zum Lader herausnehmen. Ebenso die komplette AGR und die "Ansaugspinne" (den daran angebauten Wärmetauscher vorher abschrauben und baumeln lassen). Bei der Gelegenheit sollte man die Ölzulaufleitung mit auswechseln. Das gestaltet sich nicht einfach, da das Rohr von der Ölpumpe (vorne) bis zum Lader verläuft, dabei etliche male gebogen ist und man vor lauter Schläuchen und Kabeln so gut wie nichts sieht. Dann den Krümmer mit Lader abschrauben und nach oben rausheben. Ein neuer Anbausatz für den Lader besteht aus Schraubenbolzen, Muttern, Dichtungen und einer Spritze. Mit der Spritze sollte man vor Anbau der Ölzulaufleitung an den Lader dessen Lager vorab ölen. Sonst kann die ganze Aktion wegen Lagerschaden kurzfristig wiederholt werden. Alles gut mischen und in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren. Wenn man dann noch Schrauben übrig hat, sollte man sich Gedanken machen :-)

erstmal schöne anleitung 🙂
wollte erstmal nur die ansaugbrücke reinigen bzw ausbauen, du schreibst auch von unten, kann man das auch "problemlos" von oben erledigen weil ich keine hebebühne zur hand habe 😉
an meinen ölverbrauch kann ich eigentlich nichts "bemängeln" habe mal grob hochgerechnet und bin auf knapp nen liter auf 15tkm gekommen. denke das ist noch in ordnung. oder?
werde mal mein glück die tage versuchen. kann man die dichtung von der ansaugbrcke nochmal benutzen ? oder gleich ne neue rein machen ? was kostet die denn neu.

Zitat:

Original geschrieben von GTI Fahrer


erstmal schöne anleitung 🙂
wollte erstmal nur die ansaugbrücke reinigen bzw ausbauen, du schreibst auch von unten, kann man das auch "problemlos" von oben erledigen weil ich keine hebebühne zur hand habe 😉
an meinen ölverbrauch kann ich eigentlich nichts "bemängeln" habe mal grob hochgerechnet und bin auf knapp nen liter auf 15tkm gekommen. denke das ist noch in ordnung. oder?
werde mal mein glück die tage versuchen. kann man die dichtung von der ansaugbrcke nochmal benutzen ? oder gleich ne neue rein machen ? was kostet die denn neu.

Natürlich kannst Du auch nur die Ansaugbrücke demontieren. Dabei dürfte aber der Luftkanal zwischen LMM und Lader sehr stören. Die komplette Demontage des AGR und des Wärmetauschers wird dann schwierig. Weiterhin sind dann die Mutters der Brücke nicht sichtbar und es wird auch dort zum Blindflug. Beim Zusammenbau hatte ich die Wahl, ob ich die Muttern der Brücke oder die oberen vier Muttern des Krümmers nicht sehen konnte. Ich hatte dann erst den Lader auf die rechte Antriebwelle gelegt, die Ansaugbrücke und dann den Lader montiert.

Eine Hebebühne habe ich auch nicht. Ich habe die Karre auf zwei Auffahrrampen gefahren (15€ im Baumarkt) und mich drunter gelegt. Die Demontage der Ansaugbrücke war bei mir nicht geplant gewesen und deshalb habe ich auch keine neue Dichtung dafür besorgt. Glücklicherweise war die Dichtung noch in Ordnung und war nicht gerissen. Deshalb habe ich das Teil auch wieder eingebaut. Neu wird das gute Stück aber auch nicht viel kosten. Wenn Du die Aktion schon vorher planst, würde ich vorher auch eine neue besorgen. Stell Dir vor, Du hast vor die alte Dichtung wieder zu benutzen, die geht kaputt und Du musst Dir doch eine neue besorgen. Dann hast Du u.U. die Karre zwei Tage mit "offener Hose" da stehen und kannst wegen dem flachen Kackteil nicht weitermachen.

was für ein wärmetauscher 😕🙄😁
also den luftkanal den könnte ich wegbauen das sollte nicht das problem sein. weiß nur nicht so recht zwecks der ölleitung vom turbo, das da die muttern/bolzen wegreißen.

Es verläuft ein Rohr mit zwei Flexstellen vom Lader von unten an einen Alublock. Von da ein Rohr oben vom Alublock zum AGR. An diesem Alublock ist ein Wärmetauscher inkl. Schläuche geschraubt. Ich gehe mal davon aus, dass das Teil die Abgase kühlt bevor sie den AGR erreichen. Genau kann ich's auch nicht sagen, da die Doku fehlt.

Die Bolzen und Muttern sind im Montagesatz des Laders enthalten und haben nix mit der Ölleitung zu tun.

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