Startprobleme Sym/LXR 200
Hallo,
mein Peugeot-Roller LXR200i springt meistens nicht an ohne Antaktung der Einspritzdüse.
Also: Ich starte und der Anlasser dreht den Motor. Unter die Sitzbank hab ich mir einen Tastschalter gelegt, der das grün/schwarze Kabel der Einspritzdüse mit Masse verbindet. Ein kurzes Tasten während des Startvorgangs reicht, um den Roller zum laufen zu bringen. Wenn er dann läuft, ist alles einwandfrei. Wenn ich den Roller ausschalte, wieder das gleiche Spiel von vorne. Sitzbank hoch, starten, tasten....der Motor kann kalt oder warm sein...kein Unterschied.
An der Einspritzdüse habe ich mit einem einfachen Messgerät beim Starten 0,1 Volt gemessen, im Leerlauf 0,7 Volt, mit erhöhter Leerlaufdrehzahl ca. 3 Volt.
Gereinigt habe ich die Einspritzdüse, das Steuergerät und den Regler habe ich ausgetauscht.
Kann es doch noch an der Einspritzdüse liegen oder bekommt das Steuergerät vielleicht von irgendeinem defektem Relais oder Sensor eine falsche Information?
Vielen Dank
93 Antworten
Zitat:
@Immerfahrer schrieb am 29. Oktober 2019 um 12:10:05 Uhr:
Aber jetzt etwas erfreuliches...die Blinkmethode hat bei meinem Roller funktioniert. Es wird der Flashcode 1 und 6 angezeigt. Den Stecker am Temperatursensor habe ich abgesteckt, konnte aber nichts auffälliges feststellen. Kann man den Temperatursensor messen? Ohmwert?
Hallo Axel,
jetzt hast du eine richtig verwertbare Spur und auch (leider) schon die Lösung deines Problems.
Der Motortemperatursensor ist für den Motorstart eine entscheidende Größe, bei 25 ° C soll der Widerstand des NTC bei 10 ~ 12 Kiloohm liegen.
Hier findest du den Sollwertbereich des Kühlwassertemperatursensors.
Gruß Wolfi
PS: Anscheinend verweigert die ECU bei unplausiblem Wert dieses Sensors die Einspritzung. Bei laufendem Motor sind für unplausible Sensorwerte i.d.R. Ersatzwerte abgelegt, um die Fahrbarkeit bei einem Sensorausfall zu ermöglichen.
Nachtrag: Die Verkabelung des Sensors zur ECU sollte ebenfalls überprüft werden. Ob Pin 9 (lt. Manual) auch bei deinem Roller passt, müßtest du anhand der Kabelfarben prüfen.
Hallo Wolfi,
den Motor hab ich eben kurz laufen lassen, bis er am Temperatursensor handwarm war...mit der Einstellung 20k auf dem Multimeter kam der Messwert 2,0. Das wären dann 8kOhm zu wenig, oder?
Gruß Axel
..und um sicher zu gehen, noch zwei Bilder....Bild Nummer 1 ist doch denke ich der betreffende Sensor..
Bild zwei....da weiß ich nicht, was das ist, dort ist nur ein Kabel dran...
noch etwas....am Sensor (Bild 1) sind zwei Kabel...nur eines davon passt farblich zu den Kabeln am Stecker der ECU. Kein Durchgang..
Auch an dem mir unbekanntem Teil (Bild 2) kann ich keinen Durchgang feststellen zum Stecker der ECU...
Leider wird es gleich dunkel und muss wieder die Fehlersuche unterbrechen...Schade.
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Bild 2 sollte ein Temperaturschalter sein. Scheint hier im Wasserkreislauf zu stecken.
Mit dem einem Kabel ist es aber nur ein Schalter (gegen Masse) der bei einer bestimmten Temperatur schaltet. Z. B. eine Warnleuchte.
Zitat:
@Immerfahrer schrieb am 29. Oktober 2019 um 15:44:00 Uhr:
Hallo Wolfi,den Motor hab ich eben kurz laufen lassen, bis er am Temperatursensor handwarm war...mit der Einstellung 20k auf dem Multimeter kam der Messwert 2,0. Das wären dann 8kOhm zu wenig, oder?
Gruß Axel
Handwarm ist deutlich mehr als 25 ° C, daher könnte dieser Wert durchaus passen. Ein NTC verringert seinen Widerstandswert mit steigender Temperatur.
War das doch nicht der (einzige) Fehler, jedenfalls hat die ECU den Fehlercode '16' abgespeichert und du konntest diesen per manueller Fehlercodeausleseprozedur ausblinken.
Gruß Wolfi
PS: Dein Motor ist wassergekühlt und hat mit ziemlicher Sicherheit einen Motortemperatursensor mit zwei Anschlußdrähten. Und diese beiden Kabel müssen auch am Stecker der ECU ankommen.
Zitat:
@Immerfahrer schrieb am 29. Oktober 2019 um 16:15:36 Uhr:
noch etwas....am Sensor (Bild 1) sind zwei Kabel...nur eines davon passt farblich zu den Kabeln am Stecker der ECU. Kein Durchgang..
Auch an dem mir unbekanntem Teil (Bild 2) kann ich keinen Durchgang feststellen zum Stecker der ECU...
Leider wird es gleich dunkel und muss wieder die Fehlersuche unterbrechen...Schade.
Morgen ist auch noch ein Tag. 🙂
Der Sensor mit nur einem Draht ist ausschließlich für die Temperaturanzeige im Cockpit, zieh' den Stecker einfach mal ab und halte ihn gegen Masse. Die schwarze Kunststoffkappe am Stecker läßt sich mit einem kleinen Schraubendreher zerstörungsfrei “auseinanderfalten“, sodaß du die runde Metallfahne ohne Probleme an Masse halten kannst. Die Temp.-anzeige im Cockpit wird dann bei eingeschalteter Zündung auf Vollausschlag hochgehen.
Der Fühler mit den zwei Drähten ist für das Signal der Motortemperatur zur ECU zuständig, beide Drähte müssen m.E. am Stecker der ECU ankommen. Einen der beiden Drähte konntest du doch anhand der Kabelfarbe zuordnen, hast du gemessen, ob dieser Draht Durchgang hat, d.h. das Ohmmeter am Sensorstecker und ECU-Stecker dieses einen Drahtes muß ungefähr 0 Ohm anzeigen.
Mittels Ohmmeter oder Durchgangspiepser kannst du übrigens auch den zweiten Draht vom Temp.-sensor zum ECU-Stecker ausfindig machen. Du benötigst maximal 22 Versuche, mehr Kontakte hat der ECU-Stecker nicht. 😉
Gruß Wolfi
Edit: Das beigefügte EFI Schema stammt von einem wassergekühlten Modell, der ECT-Sensor (Engine Coolant Temperature) ist mit beiden Anschlußdrähten an die ECU angeschlossen. Und auch die Lambda-Sonde (O2-Sensor) ist hier aufgeführt.
Die Pinbezeichnungen passen allerdings nicht zur ECU von Synerject mit ihrem 22-Pin Stecker.
Zitat:
@garssen schrieb am 29. Oktober 2019 um 16:57:07 Uhr:
Mit dem einem Kabel ist es aber nur ein Schalter (gegen Masse) der bei einer bestimmten Temperatur schaltet. Z. B. eine Warnleuchte.
Hi garssen,
falsch getippt. Es handelt sich auch bei diesem Sensor mit Eindraht-Anschluß um einen NTC.
Durfte schließlich knapp 10 Jahre einen wassergekühlten Sym GTS 125 mein Eigen nennen. 😉
Gruß Wolfi
Danke Alex, lerne gern noch dazu.
Bei meinem Yamaha Teo's war ein zu 100% gleich aussehendes Teil mit einem Kabel der Warnkontakt für überhöhte Wassertemperatur und schaltete eine Warnleuchte.
Zitat:
@Alex1911 schrieb am 29. Oktober 2019 um 17:11:47 Uhr:
Zitat:
@Immerfahrer schrieb am 29. Oktober 2019 um 15:44:00 Uhr:
Hallo Wolfi,den Motor hab ich eben kurz laufen lassen, bis er am Temperatursensor handwarm war...mit der Einstellung 20k auf dem Multimeter kam der Messwert 2,0. Das wären dann 8kOhm zu wenig, oder?
Gruß Axel
Handwarm ist deutlich mehr als 25 ° C, daher könnte dieser Wert durchaus passen. Ein NTC verringert seinen Widerstandswert mit steigender Temperatur.
War das doch nicht der (einzige) Fehler, jedenfalls hat die ECU den Fehlercode '16' abgespeichert und du konntest diesen per manueller Fehlercodeausleseprozedur ausblinken.
Gruß Wolfi
PS: Dein Motor ist wassergekühlt und hat mit ziemlicher Sicherheit einen Motortemperatursensor mit zwei Anschlußdrähten. Und diese beiden Kabel müssen auch am Stecker der ECU ankommen.
Laut Service Manual für den wassergekühlten Sym Joyride 200i - hat denselben Motor wie der HD 200i - sollte der Widerstand des Kühlmitteltemperaturfühlers bei 60 ° C ca. 660 ~ 750 Ohm betragen. Somit passen die 2000 Ohm bei handwarmen 40 ° C schon ganz gut.
“Spucken“ beide ECU's den Fehlercode '16' aus?
Gruß Wolfi
Hallo Axel,
die beigefügte Skizze stellt die Kurve eines NTC-Widerstands in Abhängigkeit der Temperatur dar.
Im Schaubild ist die y-Achse zwar nicht mit Ohm beschriftet sondern mit mV, das sollte dich aber nicht weiter stören. Das STG wertet nämlich die Spannung aus, welche an diesem temperaturabhängigen Widerstand abfällt. Du solltest die von der ECU bereitgestellte Eingangsspannung von 5 V DC zwischen den beiden Anschlüssen am abgezogenen Stecker des Temp.-fühlers auch messen können.
Die 5 V Eingangsspannung liegt bspw. genauso an einem der drei Pins des Drosselklappenpotis (TPS) gegen den Massepin an dessen Anschlußstecker an. Der dritte Pin am Potistecker ist die Signalspannung für die ECU, welche in Abhängigkeit der Drosselklappenstellung variiert.
Du solltest - wie schon mehrfach erwähnt - sämtliche Sensoren des Einspritzsystems durchmessen. Den Widerstandswert des Kurbelwellensensors (CPS) haste wohl auch noch nicht gemessen, den Sollwert findest du an mehreren Stellen weiter oben im Thread.
Gruß Wolfi
PS: Wurde der Fehlercode '16' mit einmal lang und sechsmal kurz signalisiert und nach einer Pause wiederholt?
Hallo Wolfi,
ich habe eben die Prüflampe an die Einspritzdüse geklemmt. Beim Starten flackerten beide Lampen des Prüfers. Ein paarmal hintereinander ist der Roller angesprungen ohne Taster....Dann wollte er nicht mehr anspringen. So.
Die Prüflampe flackerte trotzdem den nächsten Startversuchen. Dann habe ich die Einspritzdüse ausgebaut, um zu sehen, ob Sprit kommt. Und siehe da, beim Starten flackerte die Prüflampe und es kam kein Sprit aus der Einspritzdüse. Also kommt doch Strom und die Düse klemmt...oder sehe ich das falsch?
Die Fehlermeldungen sind Fehler Nummer 1 (DTC Code PO217) und nach der Pause Fehler Nummer 6 (DTC Code PO560) Eine Erklärung für diese Fehlermeldungen könnte vielleicht meine leegeorgelte Batterie sein...außerdem hatte ich auch schon mal verschiedene Stecker abgezogen und kontrolliert, auch den Stecker des Temperatursensors...
Vielleicht könnte ich probieren, die Batterie mal abzuklemmen, so dass der Fehlerspeicher gelöscht wird.
Ich gehe noch mal zum Roller und häng die andere ECU dran, dann prüfe ich nochmal den Blinkcode.
Viele Grüße, Axel
Und noch ein Nachtrag,
als ich den Test gemacht habe mit der Prüflampe bei ausgebauter Einspritzdüse....Beim Starten flackerten ja die Lampen des Prüfers..Dann habe ich mal am Gas gedreht, da gingen sie aus. Beim Zurückdrehen ins Standgas wieder an.....
Ich habe jetzt nochmal beide ECUs ausgelesen.
Die jetzt verbaute (gebraucht gekaufte) ECU hat nicht nur Fehler 1 und 6, sondern auch in weiterer Reihenfolge 18 3 4 5 7 8 9 10 11 12 16 19 20 21 23 Demnach wäre ja alles an dem Roller Schrott....
Die Originale ECU "nur" die Fehler 6 4 10 12 20
Es spricht doch Einiges dafür, dass das alte gesammelte Fehler sind, oder?
Zumindest müssten doch die Fehlerspeicher gleich sein....
Weiß jemand, wie man den Fehlerspeicher löschen kann?
Ich habe noch einen Stecker fotografiert...Ist das vielleicht die Diagnose-Steckdose?
Zitat:
@Immerfahrer schrieb am 30. Oktober 2019 um 16:02:15 Uhr:
Und noch ein Nachtrag,als ich den Test gemacht habe mit der Prüflampe bei ausgebauter Einspritzdüse....Beim Starten flackerten ja die Lampen des Prüfers..Dann habe ich mal am Gas gedreht, da gingen sie aus. Beim Zurückdrehen ins Standgas wieder an.....
Ich habe jetzt nochmal beide ECUs ausgelesen.
Die jetzt verbaute (gebraucht gekaufte) ECU hat nicht nur Fehler 1 und 6, sondern auch in weiterer Reihenfolge 18 3 4 5 7 8 9 10 11 12 16 19 20 21 23 Demnach wäre ja alles an dem Roller Schrott....
Die Originale ECU "nur" die Fehler 6 4 10 12 20
Es spricht doch Einiges dafür, dass das alte gesammelte Fehler sind, oder?
Zumindest müssten doch die Fehlerspeicher gleich sein....
Weiß jemand, wie man den Fehlerspeicher löschen kann?
Ich habe noch einen Stecker fotografiert...Ist das vielleicht die Diagnose-Steckdose?
Hallo Axel,
du warst schon wieder fleißig. 😉
Hatte deinen Blinkcode '1' und '6' als Fehlercode '16' interpretiert, was ja inzwischen durch das Ausblinken beider ECU's um weitere Fehlercodes ergänzt wurde.
Nur nochmal zur Klarstellung: Die einzelnen Blinkimpulse der Motorkontrollleuchte zur Signalisierung der Fehlercodes sind mit jeweils ca. 0,5 sec einheitlich lang, d.h. Fehlercode '16' sind 16 Blinksignale, danach folgt eine Dunkelphase von 4 sec gefolgt von einer Hellphase von 4 sec, bevor der nächste Fehlercode ausgegeben wird.
Gruß Wolfi
PS: Das Löschen des Fehlerspeichers durch Abklemmen der Batterie klappt nicht, das beweist doch recht eindeutig die seit längerer Zeit nicht mehr angeschlossene originale ECU. Dort sind die (wenigen) Altfehler noch abgespeichert, während durch deine umfangreiche Fehlersuche mit der Ersatz ECU deutlich mehr - praktisch alle möglichen Fehlercodes - produziert und abgespeichert wurden.
Edit: Der 3-polige Stecker mit der Gummikappe ist zum Anschluß eines Diagnosegerätes vorgesehen. Über den Menüpunkt 2 des angehängten Data Scan können Fehlercodes (DTC) gelöscht werden.