Stark spiegelnde und optisch verzerrende Frontscheibe
Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem mit meinem Audi A3 Sportback 1.4 Ambition, Bj. 12/2013:
Das Armaturenbrett, insbesondere die von links nach rechts umlaufende halbrunde Kante, spiegelt sich sehr stark in meiner Frontscheibe.
Die dunkle Spiegelung der Trennkante des Armaturenträgers teilt in meiner Sitzposition die Windschutzscheibe in einer Höhe von 2/3 oben zu 1/3 unten. Optisch bedeutet dass, dass eine von mir befahrene Straße durch diese Spiegelung quasi horizontal zweigeteilt wird und dadurch entgegenkommende Objekte auch leicht verzerrt werden.
Mir als Brillenträger ist so etwas noch nie bei anderen Autos so extrem aufgefallen und auch der Audi-Meister meines Autohauses als Nicht-Brillenträger war nach meiner Problemschilderung bei der Probefahrt heute nachmittag sehr verwundert.
Bei der Scheibe handelt es sich um eine Akustikscheibe mit dem grauen Colorstreifen, die beim mitbestellten Licht- und Regensensor verbaut wird. Die genaue Typbezeichnung meiner Scheibe lautet: "AGC Automotive, DOT24 M203 AS1, 43R-000134".
Bei einem leider mittlerweile verkauften silbernen Probefahrtwagen meines Autohauses von Bj. 04/2013 ist mir diese Problematik im letzten Jahr nicht aufgefallen, so dass ich mich nun frage, ob eventuell verschiedene Frontscheiben beim A3 Sportback eingebaut werden. Bei einer aktuellen A3-Limousine im Verkaufsraum war der Hersteller nämlich "Pinkington"...
Ich wollte nun also Euch fragen, ob Ihr ähnliche Spiegelungsprobleme bei Euren A3s habt und mir vielleicht einen Ratschlag dazu geben könntet, z.B. ob ein Scheibentausch eine Lösung meines Problems wäre.
Parallel hierzu habe ich auch mein Problem bei der Audi-Hotline geschildert. Sollte dazu eine Stellungnahme kommen, werde ich Euch natürlich sofort informieren.
Über Eure Meinungen und Ratschläge würde ich mich sehr freuen.
Grüße von
Cibbel
Beste Antwort im Thema
Hallo an alle,
ich wollte Euch mal wieder auf dem neuesten Stand bringen, was meine Scheibenreklamation betrifft:
Letzte Woche war endlich nach einiger Wartezeit ein von Audi beauftragter technischer Außendienstler vor Ort, der meine Scheibe von AGC Automotives begutachtet hat.
Der sehr freundliche Audi-Techniker konnte mein Problem sofort nachvollziehen, dass die Scheibe an der A-Säule in einem Bereich von ca. 15cm über die gesamte Scheibenhöhe gerade Linien von Gebäuden oder Schildern beim seitlichen Kreuzungsblick nach rechts sowohl horizontal als auch vertikal stark wellig verzerrt.
Genauso werden Linien auf Parkplätzen an der Unterseite der Scheibe in einem Bereich von ca. 10cm oberhalb der Motorhaube ebenfalls wellig dargestellt, wenn man den Kopf bei stehendem Auto ein wenig hin und her bewegt.
Mein A3 Sportback von Bj. 12/2013 mit der nunmehr bereits getauschten aktuellsten Scheibe von Mai 2014 war dabei genauso stark betroffen wie ein neuerer A3 Sportback aus dem Verkaufsraum von Bj. 04/2014.
Eine A3 Limousine Bj. 2013 mit der Pilkington-Scheibe zeigte dieses Verzerrungen hingegen nicht, wie ich ja hier im Thread schon mehrfach berichtet habe.
Der Audi-Techniker wollte nun erstmal in Erfahrung bringen, ob meine - ja erst nach von Audi angeordnetem 6-wöchigem Bestellstop - im Mai auf Garantie getauschte Scheibe wirklich die bereits neueste "produktionsoptimierte" Scheibe gewesen sein soll und bezeichnete diese Verzerrungen der Scheibe als sicherheitsrelevanten Mangel, der von Audi auf jeden Fall beseitigt werden müsste.
Leider blieb jedoch offen, bis wann Audi endlich eine vernünftige Scheibe liefern kann, eine Rückmeldung wie es nun weitergeht habe ich nach dem Besuch vor Ort noch nicht bekommen.
Ich bin jedenfalls sehr enttäuscht über die Qualität der Scheibe hauptsächlich bei diesem Modell und das sich die Beseitigung dieses extrem nervenden Mangels schon so lange hinzieht.
Auf meine Frage, ob es sich hierbei um ein Serienproblem beim A3 Sportback handeln würde, da mir doch Audi ansonsten kaum eine "produktionsoptimierte Scheibe" erst nach diesem ungewöhnlich langen 6-wöchigen Bestellverbot einbauen ließ, erhielt ich leider keine Antwort !
Deshalb möchte ich nochmal an alle Betroffenen hier im Forum appellieren, wo Euch dieser Scheibenmangel doch scheinbar genauso stört, dieses auch bei Audi eindringlich über die jeweilige Werkstatt und parallel auch über die Kundenbetreuung in Ingolstadt zu reklamieren, damit diese Scheibenprobleme nicht von Audi als Einzelfälle abgetan werden können.
Grüße
Cibbel
483 Antworten
Zitat:
@gti-bolide schrieb am 27. November 2015 um 18:13:29 Uhr:
So eine Scheibe ist ein tragendes Karosserieteil und kann nie und nimmer mit der Präzision eingesetzt werden in der Werkstatt, wie im Werk.
Ja... Präzision. Im Werk. Beim Scheibeneinbau.
Also:
Die Blechränder werden zunächst mit Haftgrund bestrichen (sieht aus wie schwarzer, matter Edding). Der trocknet dann ne Weile, während das Fahrzeug durch die Produktion läuft. Beim Einbau bekommen die Scheiben in der sogenannten Klebeanlage vom Roboter einen Strang Kleber rundum verpasst; dieser Part ist tatsächlich präziser, als der Mensch das hinbekommt. Der Kleber hat eine maximale "Offenzeit" von 90 Sekunden, dann muß die Scheibe drin sein - sonst ist sie Ausschuß.
Nun wird die Scheibe per Lastaufnahmemittel (Saughalter am Kran oder schlicht Saughalter per Hand) genommen und VON HAND eingepasst. Mit Glück sind noch 2-4 Abstandshalter beteiligt (Gumminippel, die später abgezogen werden).
Ich wage jetzt mal zu behaupten, daß auch ein Mensch in der Werkstatt eine Scheibe so genau eingepasst kriegt wie die Leute im Werk - er verwendet nur anderen Kleber, der ihm länger Zeit zum Auftragen lässt. Und mit dem Mehr an Zeit kriegt er den Kleber auch in ausreichender Präzision drauf.
Das größte Problem dürfte tatsächlich das saubere Entfernen der alten Scheibe sein - aber das kriegen die Werkstätten nach nem Steinschlag schließlich auch hin.
Ist aber alles eine Frage, wie "fähig" der Mechaniker bzw. die Werkstatt allgemein ist. Der alte Kleber zw. Scheibe und Rahmen wird regelrecht weggesägt (mit einer Art Schnur-Säge, ich hatte dararufhin schon eine Menge "Klebe-Späne" im Fußraum u. Ritzen nach einem Scheibentausch am A4). Schäden an Lack sind i.d.R. dann nicht im sichtbaren Bereich, was aber nicht bedeutet, dass sie im regengeschützten Bereich sind.
Und wenn der Wagen nicht absolut akkurat steht beim Neu-Einsetzen, sind unerwünschte Bewegungen die Folge - daraus resultieren meist Knack-/Knirschgeräusche in Abhängigkeit zur Temperatur bzw. Jahreszeit. Auch wenn die Scheibe zu "nah"/direkt auf den Rahmen gesetzt wird und nicht genug flexibler Kleber dazwischen ist, können Geräusche entstehen. Ist halt ein kleines Glücksspiel.
Ich bleibe dabei: Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich keine neue Scheibe einsetzen lassen.
Zitat:
@sandman667 schrieb am 27. November 2015 um 23:00:08 Uhr:
Ja... Präzision. Im Werk. Beim Scheibeneinbau.Zitat:
@gti-bolide schrieb am 27. November 2015 um 18:13:29 Uhr:
So eine Scheibe ist ein tragendes Karosserieteil und kann nie und nimmer mit der Präzision eingesetzt werden in der Werkstatt, wie im Werk.
Also:
Die Blechränder werden zunächst mit Haftgrund bestrichen (sieht aus wie schwarzer, matter Edding). Der trocknet dann ne Weile, während das Fahrzeug durch die Produktion läuft. Beim Einbau bekommen die Scheiben in der sogenannten Klebeanlage vom Roboter einen Strang Kleber rundum verpasst; dieser Part ist tatsächlich präziser, als der Mensch das hinbekommt. Der Kleber hat eine maximale "Offenzeit" von 90 Sekunden, dann muß die Scheibe drin sein - sonst ist sie Ausschuß.
Nun wird die Scheibe per Lastaufnahmemittel (Saughalter am Kran oder schlicht Saughalter per Hand) genommen und VON HAND eingepasst. Mit Glück sind noch 2-4 Abstandshalter beteiligt (Gumminippel, die später abgezogen werden).Ich wage jetzt mal zu behaupten, daß auch ein Mensch in der Werkstatt eine Scheibe so genau eingepasst kriegt wie die Leute im Werk - er verwendet nur anderen Kleber, der ihm länger Zeit zum Auftragen lässt. Und mit dem Mehr an Zeit kriegt er den Kleber auch in ausreichender Präzision drauf.
Das größte Problem dürfte tatsächlich das saubere Entfernen der alten Scheibe sein - aber das kriegen die Werkstätten nach nem Steinschlag schließlich auch hin.
Wenn die Scheibe raus muss, dann muss das eben sein, wie im Falle von Steinschlägen. Die Frage ist doch, ob man unbedingt so ein Risiko eingehen muss bei einem Neuwagen, nur weil in der Scheibe auf der Beifahrerseite ein paar minimale Wellen drin sind und man noch nicht mal weiß, ob es bei der neuen Scheibe anders sein wird.
Zitat:
@gti-bolide schrieb am 28. November 2015 um 11:09:38 Uhr:
...und man noch nicht mal weiß, ob es bei der neuen Scheibe anders sein wird.
So ist es, ganz meine Meinung!
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Gehe ich richtig in der Annahme dass meine Frontscheibe von Mai 2013 ist?
Übrigens, habe ich genau heute einen kleinen Steinschlag im Sichtfeld der Frontscheibe entdeckt, ob der jetzt wirklich von Heute ist kann ich nicht sagen, es handelt sich dabei um einen zirka 1,5cm langen Riss (vertikal), keine Ahnung wie gefährlich das nun ist und ob ich das proaktiv melden muss (auch wenn es mich bis jetzt nicht stört)...
Mal schauen...
Das ist August und nicht Mai 😉
Zitat:
@Erazor2k9 schrieb am 28. November 2015 um 15:51:22 Uhr:
Gehe ich richtig in der Annahme dass meine Frontscheibe von Mai 2013 ist?Übrigens, habe ich genau heute einen kleinen Steinschlag im Sichtfeld der Frontscheibe entdeckt, ob der jetzt wirklich von Heute ist kann ich nicht sagen, es handelt sich dabei um einen zirka 1,5cm langen Riss (vertikal), keine Ahnung wie gefährlich das nun ist und ob ich das proaktiv melden muss (auch wenn es mich bis jetzt nicht stört)...
Mal schauen...
1.5 cm langer Riss ist klein? Nee, musst Du wechseln lassen. Bei der kleinsten Zusatzbelastung auf die (tragende) Windschutzscheibe hast Du einen grossen Riss. Beim TÜV gibt's dafür (zumal im Sichtfeld) eh keine Plakette.
Ab zu Audi und sagen das dich die Verzerrungen an der Seite stören (vorausgesetzt es sind welche da), und Zack gibt's gratis eine neue. 😉 Getauscht werden muss sie so oder so bei einen Riss.
Hat überhaupt jemand erfolgreich (!) eine neue Scheibe bekommen, die den Zustand auch lohnenswert verbessert hat?
Solange das nicht gewährleistet ist, ist ein Tausch "auf Verdacht" wirklich nicht zu empfehlen (schon wegen der Gefahr von temperaturabhängigen Geräuschen - die sind nämlich kein Argument später für eine weitere, neue Scheibe).
Ich berichte nächsten Mittwoch, bekomme wegen Steinschlag mit Rissbildung eine neue
ich hab letztes jahr ne neue scheibe bekommen und die verzerrungen sind da weit weniger. ganz weg sind sie allerdings nicht. aber ich kann jetzt zumindest damit leben. ist aber wie lotto spielen, ob bzw. wie sehr die scheibe verzerrt, von gar nicht bis geht gar nicht ist alles dabei ;-)
Zitat:
@Coopers6
1.5 cm langer Riss ist klein? Nee, musst Du wechseln lassen. Bei der kleinsten Zusatzbelastung auf die (tragende) Windschutzscheibe hast Du einen grossen Riss.
Es ist ein ultra feiner und kaum sichtbarer Haar-Riss, habe ihn nur durch Zufall entdeckt, man spürt ihn von aussen ganz leicht, ich sehe jedoch keinen "Einschlagspunkt" vom Stein wie es meist so üblich ist.
Werde mal versuchen das ganze fotografisch festzuhalten und erstelle dann ein neues Thema.
Grüsse,
Era
Ich hatte noch nie irgendwelche Probleme gehabt nach einem Scheibenwechsel, außer dass die neue Scheibe kurze Zeit später fast wieder so aussah wie die alte.
Aber an meinem A3 ist noch die Werksscheibe samt diverser Kratzer und Mikro-Steinschläge (sieht aus wie gesandstrahlt) drin. Vielleicht ist der A3 ja empfindlicher oder die Premium-Mechaniker unfähiger.
Ja, fahr mal mit 200kmh++ über eine Autobahnbrücke oder sowas, dann siehst du was aus dem "kaum sichtbaren Haarriss" wird.... würd's keinem Empfehlen, zumal sowas nur ein paar Euro kostet...
JCW82,
Keine Sorge, so war das nicht gemeint, natürlich werde ich diesen sofort kontrollieren und beheben lassen, auch wenn wir in der CH nur 120 (plus ein paar kmh toleranz) fahren 😉