Spritsparen: An Ampel Motor aus - Unfug?
Hallo zusammen,
ich hatte letzthin mit ein Paar Freunden die Diskusion, ob es spritsparender ist an der Ampel den Motor aus zu machen anstatt laufen zu lassen!
Unter anderem kam auch das Argument auf, dass es reiner Unfug ist! Der Motor würde beim Start die gesparte Menge an Benzin zum "Starvorgang" wieder einspritzen!
Also jetzt seit ihr gefragt!
Was denkt ihr darüber!
lg
Simon
79 Antworten
Bei einem normalen PKW sind Anlasser und Batterie mit Sicherheit kurzlebiger, wenn der Motor bei jeder Standphase abgestellt wird. Was der ADAC sagt ist hier nicht richtig. Jeder Anlasser wird für eine gewisse Anzahl Startvorgänge ausgelegt. Je öfter ich ihn benutze, desto eher ist er kaputt. Ist doch wohl logisch. Überdimensioniert wird an einem Auto heute nichts mehr. Man braucht sich doch nur mal die Pannenstatistik vom ADAC ansehen, wie oft eine Batterie verantwortlich für elektronisches Durcheinander ist.
Übrigens 5000 Startvorgänge (wenn es denn so ist) hat man beim dauernden Wiederanlassen locker in einem Jahr verbraucht
Meine Meinung! 🙂
Der Ampelstartvorgang belastet den Anlasser/die Batterie natürlich weitaus geringer als ein Kaltstart.
Verfährt man aber im Stadtverkehr nach dieser Empfehlung, dann gute Nacht ein Dieselanlasser kostet ETWA 500.-€. Prima Sparmöglichkeit 😁 😁
Hellmuth
Zitat:
Original geschrieben von Pit 32
Übrigens 5000 Startvorgänge (wenn es denn so ist) hat man beim dauernden Wiederanlassen locker in einem Jahr verbraucht
Lieber Pit, ich schrieb "über" 5.000 Startvorgänge "ohne Probleme", d.h. erst danach fingen bei vereinzelten Anlassern in den Tests die Probleme an. Die meisten von ihnen haben (wenn ich mich recht erinnere) sogar 20.000 Startvorgänge problemlos überstanden!
Zweitens: Nach Adam Riese müsstest Du jeden Tag 15 Mal das Auto anlassen, um auf 5.475 Startvorgänge zu kommen. Es mag sein, dass es betrieblich genutzte Autos gibt, die das durchmachen müssen. Aber wer von uns nutzt sein Privat-PKW so oft?
Gruß, Alex der 1.
Zitat:
Original geschrieben von he2lmuth
Verfährt man aber im Stadtverkehr nach dieser Empfehlung, dann gute Nacht ein Dieselanlasser kostet ETWA 500.-€. Prima Sparmöglichkeit 😁 😁
Hellmuth
Sorry, ich vergaß, die Voraussetzungen zu erwähnen:
1. Ich gehe vom Benziner aus.
2. Reiner Stadtverkehr ist bei dieser Methode zu vermeiden, d.h. es sollte ein Auto sein, das mehr Landstraßen und Autobahnen sieht als den Stadtverkehr. Allein auf Grund der Batterie-Probleme!
Gruß, Alex der 1.
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Hallo Alex,
fahre ich aus meinem Randbezirk in die "Stadt" und zurück, erlebe ich mit Sicherheit 20 rote Ampeln und ähnliche Gelegenheiten...
Beim Benziner ist das Prob das Gleiche, nur der Anlasser ist billiger.
Schönes WE
Hellmuth
Da ich beruflich mal mit dem Fuhrpark eines Zustellstützpunktes der Post zu tun hatte, hab ich mich mit dem Werkstattmeister unterhalten, der auch diese Fahreuge betreute.
Nach seinen Angaben fallen die Anlasser kein bisschen öfter aus, als die von vergleichbaren Fahrzeugen. Es sind auch keine verstärkten Teile, sondern normale Serienanlasser.
Ein Fahrzeug der Post legt je nach Fahrer und Bezirk 50 und mehr Starts pro Tag hin 🙂
Wenn ich so überschlage, hatten dort einige Autos mehr als 50.000 Starts hinter sich. Praktisch alle mit dem ersten Anlasser.
Meiner, und nicht nur meiner, Erfahrung nach gehen Anlasser in aller Regel durch Alterung kaputt, nicht durch häufige Benutzung.
@Alex der 1.
Was hab ich vom Abstellen? Ein paar Euro weniger Benzinkosten. Nein, ich stelle meinen meistens nicht ab und das bleibt auch so.
Mit der Post mache ich jeden Tag die Erfahrung, daß die ihren Motor sowieso immer laufen lassen....
Zitat:
Original geschrieben von EvilJogga
Da ich beruflich mal mit dem Fuhrpark eines Zustellstützpunktes der Post zu tun hatte, hab ich mich mit dem Werkstattmeister unterhalten, der auch diese Fahreuge betreute.
Nach seinen Angaben fallen die Anlasser kein bisschen öfter aus, als die von vergleichbaren Fahrzeugen. Es sind auch keine verstärkten Teile, sondern normale Serienanlasser. Ein Fahrzeug der Post legt je nach Fahrer und Bezirk 50 und mehr Starts pro Tag hin 🙂 Wenn ich so überschlage, hatten dort einige Autos mehr als 50.000 Starts hinter sich. Praktisch alle mit dem ersten Anlasser.
Lieber EvilJogga, ich danke Dir für Deine Unterstützung! Seht Ihr, da ist die Bestätigung aus berufenem Munde! Und noch eine kleine Geschichte von mir: Ich habe vor meinem SC 15 Jahre Ford Escort gefahren und dieses Prozedere mit dem Ab-/Anstellen 15 Jahre durchgezogen. Null Probleme! Und in den 15 Jahren habe ich nur eine neue Batterie benötigt!
Gruß, Alex der 1.
Zitat:
Original geschrieben von Kwan
@Alex der 1.
Was hab ich vom Abstellen? Ein paar Euro weniger Benzinkosten.
So ist es! Und bei den heutigen Spritpreisen summiert sich das in einigen Jahren sicher auf eine stolze Summe. Aber falls Du Geld zum Verschenken hast: Ich gebe Dir gerne meine Bankverbindung😁 🙂 😉
Bei meinem Vorgänger-Fzg. habe ich das Abstellen des Motors an der Ampel eine zeitlang praktiziert, jedoch konnte ich keinen nennenswerten Spareffekt feststellen, da der Motor meist im Kurzstreckenstadtverkehr betrieben wurde und die Problematik kalter Motor wurde ja bereits erläutert. Es ergab sich bloß ein Mehraufwand beim Fahren (Schlüssel umdrehen). Und an Linksabbiergerampeln - die ja meist länger "rot" anzeigen - sieht es nicht gut aus, wenn das Kfz. nach dem Abstellen nicht blinkt, sondern mit linksseitigen Standlicht herumsteht (da kein MB erfolgte durch den Blinkerhebel die entsprechende Schaltung).
Jetzt verzichte ich auf dieses Abstellen des Motors, außer natürlich im Stau und an Bahnübergängen.
EIn Bekannter macht das mit seinem Audi 80TDI auch seit sicher 10 Jahren so. Der hatte auch noch keine Probleme mit Anlasser oder Batterie. Andererseits: Wenn man nicht ausschließlich in verstopften Städten fährt, ist der Spareffekt so klein, dass es mir die Mühe einfach nicht wert wäre. Ich fahre mit der C-Klasse rund 5.000km im Jahr. Das macht bei einem halben Liter auf 100km, den man einsparen könnte, mal gerade ~35 Euro im Jahr aus. Seit ich C240 fahre traue ich mich sowieso nicht mehr auf den BC zu gucken 😁 .
Das Abstellen an Ampeln alleine ist auch nicht gerade DER Verbrauchskiller, wenn es nicht wirklich eine verstopfte Innenstadt ist.
Was die Leute viel weniger verstehen ist, dass Schubabschaltung NICHT dazu gedacht wurde, Benzin generell zu sparen, sondern die Bremsen schonen zu können ohne dadurch Mehrverbrauch zu haben.
Es gibt in der Nähe von Schwäbisch Hall eine Ortschaft namens Hessental. Kommt man aus Hall ist es kein Problem, nach der Ampelanlage 5-10km\h mehr zu fahren, als man reisen möchte und dann die komplette Ortschaft (gut 1km) zu durchrollen. Die meisten fahren im letzten Gang und blasen unnötig Sprit dafür raus, den Motor auf Drehzahl zu halten.
Da mein Alltagskistchen ja ein wenig anders startet als ab Werk, mach ich dort teilweise den Motor ganz aus. BKV hat noch Saft für eine Vollbremsung und wenn ich, wie immer, die Kupplung dazu trete, ist auch der Motor wieder an.
Technisch gesehen gibt es also keinen Grund, warum ich den Motor verwenden sollte nach dem Beschleunigen und es gibt keinen Grund, warum er überhaupt laufen sollte 😁
Wichtige Faustregel für Sparfüchse:
Rollt der Wagen ohne Gang im richtigen Tempo vor sich hin, ist der Leerlauf besser als jeder Gang!
Ebenso gilt: Jeder tritt auf die Bremse vernichtet Bargeld.
Und mit Automatik mache ich den Motor fast nie aus. Nur wenn ich weiß, dass definitiv mehr als 2 Minuten wahrscheinlich sind. Dekadenz muss man schließlich wenn schon, dann richtig leben 😁
@ Alex der 1.
Gern geschehen 😉
@ Kwan
Das kommt immer auf den Zusteller an. Manche machen ihn dauernd aus und an, manche lassen ihn dauernd laufen.
Zitat:
Original geschrieben von judyclt
Ich fahre mit der C-Klasse rund 5.000km im Jahr. Das macht bei einem halben Liter auf 100km, den man einsparen könnte, mal gerade ~35 Euro im Jahr aus.
Ich möchte Dich wirklich nicht belehren, judyclt, aber man kann deutlich mehr einsparen als 0,5 Liter auf 100 km. Einer der Vorredner (sth 1967) kam auf 1,0 bis 2,0 Liter. In der Größenordnung bewege ich mich auch, allerdings auch nur in Kombination mit der Nutzung der von sth 1967 und EvilJogga beschriebenen Schubabschaltung. Aber ich gebe Dir natürlich recht: Bei 5.000 km im Jahr ist das Einsparpotenzial nicht außergewöhnlich; ich fahre auch nur 7.000 bis 9.000 km. Aber bei Leuten über 15.000 km ...
Gruß, Alex der 1.
Das man mit genannter vorausschauender Fahrweise - ausrollen lassen, bremsen vermeiden etc. - 1,0l/100km sparen kann stimmt. Jedoch bringt das zusätzliche Abschalten des Motors an der Ampel nach meiner Erfahrung nichts. Das sind zwei verschiedene Dinge.