Sind Saabfahrer Nacktfahrer?

Saab

... Nacktfahrer, nicht in Bezug auf fehlende Körperbekleidung sondern im Sinne puristischer Ausstattung ihres geliebten Automobils?

Im FAZ-Motormarkt wird eine Jato Dynamics Studie vorgestellt, die den serienmäßigen Ausstattungsumfang aller angebotenen Ausstattungsversionen in der Oberen Mittelklasse untersucht.

Am besten abgeschnitten, also am meisten Inklusivausstattung für eine Version, haben:
Citroen C6 (Exclusive)
Honda Legend 3.5 V6 (SH-AWD)
Lexus GS (Luxury)
Volvo S80 (Executive)
Renault Vel Satis (Initiale)

Die von deutschen Marken angebotenen Versionen haben eher eine mäßige bis unterdurchschnittliche Komplettausstattung. Audi, Mercedes und BMW erreichen ihre Stückzahlen mittels Prestige und Tradition.

Einsames Schlusslicht dieser Liste ist der Saab 9-5 Linear, der als einziger weniger als die Hälfte der möglichen Punkte für vorhandene Ausstattung bekommt. Natürlich kostet er auch basismäßig sehr deutlich weniger als die Top-Fünf, aber schon ein Volvo V70 hat bei ähnlichem Preis wesentlich mehr an Bord. Auch ein Saab 9-5 2.3 Turbo Aero bringt nur so viel mit, wie eine Mercedes E-Klasse in der Classic-Basisversion und weniger als jeder BMW.

Ist das nun das optimale Marketing, um für Saab mehr Kunden zu erreichen und dabei auch noch Geld zu verdienen? Oder wollen die Saabfahrer gar keine vielleicht überflüssige Ausstattung?
Muss ein Saabfahrer sich seine Kutsche individuell zusammenstellen, um wirklich das individuelle Saabfeeling zu haben? Sieht Saab sich selbst als spartanisch, pures Fortbewegungsmittel?
Kann ja alles sein, ich würde Saab gerne trotzdem mehr Mut wünschen, sich selbst auch ausstattungsmäßig im Topbereich zu präsentieren. Ganz nebenbei gilt wohl, dass mehr Inklusivausstattung selbst bei höherem Einstiegspreis einen niedrigerern Wertverlust hat als zugekaufte Sonderausstattung.

26 Antworten

Ein anderer Aspekt könnte auch noch eine Rolle spielen, daß die Grundausstattungen karger und die Aufpreislisten länger werden: Die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei Firmenwagen, die zur privaten Nutzung überlassen werden. Der zu versteuernde Wert ist meines Wissens der Grundpreis, und je niedrieger der ist, umso weniger Steuern muss man zahlen.

Und daß Saab Kunden verliert, liegt wohl auch am "Downsizing". Während der alte 9-3 auf dem alten Vectra basierte, steht der neue auf der Astra-Plattform. Platz auf den Rücksitzen (zumindest im Cabrio) Fehlanzeige, auch sonst engeres Raumgefühl als früher. So ein Auto kommt für mich nicht in Frage. Da hätte GM sich eher einen Gefallen getan, den 9-3 auf die kurze Vectra-Plattform zu stellen.

Jörg

Zitat:

Original geschrieben von JB aus R


Ein anderer Aspekt könnte auch noch eine Rolle spielen, daß die Grundausstattungen karger und die Aufpreislisten länger werden: Die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei Firmenwagen, die zur privaten Nutzung überlassen werden. Der zu versteuernde Wert ist meines Wissens der Grundpreis, und je niedrieger der ist, umso weniger Steuern muss man zahlen.

Jörg

Ist ein Irrtum lieber Jörg!

Der offiziell zu versteuernde Wert ist der tatsächliche NEUKaufpreis incl. Zusatzausstattung. Die Finanzbehörden verlangen bei einer Betriebsprüfung die seinerzeitige Rechnung und können deshalb sehen, wieviel die Karre tatsächlich gekostet hat ... .
Nur: Wo kein Kläger, kein Richter. Sprich, wenn man z.B. nen Jahreswagen holt, hat man je meist die offizielle Erstzulassungsrechnung nicht oder findet sie nicht, falls denn vorhanden. Diese Rechnung muss man ja dann nicht vorliegen und dann kann man ja den Neuwagenpreis "nackt" präsentieren. Und ob die Betriebsprüfer sich das Auto wirklich anschauen und dann erkennen, daß die Radioanlage oder das oder jenes nun ein zurechenbares Extra oder Basismodell und im Grundpreis enthalten ist - ?

Die Herren sind zwar Erbsenzähler und gehen grundsätzlich von schummelnden Steuerpflichtigen aus, aber es gibt auch für diese Herren das zuverlässige, menschliche Prinzip der Faulheit.

Was würden die Bauern der Bauernkriegzeit zu unseren Steuersätzen sagen? 🙁

Und generell zum Thema: "Nackte" Ausstattung verschiedener Marken/Modelle:
Man sollte bei Vergleichen auch die Vergleichbarkeit beachten und nicht Äpfel mit Birnen. Ein mit meinem Hirsch, von Leistung/Ausstattung vergleichbarer BMW wäre ein 540er Kombi oder 420er Benz Kombi. Und beide wären locker so um die 20000 Euronen teurer und bieten nicht den Spaß meines Wolfs im Schafpelzes.

Gruß an alle die mehr als nen Zehnten* entrichten! Und natürlich auch alle anderen, falls es die noch, Saab fahrenderweise gibt! 🙂

Gruß Wolf24

Zitat:

Original geschrieben von wolf24


Ist ein Irrtum lieber Jörg!

Der offiziell zu versteuernde Wert ist der tatsächliche NEUKaufpreis incl. Zusatzausstattung. Die Finanzbehörden verlangen bei einer Betriebsprüfung die seinerzeitige Rechnung und können deshalb sehen, wieviel die Karre tatsächlich gekostet hat ... .
...
Gruß Wolf24

Wusste ich nicht, lieber Wolf. Trifft auf mich auch nicht zu, befinde mich in 100% finanzieller Abhängigkeit zu meinem AG, und der spendiert keine Firmenwagen. Investiert sinnvollerweise lieber in neue Maschinen. Als mein kleiner Bruder den ersten Wagen auf seine Firma zuließ (ein Mercedes W124T 300 E 4matic, für ca. 15.000 DM gebraucht gekauft), musste er den Listengrundpreis von immerhin 90.000 DM versteuern. Wohl, weil er keine Originalrechnung hatte...

Wie ist das mit Leasingraten?

Gruß

Jörg

Zitat:

Original geschrieben von JB aus R


Während der alte 9-3 auf dem alten Vectra basierte, steht der neue auf der Astra-Plattform. Platz auf den Rücksitzen (zumindest im Cabrio) Fehlanzeige, auch sonst engeres Raumgefühl als früher. So ein Auto kommt für mich nicht in Frage. Da hätte GM sich eher einen Gefallen getan, den 9-3 auf die kurze Vectra-Plattform zu stellen.

Sorry Jörg,

Du bist hier fehlinfomiert. Der Astra/Zafira basiert auf der Delta Plattform. Der aktuelle 9-3II basiert wie der Vectra C auf der Standard Epsilon Plattform. Der Signum hat eine verlängerte Epsilon Plattform. Der 9-3III wird auf der normalen Epsilon II Plattform basieren, der 9-5II wird auf einer verlängerten Epsilon II in Rüsselsheim (nach aktuellem Planungsstand) gefertigt.

Als ehemaliger 900II und 9-3I Besitzer kann ich zumindestens für die 9-3II Limousine und Kombi festhalten, das gerade auf den Rücksitzen um einiges mehr Beinfreiheit vorhanden ist wie bei den alten Modellen. Beim Kofferraum ist es genau umgekehrt.

Ähnliche Themen

mittlerweile mag das mit dem "nacktfahren" ja sein, aber ich meine mich zu erinnern, dass die damaligen saabs in einer se-ausstattung ganz gut daherkamen, serienmäßig vollleder, klimaautomatik etc. im vergleich standen die damals eigentlich sehr gut da?!
heute hab ich mich aber auch erschrocken, was nicht mehr alles serie ist! da bleibt einem fast nur übrig einen aero mit vollausstattung zu nehmen...da vermisse ich eigentlich nichts - so einen high-tech-kram der oftmals fehlerbehaftet ist und ausfallerscheinungen hat, wie bei den großen deutschen autoherstellern kann ich dann gerne missen!

hallo

mein 9_5 2,3SE ist ordentlich ausgestattet
den aktuellen abgespeckten 9_5 würde ich nicht mehr kaufen

es gibt ja viele dinge nicht mal gegen aufpreis die mein SE noch serienmässig hat

lg
g

@ hansenwernersen,

danke für die Aufklärung. Ich meinte, irgendwo gelesen zu haben, der 9-3II basiere auf dem Astra.
Meine OHL fährt aktuell Signum. Vor einigen Wochen haben wir uns einen 9-3SC angesehen als möglichen Ersatz. Kofferaum kaum größer, und auch in der Innenbreite hatten wir das Gefühl, es ginge enger zu als im Signum. Über die Beinfreiheit vor den Rücksitzen brauchen wir wohl nicht zu sprechen.

Situation Cabrio: Beinfreiheit auf den Rücksitzen im 9-3II ähnlich eng wie im Astra G Cabrio. Astra H mit Klappdach inakzeptabel.

Gruß

Jörg

Sind wir mal ganz ehrlich, was das Platzangebot betrifft, ist der 9-3II SC im Mittelfeld anzusiedeln. Vorallem was die Beinfreiheit betrifft hat er keine Chance gegen den Signum, vor allem durch die verschiebbare Rückbank des Signum. Die gefühlte Enge kommt meines Erachten durch die höhere Fensterlinie zustande. Manche (wie ich) lieben diesen Burgcharakter, andere fühlen sich eingeengt.
Für eine Grossfamilie ist der 9-3SC nicht geeignet. Aber für jemanden wie mich, der 99,98% aller Fälle max. zu Zweit fährt, ein fahraktives Auto haben und öfters mal ein paar sperrige Dinge laden will, passt der 9-3 SC optimal.

Was das Cabrio betrifft, kenne ich zur Zeit keines in dem ich mir vorstellen kann mehr wie 20 km in der hinteren Reihe mitzufahren , sofern normalgrosse Menschen vorne sitzen. Die Plätze hinten sind bei manchen wenigstens für Kinder und Kleinwüchsige geeignet. Meine OHL hat einen 206CC. Ist offiziell ein Viersitzer, aber die Rücksitzbank ist nur als Kofferraumerweiterung zu gebrauchen

Zitat:

Original geschrieben von hansenwernersen


...
Was das Cabrio betrifft, kenne ich zur Zeit keines in dem ich mir vorstellen kann mehr wie 20 km in der hinteren Reihe mitzufahren , sofern normalgrosse Menschen vorne sitzen. ....

hallo

im chrysler sebring ist es hinten ganz gemütlich gross
ein cabrio ist das schon
die frage ist ob es als auto gilt ..
;-)

lg
g

um zum eigendlichen zurück zu kommen..

denke ich bin hier der eigendliche "Nacktfahrer "..

ich habe einen Saab in der absolut minimalsten Basis/grundausstattung. Nix drinn.. geht auch nix kaputt :-)

nich mal ein Radio war vorhanden.. der Vorbesitzer ( ein alter Prof ) legte keinen Wert auf soetwas.

heute ärgere ich mich ein wenig darüber .. aber was solls.. er fährt.. und das gut !

Gruß

Marcus

Zitat:

Original geschrieben von JB aus R


Wusste ich nicht, lieber Wolf. Trifft auf mich auch nicht zu, befinde mich in 100% finanzieller Abhängigkeit zu meinem AG, und der spendiert keine Firmenwagen. Investiert sinnvollerweise lieber in neue Maschinen. Als mein kleiner Bruder den ersten Wagen auf seine Firma zuließ (ein Mercedes W124T 300 E 4matic, für ca. 15.000 DM gebraucht gekauft), musste er den Listengrundpreis von immerhin 90.000 DM versteuern. Wohl, weil er keine Originalrechnung hatte...

Wie ist das mit Leasingraten?

Gruß

Jörg

Hi Jörg,

die Leasingraten haben mit der von Dir angesprochenen 1% Regelung nichts zu tun.
D.h. 1% vom Neuwagenpreis, egal ob gebraucht erheblich billiger gekauft, wie beim Benz Deines Bekannten, werden als privater Nutzungsanteil/Einnahmen gerechnet. Allerdings nur bei wie auch immer gearteter gewerblicher Nutzung, bei Ärzten, Architekten oder Dienstwagen "abhängig Beschäftigter" etc.
Bei allen anderen gilt halt die Kilometerpauschale, die halt als WErbungskosten geltend gemacht werden können.

Die Leasingraten stehen aber auf der Kostenseite steuermindernd da.
Karre hat Neuwert von 50000 Euronen, wurde gebraucht gekauft für 20000 €. Monatliche Spritkosten 300€ (*12) + Inspektionen+sonstige Kosten (Versicherung/Steuer usw.) +jährlicher Abschreibungsanteil = Gesamtkosten als Ausgaben zu verbuchen. Dienstwagennutzer müssen dann 500 € pro Monat als "Einnahme" gegenrechnen.

Steuerratgeber, wie z.B. der KONZ, können Dir das wohl noch besser darstellen.

Viel Spaß und einen schönen Tag

Wolf24

Nacktfahrer? 98-57-96 ...und das andere Bein sieht genauso aus ... das kann ich meiner Umwelt unmöglich antun!
😁

Deine Antwort
Ähnliche Themen