Seltsame Symptome 850 TDI
Liebe Elchgemeinde, aufgrund der Menge der Symptome bin ich in der SuFu leider nicht fündig geworden. Ich versuche die Sachlage so genau wie möglich zu beschreiben und bedanke mich schonmal vorab für Tipps und Hilfe. Es geht um einen 850 TDI Kombi Bj. 96 mit Automatik. Batterie ist noch nicht wirklich alt und die LiMa ist auch vor kurzem getauscht worden. Folgendes war der Ablauf in den letzten Stunden:
1.Start:
Anlasser dreht ganz kurz und plötzlich ist alles tot, kein Licht, keine Anzeigen, nichts. Als ob die Batterie abgeklemmt wäre. Konnte den Wagen dann mit meinem Starthilfegerät starten und bin normal gefahren. Nur dass beim Blinken ein leicht knarzendes Geräusch dabei war und der Blinker manchmal recht unregelmäßig ging, war mir aufgefallen. Dann abgestellt und wieder alle Anzeigen tot.
2.Start ca 1. Stunde später:
Wagen wieder mit dem Starhilfegerät gestartet, diesmal blieb die "TRACS OFF-Leuchte" die Fahrt über an. Wieder leises knarzen beim Blinken. Dann kurz vor dem Abstellen bemerkt, dass die Anzeigenbeleuchtung vom Bordcomputer durch die Motorvibration leicht flimmert. Dann zu Testzwecken bei geschlossenen Fenstern die Fenstertasten in der Mittelkonsole nach oben gedrückt. Beim Betätigen sichtbares kurzes Flimmern der gesammten Tastenbeleuchtung und des Kombinstrumentes, dazu leichte aber hörbare Änderung der Motordrehzahl, begleitet von einem seltsamen Geräusch in den Türen, auch bei Betätigung der Einzelnen Fenstertasten.
Beim Lenken ist mir noch aufgefallen, dass ein ganz leichtes Schleifen/Knarzen beim Lenkrad zu hören ist, wenn ich es vom Nullpunkt minimal nach links oder rechts bewege
Aktuell bin ich noch in der Arbeit, aber vllt. weiß jemand, welche Komponenten als Übeltäter infrage kommen, damit ich heute Nachmittag/Abend nachsehen kann.
Nochmal vielen Dank vorab für eure Hilfe!
33 Antworten
Oder hast ein zweites Auto?
Oder der Nachbar?
Tausche dann probeweise die Batterie aus - die muss nicht die gleiche Kapazität haben, kann auch kleiner sein - dann probiere, was passiert, wenn du den Schlüssel umdrehst.
Leuchtet plötzlich alles - dann Startversuch.
Springt er auch an - BINGO!!
Gruß Didi
@Holger-TDI
Da sind mir wohl 2 Sätze unter den Tisch gefallen. Soll heißen, wenn man versucht hat an den Klemmen zu messen kamen keine Werte, so als ob die Batterie das Zeitliche gesegnet hätte. Hat man an den Polen direkt gemessen kamen 12,4Volt. Daraufhin wurde die Batterie von den Klemmen getrennt und aus dem Elch genommen, wieder Messung an den Polen und es wurden erneut ca 12,4Volt angezeigt.
Erst recht würde ich da mit einer guten gebrauchten Leihbatterie probieren - ansonsten sieht es nach einem Klemme-Batteriepol- Verbindungsproblem. Oder halt „Messfehler“..,
Sehr ungewöhnlich das ganze bzw. sowas hatte ich noch nicht gehört (so extrem).
Klemmen mal such versucht zu säubern?
Gruß Didi
So, kurzer Zwischenstand: die Batterie hat er über Nacht im ausgebauten Zustand geladen, vorhin wieder in den Elch gepackt und er ist ohne Murren angesprungen. Er macht nun eine Probefahrt, aktiviert währenddessen möglichst viele Verbraucher, stellt ihn für 2-3 Stunden hab und wird ihn nochmal starten.
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…..kauf ne neue Batterie!! Hatte ich vor kurzem beim C30 von der Liebsten.
Anruf kam, Auto „geht“ nicht mehr.
Frage: Wie, geht nicht??
Naja, geht eben nicht…..
Batterie gemessen, 12, 5 Volt, sollte reichen, Anlassversuch, alles tot, sofort wieder gemessen, 0 Volt….
Nach 3 Minuten nochmal gemessen, 12,5 Volt….
Eindeutig die Batterie!!
Gruß der sachsenelch
Zitat:
@Schwedenpanzer850 schrieb am 21. August 2024 um 08:27:31 Uhr:
So, kurzer Zwischenstand: die Batterie hat er über Nacht im ausgebauten Zustand geladen, vorhin wieder in den Elch gepackt und er ist ohne Murren angesprungen. Er macht nun eine Probefahrt, aktiviert währenddessen möglichst viele Verbraucher, stellt ihn für 2-3 Stunden hab und wird ihn nochmal starten.
Na siehste - das sieht schon mal vielversprechend aus.
Da die Batterie sich aber kurzzeitig auch „tot“ erklärt hat, würde ich hier auch eine neue kaufen.
Kannst halt Storno von Storno machen… 😉
Gruß Didi
An den Pol-KLEMMEN gemessen: 0 V
Direkt auf den Batt-Polen gemessen: 12,4 V
Batt.im ausgebautem Zustand: auch genau 12,4 V
Was sagt uns das ? ... 1A 100% Übergangswiderstand.
Oder andersherum: Was hat die damalige "Fachwerkstatt" da an die Pole geschmiert ?
Melkbutter oder Beauty-Creme ?
Leer ist die Batt. bei der Spannung wahrscheinlich nicht gewesen.
Geladen, wieder eingebaut und alles lüppt ?
Ein bischen mit den Polklemmen beim anklemmen rumgeschubbert ?
... also doch mal eben nen Stück 80er Papier nehmen !
Fragt sich nur, wie sich das mit der Restkapazität verhält.
Sollten mal "Fachwissende" testen.
Eine neue schadet jedoch sicher nicht.
Die LIMA / Ladespannung würde ich auch noch mal testen.
Lief anscheinend ne Weile ohne Last / Batt.)
PS: Kontaktprobs an den Polklemmen hatte ich in 45 Jahren bei 15 Autos und min. 30 Batterien noch nie.
…..na nee, wenn die Batterie einen Schuss hat, bricht die bei Belastung (z.B. Startversuch) komplett zusammen. Ein paar Minuten später hat die wieder Spannung, aber durch innere Erwärmung bricht die immer wieder zusammen…..
Die Polklemmen waren damals fest und nicht korrodiert….
Gruß der sachsenelch
Und trotzdem würde ich die drei Minuten investieren und sowohl die Batterieklemmen als auch die Pole mit Schmirgelpapier reinigen. Den Tipp hat @tdi14 schon gegeben und das hat bei mir Wunder gewirkt.
…..Fehler ist es keiner, das stimmt!!
Allerdings, auch eine Batterie ist ein Verschleißteil im weitesten Sinne und das Alter sagt nicht allzu viel über die Haltbarkeit und Funktion aus. Die Zeiten als man einer Batterie bedenkenlos 8 Jahre zutrauen durfte sind leider auch vorbei…..
Mein Vater hatte bei einem als Neuwagen gekauften Pkw auf der ersten größeren Fahrt eine defekte Batterie. Ging zwar problemlos auf Garantie, aber trotzdem, man ist nicht davor gefeit….
Gruß der sachsenelch
Also, hier nun der aktuelle Stand: die gestrige Probefahrt mit zwischenzeitlichem abstellen und wieder starten war erfolgreich mit der alten Batterie. Da ich dem Ding aber dennoch nicht mehr traue, bin ich euren Empfehlungen und der meines Nachbarn gefolgt und habe eine Neue eingebaut.
Gerade auf dem Weg zur Arbeit lief auch alles tadellos. Es gibt auch keinen hörbaren leichten Abfall der Drehzahl mehr, wenn ich einen Verbraucher eingeschalten habe.
Ich vermute, dass die alte Batterie, dadurch dass sie teils fast ein Jahr auch bei gutem Wetter den täglich schwer orgelnden Motor in der Früh unterstützen musste (Einspritzpumpe verstellt) einfach eine grobe Macke abbekommen hat, die nun zutage getreten ist.
Nochmals danke für eure Ratschläge und Tipps!
Miss nun noch die Ladespanung bei laufendem Motor +Scheinwerfer, Gebläse, Heckscheibenheizung. Und zwar mit den Messleitugen direkt an den beiden Batteriepolen (nicht Batterieklemmen!).
Nicht nur das Symptom beheben! Falls die alte, nur 3 Jahre alte Batterie durch Übergangswiderstände keine ausreichende Ladespannung bekommen hat, dann wird die Neue auch nicht viel länger halten, selbst wenn sie nun gut startet.
Das Problem hatte ich beim V70 TDI vor einigen Jahren - durch chronische Unterladung hat auch die neue Batterie nach 2-3 Jahren wieder geschwächelt. Die Polklemme war schuld, diesmal aber nicht die Verbindung zum Pol, sondern die Verpressung des dicken Litzenkabels (bzw. die Korrosion darin).
Jede Spannung über 12,7 Volt (=Eigenspannung der Batterie) zwischen den Polen lädt zwar prinzipiell die Batterie auf, aber bei nur 13 V, beispielsweise, dauert das VIEL länger als bei 14 V. Je kürzer die Fahrtstrecken also, desto eher wird diese "Mangelladung" zum Problem. Und je länger das Auto mit nicht randvoll geladener Batterie herumsteht, desto schneller altert die Batterie.
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Chemie-Hintergrund:
Aufgeladen haben die Bleiplatten kein angelagertes Bleisulfat (=Salz), weil das Sulfat zur Gänze in Form von Schwefelsäure im Elektrolyten (Das "Flüssige in der Batterie) in Lösung ist. Im teilweise entladenen Zustand ist das Sulfat aber teilweise als Bleisulfat(=nichtleitendes Salz) an den Bleiplatten angelagert, was den Innenwiderstand der Batterie erhöht. Dieses Bleisulfat ist aber zunächst noch "schlammig" und kann durch Aufladen wieder aufgelöst werden.
Mit der Zeit geht aber dieses schlammige Bleisulfat in kristallines Bleisulfat über, welches dann nicht mehr weg geht, auch durch noch so viel Laden. Diese Bildung von kristallinem Bleisulfat ist leider irreversibel und endgültig --> Das ist im Weseltlichen die Alterung einer Batterie. Der Innenwiderstand ist dann deutlich höher, weil zum Einen das Blei der Bleiplatten keine gute bzw. großflächige Verbindung mehr zum Elektrolyten hat (weniger aktive Oberfläche). Zum Anderen ist gleichzeitig auch die Leitfähigkeit des Elektrolyten schlechter, weil das Sulfat nicht in Ionenform in Lösung ist, sondern als Salz an den Platten. Also mehr nichtleitendes Wasser und weniger gut leitendes Schwefelsäure im Elektrolyten.
Zuviel Widerstand heißt bekanntlich zuwenig Stromstärke, und zuwenig Stromstärke heißt letztlich, dass der Anlasser nicht mehr dreht oder nicht mehr schnell genug dreht zum Anspringen des Motors.
Die Moral von der Geschichte:
Die Batterie immer schön voll aufgeladen halten, um so wenig Bleisulfat wie möglich an den Platten und sowiel Schwefelsäure wie möglich im Elektrolyten zu haben. Keine Chance dem bösen, kristallinen Bleisulfat! 🙂
Sehr gute Erklärungen der Sulfatierungsproblematik.
... Obacht, Obacht !
Spannung hat die Einheit Volt (V) und wird parallel zum"Objekt" gemessen.
Strom hat die Einheit Ampere (A) und wird IN REIHE zum"Objekt" gemessen.
(nur mit geeignetem Equipment oder Stromzange !)
Fragen:
- Welche Verbraucher waren bei laufendem Motor (Standgas ?) eingeschaltet ?
- Wo genau wurde die Spannung gemessen ?
- Neue Batterie drin ?