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Schraube am oberen Querlenker - die Klemmschraube des Todes oder auch: Wie bekommt man diese raus.

Audi A6 C6/4F
Themenstarteram 12. Mai 2015 um 6:18

Guten Morgen,

ich denke jeder weiß von welchem Bolzen ich hier spreche und da ich noch keine mehrjährige Erfahrung mit der Schraube vorweisen kann dachte ich mir man könnte ja mal ein paar Lösungsvorschläge sammeln, wie man dieses unglaublich tolle Schraube rausgetrieben bekommt und das ganze ohne Spezialwerkzeug.

Im Netz findet man allerhand, allerdings ist das so sehr verstreut das man ewig sucht.

Was ich bis jetzt gefunden habe ist:

Schlagbohrmaschine mit altem Bohrer und dann nur mit Schlag die ganze Zeit auf den Bolzen drauf. Dauert ein paar Minuten, aber der Bolzen kommt raus. :)

Dann habe ich gelesen:

Den Kopf des Bolzen abdrehen und dann mit der Mutter raus ziehen und wenn das Gewinde zu ende ist einfach eine weitere Mutter dazwischen und weiter ziehen.

Ich persönlich favorisiere die zweite Methode. Aber evtl. gibt es jemanden mit noch einem guten Vorschlag.

Warum das ganze?

Nächsten Monat ist der TüV fällig und ich habe heute mit meinem Tüver nach 300tkm und 10Jahren festgestellt das die oberen Lenker eingerissen sind. Alles kein Problem, bis auf diese hässliche Schraube :)

Beste Antwort im Thema

Hänge mich mal hier rein und verweise gleichzeitig auf den Bericht hier:

http://www.motor-talk.de/.../...lenker-und-koppelstangen-t5702439.html

Habe das Spiel nun auch hinter mir und gebe nun meinen aktualisierten Senf dazu:

-Kriechöl etc. hilft nicht. Zeitverschwendung.

-Die besagte Schraube kann fest sitzen oder RICHTIG FEST sitzten.

Wenn sie richtig fest sitzt, helfen einige der Tips aus dem Netz nicht oder sind sogar kontraproduktiv.

Das gilt für alle Wege, die Schraube heraus zu schlagen oder pressen. Egal welches Werkzeug, die Schraube sitzt dann so fest, daß sie nur gestaucht wird.

Da muß dann auch nicht anderen Usern Grobmotorik unterstellen, nur weil man selbst Glück hatte.

-Ausbohren ist vom Material her mit kobaltlegierten Bohrern kein Problem. Allerdings ist die Schraube bei 10mm Durchmesser 100 mm im Material verklemmt. Das können manche gar nicht und bei anderen gehört etwas Glück dazu. Ich habe eine Bohrung gut hinbekommen, ob es auf der anderen Seite auch geklappt hätte weiß ich nicht.

Es gibt dazu ein reichlich teures Spezialwerkzeug, was aber gut aussieht.

Den Kopf mit wechselseitiger Belastung zu lösen, war mir nicht möglich. Die Reibung zwischen Kopf und Radlagergehäuse nimmt einen jedes Gefühl. Entweder es passiert in Hunder Jahren nichts oder aber man dreht den Kopf auf einmal ab.

Das wiederum führt zur einzigen preiswerten Lösung. Kopf ab, am besten sofort ohne viel Experimente.

Dann wird mit der Mutter der Schaft der Schraube herausgezogen.

Durch den Zug reduziert sich der Durchmesser der Schraube geringfügig und verringert so die Klemmkraft.

Damit der Gewindeteil nur mit der Zugkraft und nicht noch mit unnötigem Moment belastet wird, habe ich den ganzen Bereich mit MoS2-Fett behandelt. Auch die Unterlegscheiben, die als Verlängerung eingesetzt werden, wenn die Sache in Bewegung kommt.

Zur Maximalbelastung habe ich im Keller Versuche gemacht. Dadurch, daß man die Mutter nicht mit einer ordentlichen Knarre o.Ä. im Radhaus anziehen kann, sondern nur mit einem langen Ringgabelschlüssel, ist es mir zumindest nur unter Schmerzen möglich, die Mutter abzureißen.

Ganz geht die Schraube damit nicht heraus, weil sie dann irgendwann gegen das Gehäuse stößt. Also wird dann abgeflext und der Rest herausgeschlagen. Das geht aber, weil der Stummel viel kürzer ist als die gesamte Schraube und durch das Ziehen auch schon geglättet wurde.

Das alleine hätte nicht geholfen bzw. wäre mir zu riskant gewesen, noch mehr Kraft aufzubringen.

Zur Unterstützung muß das Radlagergehäuse erhitzt werden.

Dafür habe ich einen Propangasbrenner verwendet. Er hat eine weichere Flamme als Acetylen-Sauerstoff aber mehr Leistung als ein elektrisches Gebläse.

Die Temperatur habe ich mit einem Infrarotthermometer überwacht. Ab 160°C fing die Sache jeweils an zu knistern und ich konnte die Mutter nachziehen.

Wasser in die zuvor hohlgebohrte Schraube mit einen dünnen Rohr von ganz hinten eingespritzt gibt dem Ganzen noch einen Schub.

Die Frage, wie hoch man den Achsschenkel erhitzen darf, kann ich nicht abschließend beantworten. Auf dem Teil steht Al Mg Si Cu. Für eine verbreitete Knetlegierung mit diesen Elementen habe ich gefunden, daß ab 180°C erste Gefügeänderungen möglich sind, die aber durchaus reversibel sein können.

Den Spurstangenkopf hatte ich demontiert, die Kugelgelenke der Querlenker gegen direkte Flammeneinwirkung geschützt. Wie diese Köpfe gebaut sind weiß ich nicht. Ein häufig verbauter Kunststoff beginnt ab 80 oder 90°C zu kriechen. Die wird man dort wohl immer überschreiten. Also Schrott.

Es folgt dann das große Saubermachen.

Die neue Schraube und die Bohrungen habe ich mit Plastilube behandelt.

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Das ist vom Querlenker eines Sharan 7N. Das Radlagergehäuse wird zumindest ähnlich sein.

Aluminium, Magnesium, Silizium & Kupfer?

2022-02-10_19h00m52s_AH-Neuenkirchen.jpg

Die Lenker ja, Alu-Guß + Magnesium und Silizi.

Ich hatte mal was von Messing und Kupfer Zusatz gelesen, war für die Lenker vom A4 b5.

Ob sowas überhaupt von einem Hersteller im Detail bekannt gegeben wird, wage ich mal zu bezweifeln.

Nur den will b.z. muss ja normalerweise niemand erhitzen?

Die Zusammensetzung des Radlagergehäuses wäre interessant zu erfahren.

Zitat:

@Robi500se schrieb am 10. Februar 2022 um 18:44:00 Uhr:

Ne, das Material vom Radlagergehäuse ist sinnvollerweise gemeint.

Denn da steckt die böse Schraube drin und das könnte man versucht sein zu erwärmen.

Asche auf mein Haupt, natürlich meine ich den Achsschenkel/Radlagergehäuse.

Hallo,

nachdem ich hier das ganze Leid gelesen habe, gestern Abend meine ersten beiden Schrauben des Todes besiegt. Folgendermaßen:

- Rostlöser eh klar & viel davon

- Heißluftföhn

- Makita DTW300 Schlagschrauber

- Zwei Akkus dazu :)

- 500gr. Hammer

Rechts 0 Probleme ging relativ einfach. Links war der Kopf kurz vor der Aufgabe. Ging aber ein paar Grad drehen. Vorsichtig von unten warm gemacht. (Warm....nicht heiß...Föhn kann 850°) Mutter wieder 2 - 3 Gewindegänge drauf geschraubt Bolzen beidseitig ein paar zärtliche Hammerschläge gegeben.

Dann Schlagschrauber am Kopf abwechselnd rechts- linkslauf zwischendurch mit Rostlöser fluten und Geduld üben. Nach zwei Akkus erfolgreich gelöst.

Gruß

Ciwa

PS: War zwar ein A4 aber genauso doof....

Schraube hat aufgegeben
am 5. Juli 2022 um 6:48

Oh nein, jetzt folgt gleich der übliche Shitstorm, weil Du den Achsschenkel erwärmt hast :D

 

Spaß. Glückwunsch, dass sie gut raus ging. Gut wenn man behutsam ran geht und ein wenig Glück gehört natürlich auch dazu.

Zitat:

@Passat-Schrau-Baer schrieb am 5. Juli 2022 um 08:48:53 Uhr:

Oh nein, jetzt folgt gleich der übliche Shitstorm, weil Du den Achsschenkel erwärmt hast :D

Das bin ich gewohnt...irgend einer quakt immer. Ich denke der Mehrheit hilft es...und darauf kommt es an :)

Gruß

Ciwa

PS: Gefügeveränderung mit Heißluftföhn an der Stelle......lächerlich...WD40 ist noch nicht mal komplett verdampft geschweige denn hat gezündet ;)

Weshalb sich mit der scheiß Schraube rumärgern???

zu 98% ist immer nur der Gummi eingerissen/defekt

deshalb auch nur den Gummi wechsel ohne den Querlenker auszubauen

Geht easy und ist zudem auch noch preiswert

am 5. Juli 2022 um 10:23

Zitat:

@Kasperl 145 schrieb am 5. Juli 2022 um 11:06:22 Uhr:

Weshalb sich mit der scheiß Schraube rumärgern???

zu 98% ist immer nur der Gummi eingerissen/defekt

deshalb auch nur den Gummi wechsel ohne den Querlenker auszubauen

Geht easy und ist zudem auch noch preiswert

Ganz einfach: je länger sie drin ist, desto schwerer wird’s sie raus zu bekommen. Und da die Kugelgelenke irgendwann trocken laufen und dann verschleißen, müssen die Querlenker irgendwann immer raus.

Am A4 habe ich die oberen Querlenker nur gewechselt, da die Gummis der Gelenke undicht waren. Also ewig geht das nicht mit dem Wechseln der Buchsen.

wenn die Kugelgelenke im ar... sind gibt es ja eh keine Alternative zum Ausbau

trockene Kugelgelenke kann man noch für 1-2 jahre heilen

https://www.youtube.com/watch?v=K2KP5NbAmYs

am 5. Juli 2022 um 12:12

Zitat:

@Kasperl 145 schrieb am 5. Juli 2022 um 13:02:23 Uhr:

wenn die Kugelgelenke im ar... sind gibt es ja eh keine Alternative zum Ausbau

trockene Kugelgelenke kann man noch für 1-2 jahre heilen

https://www.youtube.com/watch?v=K2KP5NbAmYs

Wohl eher nicht. Das was Du so spritzen kannst ist höchstens ein Öl und das bleibt nicht lang.

Ein Fett bringt da mehr, das muss dann aber in die Öffnung der Staubschutzmanschette und da kommst nur ran, wenn der Träger gelöst ist.

das Video ist nur als beispiel gedacht

Ich selber verwende hier OKS 451 oder Viscogen KL23

das ist natürlich keine Dauerlösung aber so hat der Rostlöser oft Monate zeit um seine wirkung zu entfalten und die Schraube geht relativ "normal" auf

am 5. Juli 2022 um 14:25

Zitat:

@Kasperl 145 schrieb am 5. Juli 2022 um 16:11:38 Uhr:

das Video ist nur als beispiel gedacht

Ich selber verwende hier OKS 451 oder Viscogen KL23

das ist natürlich keine Dauerlösung aber so hat der Rostlöser oft Monate zeit um seine wirkung zu entfalten und die Schraube geht relativ "normal" auf

Aha, das klingt interessant. Ist das ein Schmiermittel, dass man durch ne Kanüle kriegt?

ja! es hat einen sehr hohen Lösungsmittelanteil der sich schnell verflüchtigt

das was zurückbleibt ist ein super Haftschmierstoff

am 5. Juli 2022 um 19:42

Klingt super! Muss ich mir mal besorgen. Für welche Anwendungsbereiche nutzt Du sowas?

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