S-Max 2.0 BiTurbo Erfahrungen

Ford

Hallo in die Runde,

nachdem ich am vergangenen Freitag meinen S-Max 2.0 BiTurbo in Empfang nehmen konnte, möchte ich hier ein paar erste Eindrücke schildern und diese nach und nach um neue Erfahrungen ergänzen.

Ich habe die vergangenen fünf Jahre mit einem E-Klasse T-Modell der 211er Baureihe verbracht und war mit diesem Wagen insgesamt sehr zufrieden. Es war ein Dreiliter V6 mit 231PS, 7G-Tronic und einer recht guten Ausstattung. Das ist also mein Referenzmaßstab zum S-Max.

Bevor ich zu den vielen vielen positiven Seiten des S-Max komme, muss ich mir kurz Luft verschaffen, denn der Auslieferungszustand des Wagens ist ein kleiner Witz - auch angesichts des recht stattlichen Listenpreises. Mit folgenden Mängeln hat das Auto sowohl die Endkontrolle des Ford-Werkes als auch die Übergabe durch meinen Händler bestanden:

  • Die Beifahrertür hat unten etwa 6 mm Ebenenversatz zur hinteren Tür
  • Übergang der Fensterschachtleiste (Chrom) zwischen Fahrertür und hinterer Tür extrem ungenau
  • Das Spaltmaß der Motorhaube zur Frontschürze ungleich zwischen rechts und links
  • Der Lack der Motorhaube ist in der Mitte stumpf, an den Außenseiten glatt wie sonst auch am Auto
  • Das Auto zieht nach rechts (wahrscheinlich damit der Spurhalteassistent nicht einrostet)
  • Nach 10 km Fahrt gab es eine Störung der Reifendruckkontrolle (ist seitdem noch 2x aufgetreten)
  • Und bei etwas lauterer Musik scheppert es aus der rechten Türverkleidung vorn.

Das wird sich wohl alles beheben lassen, ärgerlich ist es aber trotzdem. Leider hat Ford damit gleich mal ein paar Vorurteile bestätigt, die viele "Premium-Fahrer" in meinem Umfeld mit sich herumtragen. Nun aber endlich zu Fahrzeug:

Innenraum

Das Platzangebot und die Möglichkeit 3 Isofix-Sitze in Reihe 2 zu installieren waren der ausschlaggebende Kaufgrund für ein neues Auto. Wir waren vom T-Modell schon sehr verwöhnt, aber der S-Max packt da überall locker etwas drauf. Ich schätze die etwas höhere Sitzposition und den super bequemen Einstieg. Ich bin zwar erst 35, aber dieses Reinfalten oder Reinfallen in moderne Mittel- und Oberklassefahrzeuge empfinde ich zunehmend als Ärgernis. Ich bin mit 1,88 vielleicht etwas größer als der Durchschnitt, aber auch noch kein Riese.

Platz ist für mich vorne und in Reihe 2 mehr als ausreichend vorhanden. Bei einer Sitzprobe in Reihe 3 fühlte ich mich irgendwie an Camping-Ausflüge erinnert. Mit etwas Entgegenkommen der 2. Reihe kann man es aber sicher auch da ein paar Kilometer aushalten. Für meine Kinder und meine Frau (1,60) ist das alles nochmal viel luftiger.

Das Klappen und Verschieben der Sitze funktioniert logisch und größenteils geschmeidig. Nur die EasyEntry-Funktion ist bei uns etwas hakelig. Die Sitzverstellung vorn (elektrisch mit Memory) geht wie zu erwarten tadellos. Schön ist, dass meine Frau und ich unsere jeweilige Position endlich auf einem Schlüssel speichern können. Beim Benz gab es das damals noch nicht. Da stand man dann immer etwas blöd und hielt den Schalter der jeweiligen Sitzposition gedrückt.

Die Sitze vorn sind bisher sehr angenehm. Wir haben die Multikontursitze mit Massagefunktion und Lüftung. Die Massagefunktion empfinde ich als recht gelungen. Sowohl die Sitzfläche, als auch die Lehne wird an vielen verschiedenen Stellen deutlich angehoben und gesenkt. Ich glaube auf längeren Strecken ist dies kleine Lockerungsübung bestimmt ganz nett. Selbst die simplere Massagefunktion im Benz (Lordose raus-rein und hoch-runter) war ein sinnvolles Feature und kam häufig zum Einsatz.

Aus meiner Sicht könnten die Sitzauflagen etwas länger sein, aber ich habe auch lange Beine. Gut gefällt mir die straffe Grundpolsterung des Sitzes und der kräftige Lederbezug. Das ist viel besser als die recht weichen Trend-Sitze des Mondeo, den ich die letzten 4 Wochen gefahren bin. Schade finde ich allerdings auch, dass die Sitzlehnen in Reihe 2 so kurz sind.

Die Anfassqualität im Innenraum gefällt mir gut. Fast überall nur weiche Kunststoffe und in den Türverkleidungen viel Leder. Es wirkt im Moment auch recht solide zusammengesteckt, wobei es schon ein paar kleine Zirp und Knistergeräusche hier und da gibt. Ich habe mir aber fest vorgenommen, mich davon nicht verrückt machen zu lassen. Hoffentlich hält der Vorsatz.

Gut gefällt mir auch der Lichteinfall durch das Panoramadach. Schade, dass es sich nicht öffnen lässt.

Motor/Getriebe

Ich habe mich bewusst für den stärksten Diesel entschieden, weil ich den 180PS Diesel mit PS-Getriebe auf einer Probefahrt als sehr mild empfunden hatte. Wie ich jetzt allerdings gelernt habe, brauchen die Ford (PSA) Motoren offensichtlich viele tausend Kilometer um ihr ganzes Potential zu entfalten. Da war der Vorführer mit 3.000km vielleicht noch etwas zugeschnürt. Egal, ich wollte bei den Fahrleistungen möglichst geringe Abstriche machen müssen, also ist es die 210PS Variante geworden. Ich bin mit dem neuen erst 290 Kilometer gefahren, aber soviel kann ich schon sagen, die Entscheidung war für mich richtig. Der Wagen hat schönen Druck auch bei geringem Gaseinsatz und kam selbst mit gestreicheltem Gaspedal auf der BAB sehr zügig auf 180. Dabei habe ich es dann vorerst bewenden lassen.

Das Getriebe macht einen unauffälligen und damit guten Job. Das schnelle Schalten des DKG fällt mir vom Wechsel vom ersten in den zweiten Gang besonders auf. Ansonsten ist der Unterschied zur MB Wandlerautomatik jetzt nicht so riesig. Das Zurückschalten um mehr als einen Gang dauert auch im Ford gefühlt (zu) lange. Das können andere Hersteller besser/schneller. Bin allerdings noch nicht im S-Modus bzw. mit den Paddels gefahren. Auch das kommt noch.

Begeistern bin ich schon einmal vom Verbrauch. Diese liegt lt. BC jetzt bei 7 Litern. Das lässt für die Zukunft positives Erwarten. Der Benz hat bei gleicher Fahrweise zwischen 11 und 13 Litern Benzin geschluckt. Mein Geldbeutel dankt es mir schon jetzt. Zu Benzinpreis-Hochzeiten habe ich 130 Euro für eine Tankfüllung bezahlt. Heute sind es keine 60 und ich komme damit auch noch deutlich weiter.

Fahrwerk

Was soll ich sagen? Großartig! Die Abstimmung zwischen Komfort und Agilität halte ich für perfekt, die Lenkung wirkt ebenfalls natürlich und direkt. Das Fahren macht mir einen Heidenspaß. Ich habe bisher auch keine unangenehmen Geräusche vom Fahrwerk oder Stöße in der Lenkung feststellen können. Natürlich kommt der Frontantrieb bei Nässe schneller an seine Grenzen als das im Benz mit Heckantrieb bisher der Fall war, aber das dürfte niemanden überraschen.

Multimedia/Sound

Bei mir ist das Sony Navi mit Soundsystem verbaut und ich finde des System insgesamt recht gelungen. Ja, die Grafik und die Menüstruktur ist nicht auf dem Niveau von Audi, Mercedes oder BMW, die Preise sind es aber auch nicht. Gut gefällt mir die Sprachbedienung, da gibt es in den nächsten Wochen bestimmt noch viel zu entdecken. Ebenfalls gut finde ich das DAB - ist schon eine deutliche Qualitätsverbesserung zum UKW-Empfang. Leider dauert es etwas lange, wenn man zwischen Preset-Stationen wechselt.

Das Soundsystem ist auch ganz anständig, kann aber nicht mit dem Harman Kardon-Soundsystem im Benz mithalten. Das System im Ford wird besser, je lauter man hört (da stört dann nur noch die scheppernde Türverkleidung rechts) aber bei geringer und mittlerer Lautstärke haut es mich nicht vom Hocker. Im Benz klang es so, als wenn ich mittig im Konzertsaal stehe. Ich Ford denke ich immer, ich stehe im Foyer zum Saal. Insbesondere die Stimmen kommen irgendwie aus den Tiefen des Fußraums. Nur Instrumental, ohne Gesang, klingt es interessanterweise viel präsenter. Naja, das ist Klagen auf hohem Niveau.

Sonstiges

Mein erster Eindruck vom LED-Licht ist gut. Es wirkte zumindest auf der ersten Fahrt über die Avus heller und breiter als das ILS-Licht in meinem Mercedes. Aber da hatten die Brenner am Ende auch 9 Jahre auf dem Buckel. Komisch fand ich, dass irgendwann auf der Autobahn die Fernlichtlampe im Kombiinstrument aufleuchtete, auf der Straße davon aber nichts zu bemerken war. Es waren aber auch so viele andere Autos unterwegs, dass es ohnehin recht hell war. Also da müssen wir noch Erfahrungen auf leeren Autobahnen und Landstraßen und vor allem bei schlechtem Wetter machen. Da erkennt man m.E. die Unterschiede am besten.

Die Kameras nach vorn und hinten sind ganz hilfreich, wobei ich mich beim Rangieren nach wir vor lieber auf die Spiegel verlasse als die Kamera. Richtig gut ist die hintere Querverkehrsüberwachung. Die kommt bei jedem Supermarkt- und Baumarktbesuch zum Einsatz. Hoffentlich verlernt man das Halsverdrehen nicht, wenn man irgendwann mal wieder in einem Auto ohne unterwegs ist.

Lustiger Weise hat der Ford in den offiziellen Dokumenten 155kw, also 211 PS. Warum Ford da mit unterschiedlichen Werten arbeitet bleibt wahrscheinlich deren Geheimnis. Überhaupt scheint mir deren Kommunikation noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zu hängen. Die Bedienungsanleitung wirkt jedenfalls auch wie aus den Passats meines Vaters in den 90ern.

Soweit meine ersten Eindrücke. Weitere werden - wie angedroht - folgen.

Carsten

Beste Antwort im Thema

Hallo in die Runde,

nachdem ich am vergangenen Freitag meinen S-Max 2.0 BiTurbo in Empfang nehmen konnte, möchte ich hier ein paar erste Eindrücke schildern und diese nach und nach um neue Erfahrungen ergänzen.

Ich habe die vergangenen fünf Jahre mit einem E-Klasse T-Modell der 211er Baureihe verbracht und war mit diesem Wagen insgesamt sehr zufrieden. Es war ein Dreiliter V6 mit 231PS, 7G-Tronic und einer recht guten Ausstattung. Das ist also mein Referenzmaßstab zum S-Max.

Bevor ich zu den vielen vielen positiven Seiten des S-Max komme, muss ich mir kurz Luft verschaffen, denn der Auslieferungszustand des Wagens ist ein kleiner Witz - auch angesichts des recht stattlichen Listenpreises. Mit folgenden Mängeln hat das Auto sowohl die Endkontrolle des Ford-Werkes als auch die Übergabe durch meinen Händler bestanden:

  • Die Beifahrertür hat unten etwa 6 mm Ebenenversatz zur hinteren Tür
  • Übergang der Fensterschachtleiste (Chrom) zwischen Fahrertür und hinterer Tür extrem ungenau
  • Das Spaltmaß der Motorhaube zur Frontschürze ungleich zwischen rechts und links
  • Der Lack der Motorhaube ist in der Mitte stumpf, an den Außenseiten glatt wie sonst auch am Auto
  • Das Auto zieht nach rechts (wahrscheinlich damit der Spurhalteassistent nicht einrostet)
  • Nach 10 km Fahrt gab es eine Störung der Reifendruckkontrolle (ist seitdem noch 2x aufgetreten)
  • Und bei etwas lauterer Musik scheppert es aus der rechten Türverkleidung vorn.

Das wird sich wohl alles beheben lassen, ärgerlich ist es aber trotzdem. Leider hat Ford damit gleich mal ein paar Vorurteile bestätigt, die viele "Premium-Fahrer" in meinem Umfeld mit sich herumtragen. Nun aber endlich zu Fahrzeug:

Innenraum

Das Platzangebot und die Möglichkeit 3 Isofix-Sitze in Reihe 2 zu installieren waren der ausschlaggebende Kaufgrund für ein neues Auto. Wir waren vom T-Modell schon sehr verwöhnt, aber der S-Max packt da überall locker etwas drauf. Ich schätze die etwas höhere Sitzposition und den super bequemen Einstieg. Ich bin zwar erst 35, aber dieses Reinfalten oder Reinfallen in moderne Mittel- und Oberklassefahrzeuge empfinde ich zunehmend als Ärgernis. Ich bin mit 1,88 vielleicht etwas größer als der Durchschnitt, aber auch noch kein Riese.

Platz ist für mich vorne und in Reihe 2 mehr als ausreichend vorhanden. Bei einer Sitzprobe in Reihe 3 fühlte ich mich irgendwie an Camping-Ausflüge erinnert. Mit etwas Entgegenkommen der 2. Reihe kann man es aber sicher auch da ein paar Kilometer aushalten. Für meine Kinder und meine Frau (1,60) ist das alles nochmal viel luftiger.

Das Klappen und Verschieben der Sitze funktioniert logisch und größenteils geschmeidig. Nur die EasyEntry-Funktion ist bei uns etwas hakelig. Die Sitzverstellung vorn (elektrisch mit Memory) geht wie zu erwarten tadellos. Schön ist, dass meine Frau und ich unsere jeweilige Position endlich auf einem Schlüssel speichern können. Beim Benz gab es das damals noch nicht. Da stand man dann immer etwas blöd und hielt den Schalter der jeweiligen Sitzposition gedrückt.

Die Sitze vorn sind bisher sehr angenehm. Wir haben die Multikontursitze mit Massagefunktion und Lüftung. Die Massagefunktion empfinde ich als recht gelungen. Sowohl die Sitzfläche, als auch die Lehne wird an vielen verschiedenen Stellen deutlich angehoben und gesenkt. Ich glaube auf längeren Strecken ist dies kleine Lockerungsübung bestimmt ganz nett. Selbst die simplere Massagefunktion im Benz (Lordose raus-rein und hoch-runter) war ein sinnvolles Feature und kam häufig zum Einsatz.

Aus meiner Sicht könnten die Sitzauflagen etwas länger sein, aber ich habe auch lange Beine. Gut gefällt mir die straffe Grundpolsterung des Sitzes und der kräftige Lederbezug. Das ist viel besser als die recht weichen Trend-Sitze des Mondeo, den ich die letzten 4 Wochen gefahren bin. Schade finde ich allerdings auch, dass die Sitzlehnen in Reihe 2 so kurz sind.

Die Anfassqualität im Innenraum gefällt mir gut. Fast überall nur weiche Kunststoffe und in den Türverkleidungen viel Leder. Es wirkt im Moment auch recht solide zusammengesteckt, wobei es schon ein paar kleine Zirp und Knistergeräusche hier und da gibt. Ich habe mir aber fest vorgenommen, mich davon nicht verrückt machen zu lassen. Hoffentlich hält der Vorsatz.

Gut gefällt mir auch der Lichteinfall durch das Panoramadach. Schade, dass es sich nicht öffnen lässt.

Motor/Getriebe

Ich habe mich bewusst für den stärksten Diesel entschieden, weil ich den 180PS Diesel mit PS-Getriebe auf einer Probefahrt als sehr mild empfunden hatte. Wie ich jetzt allerdings gelernt habe, brauchen die Ford (PSA) Motoren offensichtlich viele tausend Kilometer um ihr ganzes Potential zu entfalten. Da war der Vorführer mit 3.000km vielleicht noch etwas zugeschnürt. Egal, ich wollte bei den Fahrleistungen möglichst geringe Abstriche machen müssen, also ist es die 210PS Variante geworden. Ich bin mit dem neuen erst 290 Kilometer gefahren, aber soviel kann ich schon sagen, die Entscheidung war für mich richtig. Der Wagen hat schönen Druck auch bei geringem Gaseinsatz und kam selbst mit gestreicheltem Gaspedal auf der BAB sehr zügig auf 180. Dabei habe ich es dann vorerst bewenden lassen.

Das Getriebe macht einen unauffälligen und damit guten Job. Das schnelle Schalten des DKG fällt mir vom Wechsel vom ersten in den zweiten Gang besonders auf. Ansonsten ist der Unterschied zur MB Wandlerautomatik jetzt nicht so riesig. Das Zurückschalten um mehr als einen Gang dauert auch im Ford gefühlt (zu) lange. Das können andere Hersteller besser/schneller. Bin allerdings noch nicht im S-Modus bzw. mit den Paddels gefahren. Auch das kommt noch.

Begeistern bin ich schon einmal vom Verbrauch. Diese liegt lt. BC jetzt bei 7 Litern. Das lässt für die Zukunft positives Erwarten. Der Benz hat bei gleicher Fahrweise zwischen 11 und 13 Litern Benzin geschluckt. Mein Geldbeutel dankt es mir schon jetzt. Zu Benzinpreis-Hochzeiten habe ich 130 Euro für eine Tankfüllung bezahlt. Heute sind es keine 60 und ich komme damit auch noch deutlich weiter.

Fahrwerk

Was soll ich sagen? Großartig! Die Abstimmung zwischen Komfort und Agilität halte ich für perfekt, die Lenkung wirkt ebenfalls natürlich und direkt. Das Fahren macht mir einen Heidenspaß. Ich habe bisher auch keine unangenehmen Geräusche vom Fahrwerk oder Stöße in der Lenkung feststellen können. Natürlich kommt der Frontantrieb bei Nässe schneller an seine Grenzen als das im Benz mit Heckantrieb bisher der Fall war, aber das dürfte niemanden überraschen.

Multimedia/Sound

Bei mir ist das Sony Navi mit Soundsystem verbaut und ich finde des System insgesamt recht gelungen. Ja, die Grafik und die Menüstruktur ist nicht auf dem Niveau von Audi, Mercedes oder BMW, die Preise sind es aber auch nicht. Gut gefällt mir die Sprachbedienung, da gibt es in den nächsten Wochen bestimmt noch viel zu entdecken. Ebenfalls gut finde ich das DAB - ist schon eine deutliche Qualitätsverbesserung zum UKW-Empfang. Leider dauert es etwas lange, wenn man zwischen Preset-Stationen wechselt.

Das Soundsystem ist auch ganz anständig, kann aber nicht mit dem Harman Kardon-Soundsystem im Benz mithalten. Das System im Ford wird besser, je lauter man hört (da stört dann nur noch die scheppernde Türverkleidung rechts) aber bei geringer und mittlerer Lautstärke haut es mich nicht vom Hocker. Im Benz klang es so, als wenn ich mittig im Konzertsaal stehe. Ich Ford denke ich immer, ich stehe im Foyer zum Saal. Insbesondere die Stimmen kommen irgendwie aus den Tiefen des Fußraums. Nur Instrumental, ohne Gesang, klingt es interessanterweise viel präsenter. Naja, das ist Klagen auf hohem Niveau.

Sonstiges

Mein erster Eindruck vom LED-Licht ist gut. Es wirkte zumindest auf der ersten Fahrt über die Avus heller und breiter als das ILS-Licht in meinem Mercedes. Aber da hatten die Brenner am Ende auch 9 Jahre auf dem Buckel. Komisch fand ich, dass irgendwann auf der Autobahn die Fernlichtlampe im Kombiinstrument aufleuchtete, auf der Straße davon aber nichts zu bemerken war. Es waren aber auch so viele andere Autos unterwegs, dass es ohnehin recht hell war. Also da müssen wir noch Erfahrungen auf leeren Autobahnen und Landstraßen und vor allem bei schlechtem Wetter machen. Da erkennt man m.E. die Unterschiede am besten.

Die Kameras nach vorn und hinten sind ganz hilfreich, wobei ich mich beim Rangieren nach wir vor lieber auf die Spiegel verlasse als die Kamera. Richtig gut ist die hintere Querverkehrsüberwachung. Die kommt bei jedem Supermarkt- und Baumarktbesuch zum Einsatz. Hoffentlich verlernt man das Halsverdrehen nicht, wenn man irgendwann mal wieder in einem Auto ohne unterwegs ist.

Lustiger Weise hat der Ford in den offiziellen Dokumenten 155kw, also 211 PS. Warum Ford da mit unterschiedlichen Werten arbeitet bleibt wahrscheinlich deren Geheimnis. Überhaupt scheint mir deren Kommunikation noch in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zu hängen. Die Bedienungsanleitung wirkt jedenfalls auch wie aus den Passats meines Vaters in den 90ern.

Soweit meine ersten Eindrücke. Weitere werden - wie angedroht - folgen.

Carsten

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Ich habe den S-Max aus dem Showroom mitgenommen, insofern habe ich keine Ahnung ob es diese Option beim S-Max gegeben hat oder heute gibt.

@Carsten : danke für die praxisnahen und sorgfältigen Ausführungen!!
Meine Frau ist seit 22 Tagen stolze Besitzerin eines Bi-Turbo S-Max Titanium Modelljahr 03/16, d.h. Bereits mit Sync3.
Es ist unser 3. S-Max. Die vorigen wurden nach ca. 4. Jahren und um die 100.000 km Laufleistung in Zahlung gegeben, alle beide ohne nennenswerte Probleme als TDCI mit 140 respektive 163 PS.
Kaufgrund zu Alternativen, wie Sharan, BMW 2er Grand Tourer etc.: zum einen Platz, 7-Sitzer Option (große Familie, inzwischen ein Enkelkind, viele Freunde, Tischtennis-Mannschaft, Chorleitung...), Preis-Leistungsverhältnis (wurde oben erwähnt) bei langer Zubehörliste (Frontkamera, elektr. Heckklappe, Parkassistent, elektr. Anhängerkupplung, die ganzen Gimmicks der Fahrerassistenzen inkl. adaptivem LED-Licht und Fernlichtassistent - serienmäßig bei Titanium, etwas sehr sinnvolles...) und eben der Motor mit Bi-Turbo und 154! kW (210 PS) -so steht's im neuen Prospekt.
Adaptive Lenkung mussten wir aus Konfiguration wieder streichen, da mit Auftragserteilung Ende Mai 2016 auf nicht absehbare Zeit nicht lieferbar.
Thema Bi-Turbo:
Bei exakt 721 km und 1/5 Restfüllung der Erstbetankung ist uns der Turbolader um die Ohren geflogen. Stadtverkehr, knapp 60 km/h, warmer Motor. Ich saß am Steuer, gab normal im fließenden Verkehr Gas, als ein deutlich zu vernehmendes nagelndes, 'mechanisches' Geräusch aus dem Motorraum an unsere Ohren drang. Gas weggenommen , Geräusch verschwand , Gas gegeben (was ich nicht hätte tun sollen) und damit Kettenreaktion ausgelöst, wie mancher Turbodieselfahrer leidvoll zu berichten weiß. Wieder nagelndes Geräusch, dann unmittelbar ohne Beeinflußbarkeit Aufheulen und Hochdrehen des Motors auf maximale Drehzahl (tatsächlich bis zum Anschlag der Nadel), schnell gebremst, in P geschaltet Motor ausgestellt, Rauch tritt unter Motorhaube an Windschutzscheibe hervor, Motor stirbt nach ca. 2 Sekunden ab, Kühlmittelgeruch (geplatzter Schlauch), Kühlwasser ergießt sich unter dem Auto über die Straße. Stille. Entsetzen.
Nun ja, wie' s sich mit dem Motor in den nächsten 100.000 km entwickelt, kann ich natürlich nicht sagen. Aber die Geschichte ist schnell erzählt. Es war der defekte Turbolader, der aus seinem eigenen Ölkreislauf unkontrolliert Öl in den Diesel-Selbstzünder geleitet hatte, nachdem dieser jenes Öl fast explosionsartig verbrannt hatte und die Zündung aus war, starb er von allein ab. Und man darf ja auch mal Glück im Unglück haben. Der Vorfall ereignete sich 500 m von dem Fordhändler entfernt, bei dem wir das Auto 10 Tage vorher abgeholt hatten. Anruf dort, Meister und Inhaber (in seltener Personalunion) war innerhalb 5 min. bei uns. Ersatzauto von Mitarbeiter kam 2 min. später an den Pannenort, Sachen von Wagen A nach Wagen B umgeladen, Schlüssel vor Ort ausgetauscht mit Handschlag, kein Schriftverkehr, nach Haus gefahren (immerhin 40km). S-Max wurde dann ohne unsere Anwesenheit zur Werkstatt geschleppt, untersucht, Schäden ermittelt, nur Turbolader defekt (Montagsprodukt??), Motor intakt! Neuen Turbolader bestellt, eingebaut, nach 4! Tagen stand der Wagen geschniegelt und gebügelt wieder auf unserem Grundstück .... Und der Wagen läuft gut! Keine Geräusche, außen bei warmem Motor ganz leichter Kühlwassergeruch, der noch verschwinden wird. Subjektiv kein Drehmomentverlust. Wir lieben Deutschland und wir lieben unseren Fordhändler! Nein, im Ernst, ich weiß natürlich nicht, wie sich das Ganze entwickelt. Neuer Motor steht mir rechtlich nicht zu, 3 mal darf nachgebessert werden, so ist es eben. Es war 'Einfahren' auf die ganz harte Art, aber die Qualität der Motoren, Pleuel, Zylinderköpfe, Dichtungen etc. scheint enorm gestiegen in den letzten 20 Jahren, sonst hätte es den Motor zerlegt...
Im übrigen, in unserem besonderen Fall haben wir Glück gehabt, dass wir das Auto direkt beim bewährten Fordhändler gekauft haben, und nicht um einiger Prozente willen übers Internet...aber das ist vielleicht ein anderes Thema. Dennoch, es gibt sie eben doch, die positive Kundenbindung, die uns sehr geholfen hat. Zwei letzte Sätze zum Bi-Turbo/DSG. Wir erleben es auch, wie beschrieben: 'unten rum' viel Power, ab 160 km/h müht sich der Motor etwas im Normal-D-Modus. Kein Vergleich zu meinem Golf 7 GTD mit 184 PS, der dann noch beim Gasgeben richtig! zieht...Nach meinem Empfinden eine Software- Auslegung des Steuergerätes, eben auf Komfort, statt Agressivität ausgelegt. Aber auch beim vorigen S-Max hatte es 20.000 km gedauert, bis der richtig eingefahren war...
So, sorry für den langen Beitrag. Für Kommentare wäre ich dankbar. Die bisherigen Pros und Cons des Autos folgen später einmal...
Grüße an die Community!

@Gerdolini, das ist ja eine krasse Geschichte. Aber besser so schnell, als bei 70 oder 80tkm und raus aus der Garantie.

Will die Gelegenheit nutzen und auch mal wieder ein paar Eindrücke schreiben. Unser S-Max hat jetzt 9.200km auf der Uhr und insgesamt haben sich die positiven Eindrücke (Platzangebot, Fahrwerk, Variabilität) weiter verfestigt.

Unser Verbrauch über die gesamte Fahrstrecke beträgt jetzt 8,4 Liter. Für unser Fahrprofil aus vielen Kurzstrecken im Stadtverkehr (<10km) und vielen Autobahnfahrten mit eher hohem Tempo (180-200+) sind wir damit sehr zufrieden. Wir hatten jetzt mal eine Tankfüllung ohne Autobahn und mehr Landstraßen, da lag der Verbrauch dann bei 6,8. Allerdings habe ich es bisher nicht geschafft - auch mit größter Mühe nicht - den Kurzzeitverbrauch auf unter 6 Liter zu drücken. Werde mich mal auf der BAB für 50 Kilometer hinter einen LKW klemmen und dann schauen, was dann rauskommt. Nervig finde ich beim Thema Tanken, dass sich der Tank nicht verlässlich vollfüllen lässt. Die Pistole klickt regelmäßig recht früh - bei 52 bis 55 Litern - aber ein paar Mal gingen auf einmal 62 Liter rein. Wohlgemerkt bei ähnlicher Restreichweite. Vielleicht ist der Tank sehr verschachtelt und deshalb schwer zu befüllen.

Etwas unzufriedener bin ich mit der Verarbeitung/Materialauswahl des S-Max geworden. Zunächst musste ich die Türen in Eigenregie entknarzen. Die Türen haben bei langsamer Fahrt und leichten Unebenheiten in ihren Dichtungen geschmatzt und geknarzt, ich hatte das Gefühl in einem Schuhkarton ohne Deckel zu sitzen. Mit etwas Isolierband - zum Umwickeln der Schlossbügel - und viel Weichspüler - zum Bearbeiten der Dichtungen - ist jetzt seit vielen Wochen Ruhe.
Was mich derzeit aber wirklich stört ist die gefühlte Qualität der Türverkleidungen. Hat da mal jemand von Euch gegengeklopft? Positiv könnte man von Leichtbau sprechen - für mich fühlt es sich an wie Pergamentpapier. Da ist das Leder höchstens auf eine dünne und labile Pappe geklebt. Das ist m.E. auch der Grund, warum das Soundsystem so viele Dröhn- und Scheppergeräusche verursacht. Seit ich dieses "Problem" wahrgenommen habe, prüfe ich diese Stellen regelmäßig bei anderen Fahrzeugen. Erst gestern wieder in einem Octavia Combi der vorletzten Serie (280.000km) und da wirkten die Türverkleidungen fest und solide. Es kann also nicht unbedingt eine Preisfrage sein.

Mittlerweile fühlt sich der Motor auch in höheren Geschwindigkeitsbereichen etwas freier an. Auf der Geraden sind mit etwas Anlauf 230(+-) drin, und auch der Durchzug oberhalb von 160 scheint mir jetzt besser zu sein. Aber nach wie vor alles sehr komfortabel und ausgeglichen. Einen Schlag in den Rücken - wie man ihn etwa in dem A6 3.0 TDI (245PS; 500NM) meines Vaters verspürt - habe ich im S-Max noch zu keiner Zeit erlebt. Das ist aber auch nicht wirklich wichtig bei einem Familienvan. Viel ärgerlicher finde ich die flache Leistungskurve beim schnellen Anfahren. Kenn ihr die Situation, dass ihr im Stadtverkehr mal schnell von der Ampel weg wollt, um eine Spur zu wechseln? Ich finde es in diesen Situation immer etwas peinlich, den Motor auszudrehen, sondern bevorzuge den schnellen beherzten Start (ohne quietschende Räder natürlich) und dann flottes Hochschalten mit viel Gas. Das konnte mein alter Benz richtig gut. Automatik in Stellung S, Bremse auf Hold und dann etwas 2/3 Gas. Mit einem kleinen Ruck löste sich die Hold-Funktion und schon war man zwei Längen vorn. Das habe ich geliebt. Leider ist genau dies mit dem S-Max nicht möglich. Wenn ich etwas kräftiger Beschleunigen will, hänge ich erstmal in einem tiefen Loch. Fühlt sich an wie ein riesiges Turboloch, doch dass dürfte es nicht sein. Habe eher die EU6-Norm-Abstimmung in Verdacht. Denn auch mit Festbremsen und Hochdrehen im Stand lässt sich dies nicht überspielen. Löst man dann die Bremse passiert wieder nix. Dieses Phänomen tritt übrigens in D wie S-Mode und auch mit manuellen Eingriffen auf.

Mittlerweile etwas auffälliger geworden sind die vielen Sensoren. Zum einen kommt es gelegentlich zu Fehlbedienungen des Keyless. Der Wagen verriegelt manchmal, wenn ich an den Türgriff greife, um das unverschlossene Fahrzeug zu öffnen. Und auch die Heckklappe braucht gelegentlich einen Kick mehr unter der Stoßstange, bis sie öffnet oder schließt. Beim Linksabbiegen hinter einem gerade passierten Fahrzeug im Gegenverkehr schlägt regelmäßig irgendein Parkpiepser an. Das verunsichert einen schon. Genauso schlägt der Auffahrwarner Alarm, wenn man zu früh aufs Gas geht, nachdem der Vordermann schon fast komplett rechts abgebogen ist. Aber besser einmal zu viel Alarm, als einmal zu wenig.

Echte Mängel hatte ich bisher erst zwei. Einmal war für ca. 20 Minuten die Außentemperaturanzeige auf -30 Grad gefallen und die Klimaanlage hat nur noch volle Kanne geheizt. Bei 27 Grad Außentemperatur und zwei kleinen Kindern im Auto war das nicht so witzig. Hat sich aber von alleine gefixt und ist auch nicht wieder aufgetreten. Der andere Mangel betrifft dern Fahrersitz. Dort ist der Keder an der rechten Wange oberhalb des Gurtschlosses deutlich abgescheuert. Das werde ich reklamieren.

Gruß
Carsten

Hatte eigentlich die Absicht hier die Tage den Einjahresbericht (10.2.2016) über meinen S-Max zu posten, doch nu ist etwas dazwischengekommen:

Am Sonntag hat uns in ein Krankentransporter in einer Spielstrasse aufs Korn genommen. Der Schaden ist ganz beträchtlich, laut Gutachten knapp 10.000 Euro Reparaturkosten. Neben dem Offensichtlichen müssen auch das Federbein, das Lenkgetriebe und andere Achsteile erneuert werden. Der Freundliche hat schon durchblicken lassen, dass es bei einigen Sachen Lieferzeiten geben könne, ich hoffe die kriegen das zügig wieder hin.

Carsten

Img-20170226-113424
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Das tut mir leid. Viel Glück, dass alles schnell klappt.

Und lässt du reparieren oder holst du dir nen neuen Wagen?

Zitat:

@Phantom666 schrieb am 2. März 2017 um 20:50:00 Uhr:


Und lässt du reparieren oder holst du dir nen neuen Wagen?

Darüber habe ich kurz nachgedacht, aber in Anbetracht der erheblichen Kosten, die dabei anfallen würden, die Idee schnell wieder verworfen. Am Ende ist es nur ein Auto...

Da hast du Recht, ich habe aber schon einmal schlechte Erfahrungen mit reparieren gemacht. :-)
Wurde alles top repariert, keine Frage. Bei meinem älteren Mondeo war es damals ein Auffahrunfall unverschuldet. Also mir ist ein 330i hinten reingefahren.
Als ich den Wagen repariert abgeholt habe ist mir gott sei dank auf dem Hof noch aufgefallen das die elektrische Sitzverstellung defekt war. (Zahnrad gebrochen)
Wohl wegen dem Aufprall.
Reklamiert und wurde auch repariert, kein Problem.
Als ich dann aber im Sommer das Schiebedach öffnen wollte war dieses auch defekt. Zahnrad gebrochen.
Hätte ich vorher auch nicht gedacht. Schon saß ich auf den Kosten fest. Nur ein kleines Beispiel. Soll dir helfen an alles zu denken und alles erdenkliche zu testen. :-)

Und die Reparatur war erst mit 2500€ veranschlagt und man sah immer mehr als man loslegte. Am Ende standen über 6500€ auf der Rechnung. Gott sei dank nicht für mich. :-)

Kann bei dir dann auch schnell bedeuten. Kostenvoranschlag 10000€ und am Ende sind es nachher 14000€ oder so.

MFG Phantom

Es geht auch schlimmer, siehe Fotos

Front
Heck

Ach du scheiße. Hast du da drin gesessen?

Uii krass. Hoffe Personen Schäden war glimpflich ausgegangen. Schlimmer geht immer. Wünscht man keinem. :-(

Nein ich bin nicht gefahren und nein es ist nicht glimpflich ausgegangen, siehe hier:

http://www.motor-talk.de/forum/weg-ist-er-t5858209.html

Ach die Aktion war das. Hoffe der Langfinger war wer einzige der Schaden genommen hat neben dem schönen Auto. Für den fällt es mir schwer Mitleid zu haben.

Ja nur er ist zu Schaden gekommen. Und mein Bankkonto.

Dann hat Du wenigstens die Genugtuung das die dumme Sau seine gerechte Strafe bekommen hat. Dein Konto regeneriert sich wieder. Der nicht.

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