Rund um die Batterie
Hallo X1-Freunde,
ich habe einen F48, 2l Benziner, von 2017. Es wird jetzt langsam kalt, und die Batterie schwächelt merklich. Eine Meldung im Display hatte ich bisher aber nicht. Sie könnte abgenudelt sein, aber 7 Jahre sind nicht unbedingt "premium" für eine Qualitäts-Batterie zum Premium-Preis. Ich tausche sie ungern auf Verdacht. Ich hätte eine Möglichkeit, die Batterie ausmessen zu lassen. Dazu muss sie aber eine Nacht lang ans Diagnosegerät zum laden/entladen und Kapazität messen. Da klingelt bei mir Alarm: viele moderne Autos nehmen es ganz übel, wenn man die Batterie über längere Zeit abklemmt.
1.) Kann man die Batterie für sagen wir mal 24 Stunden abklemmen, und dann eine Geladene einbauen, ohne dass die Elektronik zu spinnen beginnt und mich nach 1000 Codes fragt, die ich nicht habe, oder 1000 Einstellungen verliert, die ich dann mühsam wieder machen muss? Die Idee, eine andere Batterie als "Spannungserhalter" anzuklemmen ist mir durchaus klar, nur habe ich gerade keine zur Hand ...
2.) Muss die neue Batterie extra "angelernt" werden, und wenn ja, braucht man spezielle OBD Software dazu, und wenn ja, was genau wird bei diesem "Anlernen" eigentlich gemacht und was passiert, wenn man es nicht macht?
Herzlichen Dank,
Armin
108 Antworten
Man kann übrigens auch über das BMW Portal die Car Data anfordern. In dem Bericht wird u.a. auch die Spannung der Batterie ausgewiesen. Aktuell bei meinem F48 11,78 Volt.
Keine Ahnung, wie aussagekräftig der Wert ist. Aber er ist kontinuierlich gesunken in den letzten 2 Jahren.
Und wie geht da?
@rsmotortalk Im Prinzip ja schon durch Trohn beantwortet, aber hier noch ein bisschen genauer bzw einfacher:
https://www.bmw.de/de/shop/ls/cp/connected-drive
Dann im Portal anmelden.
Im Kundenportal auf das Benutzer-Icon rechts neben dem BMW Logo klicken
Dann auf Fahrzeugübersicht klicken und in der Fahrzeugübersicht auf Einstellungen.
Und wenn Du dann das Drop-down-Menü unter "Mein BMW" aufklappst, erscheint ein Menüpunkt mit der Bezeichnung "BMW CarData".
Unter BMW CarData schließlich gibt es dann eine Befehlsschaltfäche mit dem Text "Datenarchiv anfordern"
Das ist so gut versteckt, dass man es wirklich nicht leicht findet.
Nach der Anforderung kann es viele Stunden dauern, bis man eine E-Mail von BMW erhält mit einem Link zum Ort im Kundenportal (tatsächlich genau der gleiche Ort, wo man die Daten angefordert hat?), von dem man eine Zip-Datei mit den Telematikdaten herunterladen kann.
Diese CarData beinhalten eine Fülle an Infos zum Auto: Fehlercodes, die an BMW übermittelt wurden, die Sonderausstattung des Autos, Kilometerstand, Standort Auto, Füllstand Tank, usw., usw. und eben auch die Spannung der Batterie.
Leider vieles recht kryptisch wie man das leider oft kennt (Fehlercodes) und ohne jede Erklärung. Ich weiß zB nicht, wie ich die Spannung der Batterie von 11,8 Volt deuten soll. Eigentlich wohl kein guter Wert? Steht aber nirgends erklärt. Oder den Wert "200" zum Zustand der Batterie...
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Zitat:
@Ebble schrieb am 10. November 2024 um 21:01:42 Uhr:
Ich weiß zB nicht, wie ich die Spannung der Batterie von 11,8 Volt deuten soll. Eigentlich wohl kein guter Wert? Steht aber nirgends erklärt.
Deswegen sollte man als Sachunkundiger oder als Lernunwilliger eine Fachwerkstatt aufsuchen.
Da bei dir eine gewisse Neugier vorhanden ist, kann ich dir die Internet Suchmaschine Google empfehlen. Wer dort die richtigen Fragen stellt, wird die Informationen finden die einem erlauben diesen Wert einzuordnen.
Zitat:
@noVuz schrieb am 7. November 2024 um 14:39:19 Uhr:
Woran merkst du, dass die Batterie schwächelt, langsames Drehen beim anlassen?
Genau das. Der Anlasser dreht sehr angestrengt und "müde". Ein, zwei Mal ist der Anlassvorgang nach der ersten Motorumdrehung auch abgebrochen worden und der Motor blieb wieder stehen. Ich habe dann eine halbe Minute gewartet und der zweite Versuch war jedes Mal sofort erfolgreich.
Wie alt die Batterie übrigens wirklich ist, und ob es eine Originale oder OEM ist, weiß ich nicht mal. Ich habe den Wagen 2022 gebraucht gekauft. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass bei einem 11/2017-er sehr wahrscheinlich noch die erste Batterie drinnen ist. Man wird sehen was zum Vorschein kommt wenn ich sie ausbaue.
Einige finden vermutlich, was macht der alte Depp so viel Wind um ein Verschleißteil. Ich bin etwas verunsichert. In meinen Autos (fast nur Langstrecke) hielten die Batterien der Vorgänger (Toyota/Yuasa) durchwegs an die 10 - 12 Jahre. Der BMW soll doch dieses schicke Batterie-Management haben. Ich habe aber bisher keine Batteriewarnung bekommen. Auch deswegen möchte ich die Batterie messen. Es könnte auch ein anderes Problem vorliegen, es wäre nicht das erste Mal, dass übliche Symptome halt doch nicht auf die selbe übliche Ursache hinauslaufen. Also lieber genau nachsehen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Ich vertraue Messungen mehr als Erfahrungswerten.
Und auch auf das Risiko hin, jetzt Haue zu bekommen wegen "Nestbeschmutzung" oder so: ich frage inzwischen bei meinem "Servicepartner" schon gar nicht mehr an bei solchen Reparaturen. Korrigiert mich, aber ich unterstelle, dass wir bei einer Rechung von um die 500 Euro rauskommen würden. Ich weiß nicht, wie ihr eure Brötchen verdient, aber der Durchschnittsdeutsche muss dafür eine gute Woche arbeiten - wegen einem trivialen Verschleißteil.
Außerdem bin ich neugierig, ich wüsste einfach gerne, wie alt die Batterie wirklich ist und wie viel Kapazität sie noch hat.
Wers selber macht, hat mehr vom Leben.
Armin
Zitat:
@ArminLinder schrieb am 13. November 2024 um 08:30:06 Uhr:
Außerdem bin ich neugierig, ich wüsste einfach gerne, wie alt die Batterie wirklich ist und wie viel Kapazität sie noch hat.
Dann mach das.
Ansonsten:
- es gibt keine "original" Batterien von BMW. Die letzte die ich getauscht habe war Banner, BMW gelabelt. Varta hab ich auch schon gesehen.
- es gibt keine Warnung bei verschlissener Batterie vom Fahrzeug, nur bei zu starker Entladung wird gewarnt.
- der Wechsel bei BMW geht eher Richtung Eur 800 + x.
Die Alternative ist wie beschrieben, ab EUR 150 + 1 bis 2h Arbeit je nach Erfahrung.
Zitat:
Dann mach das.Zitat:
@ArminLinder schrieb am 13. November 2024 um 08:30:06 Uhr:
Außerdem bin ich neugierig, ich wüsste einfach gerne, wie alt die Batterie wirklich ist und wie viel Kapazität sie noch hat.Ansonsten:
- es gibt keine "original" Batterien von BMW. Die letzte die ich getauscht habe war Banner, BMW gelabelt. Varta hab ich auch schon gesehen.
- es gibt keine Warnung bei verschlissener Batterie vom Fahrzeug, nur bei zu starker Entladung wird gewarnt.
- der Wechsel bei BMW geht eher Richtung Eur 800 + x.
Die Alternative ist wie beschrieben, ab EUR 150 + 1 bis 2h Arbeit je nach Erfahrung.
Gut, und für die es interessiert berichte ich gerne, was rausgekommen ist. Möge wer nach mir kommt vielleicht davon profitieren.
Meine ursprüngliche Frage war übrigens nur, ob ich das Auto für die Dauer des Tests, also gut 24 Stunden, ohne Batterie stehen lassen kann, ohne dann einen Haufen Probleme zu bekommen wenn ich die Batterie (oder ggf. eine Neue) wieder anklemme.
Weißt du darüber auch was?
Und vorher muss ich noch ein paar Hausaufgaben machen: OBD Dongles und Kabel habe ich noch rumfliegen, hab aber noch keins mit dem BMW verwendet. Mal testen ob ich die Batterie nach dem Wechsel anmelden kann. Scheint dass die nötige Software (INPA) frei verfügbar ist.
Vielen Dank, Armin.
In der Zet, wo du rum experimentierst und bastelst......wäre die Batterie schon 3mal gewechselt und mind. 2mal bezahlt. :-D
Aber jeder wie er mag.
Zeit scheinst du offensichtlich im Überfluss zu haben.
Wenn die Batterie schwächelt, tauscht man selbige und hat Ruhe.
Egal ob die früher oder bei anderen länger gehalten hat. Eine Batterie ist ein Verschleißteil und die Lebensdauer ist von X-Faktoren abhängig.
Viel Erfolg bei deinen Experimenten.
Grüße
Zitat:
@Saarländer schrieb am 13. November 2024 um 11:18:07 Uhr:
Zeit scheinst du offensichtlich im Überfluss zu haben.
Jep, das ist der Vorteil fortgeschrittenen Alters, man kann beruflich langsam etwas leiser treten. Problem: die Freizeit wird dann mehr, und irgendwie muss man die wegbekommen :-)
Autos schrauben war immer schon so ein Nebenhobby von mir, neu ist nur der BMW, in den muss ich mich erst reinarbeiten, Tools und infos sammeln. Deswegen die dummen Anfängerfragen. OBD wegen der Batterie scheint dir übertrieben? Da war doch was mit anlernen ... Und spätestens beim nächsten Bremsenwechsel werde ich froh sein, wenn ich OBD Dongle und Software bereit liegen habe.
Armin.
Zitat:
@ArminLinder schrieb am 13. November 2024 um 11:04:45 Uhr:
Zitat:
Meine ursprüngliche Frage war übrigens nur, ob ich das Auto für die Dauer des Tests, also gut 24 Stunden, ohne Batterie stehen lassen kann, ohne dann einen Haufen Probleme zu bekommen wenn ich die Batterie (oder ggf. eine Neue) wieder anklemme.
Weißt du darüber auch was?
Ich habe die Batterie einmal für 4 Tage ans Ladegerät gehangen. Keine Probleme, alles hat weiterhin normal funktioniert.
also das Gegenteil von "Jugend forscht".
- "Anlernen" sollte gemacht werden. Die App dazu heisst Bimmerlink.
- Puffern beim Wechsel nicht zwingend nötig. Schadet aber auch nicht.
Zitat:
@ArminLinder schrieb am 13. November 2024 um 13:47:39 Uhr:
OBD wegen der Batterie scheint dir übertrieben?
Nein keineswegs, denn ohne OBD-Dongle kommst du nicht weit.
Hier z.B. https://www.ebay.de/itm/374095470898 gibts sowas für schmales Geld und dazu brauchst du eben noch Bimmercode/link.
Damit bist du für den Heimgebrauch gut ausgerüstet.
Ich meinte deinen Batterietest mit abklemmen und Laden und Entladen.
Bestell dir im Netz eine passende Ersatzbatterie von einem Namenhaften Hersteller, tausch sie aus, lerne sie an und du hast Ruhe.
Beim Wechsel bedarf es auch keiner Spannungserhaltung. Abklemmen, Batterie raus, neue rein, anklemmen, Fertig!
Grüße
Zitat:
@Saarländer schrieb am 13. November 2024 um 15:27:00 Uhr:
Hier z.B. https://www.ebay.de/itm/374095470898
1A Teil, geht mit beidem.
Also, um das Thema rund abzuschließen: ich habe die Batterie gewechselt. Als Vorarbeit BimmerLink (gibt es leider nur als App fürs Handy) und einen "VGate ICar Pro BLE 4.0" Dongle für OBD um ca. 70 Euro besorgt.
Dauer: ca. 4 Stunden beim ersten Mal, 1/2 ab dem zweiten Mal. Wer jetzt aufjaulen will: lesen bis zum Ende :-)
Für den Wechsel muss man einen Haufen Abdeckungen, eine Dichtung, den Luftsammler und die Domstrebe aus dem Auto bauen. Spezialwerkzeug braucht man dazu nicht, ein Ratschenkasten und ein Werkzeug zum Lösen von Spreiznieten reichen. Das Ganze ist allerdings ein ziemlich kompliziertes Puzzle - es macht daher Sinn, sich reichlich Fotos zu machen, was wo hin soll, wo welche Schrauben sind und wo Clips, und vor dem Bewegen jedes Teils nachzusehen, wie es mit seinen Nachbarn zusammengesteckt werden muss. Auch die Lage des Bowdenzugs für die Motorhaubenöffnung gut merken.
Dann das was - abgesehen von kleineren Anfängerfehlern - den großen Unterschied zwischen 4 und 1/2 Stunde macht: die Batterie ist extrem eng eingepasst und hinter einer Art Blende verbaut, deren eine tief im Auto liegende 13-er Halteschraube man nur sehr schlecht erreicht. Noch schlimmer wirds dann beim ebenso tief verbauten Batteriehalter. Der Spalt durch den man ihn ausbauen muss war für meine Erwachsenenhände definitiv zu schmal, und er ist aus Alu, also mit einem Magneten nicht zu packen. Ich habe beide mit viel Geduld dennoch herausgefummelt, ohne dass irgendwas ins Auto gefallen ist. Sobald man dann die Batteriekabel abgeklemmt hat, wirds nochmal haarig, die Batterie wollte erst mal partout nicht herauskommen, eckte vorne und hinten an, mit sanfter Gewalt ging es dann.
Das ist der Punkt, wo ich leider erst hinterher beim Wiedereinbau - bei dem ich die selben Probleme in umgekehrter Reihenfolge hatte - auf die richtige Idee kam. Es begann damit, dass ich den Batteriehalter trotz stundenlangem Gefummel und allerlei Tricksversuchen nicht mehr reinbekommen habe. Dann kam ich endlich auf die Idee, den vorderen Schnorchel, der zum Luftfilterkasten führt, auszubauen, und die Halteschrauben des Luftfilterkastens zu lösen. Danach kann man den Luftfilterkasten, ohne ihn weiter zu zerlegen und eventuell noch mehr Baustellen aufzureißen, etwa 2 cm weiter nach vorne drücken, und bekommt endlich genügend Platz um vernünftig mit beiden Händen an den Batteriehalter zu kommen. Auch die Batterie flutscht nun problemlos rein und raus.
Danach ging es dann easy durch mit dem Wiederzusammenbau bis zum Ende, ohne die Fotos und die Notizen was wie wo hin gehört wäre ich allerdings aufgeschmissen gewesen.
Das macht den Unterschied zwischen 4 Stunden und 1/2 Stunde.
Am Ende noch brav den Wechsel mit Bimmerlink - das dafür einen extra Punkt "12V Batterie" hat - ins Auto programmiert, und fertig.
Außer dass das Auto Datum und Uhrzeit vergessen hatte habe ich bisher kein Problem festgestellt, obwohl die Batterie, bedingt durch das Gefummel, sicher länger als 30 Minuten abgeklemmt war.
Im Auto war übrigens noch die originale BMW Batterie (Hersteller: Banner), sie hat also gut 7 Jahre / 105.000km gehalten. Laut Batterietester ist sie runter auf 20% Kapazität. Ich habe jetzt - auch aus Protest gegen die m.E. dreist überzogenen BMW Preise - das billigste Teil eingebaut, das exakt die selben Maße hat, eine 80Ah AGM von Keckeisen für knapp über 100 Euro.
Mal sehen, wie lange es die macht.
Armin.