Richterin knöpft sich MB vor nach tödlichem Unfall trotz Kollisionsassistenten

Mercedes Nutzfahrzeuge

Interessanter Artikel. Gesten in der RNZ erschienen.
Hier ist ein Mercedes Actros mit 40 Tonnen ungebremst, trotz Kollisionsassistent und besten Bedingungen, in ein Stauende gerast.

Zwei Tote, eine davon schwanger, eine Person vollständig gelähmt:

https://www.rnz.de/.../...r-und-system-haben-versagt-_arid,404630.html

Beste Antwort im Thema

Es ist ein Naturgesetz, was nicht eingesetzt, was nicht gefordert wird verkümmert.

All diese Assistenzsysteme führen mit jedem Schritt hin zu einer vermeintlichen Perfektion immer mehr dazu, dass die Instinkte, das Reaktionsvermögen, die Aufmerksamkeit der Fahrer egal ob in LKW oder PKW verkümmert. Kommt es nun zu einer Notsituation fordert man plötzlich vom Fahrer der über tausende Kilometer darauf getrimmt wurde "der Assi macht das schon", dass er mit seinen verkümmerten Instinkten eingelullt von den Assistenzsytemen von 0 auf 100 eine perfekte Höchstleistung hinlegt und die (Not-)Situation rettet.

Wie soll das gehen... ein Sportler - nehmen wir einen Sprinter, der monatelang aus dem Training ist und langsam Fett ansetzt, weil er nur noch den Assistenten "Kraftfahrzeug" nutzt wird nicht in der Lage sein in kürzester Zeit Bestzeiten auf die Laufbahn zu legen. So ist das auch mit einem Fahrer...

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Zitat:

@Bamako schrieb am 6. Dezember 2018 um 12:07:34 Uhr:


Ich muss aber sagen, von einem Lkw-Fahrer erwarte ich da etwas mehr Verantwortungsbewusstsein. Das ist für mich fester Bestandteil dieses Berufes!

Deswegen habe in der Kundschaft schon unterschieden: zwischen Kraftfahrer und Kutscher.

Man erkennt an den Schadenshäufungen und den Fehlbedienungen...

...letztens in der Werkstatt, als ich grad so beim Meister im Büro stehe ruft einer an... einer seiner LKWs steht mit geplatztem Balg draußen auf der Bahn.
Der Meister hat dann den Fahrer zurückgerufen um vom Fahrer näheres zu erfahren... der war nicht mal in der Lage zu sagen, ob es einer der Luftfederbälge war oder obs der Hub-Luftbalg der Liftachse war den es da zerrfetzt hat - der Meister hat den Fahrer dann gebeten ein Foto zu schicken um sich die Sache selbst anzugucken.

Man kann echt nur noch den Kopf schütteln, ein geplatzer Luftbalg... wegen so was hätten wir damals in der Spedition nicht mal dran gedacht in einer Werkstatt anzurufen. Luftverlust gestoppt... entweder per Steuerventil der Luftfederung oder ggf. Messer raus, Leitung gekappt und mit Kabelbinder dicht gemacht um z.B. noch von der Straße / Autobahn runter aus dem Gefahrenbereich zu kommen. Anschließend wärs je nach Beladungszustand des Trailers weiter gegangen... ggf. hätten wir als Fahrer den Balg selbst mit Bordmitteln gewechselt, wenn wir irgendwie an das Ersatzteil gekommen wären - notfalls hätte Cheffe die Cheffin mitm E-Teil losgeschickt oder ein Kollege auf einer ähnlichen Richtung unterwegs hätte was mitgebracht.
Da wo ich damals gefahren bin hat der Chef auch mal eben draußen aufm Autobahnparkplatz nen Turbolader gewechselt... oder war damals auch lustig als ich bei einem unserer Kunden zum Entladen aufm Hof stand.
Anruf vom Chef... "...wirst du schon entladen?" "Nö, warte noch!" "Ok, hinten in der Ecke steht unser MAN, der hat nen Kupplungsschaden... schraub doch mal eben schon mal die Kardanwelle raus. Und kannst schon mal die Abschleppkupplung reinschrauben, damit wir den heute Nacht Heimschleppen können"... die (Chef + Disponent) haben den -nen MAN TGA 18.480 Automatik mit großer Hütte- doch tatsächlich mit einer 2. SZM... natürlich ohne Ballastpritsche und natürlich auch ohne Schleppgenehmigung die ca. 200km mit der Stange nach Hause geschleppt.

Die Qulität, das technische Verständnis von einigen Fahrern ist heutzutage echt eine Katastophe... wenn ich allein sehe, was da bei uns so anliefert. Da gibts welche die haben schon ein Problem, wenn se mit nem normalen Sattelzug z.B. zum Umkehren auf einer echt großzügigen Fläche rückwärts um die Ecke stoßen müssen.

Die heutigen Fahrzeuge haben heute meist Fullservice.

Da kann man sogar in die Werkstatt um Öl aufzufüllen oder eine Glühbirne zu wechseln.

Alles gratis.

Und Reifen wechseln tut heutzutage auch keiner mehr selbst.

Klar bei den Leasing-Kisten ist das meist dabei... will aber sicher auch bezahlt werden.
Aber wennst nur Deppen auf den LKWs hast, die sich nicht selbst helfen können ist das wohl nötig... schmälert halt die sowieso schon schmalen Margen in der Speditionsbranche zusätzlich und geht auch von den Fahrerlöhnen ab.

Bei der ersten Spedition hatten wir teils sogar nen "großen Schlagschrauber" auf dem LKW zum Reifen wechseln... natürlich inkl. Adapter auf die roten Vorratsdruck-Anschlüsse.

Und auch in der 2. Spediton mit durchgängig neuwertigen, allerdings eigenen LKWs... haben wir weitgehend selbst gewechselt. Da hab ich auf meiner Werksverkehrstour öfter mal einem Kollegen ausm Skandinavienverkehr, der sich noch in den Dunstkreis Leipzigs retten konnte nen Ersatzreifen mitgenommen.

Oder einmal ist mir doch beim Entladen bei BMW in Leipzig genau an einem Freitag Nachmittag das Ventil aus einem Trailerreifen rausgeflogen... Ventilmutter gebrochen / weg - interessanterweise muß die schon länger weg gewesen sein, wenn man das oxidierte Ventilgewinde so anguckt... Ventil hab ich aufm Bremssattel liegend gefunden.
Also Reifen von der 1. Achse auf die 3. montiert und die 1. Achse mit Spanngurten hochgebunden... geht ja bei nem Tautliner mit der Lochleiste perfekt. Rückladung war zum Glück nur Leergut... 2-3 Tonnen, die ich ins vordere Drittel vom Trailer gepackt hab.

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Genau deswegen will ich diesen ganzen Elektronikmist nicht,denn das lenkst nur ab und macht müde. Im Notfall verlasse ich mich auf meine Fußkraft nebst Retarder und mein festes Schuhwerk, denn ich mag keine Sockenfahrer. Im übrigen suche ich mir nur Unternehmer,dessen Lkw mindestens 5 Jahre alt sind.

Zitat:

@Kipptransporteur schrieb am 8. Dezember 2018 um 00:21:01 Uhr:


Der Fahrer überstimmt die Systeme immer mit Blinken, Lenken, Bremsen, Kick down.

Auch hier ein tolles Video von MAN:

https://youtu.be/OE5r7Gnp9hw

P.s bei Minute ~6 sieht man wie der TGX auseinander fällt, denn der Griff andem sich der Fahrtrainer festhält löst sich auf

Vielleicht habe ich das jetzt "übersehen" aber was passiert, wenn der Fahrer jetzt nicht 100% passiv bleibt z.b. eine Lenkbewegung macht, LEICHT bremst (so "leicht" das eine Kollision trotzdem NICHT vermieden werden kann ..) oder den blinker setzt?
Erkennt das system eine Nasse oder gar Schneebedeckte Fahrbahn und bremst dann entsprechend früher?

MfG Günter

Wenn du dir die Gesetzgebung zum Notbremsassistent durchliest, dann wird da nicht gefordert das dass Fahrzeug die Kollision vermeidet, sondern nur die Geschwindigkeit für den Aufprall reduziert. Vorgeschrieben ist bei Stufe 2 eine Reduzierung der Aufprallgeschwindigkeit bei 80 km/h um mindestens 20 km/h. Auch wenn die Richterin meint sie könne Daimler dafür verantwortlich machen, der Gesetzgeber hat nicht gefordert das bei 80 km/h ein Aufprall vermieden wird und der LKW am Stauende stehen bleibt. So tragisch das ganze ist, Verantwortlich ist immer noch der der hinter dem Lenkrad sitzt, nicht der Fahrzeughersteller.

Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 9. Dezember 2018 um 11:18:15 Uhr:



Zitat:

@Kipptransporteur schrieb am 8. Dezember 2018 um 00:21:01 Uhr:


Der Fahrer überstimmt die Systeme immer mit Blinken, Lenken, Bremsen, Kick down.

Auch hier ein tolles Video von MAN:

https://youtu.be/OE5r7Gnp9hw

P.s bei Minute ~6 sieht man wie der TGX auseinander fällt, denn der Griff andem sich der Fahrtrainer festhält löst sich auf

Vielleicht habe ich das jetzt "übersehen" aber was passiert, wenn der Fahrer jetzt nicht 100% passiv bleibt z.b. eine Lenkbewegung macht, LEICHT bremst (so "leicht" das eine Kollision trotzdem NICHT vermieden werden kann ..) oder den blinker setzt?
Erkennt das system eine Nasse oder gar Schneebedeckte Fahrbahn und bremst dann entsprechend früher?

MfG Günter

Mit der Lenkbewegung, Blinker, Bremse übersteuert er den Notbremsassistent und das Fahrzeug segelt (wenn der Fahrer nicht bremst) ungebremst in das Hindernis.

Hier Mal ein Bericht das mit dem Übersteuern ist schon länger ein Thema.

https://www.eurotransport.de/.../report-zu-spaet-gebremst-6645641.html

Die Frage ist doch: Was erwartet man denn ?
Was erwartet den Fahrer, der sich ans Steuer eines LKW oder PKW setzt, der mit Assisystemen versehen ist ? Oftmals kennen die Fahrer ihre FZ nicht mal. Egal ob Oma Frieda, Onkel Paul oder Henry, der schon Knicklader gefahren hat.

Von 10 Trucks die hier bei uns auf den Hof fahren, können 4 - 5 Fahrer nicht grade rückwärts schieben. Teilweise wissen sie nichtmal, was sie auf der Pritsche haben. Dann sollen sie ihre Assisysteme kennen ? Richtig bedienen ? Und auch noch richtig handeln ?

Diese ganzen Systeme, egal was sie machen, sind ein absoluter Fluch.
Es gibt nämlich Leute, die verlassen sich darauf.
Mein Notbremsassi regelt das schon...

Nein, tut er vllt nicht, denn er kann nicht denken, er handelt nur - wenn du Glück hast, sogar richtig.

Gruß Jörg.

Trotzdem wird der Bremsassistent viele Leben retten.

Das ist sicher.

Erschreckend. Der AG lässt diesen Todesfahrer wieder fahren. Bis zum nächsten Mehrfachmord... .

Das der ASSI funktionieren muß sollte klar sein.
Er soll ja den Fahrer nicht bevormunden sondern Unterstützen in Gefahrensituationen .

Außerdem besteht ein ASSi aus verschiedenen Komponenten,
eine Kamera für den Spurhalteassistenten
ein Radar für den Abstand zum Vordermann oder Fußgänger
ein Seitenradar für Radfahrer oder Fußgänger .

je nach Hersteller wird der ASSI anders aussehen !

wenn die Kamera eine Lenkbewegung feststellt und der Abstand zum Vordermann immer geringer wird, dann sollte gebremst werden .

da der Fahrer mit 85 km/h gefahren ist ,
wird der Tempomat eingeschaltet gewesen sein und
ich denke auch ,das der ASSI die Lenkbewegungen und evtl Gaspedalstellungen+Blinker aufzeichnet,
ähnlich dem berühmten Unfalldatenspeicher,UDS von früher !

Wenn man auch andere Beiträge zu diesem Unfall betrachtet ,
stellt man fest der Fahrer hat gebremst ,aber zu spät und
es waren 11 Personen Gesundheitlich betroffenen bzw
sind es noch oder für Immer !

die Richterin geht auch nicht den Stern an ,
sondern hinterfrage warum das System nicht geht und
da kam der Vergleich mit dem FÖHN !

eine Zeitung schreibt auch nicht alles korrekt,
nur das was die Auflage der Zeitung steigert !

Zitat:

@Kipptransporteur schrieb am 9. Dezember 2018 um 12:29:35 Uhr:


Mit der Lenkbewegung, Blinker, Bremse übersteuert er den Notbremsassistent und das Fahrzeug segelt (wenn der Fahrer nicht bremst) ungebremst in das Hindernis.

Hier Mal ein Bericht das mit dem Übersteuern ist schon länger ein Thema.

https://www.eurotransport.de/.../report-zu-spaet-gebremst-6645641.html

Diese Auslegung ist doch Murks!
Der Fahrer ist "abgelenkt" oder registriert nicht "richtig" das das FHz. vor Ihm steht oder er sich schnell nähert, bis das der Notbremsassistent "eingreift", schreckt hoch versucht auszuweichen, tritt selber "etwas" auf das Bremspedal und der Notbremsassistent schaltet ab ..?
Das ist doch blödsinn! Der Notbremsassistent muss aktiv bleiben solange eine Kollisionsgefahr erkannt wird oder darf, wie im obigen Bericht gefordert wird nur durch "Kickdown" "überstimmt" werden!

Lenken, betätigen von Blinker oder Bremse können beim "hochschrecken" des warum auch immer unaufmerksamen Fahrers passieren, "entschärfen" aber nicht zwingend die Gefahrensituation. Und ich denke das die heutigen Assistenssystem schon so gut sind sie "Alltagssituation" z.B. das zufrühe einscheren eines Überholenden Fahrzeuges vom "Annähern" an ein Hinderniss unterscheiden können!

Wenn ich mir das MAN Video ansehe und sehe wie spät der Notbremsassistent eigentlich erst "eingreift", da GIBT es keinen Raum auch nur 5m Bremsweg zuverschenken!

MfG Günter

Zitat:

@4matic Guenni schrieb am 11. Dezember 2018 um 19:58:28 Uhr:


Diese Auslegung ist doch Murks!
Der Fahrer ist "abgelenkt" oder registriert nicht "richtig" das das FHz. vor Ihm steht oder er sich schnell nähert, bis das der Notbremsassistent "eingreift", schreckt hoch versucht auszuweichen, tritt selber "etwas" auf das Bremspedal und der Notbremsassistent schaltet ab ..?
Das ist doch blödsinn! Der Notbremsassistent muss aktiv bleiben solange eine Kollisionsgefahr erkannt wird oder darf, wie im obigen Bericht gefordert wird nur durch "Kickdown" "überstimmt" werden!

Blödsinn wäre es anders auszulegen. Ob der Fahrer schläft, hochschreckt oder aufmerksam war weiß das System nicht. Auch nicht ob die Lenkbewegung eine unkontrollierte Reaktion durch Hochschrecken oder ein bewusstes Ausweichmanöver ist.

Eingreifen wird ein Notbremsassistent also erst wenn Ausweichen nicht mehr geht. Dann ist es aber i.d.R. zu spät für eine Kollisionsvermeidung, da kann so ein System nur noch die Aufprallgeschwindigkeit verringern.

Das Problem ist dass durch eine unkontrollierte Vollbremsung auch Unfälle ausgelöst werden können. Also wird die nur dann ausgelöst wenn es für das System keine andere Lösung mehr gibt. Eine zwingend nötige Lösung um diese Systeme übersteuern zu können kann natürlich auch Unfälle durch Fehlreaktionen des Fahrers nicht verhindern.

Wir sind immer noch im Bereich Assistenzsysteme, nicht bei autonom fahrenden Fahrzeugen.

Vielleicht Interessant !

Wir rüsten seit 2-3 Wochen hier die Müllfahrzeuge mit einer Art Seitenradar aus,
um Schäden für Radfahrer, Fußgänger und
den Fahrzeuhalter zu minimieren!

Eigentlich Popeleinfach ,ähnlich eines Rückfahrwarner in der Stoßstange beim PKW !

Mfg

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