Reifen flicken

BMW 3er E46

Hallo zusammen,

habe letzte Woche an meinem 0,5 Jahre alten Winterreifen (mit noch massig Profil) einen Platten gehabt.

20 mm langes und 3 mm dickes Metallstück hatte sich in den Reifen gebohrt.

Jetzt habe ich von einem Bekannten gehört, dass man sowas "flicken" lassen könnte.

"Rausstanzen" und ein neues Stück "Reifen" einsetzen. Dann wird das ganze angeblich wieder vernetzt.

Was haltet ihr davon?
Wie ist das Sicherheitstechnisch zu bewerten? Sind immerhin 205/50/R17 93H (Winter)Reifen (Semperit).
Wer macht sowas (fachmännisch)?

Danke und Gruß,
duffy6

19 Antworten

Es darf nicht jeder Reifen geflickt werden. Bei Hochgeschwindigkeitsreifen ist das grundsätzlich nicht erlaubt.

Also zu der Aussage ´jeder Reifen darf geflickt werden, dies stimmt so leider nicht.

Zuerstmal dürfen nur die Reifen rep. werden, die der Reifen Hersteller freigibt. Denn nicht jeder Hersteller gibt seine Reifen frei. Außerdem muß das dazugehörige Gesetz beachtet werden.

Ist der Schaden nicht größer. wie 6 mm, darf kalt Vulkanisiert werden. d.h. nicht das der Nagel zählt, sondern die Verletzung. Allein deshalb muß der Reifen schon runter. Es gibt nämlich immer noch Firmen, die die Reifen nur von außen rep.. Außerdem schreibt der Gesetzgeber vor, das der Stichkanal verschlossen wird, u. ein Deckenpflaster diesen verschließt.
Meistens wird das mit sogenannten Pilzen gemacht. (1. Stichkanal zu, 2 Deckenpflaster)

Bei gr. Schäden darf nur heiz vulkanisiert werden! Außerdem müssen die Vorgaben des Reperaturkörperherstellers beachtet werden. Da kommen wir zu der Position, Geschwindigkweit u. Traglast.

Wird alles beachtet u. sorgsam gearbeitet, hält der Reifen ohne Probleme!

Zitat:

Original geschrieben von Terry78


Also zu der Aussage ´jeder Reifen darf geflickt werden, dies stimmt so leider nicht.

Zuerstmal dürfen nur die Reifen rep. werden, die der Reifen Hersteller freigibt. Denn nicht jeder Hersteller gibt seine Reifen frei. Außerdem muß das dazugehörige Gesetz beachtet werden.

Ist der Schaden nicht größer. wie 6 mm, darf kalt Vulkanisiert werden. d.h. nicht das der Nagel zählt, sondern die Verletzung. Allein deshalb muß der Reifen schon runter. Es gibt nämlich immer noch Firmen, die die Reifen nur von außen rep.. Außerdem schreibt der Gesetzgeber vor, das der Stichkanal verschlossen wird, u. ein Deckenpflaster diesen verschließt.
Meistens wird das mit sogenannten Pilzen gemacht. (1. Stichkanal zu, 2 Deckenpflaster)

Bei gr. Schäden darf nur heiz vulkanisiert werden! Außerdem müssen die Vorgaben des Reperaturkörperherstellers beachtet werden. Da kommen wir zu der Position, Geschwindigkweit u. Traglast.

Wird alles beachtet u. sorgsam gearbeitet, hält der Reifen ohne Probleme!

Auszug von einer Packungsbeilage von Rep.- Körpern:

Bei der Anwendung von Produkten in der Bundesrepublik Deutschland bitte
die Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen VkBl.2001, Seite 91 beachten:
3. Allgemeine Anforderung (Auszug):
3.1. Grundsätzlich ist jeder Reifen vor der Reparatur zur Analyse des Schadens...von
der Felge zu demontieren...
3.3....sind ausschließlich die hierfür geeigneten Reparaturmittel nach Anweisung
des Herstellers...zu verwenden, dabei ist ...auf die Verträglichkeit der verwendeten
Materialien untereinander zu achten.
3.5. Schäden an Reifen, die mittels Pannenhilfsmittel behandelt wurden, können
nicht repariert werden.
3.6. Das Einlegen eines Schlauches ohne Behebung des Reifenschadens ist unzulässig.

Zitat:

Original geschrieben von ckniotek


wie schaut es mit dem Flicken bei Niederquerschnittsreifen wie z.B. den typischen E46 Reifen 255/40 R18 aus. Darf das auch geflickt werden?

Hab ich ja noch nie gehört das das ein typischer e46 Reifen sein soll 😰

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Habe zu dem Thema vor einiger Zeit mal was geschrieben:

http://www.motor-talk.de/.../reifen-flicken-t1529107.html?...

Hab´s nochmal kopiert:

Vielleicht wären mal ein paar erklärende Sätze zu den gesetzlichen Grundlagen der Reifenreparatur gut. Es wurde bisher über persönliche Erfahrungen berichtet. Es entscheidet aber nicht der Reifenhändler was erlaubt ist, sondern der Gesetzgeber. Früher stand dazu was in § 36 StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung), seit 2001 ist es geregelt in den "Richtlinien für die Beurteilung von Reifenschäden an Luftreifen", genauer gesagt in der, "Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen",erlassen durch das Bundesverkehrsministerium. Ist im Internet nicht im Volltext verfügbar, nur kostenpflichtig zu ordern. Auch auf den Seiten des Ministeriums findet man den Volltext nicht.

Das entscheidende findet sich aber in folgendem Satz:

"Im Laufflächenbereich sind Reparaturen von Stichverletzungen bis höchstens 6 mm Schadensausdehnung mittels Kombireparaturkörper zulässig. Im Bereich der Wulstzonen sind Gummireparaturen nur zulässig, wenn die Festigkeitsträger nicht davon berührt sind."

Es wird auch geregelt, wie solche Schäden zu reparieren sind (Warmvulkanisation, Kaltvulkanisation). Es ist hingegen NICHT verboten Hochgeschwindigkeitsreifen ZR, Y, W zu reparieren. Wenn das ein Händler so pauschal behauptet ist das unzutreffend. Etwas anderes kann nur dann gelten, wenn der Hersteller des Reifens für ein bestimmtes Modell explizit eine Reparatur durch Vulkanisation untersagt.

Wenn ihr nun mit einem Stich-Schaden zu einem Händler fahrt, werden die Antworten die ihr dort bekommt natürlich unter Umständen anders ausfallen. Woran liegt das?


1. Es wird sicher den ein oder anderen Händler geben, der lieber einen Neureifen für 100 bis 250 € pro Stück verkauft, als für 20 € zu flicken.


2. Ich unterstelle, dass viele Reifenmonteure überhaupt nicht mit der aktuellen Rechtslage vertraut sind und stattdessen veraltete Kenntnisse nutzen (z.B. Hochgeschwindigkeitsreifen dürfen generell nicht repariert werden).


3. Es wird sicher auch Händler geben, die das Haftungsrisiko scheuen. Wenn dann nämlich nach einer Reparatur mal ein Reifen platzt, kann es zu hohen Schäden oder sogar Verletzungen der Unfallopfer kommen. Falls an dem geplatzten Reifen mal irgendwas repariert wurde, wird der Fahrer natürlich sofort Stress beim Reifenhändler machen, auch wenn die Ursache des Platzers vielleicht ganz woanders liegt.

Hatte übrigens selber vor 2-3 Monaten ne dicke Schraube in meinem 225/45 ZR17 Reifen mit noch 6mm Restprofil. Zwar in der Lauffläche, aber Reparatur nicht möglich. Waren eindeutig über 6mm Durchmesser des Loches, da ich eine richtig dicke M8 Sechkantschraube mit grobem Gewinde drin hatte. Das ausgerechnet an einem Samstag und ich hab keinen Ersatzreifen. Dann musste ich feststellen, dass kaum ein Reifenhändler Bridgestone führt. Ein örtlicher "PitStop" (meine 5. Anlaufstelle) hat mich dann erlöst. Die hatten sogar ein genau passendes Modell da.

 

Gruß

Patrick

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