Radmontage: Vorteile der 5-Loch-Anbindung in der Polo-Klasse?
Hallo Motor-Talker,
liebe Polo-Fans,
aktuell ist bei den meisten ja wieder mal der Rädertausch angesagt. Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, dass beim Polo V eine 5-Loch-Anbindung der Räder Standard ist. Bei vielen Konkurrenten in der Kleinwagenklasse (wie z. B. bei unserem privat gefahrenen Clio III TCe) ist jedoch nach wie vor eine 4-Loch-Anbindung üblich.
Der Monteur beim Reifenhändler konnte auf Nachfrage auch keinen plausiblen Grund nennen, weshalb VW bei einem Kleinwagen eine 5-Loch-Anbindung verwendet. Ein Sicherheitsplus hat er bei korrekter Montage ausgeschlossen. Würden 4-Loch-Felgen unsicher sein, wären die sicher schon längst vom Markt verschwunden.
Paradox ist allerdings, dass in anderen Punkten offensichtlich um jeden Cent gefeilscht wird und Bauteile vereinfacht oder weggespart werden, um in der Produktion eine höhere Effizienz zu erreichen und somit die Gewinnspanne zu erhöhen. In vielen Fällen (wie hier ja auch schon oft diskutiert wurde) merkt der Kunde von Einsparmaßnahmen zwar nichts, da diese meist nicht offensichtlich erkennbar sind. Trotzdem besteht wohl kaum ein Zweifel an dieser Vorgehensweise. Auf der anderen Seite verbaut man aber ohne Zwang Felgen mit 5 Schrauben. Bekommt VW die Schrauben kostenlos vom Zulieferer? Oder wie seht Ihr das? Gibt es denn objektive Vorteile bei einer 5-Loch-Anbindung?
Beste Antwort im Thema
Vielleicht noch ein Gedanke zu den schon vorher genannten Theorien:
ich gehe davon aus, dass die schwächer motorisierten Golf (Gölfe?) keine wesentlichen Unterschiede bei der Bremsanlage haben, also die Scheiben und Beläge ähnlich dimensioniert sind, wie beim Polo. Einigt man sich nun bei beiden Modellen auf eine 5-Loch Variante, spart man sich die Produktion von Aufnahmen und Bremsscheiben als 4-Loch Variante, oder anders gesagt, vielleicht sogar eine ganze Produktionsanlage und arbeitet so effizienter, weil erstens die Konstruktion einer solchen Anlage durch Zulieferer weg fällt und zweitens die 5-Loch Variante nach dem Baukastenprinzip modellübergreifend verwendet werden kann.
Aber kann auch sein, dass ich mich irre, ist nur so eine Idee 🙂
20 Antworten
Zitat:
5-Loch Vergeudung
Interessanter "Gedanke" bzw. Frage, gefällt mir !
Ich behaupte mal, dass der Polo V eher dazu einlädt, 19 Zoll Alufelgen zu montieren. Teure und saumäßig schwere Baracudas und dann noch RunFlat-Tuning können dazu führen, dass das einzelne Rad wirklich unglaublich schwer wird (im Vergleich zum VW Lupo oder Renault Clio).
Jetzt kommt dazu, dass man Alufelgen nur mit 120 NM Drehmoment anzieht. Da wird es wohl mit den Sicherheitsreserven der 4 Loch Felgen eng.
Allgemein wollen die Autos doch immer sicherer werden und Dingen vorbeugen, die normal nicht vorkommen sollten (passive Sicherheit).
Das könnte das vergessen des korrekten Anziehens von 1 oder 2 Schrauben sein.
Wenn man dann noch einen Randstein touchiert, dann macht`s nur Peng und die Felge schert vom Auto.
Ich kann aus Erfahrung behaupten, dass die 5 Loch Motorsportfelgen sehr steif sind und kräftigen Randsteinkontakt am Auto fahrfähig überleben.
Ich spekuliere, dass es einfach mit dem Gewicht der Fahrzeuge zu tun hat. Ein Smart hat ja bekannter Maßen nur drei Radbolzen.
Zitat:
Original geschrieben von SR530
Ich spekuliere, dass es einfach mit dem Gewicht der Fahrzeuge zu tun hat. Ein Smart hat ja bekannter Maßen nur drei Radbolzen.
Aber der Polo ist doch nicht schwerer als die Konkurrenz in der Fahrzeugklasse, oder? Dass die stärker motorisierten Polo-Varianten mit entsprechenden Rädergrößen eine 5-Loch-Anbindung haben, ist ja vielleicht nachvollziehbar aber bei den zivilen Versionen ist es schon fragwürdig, oder? Zumal die moderat motorisierten Polos von den Verkaufszahlen her ja weit vor den PS-starken Spezialversionen wie GTI oder demnächst GT Blue liegen...
Kenne mich mit der Bandbreite der verschiedenen Felgen nicht so aus, könnte mir aber vorstellen, dass die 5-Loch-Felgen verbreiteter sind als 4-Loch, oder?
Evtl. ist es für Zulieferer wie Borbet (bspw. Polo Highline Riverside-Felgen) einfacher, die Produktion auf 5-Loch laufen zu lassen.
Und ihrgendein Mensch mit grüner Kappe und Rechenmaschine hat mal gesagt, dass sich auf 500.000 Felgensätze 5-Loch der Mehrpreis ggü. 4-Loch-Felgen bei der Abnahme von 10.000.000 Radschrauben für diese 500.000 Felgensätze ausgleicht, damit Volkswagen dann noch die Möglichkeit hat, diverse Felgen aus dem Zubehörprogramm für verschiedene Modelle (auch größere) anzubieten... 😁 😕
Wie auch immer, wäre mal sehr interessant eine Lösung zu hören..
VG
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Zitat:
Original geschrieben von DPLounge
Hallo Motor-Talker,
liebe Polo-Fans,aktuell ist bei den meisten ja wieder mal der Rädertausch angesagt. Dabei ist mir wieder einmal aufgefallen, dass beim Polo V eine 5-Loch-Anbindung der Räder Standard ist. Bei vielen Konkurrenten in der Kleinwagenklasse (wie z. B. bei unserem privat gefahrenen Clio III TCe) ist jedoch nach wie vor eine 4-Loch-Anbindung üblich.
Der Monteur beim Reifenhändler konnte auf Nachfrage auch keinen plausiblen Grund nennen, weshalb VW bei einem Kleinwagen eine 5-Loch-Anbindung verwendet. Ein Sicherheitsplus hat er bei korrekter Montage ausgeschlossen. Würden 4-Loch-Felgen unsicher sein, wären die sicher schon längst vom Markt verschwunden.
Paradox ist allerdings, dass in anderen Punkten offensichtlich um jeden Cent gefeilscht wird und Bauteile vereinfacht oder weggespart werden, um in der Produktion eine höhere Effizienz zu erreichen und somit die Gewinnspanne zu erhöhen. In vielen Fällen (wie hier ja auch schon oft diskutiert wurde) merkt der Kunde von Einsparmaßnahmen zwar nichts, da diese meist nicht offensichtlich erkennbar sind. Trotzdem besteht wohl kaum ein Zweifel an dieser Vorgehensweise. Auf der anderen Seite verbaut man aber ohne Zwang Felgen mit 5 Schrauben. Bekommt VW die Schrauben kostenlos vom Zulieferer? Oder wie seht Ihr das? Gibt es denn objektive Vorteile bei einer 5-Loch-Anbindung?
Ich könnte mir vorstellen, dass gerade aus diesem Grund auf 5-Loch gesetzt wird. Vermutlich kann hier dieselbe Aufnahme für die Bolzen verwendet werden, wie für die anderen VW-Modelle auch und dementsprechend von einem bereits bestehenden Typ eine noch größere Menge abgenommen werden. Ist nur so ein Gedanke ...
Zitat:
Original geschrieben von SR530
Ich spekuliere, dass es einfach mit dem Gewicht der Fahrzeuge zu tun hat. Ein Smart hat ja bekannter Maßen nur drei Radbolzen.
Das Gewicht des Fahrzeugs ist hier nicht allein ausschlaggebend, die vertikalen Kräfte werden zudem auch über die Zentrierung aufgefangen. Wenn die Schrauben dieses auffangen müssten, könnte man sie nicht einschrauben, denn dazu brauchen sie radiales Spiel. Ergo würde das Fahrzeuggewicht/4 (ca.) durch die 120Nm der Schrauben sichergestellt und diese Verbindung (Flächenpressung) würde kontinuierlich auf Scherung beansprucht. Das ist nicht gewollt.
Die Verschraubung fängt Querkräfte (Z. b. In Kurven, wenn der Reifen in der Kurve unter das Fahrzeug zieht und damit ein Kippmoment am Rad erzeugt) und Rotationskräfte (Bremsen, Beschleunigen) auf.Dabei spielt das Fahrzeuggewicht auch eine Rolle ( Massenträgheit) ebenso wie die Felgen.
Bei diesen Vorgängen spielt zum einen das Gewicht, aber auch die Leistung und Drehmomente eine Rolle.
Alle Modelle der Baureihe haben 5-Loch Felgen, da die Adaption somit immer gleich ist.
Zitat:
Original geschrieben von SR530
Ich spekuliere, dass es einfach mit dem Gewicht der Fahrzeuge zu tun hat. Ein Smart hat ja bekannter Maßen nur drei Radbolzen.
sehe ich auch so,..
Vielleicht noch ein Gedanke zu den schon vorher genannten Theorien:
ich gehe davon aus, dass die schwächer motorisierten Golf (Gölfe?) keine wesentlichen Unterschiede bei der Bremsanlage haben, also die Scheiben und Beläge ähnlich dimensioniert sind, wie beim Polo. Einigt man sich nun bei beiden Modellen auf eine 5-Loch Variante, spart man sich die Produktion von Aufnahmen und Bremsscheiben als 4-Loch Variante, oder anders gesagt, vielleicht sogar eine ganze Produktionsanlage und arbeitet so effizienter, weil erstens die Konstruktion einer solchen Anlage durch Zulieferer weg fällt und zweitens die 5-Loch Variante nach dem Baukastenprinzip modellübergreifend verwendet werden kann.
Aber kann auch sein, dass ich mich irre, ist nur so eine Idee 🙂
Ich bin da auch auf Seiten der "Massenproduktion".
VW rüstet einfach ALLE ihre Fahrzeuge mit 5-Loch-Felgen aus. So brauch man nicht Felgen für ein bestimmtes Fahrzeug anders Ordern.
Außerdem können Bauteile (Radaufhängung/Bremse...) modellübergreifend verbaut werden.
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von VolbeatDK
Vielleicht noch ein Gedanke zu den schon vorher genannten Theorien:
ich gehe davon aus, dass die schwächer motorisierten Golf (Gölfe?) keine wesentlichen Unterschiede bei der Bremsanlage haben, also die Scheiben und Beläge ähnlich dimensioniert sind, wie beim Polo. Einigt man sich nun bei beiden Modellen auf eine 5-Loch Variante, spart man sich die Produktion von Aufnahmen und Bremsscheiben als 4-Loch Variante, oder anders gesagt, vielleicht sogar eine ganze Produktionsanlage und arbeitet so effizienter, weil erstens die Konstruktion einer solchen Anlage durch Zulieferer weg fällt und zweitens die 5-Loch Variante nach dem Baukastenprinzip modellübergreifend verwendet werden kann.Aber kann auch sein, dass ich mich irre, ist nur so eine Idee 🙂
Das hat Dextery2k8 schon angeschnitten. Es wird eine gute Mischung aus (fast) allen (bisher) hier genannten Theorien sein.
Zitat:
Original geschrieben von Laubie
VW rüstet einfach ALLE ihre Fahrzeuge mit 5-Loch-Felgen aus.
Widerlegt ... Der
up!hat Vier-Loch-Felgen!
Zitat:
Original geschrieben von SR530
Das hat Dextery2k8 schon angeschnitten. Es wird eine gute Mischung aus (fast) allen (bisher) hier genannten Theorien sein.Zitat:
Original geschrieben von VolbeatDK
Vielleicht noch ein Gedanke zu den schon vorher genannten Theorien:
ich gehe davon aus, dass die schwächer motorisierten Golf (Gölfe?) keine wesentlichen Unterschiede bei der Bremsanlage haben, also die Scheiben und Beläge ähnlich dimensioniert sind, wie beim Polo. Einigt man sich nun bei beiden Modellen auf eine 5-Loch Variante, spart man sich die Produktion von Aufnahmen und Bremsscheiben als 4-Loch Variante, oder anders gesagt, vielleicht sogar eine ganze Produktionsanlage und arbeitet so effizienter, weil erstens die Konstruktion einer solchen Anlage durch Zulieferer weg fällt und zweitens die 5-Loch Variante nach dem Baukastenprinzip modellübergreifend verwendet werden kann.Aber kann auch sein, dass ich mich irre, ist nur so eine Idee 🙂
Zitat:
Original geschrieben von SR530
Widerlegt ... Der up! hat Vier-Loch-Felgen!Zitat:
Original geschrieben von Laubie
VW rüstet einfach ALLE ihre Fahrzeuge mit 5-Loch-Felgen aus.
und ausserdem gibts da dann noch unterschiede,...5/100,+5/112 mm
Ganz einfach, sobald etwas mehr Leistung in der Baureihe vorhanden ist wird 5 -Loch verwendet.
Die Übertragung des Drehmomentes ist somit sicherer.
Da z.b. Polo bis 180 PS
VW Up vorerst nur 75 maximal !
Die aus dem VW Regal (Fabia, A1, Ibiza) haben auch 5 Loch.
Die Sport Varianten bzw OPC von Clio und Corsa haben auch 5 Loch, in der Standardausführung nur 4 Loch.
Da wollte VW eben einfach nicht so viel verändern.
Bei den Topversionen des Renault Clio sind übrigens auch Räder mit 5-Loch-Anbindung verbaut:
http://renault-preislisten.de/.../...e_Sondermodell_Clio_RS_120228.pdf
Wie schon gesagt, ist das bei den dort realisierbaren Fahrleistungen ja auch nachvollziehbar.
Interessant finde ich nur die Tatsache, dass diese auch beim Polo mit dem 60 PS-Dreizylindermotor Verwendung findet. Falls Eure Theorie stimmt und VW bei 5-Loch-Anbindung für die gesamte Baureihe wirklich Einsparpotential sieht, sehen Konkurrenten das offensichtlich anders...🙄
Wie auch immer, mir war das jetzt beim Räderwechsel nur wieder mal aufgefallen.
Danke für Eure Kommentare.