Racechip - Spritersparnis?
Hallo Leute,
Ich überlege wegen einem Racechip (https://www.racechip.at/chiptuning/racechip-s.html).
Hauptsächliches Ziel wäre den Motor etwas spritziger zu machen und Sprit zu sparen. (Pendle täglich ~70km Autobahn).
Hat jemand Erfahrung damit?
Mein Bedenken ist das mein DSG vom 1.6 TDI 110PS sehr leidet.
Was sind eure Meinungen?
Danme
Beste Antwort im Thema
Es geht weniger um die Drehmomentkapazität der Trockenkupplung als die Art und Weise wie diese geregelt wird.
Die DSG-Getriebe haben eine Momentennachführung, d. h. sie schließen die Kupplung nicht mit dem maximal möglichen Anpressdruck, sondern gerade so weit, dass das Motordrehmoment, ggf. mit einem definierten Mikroschlupf zur Komfortsteigerung, übertragen werden kann. Das ist notwending, damit die Überschneidungsschaltung präzise und spontan funktioniert. Diese Tuningboxen verfälschen nun diverse Messwerte, wie beispielsweise den Lade- oder Raildruck. Das Istdrehmoment liegt dadurch teilweise erheblich über dem vom MSG angeforderten Solldrehmoment. Die Kupplungregulierung kann nicht mehr richtig funktionieren, da dem GSG und MSG die tatsächlichen Zustände überhaupt nicht mehr bekannt sind. In die Getriebesteuerung können die Billigboxen nicht eingreifen.
Innerhalb gewisser Grenzen lässt sich dies natürlich durch Kupplungsadaptionen ausgleichen. Mit einem ordentlichen OBD-Tuning ist das aber nicht zu vergleichen, da hierbei die entsprechenden Kennlinien auch im Getriebe angepasst werden. Mit Fehlfunktionen und einem deutlich erhöhten Kupplungsverschleiß ist zu rechnen. Ich würde großen Abstand von diesen Billigboxen nehmen. Ganz egal was deren Hersteller versprechen und wie die Reputation dieser Teile in Möchtegerntuningkreisen ist, das Zeug taugt nichts.
Davon abgesehen muss mir mal jemand anhand der Funktionsweise erklären wie diese Boxen eine signifikante Krafstoffersparnis ermöglichen sollen.
41 Antworten
@schweik6
Dass sich Motoren nur durch die Software unterscheiden ist übrigens die absolute Ausnahme. Eine dieser wenigen Ausnahmen im VW-Konzern ist der EA189 1.6 TDI (MKB CAY). Aber selbst dann können diverse Anbauteile, Kupplung, Getriebe, Bremsanlage usw. sehr unterschiedlich sein. Die obige Aussage ist für Otto Normal einleuchtend, doch im Endeffekt ist das reine Bauernfängerei, die darüber hinwegtäusch, dass es sich bei dem dargestellten Sachverhalt um die absolute Ausnahme handelt.
Auch Motoren für andere Märkte unterscheiden sich meist in der Hardware.
Hier wird so getan als hätte jeder Motor enorme Reserven, die man mit so einem tollen RaceChip einfach "freischalten" könne.
@Dieselseppel:
Hast du den zweiten Teil der Werbeaussage von Racechip überlesen?
Da wird genau auf meine Aussage verwiesen mit den unterschiedlichen Spritqualitäten. Nicht erwähnt hatte ich lediglich die dort aufgeführten, unterschiedlichen klimatischen Bedingungen.
Ich bin kein Motorenbauingenieur und kann deshalb solche Werbeaussagen nicht selbst beurteilen.
Ich denke, dass dies klar durch meine Formulierungen dargestellt wurde.
Im übrigen hatte ich auch erwähnt, dass ich an meinen Fahrzeugen weder ein Chiptuning noch eine Softwareoptimierung durchführen lassen würde - mich brauchst du deshalb nicht überzeugen. Mir ist die Haltbarkeit der Motoren meiner Fahrzeuge nebst betroffener Komponenten wichtiger.
@schweik6
Ja, hatte ich, habe meinen Beitrag dahingehend angepasst. Hitze, Müdigkeit, Gehirn ist Matsch. Sorry. 🙁
Keine Ursache, ich wollte die Werbeaussage von Racechip nur vollständig zitieren.
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https://www.facebook.com/.../?v=1742827635735239
Lügt Nick Heidfeld?😁
Wer weiß das schon, aber er bekommt Geld dafür
Zitat:
@7746frank schrieb am 26. Juli 2019 um 16:32:45 Uhr:
Lügt Nick Heidfeld?😁
Die Aussage, dass heutzutage bei den meisten Motoren einer Baureihe die unterschiedliche Leistung nur über die Software gesteuert wird, entspricht jedenfalls nicht den Tatsachen. Unzählige Teile im Motor sind bei den höheren Leistungsvarianten an die Mehrleistung angepasst bzw. gegenüber der Basisvariante verstärkt. Signifikante Reserven (hier ist die Rede von bis zu 30 %) gibt es nicht, denn kein Hersteller verbaut en masse deutlich teurere und schwerere Teile als nötig. Lediglich als Ersatzteil ist oft nur das hochwertigste Teil erhältlich, dies um Logistik- und Lagerkosten zu sparen.
Lügen impliziert Vorsatz, also wissentlich eine falsche Aussage machen. Herr Heidfeld ist Rennfahrer. Kann so jemand wissen, dass die in dem Werbeclip getätigte Aussage nicht den Tatsachen entspricht? Diese Frage möge jeder selbst für sich beantworten.
Zitat:
@DieselSeppel schrieb am 26. Juli 2019 um 18:23:51 Uhr:
Die Aussage, dass heutzutage bei den meisten Motoren einer Baureihe die unterschiedliche Leistung nur über die Software gesteuert wird, entspricht jedenfalls nicht den Tatsachen. Unzählige Teile im Motor sind bei den höheren Leistungsvarianten an die Mehrleistung angepasst bzw. gegenüber der Basisvariante verstärkt. Signifikante Reserven gibt es nicht, denn kein Hersteller verbaut en masse deutlich teurere und schwerere Teile als nötig. Lediglich als Ersatzteil ist oft nur das hochwertigste Teil erhältlich, dies um Logistik- und Lagerkosten zu sparen.
Der nachfolgend verlinkte Artikel bestätigt ganz gut, was hier schon so angeklungen ist.
Der verlinkte Bericht wurde doch von dem Ing hier gepostet.
VG Thommi
Sehr guter, leicht verständlicher Artikel.
Zitat:
@7746frank schrieb am 26. Juli 2019 um 16:32:45 Uhr:
https://www.facebook.com/.../?v=1742827635735239Lügt Nick Heidfeld?😁
Hab ich auch provokativ/irronisch gemeint.😁
https://motorblock.at/.../
Kenne ich, und sicher ist da was dran.
Mein Sohn hat einen Golf 7 GTI mit Optimierung auf 300PS.
Dabei muss man wissen, dass die Serienkupplung ab 450Nm anfängt zu rutschen.
Also begrenzt auf 420Nm.
Der 2 Liter Motor des GTI soll recht unempfindlich bei Leistungssteigerungen (natürlich in gewissen Grenzen sein).
Das ist aber nicht bei allen Automodellen so.
Es ist immer ein Risiko für den Motor und den gesammten Antriebsstrang.
Ursprungsfrage: Spritsparen mit Racechip> gehört in die Welt der Fabeln.
Sehr informativer Artikel! Ich habe keine Zweifel, dass hier wirklich ein BMW-Motorenentwickler spricht. Dass er seine Identität besser nicht preisgeben will, ist nachvollziehbar.
Trotzdem dürfte es den Autoherstellern eigentlich Recht sein, dass sich solche Artikel verbreiten. Sie haben durch Chiptuning nichts als Kosten und Ärger. Sie haben höhere Service-Kosten, weil durch Chiptuning entstandene Schäden oft auf sie zurückfallen. Sie verdienen weniger, weil Schlaumeier sich den vermeintlich identischen, kleineren Motor bestellen, und diesen dann per Software aufblasen. Schlussendlich erwecken die Tuner mit ihren Aussagen Eindruck, der Mehrpreis für höhere Motor-Ausbaustufen sei nicht gerechtfertigt, was die Autohersteller als Abzocker dastehen lässt.
In der Werbung für gesundheitsbezogene Produkte gilt der Grundsatz, dass sämtliche Werbeversprechen wissenschaftlich nachweisbar sein müssen ("Health Claims Verordnung"😉. Dieser Grundsatz sollte grundsätzlich gelten.