R1200GS - BKV wirklich so schlimm?

BMW Motorrad

Ich spiele mit dem Gedanken mir eine R100GS zuzulegen und würde eigentlich gerne ein eher älteres und günstigeres Modell nehmen. Nun bedeutet das dann allerdings auch das man ein Modell mit dem elektronischen Bremskraftverstärker bekommt und von diesem liest man nicht so wirklich gutes...
Ist das Ding wirklich so schlimm und anfällig oder kann man "ruhigen Gewissens" auch eines dieser Modelle kaufen? Irgendwas worauf man besonders achten muss? Ich würde mich dann, wenn es akut wird, hauptsächlich nach Fahrzeugen ausschau halten die regelmäßig gewartet wurden was auch den wechsel der Bremsflüssigkeit im optimalfall bei BMW beinhaltet, bewahrt einen dies vor den größten gefahren? Mit was für Kosten muss man bei einem Modell mit BKV rechnen? Die sind auf dem Markt deutlich günstiger als die neueren, ggf würde es sich sogar lohnen einen mit BKV zu kaufen und von dem gesparten Geld dann diesen zu überholen (lassen)

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Zitat:

@RC Karl schrieb am 28. April 2018 um 05:02:10 Uhr:


Eine R1200GS hat KEINEN Bremskraftverstärker.

Doch. Wir reden hier von der K25 - ansonsten wird's wieder zu teuer für den Fragesteller. 😉

  • Integral mit BKV wurde von der Einführung der K25 2004 bis 2006 angeboten. Lieferant war FTE automotive und man war nicht glücklich damit. Aber: Das war optional! Nicht alle von 2004 bis 2006 gebauten K25 haben das Integral-ABS mit BKV!Ab 2006 war das Integral-ABS von Continental Teves- und machte ebenfalls Probleme. Es gab eine große Rückrufaktion für alle Maschinen von 2006 bis 2009 mit eben diesem Integral-ABS -> Austausch einer Bremsleitung am ABS Modulator. Das Integral-ABS von Continental Teves gibt es nicht mit BKV.
  • ab 2006 (wenn Integral-ABS von Contiental Teves) nur noch ohne BKV (optisch noch das alte Modell)
  • ab 2008 gab es die MÜ mit 81 kW (höhere Verdichtung) und dezent geänderter Optik an Tankverschalung und dem Schnabel)
  • ab 2010 die R 1200 GS TÜ mit DOHC und 92 kW - das ist dann die letzte Stufe vor der Einführung der K50 2013

Was bedeutet das für den Fragesteller?

Wenn er Angst vor dem BKV hat -> einfach eine Maschine ohne optional erhältlichem Integral-ABS von 2004 bis 2006 meiden. Also nicht nach »mit Vollausstattung« suchen.

Ab 2006 (Produktion, nicht Abverkauf und Erstzulassung!) gab es keinen BKV mehr bei der R 1200 GS (K25).

jm2c:

Empfohlen wird der Kauf einer R 1200 GS (K25) ab 2010. Die »letzte Ausbaustufe« der K25 hat den stärkeren Motor, ist optisch für manchen gefälliger und hat den Klappenauspuff (welcher jedoch nicht allen gefällt).

Der Nachteil: Der Preis. Ab 7'000 Euro geht es los - wenn der Tachostand 6-stellig sein darf oder kurz davor ist (oder die Maschine zweimal links und zweimal rechts im Dreck gelegen ist).

https://suchen.mobile.de/.../search.html?...

Bei den ersten Modellen der K25 geht es inzwischen schon deutlich günstiger zu: 4'500 bis 5'000 km bei ähnlicher Laufleistung (knapp um die 100'000 km), aber manchmal auch Maschinen mit deutlich geringerer Laufleistung (zwischen 40'000 und 55'000 km) - die sind dann häufig mit BKV oder haben »die falsche Farbe«, »keine Kreuzspeichenfelgen«, oder »professionell beschädigter Unfallschaden«, etc.

https://suchen.mobile.de/.../search.html?...

Manche R 1150 GS aus deren letzten Baujahren ist teurer als eine R 1200 GS aus deren ersten Baujahren der Serie (mit BKV).

Zur Anfälligkeit vom BKV: Es wurden viele Maschinen damit gekauft und gefahren. Bei der Anzahl der verkauften Maschinen ist die Anzahl der in Foren gemeldeten Probleme recht gering. Daher sehe ich das relativ entspannt. Das du eine über 10 Jahre alte Maschine ohne jegliche Garantie kaufst ist klar. Aber auch bei einer R 1150 GS kann dir das ABS hopps gehen -> die Kosten sind entsprechend.

Oder du holst dir eine R 1150 GS ohne ABS... Wenn du noch eine finden kannst. 😉

Grüße, Martin (fährt R 1150 GS weil die R 1200 GS vor 3 Jahren ihm zu teuer war)

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Der BKV ist das Beste, was BMW je an Bremsen verbaut hat. Funktional. Ich gehe davon aus, dass die 12GS wie meine 12ST ein Teilintegral verbaut hat. Vorne bremst auch hinten, hinten nur hinten.

Der BKV benötigt neben dem regelmäßigen Flüssigkeitswechsel auch den regelmäßigen Einsatz.
Der muss auch mal arbeiten. Sonst steht sich das System u.U. kaputt.

Als Alternative zur frühen12er GS gibt’s eine fYamaha XT1200Z Supertenere.
Die schaukelt etwas mehr beim Bremsen, hat auch ABS und einen extrem guten Ruf hinsichtlich der Qualität.

https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

Ein paar Anmerkungen zu den hier gemachten Ansagen:

1. Eine BMW R1200GS mit ABS wiegt fahrbereit immer mindestens 240 Kilogramm. 225 kg höchstens auf dem Papier. Die 1150 ist dann 15 kg schwerer. Die Adventure-Modelle sind dann noch einmal deutlich schwerer.

2. Man muss zwei Dinge auseinander halten: Das eine ist das Teilintegral-ABS, das in der 1150 ab 2002 verbaut wurde, das andere ist der elektrische Bremskraftverstärker, den es meines Wissens als Zubehör gab, aber immer nur zusammen mit dem I-ABS. Der Nachteil am I-ABS ist sein hoher Wartungsaufwand: Bremsflüssigkeitswechsel ist regelmäßig erforderlich und erfordert Spezialkenntnisse. Außerdem gibt es speziell bei den etwas späteren 1200er Modellen viele Klagen über vorzeitig verschleißende Hinterradbremsen.

Der BKV hat zwei Probleme: das eine ist ein synthetisches Bremsgefühl, das ist aber Geschmackssache. Das andere Problem ist, dass schon verhältnismäßig kleine Probleme in der Bremsanlage (Bremslicht durchgebrannt, Handschützer verdreht etc.) dazu führen können, dass der BKV abschaltet. Und dann hat man halt etwas, was man bei allen anderen Motorrädern des Weltmarktes nicht hat: Schlagartig und ohne Vorwarnung eine viel schlechtere Bremswirkung. Die Bremse bremst zwar, aber es sind auf einmal viel höhere Bedienkräfte erforderlich. Und das kann halt blöd sein, wenn man sich daran gewöhnt hat, eine 400-Kilo-Fuhre vor Kurven mit einem Finger einzufangen, und plötzlich reicht das nicht. Andere Motorradbremsen verhalten sich anders. Wenn das ABS ausfällt, dann geht eine Warnlampe an, aber die Bremse selbst funktioniert wie immer.

Eins sollte man noch beachten, wenn man die 1150 mit der 1200 vergleicht: Die 1200 ist ein komplett anderes Motorrad. Der Motor hat Ausgleichswellen und läuft deshalb deutlich ruhiger, man kann auch sagen: langweiliger. Die Elektrik der 1200 wurde auf CAN-Bus umgestellt, das findet nicht jeder Selbstschrauber gut. Und bei manchen Sachen hat BMW ewig gebraucht, das in den Griff zu kriegen. So gibt es bei der 1200 regelmäßig Terz mit dem Foliengeber der Tankuhr - die 1150 kennt dieses Problem nicht.

Dafür gibt es die 1150 grundsätzlich mit Speichenrädern, die 1200 nur gegen Aufpreis oder als Adventure. Solche netten Spielereien wie ESA oder die Variokoffer kennt die 1150 nicht.

Und eins frage ich mich auch: Eine üble Geschichte bei den großen BMW-Boxern ist ein kaputtes Hinterachsgetriebe. Die 1150 hat 86 PS, die 1200 ab 98 PS aufwärts. Ich habe den Verdacht, dass die HAGs der neueren BMWs dieser Kraft nicht immer unbedingt gewachsen waren.

Was ich bisher auch noch nie heraushören konnte: Wenn das ABS bzw der BKV aussteigt und nur noch dieses "Notbremsen" möglich ist, ist die Bremse dann wie eine normale Bremse wie bei jedem anderen Motorrad auch oder ist die "schlechter" bzw braucht höhere Bremskraft?

Schlechter.

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Das bremst dann wir früher, als BMWs ab Werk Einscheiben-Einkolbenbremsen hatten und die zweite Scheibe Aufpreis war.

BMW garantiert 6,5m/sek^2 Bremsverzögerung. Man kann damit fahren, sollte den Ball aber flach halten.

Hi,
erstmal danke für den Hinweis das die frühen 1200er Modelle, vor 2007 einen BKV hatten, war mir nicht bekannt, dass mag daran gelegen haben, dass ich mich ausschließlich mit Modellen ab 2007 beschäftig hatte.

Das mit dem Ausfall eines BKVs ist aber schon ernst. Diese 6,5m/sek sind zwar locker möglich, aber doch nur wenn man es weiß. Dann bringt man eben die nötige Handkraft aus, genau wie bei alten Motorrädern, man ists ja gewohnt!

Habe ich jedoch eine Bremse mit BKV die sich mit überproportional wenig Handkraft im Alltag bedienen lästt, DANN von jetzt auf gleich ausfällt, dies ausgerechnet dann wenn man flott unterwegs ist, ausgerechnet beim Anbremsen vor ein er Kurve...kann das ganz dumm enden....da hätte ich absolut keinen Bock drauf, denn niemand wird in der Lage sein sich so schnell auf die 6-10-fach höhere Handkraft in dem Moment einzustellen.
DAS ist das Problem.

Ja. Vor dem Anbremsen vor der Spitzkehre aus 130 bergab kurz einen Blick auf die ABS-Leuchte werfen. 😁

Normal fällt das nicht im Betrieb aus. Wenn der BKV den Betrieb einstellt, passiert das beim Starten während des Selbsttest auf den ersten 20m.

Normal geht sowas nicht kaputt...
Es genügen 30km/h am Fußgängerüberweg, an einer Einmündung, egal wo. Die Handkraft ist in dem Moment nicht berechenbar, somit ist dein gut gemeinte Begründung, dass es sich bremst wie bei einem alten Motorrad, für die Katz...

Ich fahr jetzt seit ein paar Jahren mit BKV. Ich hatte da auch finsterste Bedenken vor.

Ich bin auch schon mit BKV aus gefahren, weil der BKV wegen Batterieunterspannung nicht funktioniert und ich die Karre ja irgendwie Richtung Werkstatt bekommen musste.

Der Fussgängerüberweg ist kein Problem, auch beim plötzlichen Ausfall. Normales Fahren erfordert nur festeren Zugriff.
Und selbst, wenn der BKV vorm Fussgängerüberweg ausfällt, fährst Du ja dann nicht so, dass Du eine 100%-Bremse brauchst. Du ziehst einfach am Hebel, die gewohnte Bremswirkung bleibt aus, Du ziehst fester. Das war es auch schon.

Kritisch wären nur Situationen, in denen Du die brachiale Bremswirkung bewusst einkalkulierst, diese aber dann überraschend ausbleibt. Wie oben beschrieben.

Also bei mir hat der BKV mitten während der Fahrt versagt. 😁

Zum Glück war ich nicht so schnell unterwegs. Der Unterschied ist schon krass und lässt einen wirklich zusammenzucken.

Gezwungenermaßen war ich mit der Restbremsfunktion dann noch ca. 50 Km unterwegs. Hat wenig Spaß gemacht.

Seitdem hab ich den Handbremshebel immer auf die weiteste Stellung gestellt.

Einziger Vorteil wenn das Ding mal ausfällt: Man eignet sich wieder einen sehr, sehr runden Fahrstil an.

Naja, man muss aber auch nicht immer mit jedem möglichen defekt zu jedem möglichen Zeitpunkt rechnen...
Den BKV deswegen zu verteufeln weil er im ungünstigsten moment ausfallen könnte halte ich nicht für "fair" oder macht man das auch bei allem anderen? Verteufelt jemand das ABS weil es genau dann ausfallen könnte wenn man es braucht? Verteufelt jemand Airbags weil sie genau dann kaputt gehen könnten wenn man sie braucht? Usw usf...

Man sollte sich vielleicht im Hinterkopf behalten das es passieren kann aber auch das es nicht passieren muss.

6,5m/s² sind allein schon ein Wert den vermutlich die wenigsten Sonntagsfahrer jemals erreichen werden und die ersten ABS Systeme hatten auch nur Werte um 7,5m/s² und wurden damals schon hoch gelobt das der "normalofahrer" auch endlich mal solche Verzögerungswerte erreichen kann.
Sicher ist ein solcher ausfall dann nicht schön und kann dazu führen das man seine Unterwäsche wechseln muss, aber die Restbremsfunktion ist dann doch nicht so das man deswegen gleich im Krankenhaus landen muss.
Abgesehen davon: Wenn man auf der Straße mit dem Messer in den Zähnen fährt und sich und sein Leben davon abhängig macht das alles optimal funktioniert und nichts unvorhergesehenes passiert, dann hat man da schon längst einen großen Fehler gemacht...

Zitat:

@sampleman schrieb am 30. April 2018 um 12:06:05 Uhr:


1. Eine BMW R1200GS mit ABS wiegt fahrbereit immer mindestens 240 Kilogramm. 225 kg höchstens auf dem Papier. Die 1150 ist dann 15 kg schwerer. Die Adventure-Modelle sind dann noch einmal deutlich schwerer.

Nachgefragt da bisher immer so gelesen und eifrig weitergegeben:

Ich dachte das trifft nur auf die Maschinen mit Integral-ABS (R 1200 GS) zu. Die ohne I-ABS wären leichter?

Ohne ABS gab es die R 1200 GS doch gar nicht - oder doch?

Ich dachte bislang die R 1150 GS sei die letzte Möglichkeit gewesen die Großenduro ohne ABS zu ordern?

Bei allem gilt: Man kann »es immer so lesen« - aber das heißt ja nicht das es wirklich stimmt.

Grüße, Martin

Laut Wiki war das ABS bei der 1200GS optional.
Ich mag jetzt aber mal behaupten das dieses Kreuz die allermeisten gemacht haben, bei mobile vergleiche über mit und ohne habe ich aber noch nicht angestellt. Die Kundschaft von BMW hat unter anderem BMW gekauft weil es ABS gab was bei anderen Herstellern nicht verfügbar war (damals) so das diese Option gefühlt eher eine Opt-out gewesen ist.
Ich war z.B. auch der Meinung das die F650CS Serienmäßig mit ABS verkauft wurde, hatte vor 2 Jahren bei mobile nicht eine ohne ABS gesehen obwohl gerade in dieser Fahrzeugklasse das ABS vermeintlich unbeliebt war aufgrund des aufpreises und wurde dann vor kurzem eines besseren belehrt. Ist vermutlich wie Ferraris, die gibt es auch in anderen Farben außer Rot, selber gesehen habe ich aber noch keinen bzw nur ein paar Fotos mit schwarzen und glaub sogar mal einen gelben

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 30. April 2018 um 15:24:56 Uhr:


Ich fahr jetzt seit ein paar Jahren mit BKV. Ich hatte da auch finsterste Bedenken vor.

Ich bin auch schon mit BKV aus gefahren, weil der BKV wegen Batterieunterspannung nicht funktioniert und ich die Karre ja irgendwie Richtung Werkstatt bekommen musste.

Der Fussgängerüberweg ist kein Problem, auch beim plötzlichen Ausfall. Normales Fahren erfordert nur festeren Zugriff.
Und selbst, wenn der BKV vorm Fussgängerüberweg ausfällt, fährst Du ja dann nicht so, dass Du eine 100%-Bremse brauchst. Du ziehst einfach am Hebel, die gewohnte Bremswirkung bleibt aus, Du ziehst fester. Das war es auch schon.

Kritisch wären nur Situationen, in denen Du die brachiale Bremswirkung bewusst einkalkulierst, diese aber dann überraschend ausbleibt. Wie oben beschrieben.

Das kannst du möglicherweise auf dich beziehen, aber NIEMALS auf die breite Masse der Motorradfahrer!

Man kann halt alles schön reden, aber man kann seine Meinung nicht auf alle anderen Biker beziehen, dass gilt insbesondere in dem Fall nur auf dich.
Die Regel ist erstmal der Schock und hoffen das man nur im Cruisermodus unterwegs ist. Und zwischen schwach bremsen müssen und brachial ist noch ne ganze Menge dazwischen.
In anderen Foren liest man übrigens auch das der BKV während der Fahrt versagen kann.
Ich persönlich bin sehr selten im Cruisermodus unterwegs.

Bremst ihr? Ich nicht...

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