Quietschen beim Lenken

VW Käfer 1300

Leider habe ich ein neues Problem. Eigentlich zwei, aber hier erstmal das eine.

Bin gestern mit dem Sommerkäfer etwas gefahren und mir fiel ein Quietschen auf. Es ist sehr leicht reproduzierbar: man muss nur mit dem Lenkrad nach links drehen. Nach rechts taucht das nicht auf. Manchmal aber selten hört man es auch, wenn man geradeaus fährt. Aber das kommt und geht schnell wieder. Beim nach links lenken ist es garantiert da. Seltsamerweise kam das nicht gleich zu Anfang der Ausfahrt, sondern ein paar Kilometer später.

Ich habe es aufgenommen und hier sind vier Probnen davon. Die zwei letzten beim Kreiseldurchfahrt. Man hört es deutlich auch ohne Kopfhörer, auch am Handy. Ich drehe absichtlich das Lenkrad schlagartig nach links und zurück und das Geräusch korrespondiert damit eins zu eins:

https://www.youtube.com/watch?v=Fwuo72A_fAU

Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass ich es schon letztes Jahr gehört habe. Es war aber viel leiser, kürzer und seltener. Damals habe ich es auf die Bremse geschoben, weil ich immer im Hinterkopf die Geschichte hatte, wo ich vor ein paar Jahren die Bremse durch ein zu langes Bremsen überhitzt habe. Aber da das Geräusch nur bei Lenkbewegunen kommt, kann es nicht von der Bremse kommen. Und ich höre das auch von vorne. Wobei man mit Richtungsangaben von Geräuschen im Auto leicht völlig falsch liegen kann.

Hat jemand eine Idee, was das ist, wie könnte ich es weiter eingrenzen und beseitigen? Radlager? Lenkgetriebe?

228 Antworten

Nur zum Protokoll: ich war in der Garage, habe den Sicherungsring runtergemacht und neu versucht. Das Ergebnis ist jetzt viel besser und ich bin zufrieden.

Tachowellesicherungsring

🙂😉

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 27. September 2024 um 16:56:21 Uhr:


Nur zum Protokoll: ich war in der Garage, habe den Sicherungsring runtergemacht und neu versucht. Das Ergebnis ist jetzt viel besser und ich bin zufrieden.

Sorry für die blöde Frage, aber wieso hast Du das nicht sofort gemacht? Der Abstand zum Ziel war derselbe, nur der Weg viel länger.

Ich habe es versucht, aber besser hat es nicht geklappt. Das Ding ist mir ständig ausgerutscht, mehrfach runtergefallen und einmal weggeflogen. Ich habe so ein Teil bisher noch nie montiert. Irgendwann dachte ich, es könnte vielleicht gut sein, weil es scheinbar saß. Aber eben schief, nicht symmetrisch. Deshalb wolle ich hier nachfragen, obwohl ich wußte, dass ich wieder Prügel bekomme. Aber egal.
Und weil es nicht gut war, musste ich nochmal versuchen. Heute habe ich die Nut gereinigt (aber außer etwas Fett oder Dreck war da nichts schlimmes) und das Ding einfach nochmal mit der Zange eingeklipst. Ich denke, jetzt is es richtig.

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Ich sag mal so, jeder fängt mal klein an so auch ich. Habe mir alles selber beigebracht ohne viel Fragen im Forum. Technisches Verständnis habe ich Berufsbedingt "mitgebracht". Manchmal hilft auch ein bisschen Phantasie dabei.
Mir ist dieser Ring auch einmal wegeflogen, ja die können fliegen, weit fliegen 🙄
Kommt aber selten vor.

Jede Arbeit am Käfer wird das erste mal sein.

Mein Leitspruch: Learning by doing.

In der Not nimmt man vom Ölschild den Draht, wickelte den um die Nut, hielt ewig.

Jugend forscht.

Das kenne ich. So habe ich das provisorisch bei dem Bolzen gemacht, auf dem der Handbremshebel (der zwischen den Sitzen, nicht im Rad) sitzt. Natürlich im Orangenen.

Kleines Update

Heute Probefahrt mit der Tachewelle. Kein Quietschen mehr. Vielleicht hat das ein bisschen Fett geholfen? Keine Ahnung. Aber die Tachonadel zappelt immer noch. Das nächste Experiment der Jugend forscht: die Tachowelle ölen oder schmieren. Ich gehe davon aus, dass sie bewchädigt ist und ich mir eine neue kaufen muss, aber dennoch experimentiere ich gerne.

Update - bahnbrechende neue Erkenntnisse, die alles Bisherige auf den Kopf stellen.

Ich habe gestern eine längere Ausfahrt gemacht, insgesamt knapp 70 km (die erste Runde). Zur Erinnerung: die Tachowelle war wieder drin. Losgefahren und wie schon am Samstag - kein Quietschen. Erstmal. Nach ca. 40 km bin ich durch einen kleinen Ort gefahren, enge Straßen, ein paar enge Kurven, etwas Bremsen, aber Schritttempo, alles Ortskern. Beim Verlassen des Dorfes nehme ich ganz kleine, kurze und leise einzelne Quietscher wahr. Man könnte sie leicht überhören, wenn man nicht mit spitzen Ohren fahren würde. Aber nach kurzer Zeit kommen sie dann doch öfter und lauter, jetzt gab es keinen Zweifel mehr - das sind die Quietscher. Hier kann man das sehen und hören - gleich die Slow-Motion-Version:

https://www.youtube.com/watch?v=Q8L1st0mNfA

Interessanterweise kommt das Quietschen jetzt mit der Bewegung der Tachonadel nach unten (sieht man leicht am Anfang im obigen Video). Vorher war das Synchron mit der Bewegung nach oben. Seltsam.

Man könnte jetzt zum Entschluss kommen, na gut, dann quietscht die Tachowelle halt wieder. Raus damit, neue rein und alles wird gut. Aber bei mir stelle sich gleich die Frage: was wäre, wenn ich jetzt in diesem Moment die Tachowelle "deaktivieren" würde? Ich fand es seltsam, dass das Quietschen mit der Welle auch nicht gleich sofort kam. Vielleicht waren die 11 km am 25. September OHNE Tachowelle einfach zu wenig und nur deshalb quietschte es nicht? Oder "falsche Strecke"? Das erstmalige Quietschen kam auch erst nach 10..15 km, die recht grade ohne viele Kurven und ohne viel Bremsen waren. Dann kam eine kurvige Strecke, dann ein Ort mit mehr Bremseinstäzen. Und dann quietschte es.

Ich bin dann weiter Richtung Garage gefahren (ich könnte unterwegs die Radkappe nicht runtermachen), das waren noch ca. 25 km. Aus dem anfänglich gelegentlichen, unauffälligen Quietschen wurde es fortlaufend immer mehr und am Ende richtiges fast Dauer-Quietschen. D.h. auch bei Geradeausfahrt. Ich habe in der Garage die Tachowelle etwas aus dem Rad herausgezogen, ca. 2 cm. Also nicht komplett raus wie am Freitag, sondern nur ein bisschen. Und wieder eine Testfahrt. Und... kein Quietschen. Aber ich wollte mich nicht zu früh freuen, denn scheinbar hat das Verhalten noch eine Komponente, die (dachte ich) mit der Zeit zu tun hat. Also bin ich erst um die umliegenden Dörfer gefahren (schneller, wenig bremsen) und dann durch den Ortskern (langsam, aber hier und da bremsen). Und siehe da - es quietscht! Also auch ohne Tachowelle! Die hat sich definitiv nicht gedreht, weil die Tachonadel unbewegt unten war und der Kilometerzähler nicht zählte.

Und dann merkte ich plötzlich, dass das Quietschen aufhört, sobald ich auf die Bremse trete! Es reicht auch nur leicht antippen. Und das war bei Geradeausfahrt. In diesem Video (wieder Slow-Motion) kann man das perfekt sehen und hören. Es sind zwei Beispiele hintereinander. Im ersten sieht man noch meine Füße, im zweiten signalisiere ich das Bremsen mit dem Finger.

https://www.youtube.com/watch?v=WC6ENKkPYMo

Ist das also Quietschen von der Bremse? Aber warum hört es auf, wenn man bremst? Normalerweise ist das andersrum. Würdet ihr die Tachowelle hundertprozentig ausschließen. Nicht, dass sie sich zwar nicht dreht, aber irgendetwas im Rad da trotzdem reibt? Nur warum dann beim Bremsen nicht mehr?

Und noch was. Als ich in der Garage an dem Rad war, stellte ich fest, dass die Fettkappe warm ist. Nicht heiß, aber richtig warm. Ich konnte sie halten, auch beliebig lang, aber von Temperatur her war da nicht mehr viel Spiel nach oben, wo ich loslassen müsste. Zum Vergleich habe ich sie auch rechts angefasst. Gleich warm. Ist das normal, dass die Fettkappe warm wird? Die Bremstrommel war noch wärmer, sie konnte ich nicht lange halten, vielleicht kommt die Wärme an die Fettkappe von der Bremse? Oder ist das was fest?

Diese zweite Fahrt war insgesamt 15 km lang, das Quietschen kam vielleicht nach 10 oder 12 km.

Habt ihr eine neue Erklärung für das Quietschen und warme Fettkappe?

Falls es jemand interessiert, hier noch das Video "Quietschen geht weg, wenn man bremst" in Original:

https://www.youtube.com/shorts/CeDhwD4yu64

Aber in Slow-Mo hört man es besser, wenn die Ohren nicht mehr so gut hören.

Warme Fettkappe ist normal. Irgendwo muß die Reibungswärme und die Wärme vom Bremsen ja hin.
Quietschen kommt meist vom Rand der Beläge, welche am Rand der Reibfläche der Trommel reiben. Bremst man wird der Belag bewegt und das Geräusch verschwindet.

Du kennst das "schleift einmal pro Umdrehung ein bisschen" ja bereits, was beim Einstellen der Bremse anschließend als okay bewertet werden kann.

Das sollte allerdings nach dem ganzen Gefahre bis jetzt einigermaßen weg sein. Wenn das jetzt immer noch Energie in die Bremse verheizt, ergeben sich komische Geräusche einerseits und Wärme andererseits.
Die Wärmeausdehnung an sich koppelt zurück - das führt manchmal dazu, dass eine eben noch halbwegs freie Bremse bei zusätzlicher Erwärmung noch fester geht.
Und der Wärmeeintrag führt zum lokalen Verglasen der schleifenden Stelle, was dann vom Rascheln zum Quieken übergehen kann.

Allerdings ist es doch ungewöhnlich, dass es nach der Zeit nicht weggeht. Das kann erst einmal sein, dass sich die Backen nicht nett zentrieren wollen - das kann man eigentlich ändern, indem man mal brutal bremst. Vorwärts, rückwärts, wieder vorwärts.
Vorausgesetzt, dass kein grundlegender Fehler vorliegt, sollten sie sich dann richtig gesetzt haben.

ABER es gibt noch andere Möglichkeiten.
Fehlendes Lüftspiel am Pedal kann über längere Zeit den Druck erhöhen.

Oder es ist eine mechanische Ursache in der Lagerung eines der Räder. Die Trommelbremse zentriert dann das Rad während der Bremsung statt andersherum. Deshalb ändert sich dann das Geräusch.
Und da wäre ich an Deiner Stelle jetzt besonders wachsam, da Du ja hinten die Muttern runter hattest. Du konzentrierst Dich jetzt auf vorne (sicher, dass das Geräusch von vorn kommt?), aber zuerst würde ich jetzt tatsächlich den 36 noch mal rausholen und gucken, ob HINTEN die Muttern noch fest sind. (Das geht sogar, ohne die Splinte rauszunehmen - es darf sich einfach nur nicht "mal eben" bewegen lassen.)

Vorne gibt es ein ähnliches Szenario. Ihr habt an den Rädern gewackelt, bzw. die ließen nicht wackeln, das sollte eigentlich alles okay sein. Aber sehr olle Achsschenkel zerdrücken sich einseitig, da kann es so aussehen, als wären die Lager anständig eingestellt, bei echter Belastung kippeln sie aber doch.

Erm... Bremszylinder noch alle fest? 😉

Oder verwechsle ich jetzt Deine Autos? Argh...

Zitat:

@85mz85 schrieb am 30. September 2024 um 12:24:07 Uhr:


Quietschen kommt meist vom Rand der Beläge, welche am Rand der Reibfläche der Trommel reiben. Bremst man wird der Belag bewegt und das Geräusch verschwindet.

Das verstehe ich überhaupt nicht. Wenn man bremst, kommt der Belag doch noch näher an die Trommel. Und dann hört es deshalb auf zu quietschen?

Weil der Belag angepreßt wird und nicht mehr schwingen kann...

Robo, nein, Du verwechselst nicht die Autos. Es geht um den Weißen. Die Schrauben der Bremszylinder habe ich kontrolliert, als er auf der Bühne war, alle vier. Das war vor einer Woche. Alle waren fest. Richtig fest, kein bisschen weiterdrehen.

Wir haben in der Wersktsatt nicht an den Räder gewackelt. Es drehte sich alles nur um die Hinterachse. Aber ich habe vor ein paar Tagen an den Vorderräder gewackelt und es aufgenommen. Ich stelle das zur Beurteilung gleich hier rein.

Ich bin überhaupt nicht sicher, dass das Quietschen von vorne kommt. Habe es versucht aus dem offenen Fenster zu lokalisieren, aber das Ergebnis war nicht eindeutig. Was wäre, wenn das Radlagerspiel vorne falsch wäre? Kann das sowas verursachen? Aber das Problem kam so akutt erst nach dem die Bremse hinten auf war. Vielleicht liegt die Ursache doch dort und nicht vorne?

Mit der Zeit geht das Quietschen schon irgendwann weg. Sonst wäre es ja gleich beim nächsten Kaltstart schon da. Und so ist es nicht.

"Lüftspiel am Pedal" - ich lese mich dazu erstmal rein, bevor ich Fragen stelle.

Danke auf jeden fall an alle.

Zitat:

@schleich-kaefer schrieb am 30. September 2024 um 13:08:05 Uhr:



Zitat:

@85mz85 schrieb am 30. September 2024 um 12:24:07 Uhr:


Quietschen kommt meist vom Rand der Beläge, welche am Rand der Reibfläche der Trommel reiben. Bremst man wird der Belag bewegt und das Geräusch verschwindet.

Das verstehe ich überhaupt nicht. Wenn man bremst, kommt der Belag doch noch näher an die Trommel. Und dann hört es deshalb auf zu quietschen?

Mir keimt der Verdacht auf das es an der Bremse liegt.

Bei jeder 1/2 Rad Umdrehung schleift der Belag leicht an der etwas unrunden Trommel ( Ohne zu Bremsen)
Das ganze im Rhythmus des Tachonadelzittern.

Und weil der Belag näher an der Trommel kommt, angepresst wird (Druck) verschwindet das Quietschen.

Nicht gebremst liegt der Belag "lose" an und wird dann in Schwingung versetzt- ergo Quietschen.

Das Quietschen der Tachowelle wird wohl Zufall sein.

Edit:
Naxel war schneller, shit😉

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