Qualitätsunterschiede beim Benzin
Guten Abend liebe Community,
mal eine kleine Frage zu dem Benzin.
Ich tanke eigentlich immer bei den Großen Marken wie Schell, Aral, Jet etc. und hab mich mal so gefragt ob es eigentlich Qualitätsunterschiede beim Benzin gibt.
Ich habe irgendwie "angst" bei einer kleinen Dorf Tankstelle zu tanken, da ich schon öfters gehört habe dass das Benzin dort nicht so gut sein soll und auf langer zeit den Motor schaden kann.
Stimmt das, oder kauft die kleine Dorf Tankstelle auch ihr Benzin auch bei den Großen marken, und ich kann dort problemlos Tanken und ein paar Cent pro liter sparen
Beste Antwort im Thema
Vielleicht solltest du mal selbst lesen was du geschrieben hast. @OHCTUNER
Das was da jetzt in merkwürdigster Grammatik steht sagt aus, dass Ultimate günstiger ist als anderer Sprit.
Wir sind hier aber nicht in einem Interpretationsforum für philosophische Satzkonstruktionen sondern in einem Technikforum.
Da kann man sich zumindest mal Mühe geben den Satz so zu schreiben, dass ihn überhaupt irgendwer versteht.
2041 Antworten
Ich halte da statt der Zündunwilligkeit eher andere Sachen für interessant, weil wenigstens ich keine Dauerfahrten mit Volllast bei hoher Drehzahl mache.
Beim Beschleunigen drehe ich maximal einmal bis zur Nenndrehzahl mit ~2/3 Last, weil ich den Gang passend zum Zieltempo wähle und bei Konstantfahrt ist bei ~2/3 Nenndrehzahl mit ~2/3 Last Schluss, was sich auch so schon nur bedingt über längere Zeiträume halten lässt.
Wobei Ethanolzusatz auch unabhängig der Oktanzahl hier Vorteile ausspielt.
Aber leider schaut man bisher immer nur auf die Oktanzahl oder den überbewerten Energiegehalt.
Aber nicht auf Flammgeschwindikeit oder Verdampfungsenthalpie. Also auch Effizienz der Verbrennung mit Folgen auf die Abgaszusammensetzung.
die Flammgeschwindigkeit kenne ich nicht, aber die Abgaszusammensetzung ist unter höheren Ethanolanteilen deutlich verschoben, zumindest was den "Gehalt" an CO angeht. Der ist nämlich dann kaum noch messbar. Damals beim TÜV dachte der Prüfer zuerst, sein Messgerät sei defekt 😁
der Energiehalt ist natürlich geringer bei hohen Ethanolanteilen, aber der Verbrauch steigt nicht linear damit an. Je nach Auto kann es sein, das man bis E30 oder gar E40 nur einen minimalen Anstieg hat. Mein Auto hatte damit keine große Mehrverbräuche im Urlaub über 3000 km.
der damalige Volvo aber schon, der lag damit gern 20% höher, aber reich rechnerisch hätten es 30% sein müssen.
Zitat:
@VitalisingShave schrieb am 22. April 2021 um 20:23:23 Uhr:
Viel interessanter ist der Vergleich ob ROZ98 zu ROZ95 einen Einsparungs- bzw. Leistungsvorteil hat bzw. ob man das irgendwie festmachen kann.
Die Frage ist halt in erster Linie zu pauschal, sie zeigt aber sehr gut warum wir hier die ganze Zeit diskutieren ohne weiterzukommen.
Es hängt nämlich in allerster Linie (eigentlich sogar ausschließlich) vom Fahrzeug ab wo man den Sprit reinkippt.
Kann das Steuergerät die Vorteile bei ROZ98 verwerten (bzw verstellt bei ROZ95 nach spät), dann wird man auf 98 Oktan einen Leistungsvorteil haben! Ja!
Stellt das Steuergerät wegen zu niedriger Oktanzahl die Zündung nach spät, dann wird man einen Leistungsnachteil haben! Ja! Spätere Zündung (also später als MBT-Ignition) ist ineffektiver, dadurch wird man zusätzlich zum Leistungsnachteil auch einen Verbrauchsnachteil haben.
Nimmt man jetzt noch den Sonderfall "Hohe Last" dazu, dann potentieren sich sogar die Nachteile.
Das Auto stellt wegen der Klopfneigung die Zündung nach spät.
Das ist ineffizienter, weniger Leistung, mehr Verbrauch.
Oft wird wegen Schutzparametern aber nicht nur die Zündung nach spät verstellt (das betrifft nur Bereiche mit höherer Last) sondern es wird auch angereichert, ein fetteres Gemisch gefahren. Da eine spätere Zündung nämlich die Abgastemperatur erhöht. Und das ist meistens aus thermischen Gründen nicht gewollt und man muss gegensteuern.
Ein fetteres Gemisch reduziert die Leistung und erhöht den Verbrauch.
Genauso tut das die spätere Zündung auch. Also zwei Nachteile in Einem.
Es gibt halt keine einfache Antwort auf die Frage.
Der Qualitätsunterschied in dem Fall ist halt fast nur die Oktanzahl.
Und ob dieser Unterschied aber irgendwelche Effekte hat hängt vom Auto ab wo dieser reingekippt wird.
Meiner Meinung nach ist die Oktanzahl in meinen Augen daher kein "RICHTIGER" Qualitätsunterschied im eigentlichen Sinne.
Denn die meisten Auswirkungen hat man in der Praxis nicht, weil ein schlechterer Kraftstoff zwingend böse ist.
Sondern eher, weil ein schlechterer Kraftstoff für ein Auto vielleicht schlichtweg untauglich und ungeeignet ist und dann auch nicht verwendet werden sollte.
Darum würde ich Kraftstoffe auch nicht verteufeln (getrau dem Motto 95 Oktan ist Suppe, mein Auto fährt damit nicht gut). Weil das zeigt in erster Linie halt eher, dass der Kraftstoff für das Auto wo man ihn reinkippt UNTAUGLICH ist. Aber darum muss ein Kraftstoff nicht zwingend verteufelt werden.
Wenn mein Motor 10w60 braucht und ich 0w20 reinkippe sage ich ja auch nicht, dass 0w20 Müll/Schlecht ist.
Das ist das gleiche in Grün. Es ist nicht schlecht. Sehr wohl für den konkreten Fall aber UNGEEIGNET! Und wenn es so ist sollte man es auch nicht verwenden!
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Natürlich, wenn man jetzt ein Auto nimmt welches auf 95 Oktan und 98 Oktan den gleichen Lambdawert und den gleichen Zündwinkel fährt wird man auch dort ggf minimale Unterschiede haben.
Nur diese Unterschiede werden so klein sein, dass sie wohl so gut wie gar nicht messbar sind und erst recht nicht spürbar.
Als Faustformel wird der Kraftstoff, der das geringere stöchometrische Gemisch hat a) minimal mehr Verbrauchen aber b) meist auch minimal mehr Leistung haben durch die höhere Kraftstoffmasse. Vorausgesetzt Luftmasse/Lambda/Zündwinkel bleiben gleich.
Wobei es auch da Ausnahmen gibt.
E85 ist da ein Beispiel für.
AFR von 9.8:1
Benzin 14.7:1
Wenn man beide Kraftstoffe mit exakt dem gleichen Lambdawert, der gleichen Luftmasse und gleichem Zündwinkel fährt wird E85 z.b trotzdem ungefähr 6-8% mehr Leistung haben.
Aber halt auch 20-30% mehr Verbrauch.
Diese Art der Unterschiede hat man z.b auch zwischen E5 und E10, nur dass diese halt so unglaublich gering sind, dass sie schlichtweg nicht messbar sind.
Ganz abschließend nochmals zur Eingangsfrage ganz pauschal.
98 Oktan hat das Potential zu mehr Leistung und auch weniger Verbrauch.
Der entscheidende Punkt ist dabei aber immer die Software des Fahrzeuges.
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Das mit "wenig CO" bei der AU kenne ich von LPG, ist das gleiche in Grün. Was halt in der Fachliteratur eindeutig ist - jede (Roh)Partikelmasse geht mit steigendem Alkoholgehalt deutlich runter.
Zitat:
@Tissi1234 schrieb am 23. Apr. 2021 um 08:10:33 Uhr:
Hallo,ich fahre einen Skoda Karoq[...]
Vermutlich ist der sowieso schon mit E10 konstruiert.
Wobei fett schon Leistung bringt, bis 0.87 etwa. Die berühmte .Fischhakenkurve. Ich habe bei der AU nicht auf Benzin Umgestellt und den AU Knecht leiden lassen. Schöne wenn man sich dumm stellen kann. Mein Auto wurde auf LPG Homologiert und damit ist es der primäre Kraftstoff.
Auf E85 ist der CO Effekt aber viel krasser.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 23. April 2021 um 11:02:25 Uhr:
Wobei Ethanolzusatz auch unabhängig der Oktanzahl hier Vorteile ausspielt.
Aber leider schaut man bisher immer nur auf die Oktanzahl oder den überbewerten Energiegehalt.
Aber nicht auf Flammgeschwindikeit oder Verdampfungsenthalpie. Also auch Effizienz der Verbrennung mit Folgen auf die Abgaszusammensetzung.
Weil der Verbrauch auch deutlich wichtiger ist als ein paar tausendstel mehr von dem einen oder anderen.
Flammgeschwindigkeit ist bei Ethanol und LPG langsamer als bei Benzin. Aber eben durch deutlich mehr Oktan auch deutlich besser für die Leistung.
Am ende bleibt aber bei allen Autos immer etwa 71% Stickstoff, 21% CO2 und 7% H2O etwa raus. Gerade einmal 1% ist das, worum es seit Jahren geht um die man sich streiten.
Am ende steht aber weniger Verbrauch und ein paar kleine Teile mehr Schadstoffe gegenüber zu gefährlicher Kraftstoff Förderung und bis heute Teil massiver Umweltzerstörung.
Lieber 2 Liter weniger und ein kleines bisschen mehr aus dem Auspuff als 2 Liter mehr und weniger aus dem Auspuff.
Zitat:
@Bert B. schrieb am 23. April 2021 um 09:52:24 Uhr:
.. und der Motor ruhiger läuft.
Wenn das wirklich so ist, dann wäre es für mich einen Versuch wert, um beim nächsten Tankstopp E10 in meinen E91 zu kippen. Aber ich vermute stark, dass auch hier wieder ein gerüttelt Maß Placebo im Spiel ist, oder? 😉
Wenn man jetzt in die neuen TSI Motoren statt Superbenzin = 95 Oktan höherwertiges, also Super Plus = 98 Oktan oder 102 Oktan einfüllt kommt man da wirklich Streckenmäßig weiter?
Angeblich soll man ja geringfügig mehr "Power" durch höherwertigeres Benzin verspüren?
Kann da wer auf gute Praxiserfahrungen zurückgreifen?
Wie bereits erwähnt, die Preisdifferenz steht jetzt nicht zur Diskussion.
Es ist jetzt nur nach der Reichweite gefragt.
Zitat:
@VitalisingShave schrieb am 23. April 2021 um 21:05:15 Uhr:
Kann da wer auf gute Praxiserfahrungen zurückgreifen?
Es ist jetzt nur nach der Reichweite gefragt.
Du wirst Dir ein Urteil bilden können, wenn Du es mit Deinem Auto selbst ausprobierst. Aber erwarte keine Wunderdinge.
Mein primärer Reichweitenfaktor ist die Schwere des Gasfußes innerhalb einer Tankladung... 😁
Zwischen Super Plus und E10 hab ich noch keinen Unterschied in der Reichweite bemerkt, liegt aber sicherlich auch daran, dass sich der meist gebrauchte Lastbereich innerhalb von Teillast liegt, wo die Klopfgrenze nicht zum tragen kommt.