Porsche Strategiewechsel
Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.
Zudem hat Porsche massive Probleme in China.
Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?
https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner
1479 Antworten
Mehrgleisig fahren, so wie Toyota, Honda z.B., also auch clevere Hybridantriebe anbieten.
Verbrenner, Hybrid und BEV parallel weiterentwickeln.
Gruß
Neuwagensuchender
Zitat:
@Neuwagensuchender schrieb am 30. Juli 2025 um 13:07:00 Uhr:
Mehrgleisig fahren, so wie Toyota, Honda z.B., also auch clevere Hybridantriebe anbieten.
Verbrenner, Hybrid und BEV parallel weiterentwickeln.
Gruß
Neuwagensuchender
Dafür werden sie das Geld nicht haben und zudem ist es in meinen Augen auch keine sinnvolle Strategie mehr im Jahre 2025. Das hat man 2020 vielleicht noch machen können, aber nicht mehr jetzt.
Es wurde ein grundlegender Strategiewechsel vom Chef angekündigt. Wie der aussieht stand da leider noch nicht. Nur das einer kommen soll.
Dann schauen wir mal was die sich da oben überlegt haben und ob sie damit einen Treffer landen.
Zitat:
@St80249 schrieb am 30. Juli 2025 um 12:20:49 Uhr:
Danke für den Beitrag @MatC21.
Wir sollten mal wieder auf den Boden zurückkommen.
Porsche musste und muss sich als Marke und Hersteller immer wieder anpassen an die Gegebenheiten. Die Diskussion, dass SUV zu fett sind und der 11er zu wassergekühlt ist, ist müssig. Porsche hat sich als Marke Anfang der 2000er mit dem Cayenne und später dem Macan neu aufgestellt (die Diskussionen damals können wir ja heute in diesem Forum nachlesen - ich hab genug davon ehrlich gesagt). Das war damals erfolgreich und es wurden neue Kundengruppen an die Marke geführt.
Und dadurch ist Porsche eben zum Großserienhersteller geworden und in gewisser Weise sind diese Modelle austauschbar.
Das Porsche 2001 mit dem Cayenne auf das richtige Pferd gesetzt hat, ist unumstritten. Man brauchte neben dem Boxster ein "Volumenmodell", um den Konzern auf gesunde Beine zu stellen, denn die Kriese von 93-94 war noch nicht vollständig überwunden, und dass das neue Segment mit den SUV's lief hat eben Toyota mit dem RAV4 auch MB mit dem ML bewiesen. Hinzu kommt dass damals BMW mit dem X5 ein sportliches SUV auf den Markt gebracht hat, was wohl auch damalige Porsche-Kunden angesprochen hat. Warum das Feld also anderen überlassen?
Man hätte es aber damit bewenden lassen sollen. Sprich bei drei Produktreihen bleiben sollen. Man hätte neben dem Klassiker ein Einstiegsmodell für die Neukundenaquise und endlich auch eine Familienkutsche für den Elfer fahrenden Stammkunden gehabt. Mehr braucht es nicht, um erfolgreich und vor allem flexibel auf dem Markt reagieren zu können. Macht Ferrari und Lamborghini auch nicht anders.
Aber nein, man brauchte noch eine Oberklassenlimousine (obwohl sich schon vor 10 - 15 Jahren der Siegeszug der SUV's abzeichnete) und ein Mittelklasse-SUV, weil man möglichst alle solventen Kunden bedienen wollte. Wo das hinführt, zeigt Maserati.
Dann erst die knallharte und konsequente Abkehr vom Dieselmotor, was ja in einer gewissen Weise von den Kunden noch akzeptiert wurde, aber der radikale Versuch, rein auf E-Mobilität umzustellen, ist gescheitert. Warum? E-Fahrzeuge benötigen keine aufwendige Technik mit vielen beweglichen Teilen und lassen sich vergleichsweise billig herstellen. Porsche meinte aber, billige Technik teuer verkaufen zu müssen (ein Taycan Turbo S liegt im BLP jenseits der 220.000€). Die Chinesen haben sich das angeschaut und verkaufen ihre leistungsstärksten EV's zu einem Drittel dieses BLP.
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Zitat:
@knolfi schrieb am 30. Juli 2025 um 14:18:55 Uhr:
.... Dann erst die knallharte und konsequente Abkehr vom Dieselmotor, was ja in einer gewissen Weise von den Kunden noch akzeptiert wurde, aber der radikale Versuch, rein auf E-Mobilität umzustellen, ist gescheitert. Warum? E-Fahrzeuge benötigen keine aufwendige Technik mit vielen beweglichen Teilen und lassen sich vergleichsweise billig herstellen. Porsche meinte aber, billige Technik teuer verkaufen zu müssen (ein Taycan Turbo S liegt im BLP jenseits der 220.000€). Die Chinesen haben sich das angeschaut und verkaufen ihre leistungsstärksten EV's zu einem Drittel dieses BLP.
Dennoch kann es gut und richtig sein auf E-Mobilität zu setzen und einfach ein sehr, sehr gutes Produkt zu bauen. Ich mache mal folgende Analogie auf: Rennräder. Du kannst ein Top Canyon online kaufen, dieses kostet 10k€. Du kannst aber auch ein vergleichbares (gleiche Ausstattung) Top Pinarello aus Italien oder Trek aus den USA für 15k€ kaufen. Es kostet also 50% mehr und kann rein faktisch und auf dem Papier nichts besser. Es hat aber mehr Prestige und vermittelt einen gewissen Lifestyle mit vielleicht klitzekleinen Detaillösungen hier und da. Sind die 5k€ mehr wert? Nein. Kaufen es die Leute dennoch? Ja!
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 30. Juli 2025 um 14:33:33 Uhr:
Dennoch kann es gut und richtig sein auf E-Mobilität zu setzen und einfach ein sehr, sehr gutes Produkt zu bauen. Ich mache mal folgende Analogie auf: Rennräder. Du kannst ein Top Canyon online kaufen, dieses kostet 10k€. Du kannst aber auch ein vergleichbares (gleiche Ausstattung) Top Pinarello aus Italien oder Trek aus den USA für 15k€ kaufen. Es kostet also 50% mehr und kann rein faktisch und auf dem Papier nichts besser. Es hat aber mehr Prestige und vermittelt einen gewissen Lifestyle mit vielleicht klitzekleinen Detaillösungen hier und da. Sind die 5k€ mehr wert? Nein. Kaufen es die Leute dennoch? Ja!
Unbestritten. Das machen die Chinesen ganz gut.
Ausflug Bikes: ich fahre ein Specialized Levo SL und ein Trek Supercaliber. Also in deinen Augen High-End. Was man bei den Bikes mit bezahlt, sind die Fachhändler, die mitverdienen wollen. Dafür hat man den Service vor Ort.
Canyon macht Direktvertrieb ohne Zwischenhändler. Es gibt zwar Flagshipstores und Hubs, wo man sich die Bikes anschauen und testen kann, aber bei einer Reparatur oder Wartung ist man auf sich allein gestellt. Dafür sind die Bikes gemessen an den Komponenten eben günstiger. Macht Tesla oder Polestar auch nicht anders.
Es mag sein, daß die E-Mobilität die Zukunft ist. Aber bei einem Porsche handelt es sich nicht um ein MUSS, sondern ein WILL Produkt. Da hat man keinen wirklichen Zugzwang. Vielen stößt die Art und Weise der Beformundung auf, wie einem das zwanghaft untergejubelt werden soll.
Ich kann nicht erst behaupten, daß durch die weniger komplexe Technik bei E-Fahrzeugen Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, gleichzeitig aber das Produkt trotzdem teurer machen. Erschwerend kam noch die nachlassende Qualitätsanmutung dazu. Das zieht nicht mehr.
Wenn Porsche im E-Bereich wirkliche Innovationen bringt, dann kann man über höhere Preise dafür nachdenken. So wie man das jetzt macht (keine Innovationen,Qualitätsanmutung lässt nach), wird das nachvollziehbar nicht akzepziert.
Nur ist ein Rennrad halt deutlich billiger. 5k Aufpreis schütteln viele mal schnell aus dem Ärmel - 50k aber eben nicht. Zumal auch kein Amateur das 10k Canyon wirklich braucht. Wir sind hier tief im Enthusiasten Hobby Segment, da überwiegt "haben will" deutlich über der Vernunft :)
Das gleiche Argument hatte ich mal mit Uhren und Roles gebracht und wurde zurecht ähnlich belehrt - es ist eben nur bedingt vergleichbar weil die Investitionssumme deutlich geringer ist. Zudem gilt auch hier: Pinarello versucht gar nicht ein Volumenhersteller zu sein, den Markt überlässt man Canyon. Porsche könnte auch ganz einfach nur 911er verkaufen und wär eben ne Nummer kleiner - das Problem kommt erst wenn man 300k Autos pro Jahr verkaufen möchte.
Aber trotzdem hast du natürlich Recht (und das war auch mein Punkt weiter oben) das es schon auch weiterhin einen Markt für hochpreisige Autos gibt - viel wird ja schliesslich auch einfach nur für Prestige bezahlt. Und das zweifeln hier auch die wenigsten an. Aber auf dem Papier muss das Produkt eben trotzdem stimmen. Sprich auch in der eMobilität müsste Porsche weiterhin Technologieführer sein. Der Taycan ist zwar toll aber trotzdem können eben auch andere Hersteller gute e-Autos bauen. Und das ganze günstiger und ohne lästige Soft und Hardwareprobleme. Wenn sich der Cayenne dann innen wie ein Tuareg anfüllt sind eben auch einige Kunden raus.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 30. Juli 2025 um 14:33:33 Uhr:
Dennoch kann es gut und richtig sein auf E-Mobilität zu setzen und einfach ein sehr, sehr gutes Produkt zu bauen. Ich mache mal folgende Analogie auf: Rennräder. Du kannst ein Top Canyon online kaufen, dieses kostet 10k€. Du kannst aber auch ein vergleichbares (gleiche Ausstattung) Top Pinarello aus Italien oder Trek aus den USA für 15k€ kaufen. Es kostet also 50% mehr und kann rein faktisch und auf dem Papier nichts besser. Es hat aber mehr Prestige und vermittelt einen gewissen Lifestyle mit vielleicht klitzekleinen Detaillösungen hier und da. Sind die 5k€ mehr wert? Nein. Kaufen es die Leute dennoch? Ja!
Ja, aber 5000€ mehr sind sicher leichter zu akzeptieren als 50.000€.
(also mir geht es zumindest so, scheiße bin ich arm.)
Gruß
Neuwagensuchender
Zitat:
@knolfi schrieb am 30. Juli 2025 um 14:54:55 Uhr:
Unbestritten. Das machen die Chinesen ganz gut.
Ausflug Bikes: ich fahre ein Specialized Levo SL und ein Trek Supercaliber. Also in deinen Augen High-End. Was man bei den Bikes mit bezahlt, sind die Fachhändler, die mitverdienen wollen. Dafür hat man den Service vor Ort.
Canyon macht Direktvertrieb ohne Zwischenhändler. Es gibt zwar Flagshipstores und Hubs, wo man sich die Bikes anschauen und testen kann, aber bei einer Reparatur oder Wartung ist man auf sich allein gestellt. Dafür sind die Bikes gemessen an den Komponenten eben günstiger. Macht Tesla oder Polestar auch nicht anders.
Dann nimm eben Factor. Die machen auch Direktversand und nehmen 16k€ für das gleiche Produkt. Oder die Online shops von Trek und Specialized. Da baust du dir das Rad dann auch selbst daheim aus dem Karton auf.
Aber wir schweifen ab. Was ich sagen will: Das hat nichts mit online versus stationärer Handel zu tun.
https://www.motor1.com/news/767676/porsche-gas-suv-2028-launch/
2028 kommt wohl der Verbrenner Macan. Das ist eine sehr lange Zeit, was bis dahin wohl noch passiert?
Zitat:
@MatC21 schrieb am 2. August 2025 um 17:46:15 Uhr:
https://www.motor1.com/news/767676/porsche-gas-suv-2028-launch/
2028 kommt wohl der Verbrenner Macan. Das ist eine sehr lange Zeit, was bis dahin wohl noch passiert?
BMW wird bis dahin den neuen iX3 launchen und Mercedes den GLC EQ (oder wie der heißt). Wenn die beide clever sind, hauen sie richtig einen raus als M oder AMG und dann steht Porsche blöd da mit einem Macan, denn dann keiner mehr haben will zu den Preisen, die sie gerne aufrufen würden.
Aber alles Spekulation. Es wird auf jeden Fall interessant im Segment.
Genau, zu spät. Die BEV werden besser, der CO2-Preis steigt, die Aktzeptanz für das BEV und damit das Image des BEV steigt an, damit fällt das Image des Verbrenners, die Abschreibungen für das BEV sind deutlich besser. Sehe das auch als zu spät an, zumal sich auch ausländische Märkte stärker dem BEV zuwenden und zuwenden werden und damit der Markt für ICEs immer kleiner wird.
Das der ICE Macan ein klassischer Verbrenner werden wird kann ich mir aber nicht vorstellen. 400PS aus einem V6 zu knapp 100k€ können sie in spätestens fünf Jahren vergessen. Die Ladeleistungen und die Kosten für die neue BEV Generation werden schlicht zu kompetitiv für den standard ICE. Da muss Porsche sich was einfallen lassen oder sie bauen eine Totgeburt mit Ansage. Die restlichen Hersteller warten nicht auf Porsche. 🎚️
Sehe das auch so, dass Porsche den Macan jetzt als Verbrenner benötigt und eben nicht in 3 Jahren. Man war mit dem eMacan verspätet und wird nun mit dem Verbrenner zu spät sein. Man hechelt also nur hinterher statt Technologieführer zu sein.