Porsche Strategiewechsel

Porsche

Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.

Zudem hat Porsche massive Probleme in China.

Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?

https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner

1468 Antworten

Bin gerade auf einer Transalp mit dem MTB und in unserer Gruppe ist ein Porsche-MA. Der hat heute erzählt, dass der Cayenne IV nicht nur rein elektrisch, sondern auch als Verbrenner kommt und der K1 auf 2029 verschoben wird.

Für den zukünftigen Nachfolger des Verbrenner MACAN könnte sich die Entwicklung wieder stark am AUDI Q5 orientieren.

Audi hat seit kurzem die E-Hybriden für den Q5 gelistet. Es gibt zwei PHEV Leistungsstufen mit 220 und 270 kW bei Reichweiten bis zu 110 km bei einer AC 11kW Ladezeit von 150 Minuten und als Verbrenner wird der Konzern 2.0 Liter verwendet. Als stärkste Version wird nach wie vor auch der 3.0 Konzern V6 im SQ5 angeboten.

Somit könnte Porsche dann wieder die bekannten drei Varianten Basis, S und GTS auf der Audi Plattform anbieten. Karosserie und Interieur dann ähnlich dem E-Macan und die üblichen Porsche Specials gegenüber Audi, wie Fahrwerk und Lenkung. So sollte sich für Porsche der Entwicklungsaufwand auch bei den Kosten in Grenzen halten, nur wird dies eben alles die Zeit bis 2028 benötigen.

Warum aber Blume als Konzern CEO diese zusätzliche Option nicht schon bereits viel früher in Betracht gezogen hat, wird wohl das Geheimnis von Ihm uns seinen Vorstandskollegen bleiben.

Weil sie geglaubt haben das sie in diesem Segment allein mit BEV auszukommen.

Aberglauben, Fehlglaube oder was auch immer für eine Glaube dahinter steckte😗

Dieter Zetsche, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von MB hat vor vielen Jahren mal zu einer internen Weihnachtsansprache ausgeführt:

Elektromobilitaet ist wie eine neue Ketschupflasche. Wenn Du Dir was auf die Pommes tun willst, weißt Du erstens nicht, wann es kommt und zweitens nicht, wieviel kommt.

Das ist mir sehr in Erinnerung geblieben und Recht hat er gehabt.

Und jetzt im Nachhinein von Außen es besser zu wissen, ist schon ziemlich einfach.

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Besser wissen wäre auch gewesen, die ICEs weiterlaufen zu lassen mit dem geringst möglichen Aufwand/ Neuerungen und bei Einbruch der Verkaufszahlen die Modellvielfalt zu vereinfachen und irgendwann das Ende auszurufen, wenn man genügend BEV- Stückzahlen hat. Aber hat man nicht. Jetzt nachträglich ist zu spät, zu teuer, außer man nimmt einen Audi, ändert Markenembleme, Kühlergrill, Schriftzüge, vielleicht noch Heckleuchten, biete noch ein paar andere Felgen, Farben Polster fertig. Dauert maximal ein Jahr. Andererseits sind die Audi-Gene deutlich sichtbar. Deshalb will man das nicht.

Porsche übersprang einen Q5. 16 Jahre lagen zuletzt zwischen Einführung des Q5 und Ende des Macan in Europa. An Zeit mangelte es nicht.

Seat ließ alle Produktionsanlagen des A4 nach Spanien fahren und fertigte fortan den Exeo. Porsche braucht für die Entwicklung in etwa so lange wie Seat den Exeo produzierte. Zuffenhausen reagiert zu träge, Personalabbau an den falschen Stellen.

Für mich ist die "Strategie" der Porsche Verantwortlichen eher eine Aneinanderreihung taktischer Maßnahmen:

  • Die Wiedereinführung eines ICE Macan kommt zu spät, kostet Ressourcen und führt zu einer vierten SUV-Baureihe nach eMacan, eCayenne und Cayenne. Vom K1 ganz zu schweigen. Dann wären es gar fünf. All das gleicht eher einem Zoo als einem Modellprogramm.
  • Der 911 ist seit dem 991.1 im Entwicklungs-Tiefschlaf. Die wesentlichste Dynamik erstreckt sich auf die Preisliste. Der neue GTS leistungsstärker als der GT3 und selbst der GT3 RS. Die Termine für Turbo und Speedster hoffnungslos überzogen. Keine puristische Einstiegsversion, wie sie früher mit dem 911 America verfügbar war. Der Spirit 70 für € 240 k als überschminkte silver agerin. Da müsste mal dringend frischer Wind rein, auch bzgl. Design.

All das wirkt auf mich konfus und konzeptlos. Dass es Porsche richtig kann, zeigen taycan und Macan: Zwei funkelnagelneue Konzepte, sofort und eindeutig als Porsche erkennbar, technisch führend, wenn auch nicht überlegen. Noch eine ""black edition" für den Macan, höhere Ladeleistung und mehr Reichweite für beide Modelle, der taycan 2.0 mit größerem Innenraum: Ich kann mir gut vorstellen, dass man Kunden so besser abholen kann als mit Pascha-Sitzmustern oder Zierleisten in "turbonit".

Ceterum Censeo: mit einem Fulltime CEO läufts anders.

Gerade gibt BMW bekannt, dass der neue X5 als iX5 mit Range Extender als EREV und ca. 1000 km Reichweite kommen soll. Könnte Porsche beim Macan und eCayenne mit kleinem Aufwand ebenfalls realisieren, sogar ohne wesentlichen Entwicklungsaufwand, denn die EREV Komponenten kommen von ZF. So würden zwei Modellreihen (Macan ICE, Cayenne ICE und PHEV) eingespart, die man in der Folge nicht mehr benötigt. Aktuell verfolgt BMW für mich eine durchdachte Strategie, etwas, was wir uns von Porsche auch wünschen würden.

Es geht nicht nur um die Reichweite, sondern einfach darum das sich ein Elektrofahrzeug einfach zu belie big fährt, dafür muss man keinen Porsche kaufen.

Die thermischen Probleme bei hoher Geschwindigkeit über längere Zeit bestehen auch nach wie vor, alles was da an Batterie Technik angedacht ist, falls sie mal kommt, ist irgendwo um 2030 terminiert.

Ich würde durchaus zustimmen dass BMW von allen Deutschen Herstellern die in meinen Augen beste Strategie fährt.
Angefangen mit der Fähigkeit auf der Basis verschiedene Antriebsstränge je nach Bedarf des Kunden einzubauen, trotzdem moderne Technik und Software bis zu einem Standort in den USA um von den Zöllen weniger betroffen zu sein. Einzig in China kriselt auch BMW.

Wenn sie jetzt nur nicht so hässliche und leider auch immer langweiligere Autos bauen würden. Ich war immer BMW Fan aber die neuen Modelle holen mich gar nicht ab. Freu mich aber trotzdem auf die neue Klasse, vielleicht ist das ja mal erfrischend anders.

Die Probleme von Porsche werden sicherlich auch dadurch verschärft, dass das weltweite Premium-Angebot auf immer geringer werdende Nachfrage trifft.

  • Jaguar: Lichter aus.
  • Maserati: Intensivstation.
  • Mercedes: Da möchte ich auch keine Aktie im Depot haben.
  • Audi: In Seenot.
  • Aston Martin: Der gefühlt 202. Versuch, das Schiff von der Sandbank zu heben.
  • Cadillac: Irrlichtert durch die Märkte, ohne irgend einen Fuß auf den Boden zu bekommen.

Einige dieser Marken haben uns lange Zeit ganz ordinäre Discounter-Ware, nur schöner verpackt, feiner abgestimmt und mit einem teuren Markennamen geschmückt, angedreht. Wer hingegen wirklich Premium abliefert, so wie Rolls Royce, Ferrari und Lambo, an dem geht der Sensenmann leise pfeifend vorbei.

Am Anfang hat sich BMW aber auch ordentlich vertan. Haben extra eine separate Fabrik nur für den Leichtbau von Elektrofahrzeugen in aufwändiger Kohlefasertechnik (mit zweifelhaften ökologischen Effekt) mit viel Invest hochgezogen. Später dann war die einhellige Meinung der Fachwelt, dass der teure Leichtbau bei Elektrofahrzeugen durch die Rekuperation völlig unnötig sei, weil man sich ja die Energie “zurückholt”.
Das wiederum hat zur Folge, dass die Kisten immer schwerer werden. Ich persönlich bin da anderer Meinung, denn erstens hat ein leichteres Fahrzeug (egal ob Sportwagen oder Familienlimosine) einfach eine bessere Fahrdynamik. Und zweitens, kommt für mich zuerst der sparsame Umgang mit Energie und dann das “Zurückholen” von Energie.

Zum Design von BMW habe ich eine ähnliche Sichtweise. Die Dinger gefallen mir überhaupt nicht mehr, vorne riesige Nieren, als würde man gerne Sonnenblumen damit ernten oder nachts auf der Landstraße damit Rotwild fressen und hinten verspielt mit Farbstreifen, Sicken, komischen Ecken und Möchtegern-Auspuff -Tüten, aber wie immer, alles Geschmacksache.

Zumal das Rekuperieren keinen 100%gen Wirkungsgrad hat

Es wird hier zwar immer über das Gewicht gemotzt, trotzdem spielt das Gewicht eines Autos bei 95% der Käufer keine Rolle. Und sind wir ehrlich: tut es das bei einem SUV (das sind nunmal die meisten Verkäufe) wirklich? Das Ding ist auch mit Verbrenner und “Leichtbau” 2 Tonnen, da kommt es auf die 500kg auch nicht mehr an. Ja, der eMacan ist Schwer, stört aber im Alltag einfach nicht.

Bei einem Sportwagen seh ich das anders, da macht das Gewicht sehr viel aus, aber bei einer Alltagsfamilienkutsche?

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