Porsche Strategiewechsel

Porsche

Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.

Zudem hat Porsche massive Probleme in China.

Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?

https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner

1481 Antworten

@Nebelluchte:
Ich kann Deine Aufzählung nachvollziehen und finde sie, speziell was die herangezogenen Beispiele anbetrifft, korrekt. Allerdings darf man nicht übersehen, dass die von Dir genannten Modellreihen eher am Rand der Modellpalette positioniert sind. Dort, wo die Volumina abgesetzt werden (Golf, Passat, Octavia, ID3, etc.) brummt der Laden. Und zwar derart gut, dass Sonderschichten gefahren werden müssen. Auch in Bezug auf die Plattformen MEB, MQB und MLB ist der VW-Konzern dem Wettbewerb in Sachen Standardisierung und Flexibilität meilenweit voraus.

Ja, ich sehe auch reichlich Platz für Verbesserungen, was bei einem Konzern dieser Größe auch nicht überraschend sein dürfte. Aber pauschal alles negativ zu bewerten ist übertrieben. Und so verkrustet die Strukturen in Wolfsburg in der Vergangenheit auch waren: Das hat sich bereits geändert, ganz zu schweigen von dem Spirit, der in Martorell oder Mlada Boleslav herrscht. Da kann sich manches start-up eine Scheibe davon abschneiden.

Masse war nie das Problem, hinten bleibt nichts hängen. Tayron, Tiguan sollen zu Sonderschichten in Wolfsburg führen. Tayron und Tiguan werden auch mit leicht unter 30% Rabatt in den Markt geworfen. VW kürzte über den Jahreswechsel eine Schicht beim Golf.

MEB ist kalter Kaffee und soll seinerseits wieder durch SSP ersetzt werden. MSB, MSB J1 für Elektroautos, MEB (Macan für ROW), MEB evo, MLB, MQB, MMB (718, 911), PPC, PPE, SSP, A0 für Schwellenländer sind Versuche einer Standardisierung.
Wäre VW bei der Standardisierung führend, bräuchte es keine x Plattformen. Konkurrenten können ihre Elektroautos auch mit Verbrennern bauen. Porsche muss jahrelang einen neuen Macan entwickeln.
Von gemeinsamen Längs- und Querplattformen ganz zu schweigen. Stellantis kann mit STLA Large Längs-, Quermotor-, Elektro- und Verbrennermodelle abbilden. Ein Beispiel ist der neue Dodge Charger welcher elektrisch und mit Verbrennern angeboten wird.

Toyota fasst zwar ganze fünf Plattformen in der TNGA zusammen. Dies ist auch der Bandbreite der Japaner geschuldet. VW greift für Pickups auf Ford zurück, Geländewagen baut VW nicht mehr.

MQB sollte der große Wurf werden. Denkste, für Entwicklungsländer ist die Plattform zu teuer, also musste eine günstigere Version entwickelt werden. In Indien verkauft VW Modelle welche auf einem Mix aus A0 und MQB basieren, dem MQB A0 In.
Mit der neuen Plattform gingen auch Zwänge einher. Head-Up-Displays konnten anfangs nur mit einer Plastikscheibe realisert werden.

China erhält CEA, China Electrical Architecture, welche mit weniger Steuergeräten auskommen soll. MIB bleibt für Europa. China Main Platform ist eine Weiterentwicklung der MEB. MEB+ sollte MEB in Europa ablösen. Oder war SSP als Nachfolger geplant?
VW ist zu langsam mit der SSP, also kauft Audi bei SAIC zu. ADP heißt diese Plattform.

VW kauft für 5 Milliarden Euro die Software und Plattform von Rivian, weil man es nicht mehr gebacken bekommt. Einen größeren Offenbarungseid kann Wolfsburg nicht leisten. Ziel ist die Anzahl der Steuergeräte zu reduzieren. Wurde dafür nicht CEA entwickelt?

Toyota optimiert auch im Kleinen. Vor einigen Jahren wurde ein neuer Kat mit weniger seltenen Erden entwickelt. VW feierte die Umstellung des Metallrings am Schlüssel auf eine Plastikschlaufe.

Porsche passt perfekt in das System VW. Kontinuierlich fehlerhafte Strategien korrigieren und in Komplexität untergehen.

https://www.focus.de/.../..._4d109e53-7310-4272-bad4-accefc5e9d48.html

Ein echter Strategiewechsel.

Und dazu noch das hier (@xkman) hat schon berichtet: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Porsche-streicht-seine-Prognose-zusammen-article25733168.html

Tja, die Fahrt geht los, es geht abwärts.

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Update: Jan-April 2025 im Vergleich zu 2024: -32%.

In der neuen AMS steht und Tops & Flops unter Flops

"Krise bei Porsche in Stuttgart verschärft sich: Gewinnwarnung. Planstopp für Akku-Fabrikation"

Gleichzeitig kann man auf Seite 84 den Dauertestabschluss nach 100.000 km für den Taycan 4 Cross Tourismo lesen: mit 13 Fehlerpunkten wird der Letzter in der Wertung der Kombis. Bester ist der Konzernbruder Audi A6 Avant.

Na ja, da hätte die auto motor und sport schon vor knapp einem Jahr in diesem Forum recherchieren können, dass bei Porsche etwas aus dem Ruder läuft. Fast alle Entwicklungen, die Porsche jetzt durchläuft, waren vorhersehbar und sind jetzt fatalerweise auch so eingetreten. Viel spannender als die Beschreibung des status quo ist die Beantwortung der Frage, wohin die Reise geht und wer inskünftig der Reiseleiter sein wird.

Danke für den Hinweis mit der AMS. Da mich die Thematik doch interessiert, werd ich morgen mal am Kiosk ne AMS holen und lesen.

Apropos motorpresse Stuttgart.

Im Schwesterheft Motorsport aktuell, erschien ein sehr interessanter Kommentar vom Chefredakteur.

Ein Auszug davon.

Zitat:

Der Boom im Rennsport steht auf wackligen Beinen. Nicht, weil der Sport schlecht wäre oder die Fans wegblieben, sondern weil die Politik Chaos stiftet.

Es könnte alles so schön sein, stattdessen muss man sich im Motorsport weiter Sorgen machen, zumindest, wenn man in die Zukunft blickt. Der Grund ist nicht etwa der Sport: Alle Top-Rennserien florieren weiter auf dem höchsten Niveau, egal ob auf vier oder zwei Rädern. Der Fan-Zuspruch ist trotz der dramatischen Unterbrechung durch die Corona-Pandemie auf einem Allzeithoch. Selbst zum DTM-Auftakt in Oschersleben kamen fast 50 000 Fans. In der Langstrecken-Topklasse Hypercar werden bis 2027 insgesamt 13 Topmarken involviert sein, in der GT3-Kategorie sind Fahrzeuge von insgesamt 14 Autoherstellern homologiert.

Trotzdem könnte besonders der Automobil-Rennsport recht bald und völlig unverdient leiden. Der Grund? Die Politik hat mit ihrer fehlgeleiteten Regulatorik auf der Straße für ein dermaßen großes Chaos gesorgt, dass sogar jene Autohersteller, die im Moment noch Milliardengewinne einfahren, dem Motorsport den Rücken kehren oder zumindest große Programm-Elemente streichen könnten. Solche Gerüchte sind für Porsche und BMW seit März im Umlauf, und leider tauchen sie neuerdings in immer kürzeren Frequenzen wieder auf.

Wer nur auf den Motorsport blickt, aber nicht auf die Straßenseite, der übersieht das Wesentliche und das Dramatische. Oliver Blume, der sowohl dem VW-Konzern als auch der VW-Marke Porsche vorsteht, bezweifelte letzte Woche auf der Automesse in Shanghai, dass das Verbrenner-Aus für das Jahr 2035 zu halten sei. Dieses Ziel hatte ursprünglich der Green Deal der Europäischen Union als unverrückbares Enddatum für Verbrennungsmotoren festgelegt. Doch bei dieser Vorgabe ging es mehr um Ideologie statt um Logik. Die EU wollte die Welt retten und stürzte dabei die europäische Autoindustrie in die größte Krise ihrer Geschichte.

Weil die Käufer die technische Bevormundung nicht mitmachen, muss zurückgerudert werden, was die Autokonzerne abermals Milliarden kosten wird. Blume sagte in Shanghai, bei der Verkehrswende brauche es „immer wieder Prüfpunkte, die sich an den Realitäten orientieren. Und gegebenenfalls braucht es politisch flexible Übergangszeiträume“.

Damit hat zum ersten Mal ein VW-Konzernmitglied öffentlich die Zielvorgaben der Politik infrage gestellt. Das macht zwar einerseits Hoffnung, dennoch liegt das Kind im Brunnen: Erst musste der VW-Konzern für Milliarden E-Autos entwickeln, die nun keine Käufer finden. Jetzt muss man umsatteln auf Verbrenner-Modelle, die weder vorgesehen noch eingeplant waren, was abermals Milliarden kosten wird. Die Fehler der Politik kommen den Konzernen und Kunden teuer zu stehen. Und vermutlich auch dem Motorsport, der trotz der aktuellen Boomphase leiden wird. Man muss sich also weiter Sorgen machen.

Offensichtlich wird Porsche das Motorsport Programm etwas zurückfahren, zumindest halten sich die Gerüchte hartnäckig.

Für das was Porsche bzw. die PZ vor nicht allzu langer Zeit mit vielen ihrer Kunden veranstaltet hat können die ruhig mal unsanft auf den Arsch fallen. Wenn man sich dann noch die Model und Preis Politik anschaut gehörts denen nicht anders.

Es wäre wünschenswert gewesen wenn die DAX 40 Vorstände auch schonmal vor dem Abgesang der Ampel ihren Mund aufgemacht hätten….

Zitat:@knolfi schrieb am 8. Mai 2025 um 13:58:14 Uhr:

In der neuen AMS steht und Tops & Flops unter Flops "Krise bei Porsche in Stuttgart verschärft sich: Gewinnwarnung. Planstopp für Akku-Fabrikation"Gleichzeitig kann man auf Seite 84 den Dauertestabschluss nach 100.000 km für den Taycan 4 Cross Tourismo lesen: mit 13 Fehlerpunkten wird der Letzter in der Wertung der Kombis. Bester ist der Konzernbruder Audi A6 Avant.

Mein lieber Mann, der AMS Artikel über den Taycan Cross Tourismo ist ja für ein Auto dieser Preisklasse vernichtend. Bei aller Liebe, 13 Fehler und Seitenhiebe auf die Qualität des Innenraums kann doch einfach nicht sein.

Hoffentlich liest das einer in Zuffenhausen und schämt sich.

Neuer Monat, neue Statistiken für Deutschland:
Man sieht, dass der Wegfall des Cayman/Boxster schmerzlich ist und für den Hauptverlust der Zulassungszahlen verantwortlich ist. Wär hatte das gedacht? Einstiegsmodell streichen und glauben, dass alle Käufer höher ins Regal greifen funktioniert einfach nicht.

Ansonsten sind die Verluste aber relativ unspektakulär und ähnlich über alle Modellreihen. Ein Taycan verliert zum Beispiel nicht mehr als ein 911er obwohl hier so gerne über die e-Mobilität gescholten wird. Die Macan Verluste sind trotzdem sicher schmerzlich, weil das eine der Cash Cows ist. Cayenne hat sich wieder etwas erholt nachdem der aber auch im Q1 herbe Verluste einfahren musste.
Panamera sticht positiv raus, ist aber auf Grund der allgemein niedrigen Stückzahlen des Modells nicht wahnsinnig aussagekräftig um da jetzt einen Trend reinzudeuten.

Stats

Zitat:

@St80249 schrieb am 8. Mai 2025 um 19:03:16 Uhr:


Zitat:@knolfi schrieb am 8. Mai 2025 um 13:58:14 Uhr:

Zitat:

@St80249 schrieb am 8. Mai 2025 um 19:03:16 Uhr:



Zitat:

In der neuen AMS steht und Tops & Flops unter Flops "Krise bei Porsche in Stuttgart verschärft sich: Gewinnwarnung. Planstopp für Akku-Fabrikation"Gleichzeitig kann man auf Seite 84 den Dauertestabschluss nach 100.000 km für den Taycan 4 Cross Tourismo lesen: mit 13 Fehlerpunkten wird der Letzter in der Wertung der Kombis. Bester ist der Konzernbruder Audi A6 Avant.

Mein lieber Mann, der AMS Artikel über den Taycan Cross Tourismo ist ja für ein Auto dieser Preisklasse vernichtend. Bei aller Liebe, 13 Fehler und Seitenhiebe auf die Qualität des Innenraums kann doch einfach nicht sein.

Hoffentlich liest das einer in Zuffenhausen und schämt sich.

Tja, wenn man im Kundenbetrieb zwei Updates braucht um das PCM stabil zum Laufen zu bringen (ging mir beim Cayenne E3 auch nicht anders) und das Laden mehr Frust als Lust verursacht, weil sich der Stecker nicht lösen lässt oder das Antriebskonzept in Störung geht, dann zeigt dies eigentlich, dass man ein unausgereiftes Produkt auf den Markt gebracht hat.

Beim E-Macan hat man ja versucht, es besser zu machen und die Markteinführung um zwei Jahre verschoben, so dass dann ein veraltetes Produkt auf den Markt geschmissen wurde, welches aber hoffentlich zuverlässiger funktioniert.

Ich denke die Diskussion gehört eher ins Porsche E-Auto Forum.

Eines der ganz großen Probleme des Taycans ist eigentlich durch das Cariad-Desaster verursacht. Die Software ist Mist und die haben noch versucht zu retten was noch zu retten ist, aber dieses völlige Versagen müssen wir Herbert Diess anhängen.

Dazu hat der AMS Taycan alle Kinderkrankheiten des Taycan mitgenommen, da stelle ich mal die Entwicklung des Autos in Frage, da wurde wohl auch schon massiv gespart. Das hat schon Opel-eske Züge.

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