Porsche Strategiewechsel

Porsche

Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.

Zudem hat Porsche massive Probleme in China.

Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?

https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner

1481 Antworten

Wenn jetzt der Vorstand umgebaut wird (es ist ja noch nicht entschieden), hoffentlich ein Vollzeit CEO bestellt wird und Herr Blume sich ausschließlich auf den Gesamtkonzern konzentriert, ist ein erster Schritt getan. Aus meiner Sicht ist auch die Rolle des Entwicklungsvorstands zu hinterfragen, denn er ist in der Verantwortung für die durchgängig verspäteten Produktanläufe.

Was Herr Blume in den VW-Tarifverhandlungen zusammen mit seinem Kollegen Schäfer geschafft hat, war keinem seiner Vorgänger, angefangen von Hahn über Piech bis hin zu Diess vergönnt: Aus dem Selbstbedienungsladen der IG-Metall und des Konzernbetriebsrats wieder ein ertragsorientiertes Industrieunternehmen zu formen. Jedenfalls ist ein Anfang gemacht. Nicht nur der Gesamtkonzern Volkswagen, auch Porsche wird wieder in die Spur kommen.

Ich möchte mal ein kleines Beispiel nehmen, was ich nur als Gier bezeichnen kann, oder überseh ich da was? Ein 911 GT3 hat 2021 einen Grundpreis von 167.000 Euro gehabt. 2025 kostet der 911 GT3 im Grundpreis 209.000 Euro, also 42.000 Euro mehr, bei identischem Motor mit 510 PS. Der Vorgänger hat sogar die besseren Fahtleistungen (320KM/H) zu 309 KM/H beim aktuellen Modell, 0-100 ist identisch mit 3,4s.

Was ich jetzt an Veränderung sehe ist, daß der neue am Heck echte Luftauslässe hat, die beim Vorgnger nur Zierde waren, und ein Teil der vorderen Radaufhängung hat jetzt eine tropfenförmige Form für angeblich bessere Aerodynamik.

Das ist doch never ever 42.000 Euro wert. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen!

Teile ich zu 100%, gehört aber in die "Preisspirale".

Zitat:

@Jamie89 schrieb am 10. Februar 2025 um 19:13:39 Uhr:


Ich möchte mal ein kleines Beispiel nehmen, was ich nur als Gier bezeichnen kann, oder überseh ich da was. Ein 911 GT3 hat 2021 einen Grundpreis von 167.000 Euro gehabt. 2025 kostet der 911 GT3 im Grundpreis 209.000 Euro, also 42.000 Euro mehr, bei identischem Motor mit 510 PS. Der Vorgänger hat sogar die besseren Fahtleistungen (320KM/H) zu 309 KM/H beim aktuellen Modell, 0-100 ist identisch mit 3,4s.

Was ich jetzt an Veränderung sehe ist, daß der neue am Heck echte Luftauslässe hat, die beim Vorgnger nur Zierde waren, und ein Teil der vorderen Radaufhängung hat jetzt eine Tropfenförmige Form für angeblich bessere Aerodynamik.

Das ist doch never ever 42.000 Euro wert. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen!

Um die Preise mal in Relation zur Inflation zu setzen. Seit 2021 gab es ca. 15% Inflation, demzufolge liegt der Preis Inlationsbereinigt bei ca. 192k, die restlichen 17k sind dann der Porsche Aufschlag (8%) 🙄

@xkman, dass kann hier schon richtig sein im Hinblick auf die Strategie. BMW hat im gleichen Zeitraum die Preise ungefähr gleichlautend mit der Inflation angepasst.

Zeigt aber auch, dass Porsche mit der Preisgestaltung sich absetzen wollte.

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Kommt mir irgendwie vor, wie die Seat Strategie vor zig Jahren. Seat sollte wie Alfa werden. Sportliche Fahrzeuge, mittleres Preisegment.
Vergessen hatte man die Alfa Stückzahlen.
Porsche will sich höher positionieren, also Preise hoch. Kann man machen, heißt aber auch Stückzahlen runter. Beispiele gibt es doch genügend, um zu sehen, welche Stückzahlen bei Ferrari, McLaren usw. möglich sind.
Dann darf man sich auch nicht wundern, das die Stückzahlen, gerade in einer wirtschaftlich unsicheren Zeit, enorm zurückgehen.
Höhere Positionierung heißt auch mehr Service und mehr Qualität, vor allem bei der Ausstattung.

Zitat:

@knolfi schrieb am 9. Februar 2025 um 11:10:29 Uhr:


Und Cayenne & Co haben Porsche damals den Arsch gerettet, allein mit Sportwagen wäre Porsche schon vor 25 Jahren untergegangen.

Nein, haben sie nicht. Diese Geschichte wurde gesponnen um die Akzeptanz der Sportwagenfahrer zu gewinnen. Wer will schon den 911 nur wegen eines SUV opfern? Erschreckend, dass sie weiterhin verfängt.

Porsche konnte in den Jahren vor der Einführung des Cayenne sehr gut überleben und auch noch deutlich wachsen.

https://www.spiegel.de/.../...-kraeftige-umsatzsteigerung-a-41474.html

Zitat:

@knolfi schrieb am 9. Februar 2025 um 11:10:29 Uhr:


Ich hatte vor meinen drei Cayenne zwei Touareg, einen RRS und einen großen RR. Gerade letzterer war eher eine Ostseefähre bei Windstärke 10, was das Fahrwerk anging. Der Cayenne ist allen aufgezählten Kandidaten im Fahrwerk und Performance haushoch überlegen, obwohl der letzte RR auch einen 565 PS-starken V8 hatte.

Äpfel und Birnen. Zuffenhausens großes SUV wird schon von Kombis in der Gelädedisziplin geschlagen. 10 cent bei eingesparten Isolierungen senken die Wattiefe des E-Hybrids auf 22 cm, beim Range Rover dürfen auch die PHEV 90 cm tiefes Wasser durchfahren. Unter dieser Schwerpunktsetzung kann auch das Fahrwerk zu 100% auf Asphalt optimiert werden. Geländefähigkeiten erfordern Kompromisse beim Komfort auf asphaltierten Straßen.

Es ist ein gewollter Strategiewandel. Porsche positionierte den Cayenne in der ersten Generation sowohl als Geländefahrzeug, mit dem Transsyberia auch auf Rallys als Krönung dieser Ambition, wie auch als Porsche unter den SUV.

Konnte der RR deine Erwartungen nicht erfüllen, hast du einfach das falsche Auto gekauft.

Die Rendite ist bei Porsche mit der Einführung des Cayenne explodiert, habe ich selbst dank meines damaligen Aktienpaketes erlebt: Steigerung um 500%. Wieso das ohne dem Cayenne möglich gewesen wäre, weisst wohl nur du.
Selbst die Konkurrenz setzt auf SUV‘s, wenn auch erst rund 20 Jahre später.

Dass der RR nicht meine Erwartungen erfüllen konnte, lag nicht am Konzept sondern an der Verarbeitung und Qualität. Dass hättest du problemlos in meiner Historie hier nachlesen können. 😉

Also ich hab irgendiwe in Erinnerung, daß der Boxster damals Porsche rettete. Irgendwie machen die Porsche Verantwortlichen immer die gleichen Fehler. Man bekommt nochmal die Kurve durch eine rettende Idee, verfällt dann aber nach einer gewissen Zeit in Selbstzufriedenheit und Gier. Geht es dem Esel zu gut, geht er auf`s Glatteis.

https://www.handelsblatt.com/.../26856290.html

Ich möchte anmerken, daß ich (obwohl ich keinen besitze) kein Porsche Hasser bin. Den 911 finde ich sehr gelungen, aber finanziell setze ich andere Prioritäten im Leben. Was mich aber an dem Porsche Vorstand stört ist die Tatsache, daß man leichtfertig die Existenzen von vielen Angestellten, Zulieferern usw. riskiert. Ich erwarte von so hoch dotierten Firmenlenkern mehr Weitsicht und Flexibilität sowie Sozialverantwortung.

Ohne Boxster/ Cayenne gäbe es Porsche schon lange nicht mehr.

Zitat:

@Jamie89 schrieb am 11. Feb. 2025 um 09:24:48 Uhr:


Ich erwarte von so hoch dotierten Firmenlenkern mehr Weitsicht

Die haben so weit in die Zukunft geschaut, dass sie das Hier und Jetzt glatt übersehen haben.

Das ist so wie im richtigen Leben.

Aus gegeben Rahmenbedingungen, Ideologien und Möglichkeiten entwickelt man eine Strategie.

Am Ende:

Manchmal bist Du der Hund, manchmal bist Du Der Baum..

"Die haben so weit in die Zukunft geschaut, dass sie das Hier und Jetzt glatt übersehen haben."

Coole Zusammenfassung.

Zitat:

@knolfi schrieb am 11. Februar 2025 um 05:44:16 Uhr😁ie Rendite ist bei Porsche mit der Einführung des Cayenne explodiert, habe ich selbst dank meines damaligen Aktienpaketes erlebt: Steigerung um 500%. Wieso das ohne dem Cayenne möglich gewesen wäre, weisst wohl nur du.
Selbst die Konkurrenz setzt auf SUV‘s, wenn auch erst rund 20 Jahre später.

Gewinnmaximierung war das Ziel, richtig. Ohne den Cayenne wäre Porsche nicht untergegangen wie von dir behauptet. Dazwischen liegen hunderte Graustufen und organisches Wachstum war mit dem Sportwagenportfolio möglich. Porsche entwickelte die Gewinnmaximierung des Cayenne so weit, dass mittlerweile keine eigenen Motoren mehr verbaut werden. 2002 versuchte Porsche noch den Anschein einer eigenen Porscheentwicklung zu wahren. Genauso hätte es keinen Panamera gebraucht.

Porsche brauchte Cayenne und Macan für China. Im Reich der Mitte liegen die Absatzzahlen des Cayenne ein Vielfaches über denen des 911.

Wie von dir angemerkt schafften es Hersteller über Porsche noch Jahrzehnte ohne SUV bei weitaus höheren Margen.

Zitat:

Dass der RR nicht meine Erwartungen erfüllen konnte, lag nicht am Konzept sondern an der Verarbeitung und Qualität. Dass hättest du problemlos in meiner Historie hier nachlesen können. 😉

Mit dem Fahrwerk des Cayenne bist du nun zufrieden. Ein Offroader passte von Anfang an nicht in dein Konzept.

Porsche sollte eine eigene Strategie entwickeln. Verbrenner oder Elektro ist dabei nicht das Thema. Wofür steht Porsche heute?

@Nebelluchte:
Du fragst: "Wofür steht Porsche heute?"

Für zeitlos elegante, fahraktive Autos, ganz egal, ob ICE, BEV oder PHEV. Leider plattformgebunden und nicht plattformneutral wie bei BMW. Wer einmal mit einem taycan auf der Rennstrecke war oder eine Pass-Straße fuhr, wird einfach nur begeistert sein. Schnell ohne Ende, Fahrwerk vom anderen Planeten, dazu leise und abgasarm. Dafür steht Porsche.

Und so geht das durch die gesamte Modellpalette. Perfekt wäre, wenn Porsche jetzt noch alle wesentlichen Antriebsarten pro Fahrzeugklasse wahlfrei anbieten und moderatere Einstiegspreise offerieren würde. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

Auch wenn es bei Porsche aktuell nicht perfekt läuft: Wer auf Untergangsstimmung aus ist, sollte sich besser im Lancia-, Jaguar- oder Maserati-Forum tummeln. Dort ist Platz für Trauerbeflaggung. Hier nicht.

Zitat:

@xkman schrieb am 11. Februar 2025 um 14:15:52 Uhr:@Nebelluchte:
Du fragst: "Wofür steht Porsche heute?"

Für zeitlos elegante, fahraktive Autos, ganz egal, ob ICE, BEV oder PHEV.

Einspruch.
Über die gesamte Modellpalette mag das stimmen, aber dann kann man das auch über Volkswagen oder BMW sagen.
Über einzelne Autos stimmt das nicht. Ein SUV wie der Macan ist nicht zeitlos elegant. Das ist ein Produkt zur Befriedigung des aktuellen Zeitgeists und weder zeitlos, noch elegant.
Der 911 ist zeitlos und elegant, aber den gibt es nicht als BEV, also ist die Aussage "egal ob..." so nicht richtig.

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