Pilot Assist - teilautonomes Fahren

Volvo XC60 U

Hallo, leider finde ich im Manual nichts Genaues zum "teilautonomen Fahren bis 130km/h". Was ganau kann der XC60 leisten ? Wie lange kann man bspw. die Hände vom Lenkrad nehmen ? Wie warnt der XC60, wenn die Fzg.Hohheit wieder vom Fahrer übernommen werden soll usw. ? Oder ist es doch nur der Stauassistent ?

Beste Antwort im Thema

Ja so ein Fahrsicherheitstraining kann ich jedem nur empfehlen. Bei den entsprechenden Übungen war das Ergebnis völlig eindeutig: Nur Ausweichen ist die schlechtere Wahl verglichen mit voll in die Eisen steigen.

Nun hat der manuelle Humanfahrer üblicherweise den rechten Fuß auf dem Gaspedal, er muß also in einer Notsituation diese erst erfassen, dann den Fuß umsetzen und den Bremsvorgang einleiten. Eigentlich völlig unverantwortlich in Notsituationen von so etwas langsamen wie dem menschlichen Reaktionsvermögen abhängig zu sein.

Schön zu sehen, wie unfähig der Mensch bei sowas ist, ist wenn der Zieharmonika-Effekt in Kolonnen beginnt. Der erste bremst, der zweite merkt es zu spät und bremst sicherheitshalber etwas stärker. Iregndwann später haben wir mit Glück nur einen Stau, öfter aber leider einen Auffahrunfall.

Etwas besser ist es da wohl schon bei uns ACC-Fahrern, am Besten noch utetrstützt von einem Notbremsassistenten. Auf > 400.ooo km mit ACC habe ich lernen müssen, das diese Systeme besser reagieren als der Mensch. Allerdings übergibt jeder ACC-Fahrer ganz wesentliche Kontrollen -nämlich Gas geben und vor Allem das Bremsen- an den Computer, nimmt man das eng, dürfte auch das schon geegn die STVO verstossen.

Ja ich weiß nun wird es wieder ein paar Heilige geben, die im ACC-Betrieb immer den rechten Fuß vor der Bremse haben, ich gehöre da bekennend nicht dazu.

Schauen wir uns aber an, was ACC alles leisten muß: Es muß erkennen, wenn ein langsameres Fahrzeug vor einem auftaucht, bei einem der einen in den Sicherheitsabstand reinwechselt sogar sehr kurzfristig. Es muß die Geschwindigkeit an diesen Langsameren anpassen und wenn der wieder weg ist die Geschwindigkeit auch wieder erhöhen. Es greift also sowohl auf die Motorsteuerung, als auch auf die Bremsen zu und muß dabei auch nur Geschwindigkeitsunterschiede berechnen. Wie gesagt das macht er so gut, das ich auf der Autobahn -außer wenn Starkregen oder viel Schnee das Radar außer Gefecht setzten- zu praktisch 100% mit ACC unterwegs bin.

Was macht PA2 nun noch mehr? Richtig er lenkt. Er muß also nur der Lenkung die entsprechenden Befehle geben. Auf der Autobahn ist das erheblich weniger komplex als die Aufgaben des ACC. Ich bin nun 90.ooo km mit dem PA2 unterwegs. In der ersten Ausbaustufe war es zugegeben manchmal etwas gewöhungsbedürftig, wenn er auf der Autobahn wie ein besoffener Elefant zwischen den Linie torkelte.

Tut er aber seit den letzten Updates nicht mehr. Auf gerade Autobahn läuft er schnurgerade mittig zwischen den Linien, er fängt nur dann an zu pendelen, wenn er ein Führungsfahrzeug hat -wird auch in PA2 berücksichtigt- da macht er nämlich die Pendelbewegungen des vorne weg fahrenden Humanfahrers mit. Kaum ist der weg fährt er wieder stoisch zwischen den Linien. Kann man leicht checken, wenn man sich anschaut an welcher Stelle der Motorhaube die rechte oder linke Linie "verschwindet". Auch stark böige Wine lassen ihn manchmal pendeln, das geht aber dem Humanfahrer ganz genauso.

Inzwischen ist sogar die Kurvenfahrt viel viel besser geworden. Anfänglich fuhr er wie ein besserer Spurhalteassistent kam an die äußere Kurvenlinie, lenkte, kam wieder hin, lenkte.... Nun fährt er auch in Kurven -deren Radius er halt schafft, der ist extrem geschwindigkeitsabhängig- mittig zwischen den Linien. Droht er wegzudriften weiß man sicher, das es nun an der Zeit ist einzugreifen, da er seinen "Grenzradius" zu erreichen droht.

Ja das System hat noch klare Limite, außer nur geringen Radien braucht er -um optimal zu arbeiten- auch zwei sauber erkennbare Linien, zwischen denen er fahren kann. Mit tiefstehender Sonne, oder auch Starkregen hat er so seine Probleme.

Auf einer ganz normalen Autobahntour kann ich ihn aber gelassen allein fahren lassen. Ich schaue zwar weiter nach vorn, aber achte nur drauf, ob die Linien weiterhin gut erkennbar bleiben, das Lenkrad im HUD grün bleibt und ob irgendwelche Gefahren (Stauenden, Fahrzeugteile, enge Kurven, Baustellen) drohen, dann bewege ich die Hand wieder in Richtung Lenkrad.

Auf die Art habe ich auf etwa der Hälfte meiner Autobahnetappen keine Hand am Lenkrad, könnte aber bei Bedard jederzeit eingreifen. Nun werden wieder einige einwenden, das dies dann ja nichts brächte. Da kann ich nur antworten: Selber ausprobieren. Ich habe es häufiger mal probiert und ich empfinde das selber lenken als anstrengender als die reine Kontrollfunktion über die Fahrspur des Autos auszuüben. Das braucht halt ein paar km um dieses Vertrauen aufzubauen, als ich mein erstes ACC-Auto bekam habe ich auch noch viel zu oft selber gebremst, da ich nicht wußte inwieweit ich mich darauf verlassen kann. Gewöhnungsbedürftig ist z. B. auch wenn er "viel zu dicht" an überholende LKW heranfährt. Tut er gar nicht, es ist praktisch immer so, das der LKW zu weit rüberkommt und der Humanfahrer automatisch auch etwas nach links ausweichen würde. Ich gehe sogar so weit, das mein Leitplankentreffer vor ein paar Wochen (zu stark ausgewichen auf Autobahnabschnitt ohne Grünstreifen) mit aktivem PA2 nicht passiert wäre, dummerweise fehlte genau an der Ecke die mittlere Fahrbahnmarkierung und ich mußte von Hand fahren.

Ein ganz anderes Bild ergibt sich Überland außerhalb von Autobahnen. Ich fahre z. B. auf einer meiner Stammrouten auf Alleestrassen durch Meck-Pomm. Die haben oft keinen Mittelstreifen und die entgegenkommenden LKW fahren oft weit über der Mitte. Da wäre ich mit PA2 fahrend schon tot. Er würde ja nur die rechte Begrenzung sehen, sich dann in einem klaren Abstand davon positionieren und vmtl in einen der LKW krachen. Auch wenn die VOLVOs ganz toll beim Small-Overlapp-Crash sind, gegen einen 40 Tonner hätte er wohl keine Chance. Auf den Strassen schalte ich PA2 auch ganz ab, da man dort mit dem System "kämpfen" müßte, um nicht zu weit nach links zu kommen.

Auf den besser ausgebauten Stücken ist PA2 dann zwar wieder an, aber immer mit zumindest einer Hand am Lenkrad, auf und an so einer Bundesstrasse lauern halt ein paar mehr Gefahren als auf einer Autobahn.

Ganz klar ist aber (egal ob mit Hand oder Gewicht am Lenkrad) es ist derzeit nur eine Hilfe, von Level 3 sind wir noch eine ganze Weile weg. Die WAZ während der Fahrt lesen klappt definitiv noch nicht (allerdings sehe ich morgens im Stau auf der A43 immer öfter Leute in Autos mit Stauassi den Arbeitstag vorbereiten und Akten lesen), ein Nckerchen machen noch viel weniger.

Was aber prima geht sind so kleine Sachen, die natürlich niemand macht, in Realitas aber bei diversen Vielfahrern vorkommen

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Eure Diskussion hat mich dazu angeregt heute mal auf meinem Arbeitsweg zu schauen wie lange es braucht bis der PA2 sich bei mir meldet (ich lasse normalerweise immer eine Hand am Lenker).
Was soll ich sagen, ich war ein wenig überrascht.
Ich habe auf meinem Arbeitsweg eine einspurige Autostrasse mit Doppelstrich in der Mitte und teilweise Pannenstreifen. Tempo erlaubt 100km/h. Die Strecke ist ca 6km lang. D.h. rechnerisch brauche ich ca 4Min. für die Strecke.
Ich habe am Anfang den PA2 eingeschaltet und musste ihn am Ende wieder abschalten, der Lenker im Display blieb durchgehend grün und ich habe den Lenker nie berührt.
Entweder ist bei mir etwas defekt, und/oder es ist wie oben erwähnt von den Umständen abhängig wie lange der PA2 ohne Meldung arbeitet.

Ich habe anfangs gedacht, im Lenkradkranz sei sowas wie ein Sensor verbaut, also ähnlich einem berührungsempfindlichen Bildschirm.

Wenn man sich aber dieses Youtube Video ansieht, wird das Prinzip klar: die Lenkung reagiert auf Bewegungen, im Video durch das schwabbelnde Wasser ausgelöst. Dann ist aber auch erklärbar, weshalb es auf manchen Strecken zu derartig langen Phasen teilautonomen Fahrens kommen kann. Wenn dort Fahrbahnunebenheiten im "richtigen" Zeitabstand auftreten, wird der Lenkung scheinbar über die Räder Bewegung vom Fahrer ausgehend suggeriert. Ob das im Sinne des Erfinders sein kann?

Schwabbeln am Lenkrad muß nicht sein, VOLVO ist da zum Glück nicht sonderlich weit, sodaß ein rein statisches Gewicht völlig ausreicht.

Ich bin auch schon manchmal auf schnurgerader Autobahn zig km ohne Hände gefahren und er hat nicht gemeckert, wann und warum er das macht hat sich mir noch nicht erschlossen.

Der PA2 ist übrigens für Gebrauchtwagenkäufer ganz schon doof. Früher konnte man am Status von Lenkrad und Pedalen ablesen, ob der Tachostand ungefähr stimmen kann.

Da ich ja fast nie die Pedale benutze und das Lenkrad auch nur noch sehr wenig, sieht das bei mir mit 110.ooo km auf der Uhr noch wie neu aus.

Zitat:

@AcIvI schrieb am 5. Juli 2018 um 08:14:27 Uhr:


Ich habe am Anfang den PA2 eingeschaltet und musste ihn am Ende wieder abschalten, der Lenker im Display blieb durchgehend grün und ich habe den Lenker nie berührt.

Na wenn meiner da auch so "geduldig" sein wird, dann mach ich ne Flasche auf! 🙂

War denn die Fahrbahnbeschaffenheit eher mit Huckeln und Rillen versehen oder lief alles butterweich und geradeaus? Bekommst Du denn in anderen Situationen mit dem neuen MJ2019 Software-Stand die Warnung nach Zeit beim PA2? Also mit anderen Worten funktioniert das System auf anderen Straßen wie erwartet?

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Ein paar Querrillen, mehr ist da nicht. Es ist eine relativ "neue" Ortsumfahrung ohne Wellen oder defekte Belagsstellen.
Im Prinzip eine einspurige Autobahn mit langgezogenen Kurven.

Ich dürfte noch MJ2018 Software haben da ich der letzte Update Mitte April war.

Da ich sonst immer mit einer Hand am Lenker fahre kann ich nichts zu sonstigen Situationen sagen, muss es mal etwas austesten.

Mein Gefühl ist weiterhin, dass das System sich immer wieder kalibriert, und daher auch schon mal die Warnung kommt wenn man längere Zeit zwar das Lenkrad berührt aber vielleicht zu leicht oder zu passiv. Z.B. wenn ich frecherweise mittels statischem Gewicht das System überliste, passiert es häufiger, dass ich nach manueller Eingriff zum Überholen trotz Gewicht am Lenkrad die Warnung bekomme. Dann kann ich das Gewicht entfernen und komplett ohne Einfluss am Lenkrad längere Zeit fahren ohne Warnung.

Nana, jetzt wird Die bestimmt wieder jemand -fälschlicherweise- erzählen, daß das total verboten wäre ...

Zitat:

@stelen schrieb am 5. Juli 2018 um 16:22:54 Uhr:


Nana, jetzt wird Die bestimmt wieder jemand -fälschlicherweise- erzählen, daß das total verboten wäre ...

Ich weiß, aber das gilt dann für alle die sich hier zu „Zeiten bis zur Warnung“ äußern 😛

Ich habe sicherlich Softwarestand 2018, da Auslieferung Anfang April.
Im PA-Betrieb auf Bundesstraßen orientiert sich das Fahrzeug scharf an der Mittellinie.
Oft muss ich hier eingreifen.
1. Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
2. Verändert das Update dieses Verhalten?
3. Mein :-) gibt an, von einem Update nichts zu wissen. Ich solle einen Vorführer fahren, um einen Unterschied festzustellen und ggf. Mangel anmelden. Dann würde "die" Software neu eingespielt werden. Gibt es eine Volvoseite, auf der der verfügbare Softwarestand erkennbar ist?

Zitat:

@AcIvI schrieb am 5. Juli 2018 um 08:14:27 Uhr:


Eure Diskussion hat mich dazu angeregt heute mal auf meinem Arbeitsweg zu schauen wie lange es braucht bis der PA2 sich bei mir meldet (ich lasse normalerweise immer eine Hand am Lenker).
Was soll ich sagen, ich war ein wenig überrascht.
Ich habe auf meinem Arbeitsweg eine einspurige Autostrasse mit Doppelstrich in der Mitte und teilweise Pannenstreifen. Tempo erlaubt 100km/h. Die Strecke ist ca 6km lang. D.h. rechnerisch brauche ich ca 4Min. für die Strecke.
Ich habe am Anfang den PA2 eingeschaltet und musste ihn am Ende wieder abschalten, der Lenker im Display blieb durchgehend grün und ich habe den Lenker nie berührt.
Entweder ist bei mir etwas defekt, und/oder es ist wie oben erwähnt von den Umständen abhängig wie lange der PA2 ohne Meldung arbeitet.

Kann das noch jemand bestätigen? Gibt es Strecken, bei denen der PA2 wirklich minutenlang ohne Eingriff fährt? Vielleicht sind ja auch im Sensus bestimmte Autobahnabschnitt "freigegeben"?

@AcIvI Kannst Du das auf der Strecke denn stabil reproduzieren oder war es eventuell nur "Tagesform" (starke Seitenböen o.ä.)? 🙂

ja, hatte ich auch schon. aber auf der von @acIvI erwähnten strecke noch nie. haben schon einige user an anderen stellen (XC90 2-Forum) davon berichtet.
das ist nicht so gewollt.

Ich habe es auch vor einigen Tagen getestet im zähflüssigen Verkehr auf unserer Stadtautobahn (ohne Halt). Auch da ging es mehrere Minuten. Und die vorher erwähnte Strecke bin ich inzwischen schon mehrfach ohne Warnung oder Unterbruch mit PA2 gefahren.
Ich habe ziemlich sicher noch nicht MJ2019 Software, und es erstaunt mich schon etwas das ich keinerlei Warnung erhalte.
Wenn ich recht darüber nachdenke habe ich glaube ich die Warnung bisher erst 1-2x gesehen. Ich muss es echt mal provizieren.

Also kann man doch davon ausgehen dass bei deinem Wagen die dafür zuständigen Sensoren unempfindlicher sind als in vergleichbaren Fahrzeugen.

Ich denke eher, dass der Sensor, der die kleinen Handbewegungen erkennen soll, zu empfindlich kalibriert wurde und immer wieder Mikro-Bewegungen meldet, die es gar nicht gibt.

Wäre interessant zu wissen, ob es eine Einlernprozedur für den PA2 gibt, die der Freundliche z.B. nach einem Steuergerätwechsel durchführen muss. Wenn da der Lenkradsensor auf kleine Bewegungen kalibriert wird, könnte man ein solches Fehlverhalten vermutlich gezielt korrigieren oder herbeiführen.

Das kann schon so sein, aber leider spielen die meisten Werkstätten einfach nur neue Software auf, anstelle die Sensoren neu zu Kalibrieren.
Das hat bei mir dazu geführt, das aufgrund von Beschwerden anderer über eine zu empfindliche Einparksensorik, die Software generell unempfindlicher gestaltet wurde. Meine Sensoren hatten immer perfekt funktioniert, nun nach der Änderung des Software, muss ich immer erst stehenbleiben bevor die Sensoren ansprechen.

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