Pflege für den Stern - Alltagsfreund, oder Gebrauchsgegenstand (?)
Moin zusammen,
Da Wir uns hier in einem Forum befinden, in dem es großteilig um Modelle der ``oberen Mittelklasse`` geht, möchte ich in diesem Thema mal gemütlich in die Runde fragen welche Sichtweise & entsprechende Behandlung, ihr eurem Gefährt auf vier Rädern entgegenbringt.
Oftmals kristallieren sich ja zwei Lager heraus - In diesem die einen ihr Fahrzeug eher als Gebrauchsgegenstand- oder gar ``Arbeitsmittel`` betrachten und dieses gerne mal in einem regelmäßigen Zeitzyklus austauschen. Wiederum andere ihren Blick gerne auf die Langlebigkeit richten und hier und da das Quäntchen Pflege mehr investieren, als von der breiten Gesellschaft als sinnhaft empfunden wird.
Persönlich besitze ich erst seit kurzem eine E-Klasse (350d von 2019), war vormals auf der C-Klasse gesessen und abermals davor sogar im Audi-Lager unterwegs.
Generell war mein Wesen schon immer darauf bedacht das Automobil pfleglich zu behandeln, ihm das Beste zuzuführen was ich ermöglichen konnte und den Blick auf die Langlebigkeit der verschiedenen Teile gerichtet habe. Ob es nun bei einer Knutschkugel wie einem A3, oder ein Level weiter, bei der C-Klasse war, bis hin nun zum E 350...
Letzten Endes war mir der Haarbüschel auf dem Beifahrersitz, von meiner Freundin, oder ein Fußraum voller Sand, von nicht abgeklopften Schuhen (Sofern man über Sand etc. gelatscht ist), schon immer ein kleiner Dorn im Auge gewesen, der eher schnell als langsam beseitigt werden musste... ;-P
Und ja, gehöre ich tatsächlich auch zu der Fraktion die sich lieber den Goldsprit á la ``Premiumdiesel`` in den Tank kippt, anstatt die Injektoren mit Ottonormal-Diesel zu verkoken!!! (Achtung: Trigger ^^)
Gerne fahre ich dafür auch 15 km weiter zu der nächsten Hoyer-Tankstelle, oder Aral, die den Future-Power Diesel, bzw. Ultimate anbietet, anstatt die Tanke bei mir um die Ecke beim Real-Kauf zu nutzen. Natürlich nur das Beste für's Klima...
Aber mal im Ernst. Ebenso wenig Abstriche, und ich denke in dieser Hinsicht habe ich wohl etwas mehr Befürworter, mache ich bei dem Thema Reifen.
Sicherlich habe ich einen Satz Winterreifen beim Kauf meines jetzigen ``Flitzer`` dazugekauft (Gebraucht), aber eigentlich nur eher wegen dem originalen Felgensatz, der dabei war. Geordert habe ich mir also gleich einen neuen Wintersatz für mehr als einen Tausender, anstatt die dazugekauften ``Gebrauchten`` überhaupt zu testen.
Als sei das nicht schon genug, musste im gleichen Zug natürlich auch eine Achsvermessung geordert werden, sobald der Brummer auf den neuen Reifen steht. Was kost' die Welt. Die Benz-Fahrer haben es ja...
Eine weitere Macke meinerseits ist - Was klappert, sollte baldmöglichst getauscht werden. Bei meiner damalige C-Klasse wurden die Motorlager angezweifelt. Natürlich mussten diese zeitnah weichen, da dies mein inneres Wohlbefinden, meinem Fahrzeug gegenüber, doch ziemlich getrübt hat.
Ich weiß, es liest sich jetzt so, als würde Ich meine Fahrzeuge mehr Beachtung, Wichtigkeit & Liebe zuordnen als meiner eigenen Familie und ich sage es so wie es ist, meine drei Scheidungen haben nur geringfügig etwas damit zu tun....ehrlich!
Nein, natürlich ist dies alles nur humorvoll geschrieben. Ich finde jedoch, was man hat, sollte man gut behandeln, gerade wenn man es gut und gerne täglich nutzt und diese Art von Genuss des Lebens, nicht gerade die Günstigste ist, wenn man bedenkt, dass der Großteil eigentlich nur aus Luxus besteht, den man nicht unbedingt braucht.
Wie ist die allg. Sichtweise denn hier vertreten? Alles nur Placebo-Sager, oder schlummert hier doch der ein oder andere ``Automobil-Liebhaber``mit seinen Macken? :-))
Beste Grüße
21 Antworten
Zitat:
Liebhaberei
Einen Kunden wie mich oder @floerp gibt es nur einmal; eine Werkstatt, die eine solche Einstellung nach außen hin zeigt, kann man selektieren.
Einerseits finde ich es höchst bedenklich, wenn z.B. in einem Autohaus die Bemühungen eines Autoverkäufers Früchte getragen haben und wenig später das erworbene Schmuckstück vor den Füßen des Werkstattpersonals liegt.
Andererseits könnte das Werkstattpersonal in ehrlicher Absicht der Fälschmünzerei des Herstellers von Qualitätsversprechen überdrüssig sein.
Zitat:
@EmmB schrieb am 13. Oktober 2023 um 11:34:25 Uhr:
Ich finde auch gegen diese ``Liebhaberei`` spricht nichts dagegen
...
Daher finde ich es auch recht positiv wenn hier einige ihr Fahrzeug 1 Mal die Woche in die Wäsche geben oder gar von Hand waschen, wobei ich mit der Sache des Sprits - Nur das Billigste wird getankt - dann doch etwas überrascht bin.
Jeder darf Liebhaberei ausleben, wie er möchte, für mich spricht da nichts dagegen ... so lange man beim Wort Liebhaberei bleibt und nicht aus diesen Geschichten eine "sinnvolle technische Pflege" macht.
Jeder darf für die Handwäsche statt Leitungswasser Volvic nehmen, aber bitte nicht verkaufen, dass das eine "sinnvolle technische Pflege" ist und genauso ist es beim Waschen generell schon, genauso wie beim Sprit.
Was das Waschen, oder das allgemeine Mehr an überdurchschnittlicher Pflege betrifft bin ich total bei dir. Beim Sprit hingegen halte ich es für Quatsch wenn man dieses nur als Liebhaberei deklarieren würde. Denn diese Sparte ist für mich eher technisch sinnvoll, als überschüssige Fürsorge.
Und bei allem Respekt, da kann mir auch ein Techniker aller Art hier im Forum erzählen was man will, wenn man dagegen nur den eigenen, immer gleich bleibenden Verbrauch, aus dem Bordcomputer, als Gegenargument darstellt.
Ich bin für das Thema sehr dankbar, denn sonst hätte ich ein eigenes aufmachen müssen. Die E-Klasse habe ich gekauft, weil sie für mich einfach praktisch ist. Früher reichte die C-Klasse, denn der ist etwas kleiner und lässt sich einfacher parken.
Wichtig war mir immer, Drehmomentwandler und ein Hinterradantrieb, da ich auch einen Wohnwagen zweimal im Jahr über die Alpen ziehen muss. Da wird die Auswahl klein. Und nur der Benz liefert die ausreichende Ladekapazität. Die E Klasse wird übrigens kein Rennwagen, egal, was man da einbaut als Motor. Es ist eine bequeme und komfortabel Reiselimousine beziehungsweise ein Reisekombi. dass er aber auch Kombi spielen muss bei mir, so schön er ist, ist immer Voraussetzung. Daher habe ich direkt nach dem Kauf, der Vorbesitzer hat das Auto nur gestreichelt, die teuren AMG- Matten zum Tafelsilber in den Safe getan. Dann Gummiwannen in eingelegt und das Auto seine Bestimmung zugeführt. Es kann sowohl repräsentieren als auch transportieren. Ich kann also zu Kunden fahren und ohne mich zu blamieren und dennoch kann ich schwere Lasten transportieren, wenn ich das brauche, kommt oft vor. Ich lasse im Pflege angedeihen, was die Technik angeht, außen auch, aber küssen werde ich ihn nicht. Allerdings habe ich nach einer langen Fahrt alle meine Autos getätschelt. Und ich habe gesagt: „Das hast du gut gemacht!“ Ingenieure lieben ihre Maschinen halt doch immer ein Wenig. Der Dicke bleibt aber auch ein Nutzfahrzeug, ein schönes Nutzfahrzeug, aber nicht mehr als ein Auto. So wie er auch behandelt, wie eingestellten Bilder zeigen, auch dass noch die ursprünglichen Schutzfolien überall aufgebracht sind. Im Heckabteil war wahrscheinlich noch nie vorher eine Ladung. Das hat sich schnell geändert, er ist eben auch ein Kombi. Und das macht der verdammt gut.
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Unser S213 ist in erster Linie die Familienkutsche für Fahrten ab 30km aufwärts. Klar er wird vollgekrümelt und gekleckert aber immer anständig behandelt. Tiefgarage (manchmal 3 Wochen ohne Fahrt), Service immer bei MB, textile Waschstraße (aber keine manuelle Politur), 1x im Jahr Gummipfleger und innen Glasreinigung. Reinigung innen meist aussaugen und bei Bedarf feucht rauswischen. Ziehen muss er nichts aber von Zeit zu Zeit auch mal Sperrmüll abfahren oder sonst so Zeug zum Wertstoffhof. Wir haben ihn alle sehr lieb.
Ich fahre meinen "Großen Stern" (W213/E200/08-2019) etwa jede Woche durch "meine" Waschstraße mit Vorbehandlung durch "Lancer" (Hochdruck, diverse Mittel, ...).
Etwa einmal im Monat Saugen mit Dyson Gen5detect. Computer-Düse für "Bildschirm", weiche Düse für Armaturen/Ledersitze, Allzweckdüse für Boden/Kofferraum.
Etwa dreimal im Jahr Pflege der Sitze und des Lenkrades mit MB-Lederpflegeschaum (dazwischen mit Feuchttüchern), alle "Plastik"-Teile mit MB-Cockpitlotion. Holzzierleisten ohne Behandlung, nur Absaugen.
Ich hab schon ein emotionales Verhältnis zu meinem "Großen Stern", daher auch der "Eigenname".
Aber Küssen tu ich ausschließlich meine Frau.
Gruß, GoethePuschkin
Zitat:
@EmmB schrieb am 14. Oktober 2023 um 11:46:13 Uhr:
Beim Sprit hingegen halte ich es für Quatsch wenn man dieses nur als Liebhaberei deklarieren würde. Denn diese Sparte ist für mich eher technisch sinnvoll, als überschüssige Fürsorge.
Bei dieser Glaubensfrage kommen wir wohl schlicht nicht überein.