Omega B - Y25DT - Kurbelgehäuseentlüftung / Ölverlust am Turbo

Opel Omega B

Liebe Omega-Fahrer,

am 15.4.2006 habe ich unter dem Betreff "Garantiefall" über meinen öligen Motorunterschutz und dem vom FOH diagnostizierten Turboladerdefekt mit Reparaturkosten von 1.750 Euro berichtet.

Nach Recherchen im Internet über Turboladerstörungen und ihre Ursachen, sehr hilfreichen Tipps von DottiDiesel zur
Kurbelgehäuseentlüftung und einigen Bastelstunden habe ich
herausgefunden, dass mein Turbolader einwandfrei arbeitet und nur der Ölabscheider in der Kurbelgehäuseentlüftung verstopft war. Mein FOH kannte diese Entlüftung nicht, aber bei BMW kann man den Ölabscheider mit Dichtungen für 30 Euro kaufen (Teile-Nummer 11127793164).

Wenn ihr also einmal Öl auf der Ansaugseite eures Turboladers heraustropfen seht, empfiehlt es sich nach meinen Erfahrungen, zunächst die Kurbelgehäuseentlüftung zu überprüfen, bevor ihr euch Gedanken über einen neuen Turbolader macht.

Viele Grüße,
Kurt

Beste Antwort im Thema

Liebe Omega-Fahrer,

am 15.4.2006 habe ich unter dem Betreff "Garantiefall" über meinen öligen Motorunterschutz und dem vom FOH diagnostizierten Turboladerdefekt mit Reparaturkosten von 1.750 Euro berichtet.

Nach Recherchen im Internet über Turboladerstörungen und ihre Ursachen, sehr hilfreichen Tipps von DottiDiesel zur
Kurbelgehäuseentlüftung und einigen Bastelstunden habe ich
herausgefunden, dass mein Turbolader einwandfrei arbeitet und nur der Ölabscheider in der Kurbelgehäuseentlüftung verstopft war. Mein FOH kannte diese Entlüftung nicht, aber bei BMW kann man den Ölabscheider mit Dichtungen für 30 Euro kaufen (Teile-Nummer 11127793164).

Wenn ihr also einmal Öl auf der Ansaugseite eures Turboladers heraustropfen seht, empfiehlt es sich nach meinen Erfahrungen, zunächst die Kurbelgehäuseentlüftung zu überprüfen, bevor ihr euch Gedanken über einen neuen Turbolader macht.

Viele Grüße,
Kurt

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Hi Robert,

wenn das Ventil öffnet (Unterdruck im KGH zu groß), also nach unten gezogen wird, dann ist die Entlüftung des KGH unterbunden - richtig?
Denn anderweitig würde ich den Unterdruck im KGH nicht wegbekommen.

Bei notwendiger KGHE, also Überdruck im KGH, ist das Ventil geschlossen und die Blowby Gase aus dem KGH strömen ungehindert ins Freie, sprich in den Saugschlauch.

Durch die vorbeiströmenden Gase an der Membran ensteht ein Unterdruck der, wenn er zu groß wird die Membran nach unten zieht und somit die Entlüftung unterbindet!?

Wenn ich jetzt an der Entlüftungsseite zusätzlich saugen würde, würde ich neben dem Unterdruck durch die Entlüftung des KGH einen zusätzlichen Unterdruck unter der Membran erzeugen der dazu führt, dass das Ventil schließt - richtig?

Mal nebenbei die Frage: die Federkennlinie der Entlüftungseinheit mit Filz ist gleich der mit dem Zyklon? 😕
Hätte ich gestern mal prüfen können...

Grüße

Micha

Zitat:

Original geschrieben von DD-Dude


Hi Robert,

wenn das Ventil öffnet (Unterdruck im KGH zu groß), also nach unten gezogen wird, dann ist die Entlüftung des KGH unterbunden - richtig?
Denn anderweitig würde ich den Unterdruck im KGH nicht wegbekommen.

Falsch - der Unterdruck wird ja schon im Ansaugschlauch vor dem Turbolader erzeugt - du errinerst dich an die Skizze mit der Luftführung - wenn jetzt dort starker Unterdruck erzeugt wird pflanzt sich der natürlich auch über den Ölabscheider in das Kurbelgehäuse fort. Je stärker der Turbolader Luft fördert um so größer wird der Unterdruck. Um diesen, unter ungünstigen Bedingungen zu großen Unterdruck entstehen zu lassen wird die fehlende Luftmenge - also das, was nicht durch blow by in das KG gelangt - über das Ventil ersetzt.

Die Entlüftung läuft immer sobald vom Motor/Turbolader Frischluft angesaugt wird - es wird nur mehr weggesaugt als nachkommt - das wird uber das Ventil ausgeglichen.

Bei Überdruck im KG - also wenn der Schlauch vom Ansaugschlauch verstopft sein sollte - würde es dir bei einigen Dichtungen Öl herausdrücken (z.B. Ventildeckel, Simmerringe bei der Kurbelwelle) - das passiert manchmal bei den Vierzylinder Benzinern.

Bei zu großem Unterdruck im KG, also wenn das Ventil nicht öffnet wird auch Motoröl mitgerissen welches zum Teil sofort wieder der Verbrennung zugeführt wird zum anderen teil sich im LLK absetzt - tiefster Punkt im System - das sind dann jene, welche gleich nach dem Starten einmal blau rauchen da ein Teil des abgesetzten Öls mitangesaugt wird.

Zitat:

Durch die vorbeiströmenden Gase an der Membran ensteht ein Unterdruck der, wenn er zu groß wird die Membran nach unten zieht und somit die Entlüftung unterbindet!?
Wenn ich jetzt an der Entlüftungsseite zusätzlich saugen würde, würde ich neben dem Unterdruck durch die Entlüftung des KGH einen zusätzlichen Unterdruck unter der Membran erzeugen der dazu führt, dass das Ventil schließt - richtig?

An der Membrane strömen - im Sinne der Absaugung - keine Gase vorbei hier wird nur der Unterdruck im KG gemessen bzw. auf das notwedige Maß angeglichen.

Zitat:

Mal nebenbei die Frage: die Federkennlinie der Entlüftungseinheit mit Filz ist gleich der mit dem Zyklon? 😕

Kann ich nicht mit Sicherheit sagen, nehme aber an, dass diese gleich ist, da sich ja am Sytem nichts geändert hat.

LG robert

PS: Die Entlüfungseinheit heißt bei Opel "Druckreglerventil"
93177402 56 07 497 DRUCKREGLERVENTIL, KURBELWELLENGEHAEUSE

Nachdem ich 2006 diesen Dialog eröffnet habe, will ich einmal berichten, was ich seitdem an meinem 2,5 DTI beobachtet und unternommen habe:

Bei jedem 15-tkm-Servicetermin ist der Turboladereinlass und das darunter befindliche rechte Motorlager ölig. Bis 2009 habe ich den Flies-Ölabscheider der ursprünglichen Entlüftungseinheit jährlich erneuert. 2009 habe ich eine neue Entlüftungseinheit von BMW mit Zyklon-Ölabscheider eingebaut, aber an der Ölerei hat sich nichts geändert. Seitdem reinige ich vorsorglich alle 15 tkm die Entlüftungseinheit, das Luftansaugrohr mit dem Schlauch zur Entlüftungseinheit, den Turboladereinlass und das Motorlager und alle paar Jahre außerdem das Ladeluftrohr.

Der Turbolader funktioniert nach wie vor einwandfrei. An beiden Entlüftungseinheiten habe ich keinerlei Defekte bemerkt. Der Motor verbraucht praktisch kein Öl und ist sonst sauber. Der Leerlauf verändert sich nicht, wenn der Öleinfülldeckel geöffnet wird. Ein über den Öleinfüllstutzen gehaltenes Toilettenpapierblatt wird im Leerlauf weder angesogen noch nach oben gedrückt, zumindest ist das nicht eindeutig sichtbar.

Ich finde die Ölerei zwar nicht schön, lebe aber inzwischen mit diesem Ärgernis und hoffe, dass kein wirkliches Problem daraus entsteht.

Gruß Kurt

PS. Im TIS 2000 wird unter "Feldabhilfe 1652" zu dem Problem "Unzulässig stark verölter Turbolader-Ansaugbereich beim Y25DT-Motor" folgende Ursache genannt: "Nicht ordnungsgemäß funktionierendes Druckregelventil im Ölabscheider. Dadurch erhöhen sich die Öldämpfe aus der Kurbelgehäuseentlüftung (Blow by) und damit der Ölgehalt." Als Abhilfe ist Folgendes vorgesehen: "Im Fall einer Kundenbeanstandung ist das Druckregelventil der Kurbelgehäuseentlüftung ... zu erneuern. Achtung: Der Turbolader ist nicht auszutauschen."

Zitat:

Original geschrieben von kurtbachmann


............ Ich finde die Ölerei zwar nicht schön, lebe aber inzwischen mit diesem Ärgernis und hoffe, dass kein wirkliches Problem daraus entsteht. .......

Ich hatte dieses Problem auch, zusätzlich noch die unangenehme Pfeiferei beim Turbolader. Bei km Stand 89.000 habe ich dann einen zusätzlichen Schlauchbinder beim Turboladereingang angebracht. Seither, km Stand jetzt 178.000, ist das Motorlager unter dem Lader staubtrocken.

Zusätzlich habe ich noch die Drallklappen entfernt und die AGR stillgelegt um den Ansaugbereich rußfrei zu halten. Also Dinge die für ein langes Motorleben wichtig sind.

LG robert

Schlauchbinder
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Mal etwas grundsätzliches zu diesem Themenkomplex:

Auch mit einwandfrei funktionierender Kurbelgehäuseentlüftung (beinhaltet u. a. Druckregelventil und Ölabscheider) wird sich stets eine kleine Menge Öl im Bereich vor dem Turbo befinden, denn der Ölabscheider schafft keine 100%ige Ölabscheidung. Somit werden dementsprechend ölhaltige Verbrennungsgase in den Luftschlauch vor dem Turboverdichter eingeleitet, die letztlich der Verbrennung zugeführt werden, aber auch z. T. als Rückstände (Ablagerungen im Ladeluftkühler...) im Ladelufttrakt verbleiben.

Damit dieses Öl nicht austritt, empfiehlt sich die Nachrüstung einer Schlauchschelle am Luftschlauch (vor dem Turboverdichter), sofern noch nicht geschehen. Kiaora hat es angesprochen.

Um den Ölgehalt im Ansaugtrakt auf ein Minimum zu reduzieren, gibt es auch eine Lösung: Verwendung eines Synthetiköls mit sehr niedrigem Verdampfungsverlust (z. B. 7%). Produktdatenblätter helfen bei der Produktwahl.

Gruß

Hallo kiaora und DIMA...,

bisher habe ich mich gescheut, den Turboladereinlass abzudichten, weil mir (trotz deaktiviertem AGR und ausgebauten Drallklappen, allerdings bei ziemlich hohem Stadtverkehr-Anteil) vorrangig daran gelegen war, möglichst wenig Öl in den Ansaugtrakt gelangen zu lassen. Zugleich wollte ich dem Auto kein teureres als mein Hydrocracköl spendieren. Gibt es nach eurer Kenntnis keine nennenswerten Nachteile, wenn der Turboladereinlass völlig dicht gemacht wird und der Öldunst angesaugt oder abgelagert wird ?

Gruß Kurt

Zitat:

Original geschrieben von kurtbachmann


Hallo kiaora und DIMA...,

bisher habe ich mich gescheut, den Turboladereinlass abzudichten, weil mir (trotz deaktiviertem AGR und ausgebauten Drallklappen, allerdings bei ziemlich hohem Stadtverkehr-Anteil) vorrangig daran gelegen war, möglichst wenig Öl in den Ansaugtrakt gelangen zu lassen. Zugleich wollte ich dem Auto kein teureres als mein Hydrocracköl spendieren. Gibt es nach eurer Kenntnis keine nennenswerten Nachteile, wenn der Turboladereinlass völlig dicht gemacht wird und der Öldunst angesaugt oder abgelagert wird ?

Gruß Kurt

Absolut keine Nachteile, ganz im Gegenteil, der Falschluftanteil, der dort eingesaugt werden kann und nicht über den LLM geht fehlt ja (rechnerisch und ohne wirkliche Auswirkung) in der Verbrennung. Und die geringe Ölmenge die in den Ansaugtrakt kommt ist sogar von der Konstruktion her vorgesehen und berücksichtigt. Es ist jedenfall weniger als der tatsächliche Gesamtölverbrauch.

Es hat sogar Nachteile wenn dort Öl auf das Motorlager heruntertropft. Mineralöl zerstört auf längere Sicht nämlich Gummi.

LG robert

Moin,

Zitat:

Original geschrieben von kiaora


Absolut keine Nachteile, ganz im Gegenteil, der Falschluftanteil, der dort eingesaugt werden kann und nicht über den LLM geht fehlt ja (rechnerisch und ohne wirkliche Auswirkung) in der Verbrennung.

Na ja. ohne Auswirkung... das stimmt nicht ganz. Der Motor zieht über die undichte Stelle (Luftschlauchanschluß am Turboverdichter) mehr Luft, als der LMM registriert. Er wird ja an der Stelle 'umgangen'. Somit wird im Verhältnis zur angesaugten- und verdichteten Luft weniger Kraftstoff eingespritzt, als eigentlich beabsichtigt ist (Soll-Ist-Abweichung). Die Folge ist Minderleistung speziell in den unteren Drehzahlen. Man merkt es beim Vergleich vorher/nachher, ohne Schlauchschelle/mit Schlauchschelle.

In den anderen Punkten schließe ich mich den Ausführungen von kiaora ungeteilt an.
Sehe ich soweit ebenso.

Gruß

Vielen Dank für eure Auskünfte. Beim nächsten Servicetermin werde ich eine zusätzliche Schlauchschelle anbringen.

Gruß Kurt

Kurt
Was ist das Hydro Crack Öl ? Etwa was billiges?
Ich verwende Orginal Opel Öl 5-W30 - zu Teuer ?
Nein, Ich habe es bei http://www.autoteile-meile.de bestellt.

Artikelnummer: OEL-62917
Auftragsnummer: 11577202
Artikel: GM Opel Original 5W-30 Dexos 2 Longlife 5 Liter [l] Kanne
Stückzahl: 4
Einzelpreis: 23,90 EUR
------------------------------------------
Gesamtbetrag brutto: 95,60 EUR

Lieferung vor die Haustüre.

PS: mein Auto springt nach langer Suche wieder vernünftig an - Injektor stark undicht. Ein Austauschteil bei Bosch 265 + Steuer = 315,-
Dann noch 4 Glühkerzen gewechselt - 763,- Weihnachtstaler weg - aber er macht wieder Spaß. Springt sofort an, geht wesentlich besser und raucht fast nicht mehr.

Ich Wünsch Euch allen ein frohes und gesegnetes Fest und viel Spaß mit euren Ommis.

Gruß Robert

CAR 2,5 DTI - 4/03 - 245.000 Km - alles außer Leder u Niveau

Hydrocrack-Öl ist ein etwas aufwendiger zubereitetes und geringfügig verbessertes Mineralöl.

Zitat:

Original geschrieben von robbyde2002


.........Ich verwende Orginal Opel Öl 5-W30 - zu Teuer ?

Artikelnummer: OEL-62917
Auftragsnummer: 11577202
Artikel: GM Opel Original 5W-30 Dexos 2 Longlife 5 Liter [l] Kanne
Stückzahl: 4
Einzelpreis: 23,90 EUR
------------------------------------------
Gesamtbetrag brutto: 95,60 EUR

Lieferung vor die Haustüre.
..........

Ich verwende das gleiche Öl seit einigen Jahren, sowohl in meinem Diesel als auch im Y22XE und auch im Corsa - C14NZ.

Hab zwar ein wenig mehr bezahlt - aber dafür auch frei Haus (Österr.)

LG robert

Hallo robbyde2002,

vor längerer Zeit bin ich bei Motoröl-Recherchen auf zahl- und kenntnisreiche Beiträge von "Sterndocktor" gestoßen und seitdem verwende ich Hydrocracköl, dessen Preis-Leistungs-Verhältnis mir ok zu sein scheint. Wenn du nach "Sterndocktor + Motoröl" googelst, wirst du viele Detailinformationen für und gegen dieses und andere Öle und Ölzusätze finden.

Gruß Kurt

Betreff Schlauchschelle.

Ist die Schlauschschelle möglichst leicht an zu bringen ohne viel aufwand zu betreiben und nur den Unterfahrschutz zu demontieren?

Grüße

Zitat:

Original geschrieben von omi2009



Betreff Schlauchschelle.

Ist die Schlauschschelle möglichst leicht an zu bringen ohne viel aufwand zu betreiben und nur den Unterfahrschutz zu demontieren?

Grüße

Möglichst leicht wäre untertrieben - es ist eine Fummelei, da die Schelle geöffnet, herumgefädelt und wieder geschlossen werden muß. Unterfahrschutz demontieren reicht, evt. noch den Luftfilterkasten rausnehmen um auch von oben hinlangen zu können (muß aber nicht sein - hängt von deiner Geschicklichkeit ab) 😉

LG robert

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