Ölverdünnung auch ohne DPF möglich?

Ford C-Max 1 (DM2)

Hallo

ich fahre einen 2006er focus 1,6l 90ps Diesel ohne DPF mit 57tkm,
nun zu meinem problem:
Ich hab heut seit langem mal wieder unter die motorhaube meines autos geschaut.
Erster schreck injektoren undicht (sifft beim kupferring).
2. schreck beim Ölmessen. mein Ölstand ist weit überm Maximum, Ölverdünnung?!?
Wasser ist es nicht wenn dann Diesel.
Kanns mir das öl auch bei einem nicht DPF Diesel verdünnen wenn ich in der regel 5-40km strecken nur fahre?
Wodurch kann das sonnst noch passieren? Injektoren siffen nach oder eventuell gar einer kaputt?
Kolbenring im eimer?😠

Was mir aufgefallen ist:
Kaltstarprobleme und leicht unruhiger Motorlauf bei 1900-2100 u/m

Ich hatte zuerst das AGR im verdacht nur das ist getauscht, problem besteht noch.

Bei mir liegt in 3 monaten der nächste Service an, sollt ich sofort einen Ölwechsel machen oder reichts beim Service noch?

lg
Björn

14 Antworten

Ölverdünnung kommt beim Dieselmotor ohne DPF meines Wissens nicht vor, da beim Dieselmotor kein fettes Gemisch (wie es beim Ottomotor z.B. beim Kaltstart der Fall ist und das den Ölfim vom Rand wäscht und das Motoröl verdünnt) vorkommt und außerdem kaum Zylinderwandberührung.

Jeder Motor hat einen gewissen Kraftstoffeintrag ins Öl, wirklich JEDER, vollkommen unabhängig ob Diesel, Benziner, mit/ohne DPF, etc. Das Phänomen ist so alt wie der Verbrennungsmotor selbst. Lediglich Zweitakter sind davon naturgemöäß weniger betroffen. Selbstverständlich haben auch Diesel in der Kaltlaufphase eine Gemischanfettung im Leerlauf, die Lambdawerte sind natürlich andere als beim Benziner, aber die Anreicherung hat genau denselben Zweck, auch beim Diesel schlägt sich an kalten Zylinderwänden Kraftstoff nieder, und wird von dort genau wie bei jedem anderen Motor auch durch die Kolbenringe nach unten gepumpt.
Bei einem Fahrzeug, das viel Kurzstrecken fährt, und vergleichsweise viele Starts fahren muß, wird der Kraftstoffeintrag größer sein als bei einem Langstreckenläufer. Daher kann sowas kommen, muß nicht immer gleich ein defekter Kolbenring sein (kann aber...). Ebenso wie Benziner, schafft es auch ein Diesel, den Kraftstoff wieder aus dem Öl zu verdampfen. Dazu muß man ihm halt mal ein wenig Leistung abverlangen. Wer immer nur relativ kurze Strecken fährt (und " in der regel 5-40km" fällt da eindeutig rein), wird vergleichsweise viel Kraftstof im Öl ansammeln, und dieses relativ schlecht wieder loswerden, wenn der Motor zwischendurch nicht mal gefordert wird.
Akute Verschleißgefahr besteht nicht gleich - Diesel ist auch ein halbwegs passables Schmiermittel. Die Gefahr, daß der Motor mal "durchgeht" ist da eher gegeben, wenn der Ölstand zu hoch werden sollte, also dauerhaft über Max ist.
Wichtig wenn man über "Ölstand ist weit überm Maximum" spricht, ist erstmal zu verstehen, ob das auch wirklich bei kaltem Motor gemessen wurde. Bei betriebswarmem Motor ist nämlich auch dieser Zustand relativ normal.

Soweit ich weiß, wird beim Diesel nicht unter Lambda ca. 1.2 angefettet, kommt also nie in den fetten Bereich. Außerdem ist der Kraftstoffeintrag beim Dieselmotor ohne DPF ja um einiges geringer als beim Benziner (das Öl von Kurzstreckenbenzinern stinkt ja regelrecht nach Benzin), so dass ich ihn als im Vergleich zum Benziner unkritisch ansehe. Nicht zuletzt deswegen gilt ein Saugdiesel ohne DPF und Turbolader ja als der perfekte Motor (falls es so einen gibt) für extremen Kurzstreckenbetrieb, was allerdings nicht heißt, dass das für einen solchen Motor völlig unschädlich wäre.

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob ein Diesel nun unter 1.2 "anfettet" oder nicht (viel weniger kommt tatsächlich kaum vor). Wenn die Zylinderwände kalt sind, kondensiert der Kraftstoff da nunmal, da kommt auch so ein Dieselmotor nicht um simple Physik drumrum. Daß nun das restliche, verdampfte Gemisch für die Verbrennung immer noch größer Lambda 1 ist, ist dafür unerheblich. Die Kratstoffverdünnung funktioniert genauso wie beim Benziner. Sie findet bei nicht-DPF Motoren sicher weniger statt, ist aber technisch schlichtweg nicht wegzukonstruieren. Diesel wird im Vergleich zu Benzin etwas schlechter aus dem Öl verdampfen, d.h. der Kraftstoff wird länger im Öl bleiben. Dafür ist Diesel im Öl wesentlich weniger kritisch als Benzin.

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Naja, aber es macht doch sicher einen Unterschied in Sachen Ölfilmabwaschung, wenn das fertige Gemisch wie beim Benziner mit indirekter Einspritzung erstmal verdichtet und dann verbrannt wird und derweil genug Zeit hat, an den kalten Zylinderwänden zu kondensieren (daher die extreme Anfettung bei Ottomotoren, entgegen deiner Aussage wird beim Kaltstart durchaus mit Lambda bis zu 0.3 gefahren, das ist extrem fett) oder beim Diesel direkt eingespritzt wird und (nach einer Millisekunde Zündverzug) gleich an der Einspritzdüse anfängt zu verbrennen und damit wesentlich weniger Spritnebel an die Zylinderwand gelangen kann, findest du nicht? Ich habe noch keinen Dieselmotor ohne DPF mit durch Kraftstoff gestiegenem Ölstand gesehen, Benziner hingegen schon.

Hallo danke für die Antworten.
Vorweg ich werd am Montag das Öl wechseln auch wenn ich in 3 monaten Service hab.
Ausserdem werd ich gleich auf 0w40 umsteigen wie oft empfohlen wurde weil die Werksgarantie um ist.
Ich bin ca ein dreiviertel jahr mit nem kaputten AGR rumgefahren, kann das der Grund sein?
Schlechte Verbrennung dadurch gemisch dauernd zu fett?
Oder das ein Injektor nachrinnt und so sich das öl vermehrt hat? würd erklären warum ich kaltstartprobleme hab und wenner dann anspringt erstmal ne ordentliche rauchwolke aufsteigt (grau/schwarz nicht blau).
Weil 3 Injektoren sind am Schaft zum Block undicht 🙁

Achso ich hab mirs Öl nochmal genauer angeschaut es riecht nicht nach Diesel sondern stark nach Russ!
Es schmiert aber noch recht gut auf den Fingern🙂
Der Ölstand ist ein Viertel über max. und der Motor war wirklich kalt😉

Danke für eure Hilfe
Björn

Ich dachte immer 5W30 wäre das beste Öl für die Ford Diesel ?... 😕

Gibts einige themen dazu wo geschrieben wird daß das ford öl nicht so empfehlenswert ist.
zb hier http://www.ffcd.net/forum/index.php?topic=78778.0 (hoffe ich darf zu fremdforen linken ist ein interessanter thread)

Zitat:

Original geschrieben von HocusFocus



Ich bin ca ein dreiviertel jahr mit nem kaputten AGR rumgefahren, kann das der Grund sein?
Schlechte Verbrennung dadurch gemisch dauernd zu fett?

Ein defektes AGR - Ventil verbessert die Verbrennung, nicht umgekehrt. Bei defektem Ventil geht die Gemischzusammensetzung in Richtung mager.

ist das nicht abhängig von der stellung in welcher das agr hängen geblieben ist?
bei mir äusserte sich der defekt in dem im drehzahlbereich von 1900-2100 u/m der wagen stotterte bei teillast.
was für mich gefühlsmässig sich eher nach zu fett anfühlte.
(bin kein mechaniker aber kann mich noch an früher bei moped schrauben erinnern wie ein zu fettes gemisch sich anfühlt).
agr und ansaugbrücke waren dick zugerusst und das öl riecht nach russ gibts da keine verbindung?

Öl vom Diesel riecht immer nach Dieselabgas (den Geruch, den du Ruß nennst). Die AGR wird nur bei Teillast aktiviert, d.h. wenn sie offen stehen geblieben wäre, dann dürfte er nur bei Volllast schlechter laufen. Ansaugkrümmer sind beim Dieselmotor immer extrem dick zugerußt, liegt an der Kurbelgehäuseentlüftung und dem AGR - Ventil.

also was bleibt sonnst?

nachrinnende injektoren wo der diesel an den kalten kolbenringen vorbei rinnt?
oder kolbenring hinn?
oder gibts sonnst noch was?

die sache mit dem kaltstartproblem hängt mit dem ölproblem zusammen oder ist das wieder ne andere sache?

danke für die hilfe

Ich habe das gleiche Problem. 4 zyl. Common rail ohne dpf. Ich habe mal ne Rücklauf Mengen Messung gemacht. Der Diesel stieg zwar bei allen Zylinder (in den durchschnittlichen Röhrchen) gleichmäßig an, aaber, ich habe das Auto nur 3 sek. Laufen lassen und die Röhrchen waren halb voll! Verglichen mit anderen Rücklauf Mengen Tests, war das sehr viel. Da kommen gleich 2 Fragen auf. Was ist normal an eine Rücklauf Menge/ Zeit und, wieso wird so viel eingespritzt? Ich dachte an Defekte Temperatur Sensor. Messerblock Parameter sind aber ok.

Wenn nach 3 Sekunden die Messröhrchen halb voll sind, vom Rücklauf, dann sind die Injektoren fertig !

Bei meinem ausgelutschtem 2.0 TDCI mit 99 % Kurzstrecke wird Deine Rücklaufmenge etwa nach 2-3 Minuten erreicht !
Allerdings habe ich auch starke Ölverdünnung durch die Kurzstrecken. ( Öl ist 5W-50 )
Ölwechsel daher alle 10 T. Km.

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