Ölverdünnung auch bei CDI?
Guten Abend!
Ist eigendlich auch bei CDI-Motoren eine Ölverdünnung im Kurzstreckenbetrieb möglich? Bei Benzinmotoren ist dies ja im Kurzstreckenbetrieb der fall, da bei jedem start Kraftstoff ins Öl gelangt, und nachdem das Öl Bettriebstemperatur hat, wieder verdunstet. Wenn der Ottomotor auf Kurzstrecken seine Betriebstemperatur nicht errecht, bleibt das Benzin im Motoröl.
mfg Hansi
Beste Antwort im Thema
Kraftstoffeintrag ins Motoröl findet bei CDIs ohne Partikelfilter nicht nennenswert statt. Kleine Mengen Diesel lassen sich trotzdem immer im Öl nachweisen. Die sind jedoch völlig unkritisch.
Ganz anders sieht es jedoch bei CDIs mit Partikelfilter aus, die häufig auf Kurzstrecken gefahren werden. Durch die Nacheinspritzungen, die zur Regenerierung des Partikelfilters nötig sind, gelangt wesentlich mehr Diesel in das Öl. Die Nacheinspritzungen finden zu einem so späten Zeitpunkt des Expansionstaktes statt, dass der Kraftstoff im Zylinder kaum verbrennt, sondern erst im Oxikat verbrannt wird. Damit werden die Abgase optimal aufgeheizt, aber es gelangt eben auch deutlich mehr Diesel über die Zylinderwände in den Ölkreislauf.
128 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von navec
Vielleicht geht es ja bei MB-Motoren, bei meinem Motor geht es definitiv nicht:Eine 5%-ige Erhöhung der Motorölmenge ist mit dem Peilstab (mehr Messmöglichkeiten habe ich zumindest nicht) in der Praxis nicht feststellbar.
Dafür ist das alles viel zu ungenau und setzt zudem eine genaue Feststellung des Peilstandes direkt nach dem letzten Ölwechsel voraus.
Bei der nächsten Peilung muss das Auto auch exakt die gleiche Lage haben, wie bei der vorherigen Peilung.Ich habe mir den Spaß bei meiner Werkstatt, direkt nach dem Ölwechsel, gemacht und den Ölstand am Peilstab genau festgehalten (mit dem Opel-Meister).
Nach dem Winter wurde das Auto exakt an die gleiche Stelle in der Werkstatt gebracht und erneut gepeilt.Auf diese Weise wurde "ungefähr" 0,3L zuviel festgestellt.
In dieser Weise den Motorölstand zu peilen, dürfte sich in der Praxis wohl kaum durchsetzen.
Da der Peilstand bei meinem Wagen sehr von der Lage des Autos abhängig ist, könnte man in der Praxis (wo der Wagen garantiert nicht exakt in Waage steht) überhaupt keine eindeutige Aussage (jedenfalls nicht bei +/- 5% Unterschied) erhalten.
Vollkommen richtig und meinerseits nicht zu bestreiten. Das Dilemma ist auch mir bewußt, dass es in der Praxis schwierig sein mag, eine Ölverdünnung rechtzeitig zu bemerken.
Gleichwohl gibt es kaum Alternativen zur Ölstandsbeobachtung (sofern im Einzelfall umsetzbar), abgesehen von halbierten Ölwechselintervallen oder von einer externen Ölqualitätsanalyse eines darauf spezialisierten Anbieters/Labors. Letzteres ist sicherlich nichts für den Hausgebrauch und i. d. R. kostspieliger als ein selbst getätigter Öl- und Filter-Wechsel.😉
Zitat:
Original geschrieben von navec
Vielleicht geht es ja bei MB-Motoren ...
... eine 5%-ige Erhöhung der Motorölmenge ist mit dem Peilstab (mehr Messmöglichkeiten habe ich zumindest nicht) in der Praxis nicht feststellbar.
Fairerweise muß ich ergänzen, dass der besagte S 211 ab Werk über keinen Ölmeßstab verfügt. Der Ölstand wird mittels Sensor erfaßt und kann im Kombi-Instrument (siehe Anhang) überprüft werden; wie präzise dies tatsächlich ist, ist wiederum eine andere Frage... .
(Hinweis: Das Bild im Anhang, welches das Kombi-Instrument zeigt, ist nicht aktuell, also auch nicht der angezeigte Ölstand von 6,5 L.)
Gruß
Den Oelmeßstab bekommt man übrigens bei MB. Mein Händler hatt da irgendwelche Suchfilter rausgenommen und danach konnte er mir den für den Motor passenden Oelmeßstab überreichen.
Dieses geschah nachdem unser 200 Cdi 2 mal nach ca 10 bis 13 tsd Km nach dem Oelwechsel im KI Oelstand reduzieren anzeigte.
Mit dieser Aussage aus dem 211er Forum nur Spott geerntet, da es Oelverdünnung bei MB ja angeblich nicht geben würde.
Mit dem Meßstab habe ich dann festgestellt, das er nach ca. 10.000 Km bereits ca. 1 l mehr Oel an Bord hatte als beim Oelwechsel.
Mir ist in diesem Zeitraum auch der Turbolader defekt gegangen ob es an der verminderten Schmierung lag kann ich aber nicht beschwören.
Nun Ja wir haben das Problem gelöst und nun schaffen wir auch die 30.000 Km Intervall ohne Fehlermeldungen und ohne steigenden Oelstand.
Die Moral von der Geschicht, Oelverdünnung - viele haben es -wissens aber nicht!
Zwischenstandsbericht:
Ich beziehe mich dabei inhaltlich u. a. auf meine vorhergegangenen Beiträge zu diesem Thema, speziell diese beiden
www.motor-talk.de/.../oelverduennung-auch-bei-cdi-t1481877.html?...
www.motor-talk.de/.../oelverduennung-auch-bei-cdi-t1481877.html?...
Gut ein Jahr ist verstrichen seit dem letzten Ölwechsel beim Mercedes und am letzten Wochenende war es daher wieder soweit - die Stunde der Gewißheit 😁 - Ölwechsel.
Motor warmgefahren, Ölfilter erneuert und dann das Altöl abgesaugt, in zwei Schritten, weil die Absaugpumpe ohnehin nur 6,5 L fassen kann.
Zunächst saugte die Pumpe 5 L Altöl aus der Ölwanne - ich unterbrach den Absaugvorgang kontrolliert bei exakt 5 L, füllte das Altöl um und setzte daraufhin die Absaugung fort. Der zweite Durchgang förderte 2,8 L Altöl aus der Ölwanne heraus, was zuviel ist!
7,8 L statt 7,3 L Altöl – Öl wurde während des Intervalls übrigens ausdrücklich nicht nachgefüllt! D. h. der Ölstand hat sich um ~ 0,5 L oder ~ 7% erhöht, was nur auf Dieseleintrag ins Motorenöl zurückzuführen sein kann. Damit hat sich folgende Annahme bestätigt, in der ich von rund 8% Dieseleintrag ausgegangen war:
Zitat:
Original geschrieben von DIMA 2.5 TD
Nun habe ich mir die Frage gestellt, ob angesichts der Ölverdünnung das jährliche Ölwechselintervall für die erschwerten Betriebsbedingungen ausreichend bemessen ist und mir folgende Gedanken gemacht: wenn unter diesen Einsatzbedingungen binnen 6-7 Monaten ein Dieseleintrag von 4% vorliegt, wären es am Ende des statischen, jährlichen Intervalls ca. 8%.
Da ich nun Gewissheit über den Grad der Ölverdünnung habe, ist nur noch zu bedenken, in welchen Zeitabständen zukünftig die Ölwechsel erfolgen sollten. Dazu hatte ich ja bereits bemerkt:
Zitat:
Original geschrieben von DIMA 2.5 TD
Das wäre mir zuviel Ölverdünnung, woraus sich folgende Fragestellung ergibt: welche Konsequenzen ziehe ich aus diesen Umständen?Konsequenzen: entweder ich halbiere das Intervall auf ein halbjährliches oder ich frische die jetzige Ölfüllung signifikant auf (Menge X absaugen und durch Menge Y mit neuwertigem Motoröl ersetzen = Teilerneuerung).
Meine Schlussfolgerung aus den mir bekannten Fakten: für das aktuelle Fahrprofil dieses Mercedes, unter erschwerten Betriebsbedingungen und Kontaminierung des Motoröls mit Diesel in der genannten Größenordnung, ziehe ich zukünftig die Ölwechselintervalle vor. Ölwechsel alle 6-9 Monate, Ölfilterwechsel einmal jährlich.
Ergänzend könnte man auch über Ölauffrischung nachdenken, d. h. Menge X absaugen und in selber Menge durch Frischöl ersetzen. Für mich wäre dies jedenfalls kein Problem.😉
Damit sollte dieser ‚Nebenwirkung’ der Partikelfilterregeneration Rechnung getragen sein und die latente Gefahr der Ölverdünnung bei diesem Motor entschärft sein (man muss lediglich Kenntnis von diesem latenten Problem der Ölverdünnung haben - dann kann man auch entsprechend darauf reagieren). Von diesem kleinen Ärgernis abgesehen, ist der alte CDI-Reihensechszylinder ja ein erstklassiger Motor, ist mein Eindruck.
Soweit mein Zwischenstand und meine Gedanken zum Thema.
Gruß
Danke für die Info.
Wo gibt's die Pumpe und was kostet die?
Was ist beim Absaugen zu beachten, damit man alles rausbekommt?
Vielen Dank & Grüße
Moonwalk
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von moonwalk
Danke für die Info.
Gerne geschehen.
Zitat:
Original geschrieben von moonwalk
Wo gibt's die Pumpe und was kostet die?
Ich habe meine Pumpe (Pela) vor ~ 5 Jahren im Versandhandel für Bootszubehör gekauft. Im Bootssektor ist eine Ölabsaugpumpe übrigens nahezu unabdingbar, weil Ölablassen aus räumlichen Gründen i. d. R. nicht praktikabel ist (siehe Bild im Anhang).
Es gibt übrigens verschiedene Pumpen für verschiedene Ansprüche und zu unterschiedlichen Preisen. Meine Pumpe mit 6,5 L-Fassungsvermögen zählt zweifellos zu den besseren ihrer Art (robust, leistungsfähig) und dürfte derzeit rund 80,- € kosten. Dafür sind auch zwei verschieden große Absaugsonden im Lieferumfang enthalten.
Zitat:
Original geschrieben von moonwalk
Was ist beim Absaugen zu beachten, damit man alles rausbekommt?
1. Motor zunächst warmfahren und das Auto auf waagerechtem Untergrund parken
2. Ölfiltergehäuse unbedingt vor der Absaugung öffnen, damit das darin enthaltene Öl in die Ölwanne ablaufen kann; (Ölfilter erneuern)
3. eine begrenzt biegsame Sonde zum Absaugen verwenden, die den Boden der Ölwanne sicher erreichen kann.
Nicht empfehlenswert ist ein labberiger Absaugschlauch, bei dem man nicht sicher sein kann, dass er den Boden der Ölwanne im richtigen Winkel erreicht, weil er sich verwinden könnte, im Gegensatz zu einer Sonde.
4. Die Absaugung durchführen, solange der Motor und das Öl noch warm sind. Warmes Öl, welches zugleich Rückstände bzw. Russ bindet, läßt sich leichter absaugen.
Soweit zu diesem Exkurs. 😉
Gruß
oder man fährt an eine tanke, die noch einen ölabsauger hat.
Zitat:
Original geschrieben von moonwalk
Prima, für den Hausgebrauch (also 1x alle 1-2 Jahre) wäre wahrscheinlich auch die Pela 2000(25,- EUR) ausreichend, wenn man sich nicht stört, dass man drei "Anläufe" benötigt - oder dann doch besser die Pela 6000 für 35,- EUR?
Vom Prinzip her sind die beiden Pumpen ja identisch. Vom Fassungsvermögen sind sie halt unterschiedlich bemessen, je nach Bedarf.
Egal welche Du auswählst - wird ihren Zweck schon erfüllen.
Zitat:
Original geschrieben von rgruener
oder man fährt an eine tanke, die noch einen ölabsauger hat.
So kann man es natürlich auch machen, wenn man will. 😉
Gruß
Nachtrag:
Beim Ölwechsel im März war keine Ölstandsveränderung beim 280 CDI (3.2) feststellbar, im Gegensatz zu den vorigen Ölwechseln. Vermutlich hat auch der Ölverbrauch eine mögliche Erhöhung des Ölstandes kompensiert, was für mich jedoch zwischen den Intervallen nicht messbar/kontrollierbar ist, weil das Auto über keinen Ölmeßstab verfügt und die elektronische Messung unzuverlässig ist.
Die abgesaugte Ölmenge entsprach in der Summe jedenfalls exakt der vorgeschriebenen Füllmenge von 7,3 L Motoröl – und so sollte es auch sein.
Daher bleibe ich nun beim halbjährlichen Ölwechselintervall, welches sich in diesem Fall bewährt hat, angesichts der erschwerten Nutzungsbedingungen und den damit verbundenen Filterregenerationen inklusive Ölverdünnungsrisiko. Der nächste Ölwechsel liegt daher spätestens im Oktober an. Vor allem der Turbolader wird es einem danken... . 🙂
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Weil es gut zum Thema passt - (ver)späte(te) Erkenntnisse des ADAC:
http://www1.adac.de/.../default.asp?TL=2
http://www1.adac.de/.../haelfte_mit_oelverduennung.asp?...
http://www1.adac.de/.../ursache.asp?...
http://www1.adac.de/.../verduennung.asp?...
http://www1.adac.de/.../oelwechseltermine.asp?...
http://www1.adac.de/.../tipps.asp?...
http://www1.adac.de/.../mitgliederfahrzeuge.asp?...
http://www1.adac.de/.../zuviel_oel.asp?...
http://www1.adac.de/.../zehn_prozent.asp?...
Aber besser spät zu den richtigen Erkenntnissen kommen, als gar nicht. In den technischen Foren wusste man ja durch die Erfahrungsberichte bekanntlich schon seit Jahren über diese Problematik bescheid. 😉
Gruß
Rund ein halbes Jahr ist nun seit dem letzten Ölwechsel beim 280 CDI (3.2) vergangen; daher war es wieder mal Zeit für einen Öl- & Filterwechsel.
Die Ölverdünnung durch Dieselkraftstoff (im Rahmen der Partikelfilterregeneration) betrug dieses Mal ~ 8%. Gerade noch tolerabel.
D. h., dass nebst der Ölfüllung von 7,3 L Motoröl 0,6 L Dieselkraftstoff eingetragen waren, denn die Ölabsaugpumpe förderte (in zwei Schritten) exakt eine Gesamtmenge von 7,9 L aus der Ölwanne heraus.
Da diese Ölverdünnung alles andere als unerheblich ist, werde ich das Thema auch zukünftig weiterverfolgen.
Gruß
Für alle, die in der Gegend eine Mr. Wash Kette mit Ölwechselstation haben:
Kann ich empfehlen🙂 Klingt zwar komisch...ist aber sauber dort.
Öl-, Luft-, Pollenfilter ausschliesslich von Mann (Erstausrüsterqualität).
Öl von Shell in verschiedenen Freigaben.
Übrigens kann man auch sein eigenes Öl mitbringen, dass dann beim Wechsel eingefüllt wird. Dann kostet der Wechsel (Arbeit mit Filter) 19,00 Euro incl. Steuer.
Nur für die gerne und viel Ölwechsler wie ich einer bin🙂 Gehe für zwischendurchwechsel gerne dort hin.
Gruss
Daniel
Nach ca. 6000km konnte ich 1,5 Liter zuviel an Öl abpumpen... OM642 DPF. Habe gleich 3 abgesaugt und 1,5L hinterhergekippt. Scheiß DPF, ich glaub wenn das so weiter geht Fahr ich nach Polen.
Hallo Heizölraser,
fährst du viel Stadt bzw Kurzstrecke?
Ich habe ja auch den om642 mit DPF. Ich fahre zwar relativ viel KM im Jahr jedoch auch mal 2 bis 3 Wochen nur kurze Strecken. Dabei ist mir dann auch ein Anstieg des Öles aufgefallen.
Ich wechsel jetzt mein Öl alle 10000 km um auf der sicheren Seite zu sein.
Leider bin ich die letzten gut 3000km Kurzstrecke gefahren (vereinzelt längere strecken und BAB) und die Regenerationsprozesse lassen den Diesel literweise ins öl laufen... tolle Erfindung. Kann den keiner das Steuergerät auch in Deutschland umprogrammieren?
Hm Ich hatte bis April diesen Jahres auch den 642 als 220 CDI
und musste nach 11000km einen ganzen Liter Oel nachfüllen😰
Meine Strecke morgens und nachmittags je 28 km vorwiegend Bundesstraße. Keine Bolzerei sondern eher cruisend.
Will damit sagen. Bei einer solchen Fahrweise dürfte der Motor eigentlich kein Oel verbrauchen und durch den Eintrag von Diesel müsste sich der Oelstand stetig erhöhen.
Soll da noch einer durchsteigen.