Notbremsung ohne Grund!
Diese Woche hat mein ID.3, mit neuer Software, meinen Kreislauf getestet!
Der Notbremsassistent hat ohne ersichtlichen Grund, auf gerader Strecke im Ort, bei ca. 50, für ca. 1sek, eine Vollbremsung gemacht!
Einziger möglicher Auslöser könnte ein geparktes Auto gewesen sein, war aber eigentlich weit genug weg...
Ich war jedenfalls echt geschockt! Zum Glück war niemand hinter mir....
Gibt es ähnliche Erfahrungen?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Das kann man nicht beurteilen, solange man den Auslöser nicht kennt. Das ist ja das Problem.
Die Maschine hat da anscheinend etwas gesehen, was der Mensch nicht gesehen hat.
Ich arbeite in dem Bereich und kann Euch sagen, dass das Fahrzeug nix gesehen haben muss was wir als ‚etwas‘ bezeichnen würden. Das kann auch einfach eine zufällige Folge von komischen Pixeln gewesen sein, die dann in der Verarbeitung etwas ausgelöst haben.
Wenn Ihr Euch fragt warum das mit dem autonomen Fahren (also Level 4, aber selbst Level 3) trotz jahrelanger, vollmundiger Ankündigungen immer noch nicht da ist: das ist der Grund. Die Kombinationsmöglichkeiten zwischen echter Welt und Sensor-Systemen mit Produktionstoleranzen sind viel zu viel zu groß, als dass die alle getestet werden können. Und dann schlägt halt immer wieder mal eine komische Kombination zu. Solange das nicht für alle 1.000.000 Autos (oder was auch immer in der Baureihe) und für alle Verkehrs-Szenarien und alle Umweltbedingungen sichergestellt ist wird echtes autonomes Fahren noch dauern.
52 Antworten
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 22. November 2020 um 08:48:04 Uhr:
So ist es. Wie sagte ein Bekannter(der auch in dem Bereich arbeitet), ACC und Co könnten funktionieren. Wir bräuchten nur alle Daten von allen ausgelieferten Fahrzeugen. Das wäre machbar, nur der Datenschutz hindert uns 😉
Aber selber Datenmaterial zu sammeln mit Testfahrten ist TEUER UND ZEITAUFWÄNDIG!
Erstmal Danke für die Zustimmung! Aber einem Aspekt möchte ich sogar ohne Datenschutz widersprechen! 🙂 Alle Daten von allen ausgelieferten Fahrzeugen reicht noch nicht mal!
Du kannst nämlich nur testen an was Du vorher gedacht hast. Es wird immer Szenen geben die es so noch nie gegeben hat, und die man entsprechend vorher auch nicht testen konnte. Das nennt der Forscher Phil Koopman den „heavy tail of unknown scenarios“ - und er hat extra eine Firma für diese Frage gegründet 🙂 (Edge Case Research)
Wer da mal tiefer einsteigen möchte hier eine Veröffentlichung dazu:
https://users.ece.cmu.edu/.../koopman18_heavy_tail_ceiling.pdf
Das stimmt, aber auch der Mensch fährt ja nicht perfekt. Am Ende bleibt die Schuldfrage, also Betriebsrisiko. Also der Fahrer!!
Es wird wohl nur besser gehen, wenn Fahrzeuge untereinander vernetzt sind und Fahrzeuge auf Echtzeitlevel kommunizieren. Also, wenn ein Schlagloch entsteht, dass spätestens 2. Fahrzeug es kennt. Etc.
Naja, ich brauch das alles eh nicht ... aber den Sicherheitsaspekt kann man trotzdem verbessern.
Zitat:
Es wird wohl nur besser gehen, wenn Fahrzeuge untereinander vernetzt sind und Fahrzeuge auf Echtzeitlevel kommunizieren.
Ist doch nicht notwendig. Dafür gib es den City Notbremsassistent.
Der nur bis 30km/h geht
Nun da ich scheinbar einen Montags ID.3 habe wurde die neue Software nach einem Totalausfall aufgespielt und dies mehrfach, da einzelne Pakete immer abgestürzt sind...
Ich kann zumindest berichten das er bis jetzt seine Voreinstellungen behält, wie zum Beispiel Auto Hold....
Und das Hochfahren der Systeme dauert natürlich genauso lang wie vorher:-(
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 22. November 2020 um 11:54:53 Uhr:
Der nur bis 30km/h geht
Stimmt, weil darüber der FrontAssist mit ähnlicher Funktionalität übernimmt. Für Fzg./Fzg. reicht das.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 22. November 2020 um 12:31:55 Uhr:
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 22. November 2020 um 11:54:53 Uhr:
Der nur bis 30km/h gehtStimmt, weil darüber der FrontAssist mit ähnlicher Funktionalität übernimmt. Für Fzg./Fzg. reicht das.
Der erkennt aber nicht mehr zwingend stehendes.
Wie man es sieht. Zumindest bei meinem Passat FL mit einem FrontAssist der neuesten Generation funktioniert das schon erstaunlich gut, auch mit stehenden Zielen. Geht aber nmE nur so gut, wenn man das große Fahrerassistenzpaket hat, so dass der Wagen Radar und Kamera nutzen kann.
Aber klar hat das seine Grenzen, weil irgendwann die Bremswege zu lang werden, damit es auch mit stehenden Zielen klappt.
Also bremst der ID.3 bis 30km/h bei stehenden Hindernissen rechtzeitig und vollständig ab (City-Notbremsfunktion) und ab über dreissig knallt der Front Assist nur gemächlich drauf? Oder was bedeutet das?
Nein, so digital ist das nicht. Die Systeme sind erst einmal Unfallfolgen mildernd und im Idealfall unfallvermeidend.
Ob das mit der Vermeidung sicher klappt, oder man eben doch nich einschlägt, aber dafür nur noch leicht, hängt von vielen Faktoren ab.
Beim Front Assist gibt es aber definitiv eine Geschwindigkeit, abgeleitet aus der Sichtweite des Radars, ab der er auf ein stehendes Hindernis einen Unfall nicht mehr verhindern kann, weil er es erst zu spät sieht. Diese Geschwindigkeit liegt aber deutlich über 30 km/h und das ist natürlich auch alles vom Reibwert abhängig, also ob es z.B. nass, oder trocken ist.
Wenn eines der Systeme erkennt, dass ein Unfall droht, dann wird immer mit der maximal erlaubten Verzögerung gebremst, da diese durch den Gesetzgeber limitert wird. In der Regel wird erst einmal eine Teilbremsung eingeleitet (ca. 0,6 g). Wenn der Fahrer dann reagiert und selber die Bremse tritt, wird sofort voll gebremst (das nennt sich auch Bremsassistent). Wenn der Fahrer nicht reagiert und es wird eine Kollisionsgefahr erkannt, wird automatisch eine Vollbremsung ausgelöst, wobei versucht wird, den Unfall zu vermeiden.
Hier ist das beschrieben:
„Fahrzeugabhängig bietet „Front Assist“ zwei weitere Funktionen: In diesem Fall leitet „Front Assist“ nach der Kollisionswarnung selbstständig eine automatische Teilbremsung ein, die ausreicht, um das Fahrzeug abzubremsen und die Aufmerksamkeit des Fahrers wieder herzustellen.
In Situationen, in denen eine Kollision unvermeidbar ist, wird der Fahrer zusätzlich mit einer automatischen Vollbremsung unterstützt. Dabei bremst „Front Assist“ das Fahrzeug maximal ab, um die Aufprallgeschwindigkeit zu verringern und die Kollision so gering wie möglich zu halten.
Fahrzeugabhängig unterstützt „Front Assist“ auch bei niedrigen Geschwindigkeiten. Übersieht der Fahrer ein Hindernis, bremst „Front Assist“ mit City-Notbremsfunktion das Fahrzeug automatisch ab und sorgt für eine Verringerung der Aufprallgeschwindigkeit. Im Idealfall werden Auffahrunfälle so gänzlich vermieden.“
Quelle: https://www.rosier.de/volkswagen-assistenzsysteme/
Neu ist, dass Front Assist jetzt auch auf stehende Hindernisse reagiert, in erster Linie auf große Hindernisse, wie Autos. Das konnten die früheren Systeme nicht.
Doppelpost, sorry.
Danke für die gute Antwort!
Zitat:
Neu ist, dass Front Assist jetzt auch auf stehende Hindernisse reagiert, in erster Linie auf große Hindernisse, wie Autos. Das konnten die früheren Systeme nicht.
Hätten sie schon gekonnt, nur war die Funktion nicht aktiviert... (siehe Bild)
Man hält immer einige Funktionen zurück, damit diese dann mit einem neuen Modell verkauft werden können, das ist nicht nur bei den Autoherstellern so.
Zitat:
@myTiger schrieb am 27. November 2020 um 15:35:48 Uhr:
Zitat:
Neu ist, dass Front Assist jetzt auch auf stehende Hindernisse reagiert, in erster Linie auf große Hindernisse, wie Autos. Das konnten die früheren Systeme nicht.
Hätten sie schon gekonnt, nur war die Funktion nicht aktiviert... (siehe Bild)
Man hält immer einige Funktionen zurück, damit diese dann mit einem neuen Modell verkauft werden können, das ist nicht nur bei den Autoherstellern so.
Interessante Theorie. Trifft es aber nicht ;-) .
Nur mit dem Radar auf stehende Hindernisse zu bremsen ist schwierig, da man damit auch alle anderen stehenden Gegenstände, wie Leitplanken, Straßenschilder, Eisenbahnschienen usw. im Target hat.
Das "konnten" war schon ernst gemeint, im Sinne von "automotive tauglich, mit ausreichender Sicherheit und Qualität".