Neue Motoren?

Mercedes C-Klasse W204

Hallo Gemeinde,

ich habe letzte Woche irgendwo aufgeschnappt, dass Daimler neue Motoren - gerade bei den 4-Zylinder Diesel - mit weniger Co2 noch in den Herbst vorziehen möchte. Die Konkurrenz fährt davon.

Kann das jemend bestätigen? Gibt es zuverlässige Quellen?

Danke

59 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Naflord


@Stig:

Du behauptest also, die (häufig überarbeiteten) Mercedes-V6-Aggregate wären besser gewesen als die während dieser Zeit produzierten Reihensechszylinder von BMW?
[...]

Nein... wo denn?

Außerdem kommt es immer darauf an, was man vergleicht. Aber bei C350 vs. E90 330i, da ist der MB schon besser: Laut mehreren Tests kaum mehr Verbrauch, kostenmäßig gleich (der MB braucht nur ROZ 95), mehr Leistungs, deutlich mehr Durchzug, Laufruhe quasi identisch. Die AMS meinte sogar mal, der MB wäre besser...

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von TheStig


Nein... wo denn?

Außerdem kommt es immer darauf an, was man vergleicht. Aber bei C350 vs. E90 330i, da ist der MB schon besser: Laut mehreren Tests kaum mehr Verbrauch, kostenmäßig gleich (der MB braucht nur ROZ 95), mehr Leistungs, deutlich mehr Durchzug, Laufruhe quasi identisch. Die AMS meinte sogar mal, der MB wäre besser...

Gruß

Das ist aber eine historische Ausnahme in der langen Geschichte der Sechszylinder-Vergleiche zwischen BWM und Mercedes 😉

Am 03.04.2007 hatte ich in einem anderen Thread hier folgendes geschrieben :
"Niedrigtse Preise, spitzen Qualität und ein Vorsprung in der Motorentechnik gleichzeitig zu erreichen war für Dr. Dieter Zetsche verständlicherweise extrem schwierig. Um nach den schlechteren wirtschaftlichen Zahlen in den Vorjahren Kosten einzusparen, mußte er einiges an Personal einsparen, gerade auch im Entwicklungsbereich. Diese Kosteneinsparungen gingen 1. zu Lasten des Personal, auch der Beschäftigten hier in Deutschland, 2. verlangsamten sie die Entwicklung."

Heute aber lese ich folgendes auf der AMS Internetseite :
"Mercedes will Kooperationen verstärken"
Allerdings klagt Weber (Mercedes-Entwicklungschef) über einen Mangel an Ingenieuren und will deshalb Forschungs- und Entwicklungskapazitäten verstärkt im Ausland aufbauen. "Rund zehn Prozent der rund 10.000 Mitarbeiter im meinem Verantwortungsbereich arbeiten bislang im Ausland. Diese Zahl wird sich erhöhen. Wir müssen im Ausland gezielt Entwicklungsressourcen ausbauen, denn in Deutschland herrscht ein Ingenieursmangel. Und das Innovations- und Kreativitätspotenzial von Ländern wie Indien müssen wir uns schlicht zu Nutzen machen."

Hier fühl ich mich von Herr Weber etwas "verarscht".
Erst werden die letzten Jahre, Jahr für Jahr Entwicklungskapazitäten abgebaut und Ingenieuere rausgeschmissen um Kosten einzusparen (kann man alles in den Geschäftsberichten von MB nachlesen). Technologisch verliert man dann dabei den Anschluss an BMW.
Und jetzt wird plötzlich behauptet :
Schuld ist alleine der Ingenieurmangel in Deutschland und darum müssen ganz schnell die Inder neue Motoren entwickeln.
Immerhin hat aber Weber erkannt: "Von nichts, kommt nichts"

Hier zur Verdeutlichung noch mal einige Infos aus einem älteren Thread :

DC Geschäftsbericht 2005 Seite 68 :
"Weltweit arbeiteten bei DaimlerChrysler zum Jahresende 2005
mehr als 28.200 Personen in Forschungs- und Entwicklungsbereichen"

DC Konzernlagebericht 2005 Seite 55 :
Zum Jahresende 2006 arbeiteten bei
DaimlerChrysler weltweit 25.200 Personen in der Forschung sowie in den Entwicklungsbereichen der Geschäftsfelder.

D.h., DC hat alleine innerhalb eines Jahres das Entwicklungspersonal um 3000 höchst qualifizierte Beschäftigte reduziert !

Forschungs- und Entwicklungsaufwand hier nur für die Mercedes Car Group:
2003 2.687 Millionen €
2004 2.634 Millionen €
2005 2.418 Millionen €
2006 2.176 Millionen €

Diese Zahlen bedeuten fast 20 % Reduzierung der Ausgaben für Forschungs- und Entwicklung bei der Mercedes Car Group innerhalb von 4 Jahren !!!

Über folgende Kleinigkeit wunder ich mich auch noch :
2006 waren noch 25.200 Personen in der Forschung sowie in den Entwicklungsbereichen
Heute verfügt Weber plötzlich nur noch über 10000 Personen.
Wo sind die übrigen 15200 geblieben ?

Herr Weber verantwortet NUR den Entwicklungsbereich der Mercedes Car Group, NICHT DC komplett!!

Und da liegen die 15000 Mitarbeiter begraben: Die gehören zur Truck-Group oder zu Chrysler!

MB alleine hat die angesprochenen rund 10.000 Mitarbeiter. Das sind aber trotzdem noch mehr als bei BMW oder Audi. Audi hat meines Wissens nicht mal ganz 3.000 Ingenieure!

Gruß

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Ich befürchte, durch den Verkauf von Chrysler hat MB
fast die Häfte der konzernweiten Entwicklungsmannschaft verloren.

Im Volkswagen Konzern blieb die Entwicklungsmannschaft aber in den letzten Jahren ziemlich konstant :

Volkswagen AG :
Zum 31. Dezember 2005 waren 9.786 Personen in F&E (Forschung und Entwicklung)
Ein Jahr davor : 10.101

Konzernweit wurden am 31. Dezember 2005 21.856 F&E Mitarbeiter beschäftigt.
Ein Jahr davor waren es geringfügig weniger : 21.443
D.h. im Gegensatz zu MB wurde der F&E Bereich sogar noch weiter ausgebaut.
Zu den konzernweit Beschäftigten Mitarbeitern gehört auch das F&E Personal von Audi, Skoda und Seat. Natürlich profitieren alle Marken des Konzerns von F&E-Synergieeffekten.

Fazit :
Der Volkswagen Konzern hat mit über 21000
Ingenieuren aktuell ca. doppelt so viel Personal in der PKW F&E
wie MB.

Wenn du schon den kompletten VAG-Konzern rechnest, musst du aber auch bedenken, dass die mit doppelt so viel Ingeneuren wahrscheinlich 5x so viele Autos bauen.

Gemessen an der Marktstärke der Mercedes Car Group hat MB immernoch die meisten Ingenieure...

Gruß

Nein, Volkswagen hat mit 9.786 Personen genau so viel Personal in F&E wie die Mercedes Car Group.
Dazu kommen aber meine o.a. erwähnten F&E-Synergieeffekte der zweiten F&E konzernweiten Gruppe mit noch mal ca. 11000 Mitarbeitern,
die MB so nicht hat.

Dazu nur 2 Beispiele :
1. Der Golf wurde bzw. wird in verschiedenen Karosserievarianten angeboten, bzw. liefert die Plattform für verwandte VW-Modelle (die Plattform dient aktuell auch Audi, Seat und Skoda (Auszug Wikipedia: ..wiki/VW_Golf)
Einige "gemeine" Kritiker behaupten sogar, die Golf-Plattform wird auch im Passat verwendet.

2. Fast alle Motoren kommen in fast allen Marken zum Einsatz

Diese Synergien bedeuten einen sehr rationellen Einsatz der Ingenieure im Volkswagen Konzern. Darum liefern sie z.B. auch am laufenden Band neue Motoren ab.

Ja, so stimm das schon. Aber bezogen auf die Anzahl an Autos, die die bauen, sind es eben auch nicht mehr Ingenieure als MB.... Und MB wechselt seine Motorenpalette ja auch nicht gerade unhäufig 😉

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Naflord


Das ist aber eine historische Ausnahme in der langen Geschichte der Sechszylinder-Vergleiche zwischen BWM und Mercedes 😉

zumal der C350 preislich beim 335I liegt und dann sieht das ganze wieder anders aus. Den x30I würde ich mit dem x 320 vergleichen (gibt es den noch ?)

liebe Grüße
Peter

Zitat:

Original geschrieben von pfirschau


zumal der C350 preislich beim 335I liegt und dann sieht das ganze wieder anders aus. Den x30I würde ich mit dem x 320 vergleichen (gibt es den noch ?)

Spätestens daran erkennt man, dass du noch nie einen aktuellen Mercedes V6-Benziner gefahren bist 🙄

Zitat:

Original geschrieben von pfirschau


zumal der C350 preislich beim 335I liegt und dann sieht das ganze wieder anders aus. Den x30I würde ich mit dem x 320 vergleichen (gibt es den noch ?)

liebe Grüße
Peter

Der C350 W203 kam Anfang 2005 auf den Markt und passt besser zum technischen Stand des damaligen E90 330i Valvetronic mit 258PS. Und leistungsmäßig passt der C350 (272PS, 350Nm) dann am besten zum aktuellen 330i mit 272PS und 320Nm. Der 335i ist ja dann doch noch 34PS und 50Nm weg... und hat Aufladung! Zum Preis: Klar, der MB ist schon immer etwas teurer, aber ausstattungsbereinigt topt der 335i den C350 schon noch...

Da BMW nun wirklich die Marke ist, die die Motoren am öftesten modernisiert, liegt BMW jetzt wieder vorn. Aber einen Mager-DI-Motor hat MB ja schon, nur kommt der noch nicht im C zum Einsatz, sondern nur im CLS 350CGI. Und Aufladung hat auch der noch nicht.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von TheStig


Da BMW nun wirklich die Marke ist, die die Motoren am öftesten modernisiert, liegt BMW jetzt wieder vorn. Aber einen Mager-DI-Motor hat MB ja schon, nur kommt der noch nicht im C zum Einsatz, sondern nur im CLS 350CGI. Und Aufladung hat auch der noch nicht.

Ich weis echt nicht, warum du immer mit diesen Mager-DI-Motoren kommst. Merkst du nicht, dass der Trend zu homogen betriebenen Turbo-DI Motoren geht. BMW bringt den 1,6l aus dem Mini bald im 3er und im 5er, ein neuer 2l Turbo wird kommen und ein noch höher aufgeladener 6-Zylinder Motor soll den 8 Zylinder Sauger ersetzen. Gerade die Erfolge mit den jüngst entwickelten Otto-Turbos (1,6l und 3l) sind bzgl. Verbrauch und den gebotenen Fahrleistungen schon beachtlich.

Auch bei MB wird jetzt verstärkt an turbogeladenen Otto-Motoren entwickelt. Da dieser Entwicklungsprozess leider eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, und man bei MB wohl in der Vergangenheit viel mit anderen Dingen beschäftigt war, kann man wohl vor 2009 nicht mit einem konkurrenzfähigen Ottomotor rechnen. Macht ja nichts, da die von der Konkurrenz momentan in Serie eingesetzte Motorentechnologie sowieso nicht ganz ausgereift ist, und die Realverbräuche viel zu hoch sind.

Natürlich geht der Trend zu Turbo-DI-Motoren, allerdings kann man auch das mit dem Magerbetrieb kombinieren!! Das macht nur bei kleinen Motoren keinen Sinn, da diese durch mit dem Downsizing einhergehende längere Übersetzung überwiegend ausreichend hochlastig betrieben werden, so dass ein Magerbetrieb keinen Sinn mehr macht. Außerdem wird's dann etwas teurer... (Und das ist gerade im preissensiblen R4-Bereich nicht drin!)

Aber ab 6-Zylindern aufwärts ist der Mager-DI nunmal die derzeit mittelfristig vielversprechenste Verbrauchstechnologie. Nur muss man das Brennverfahren jetzt noch an aufgeladene Motoren anpassen... Aber das kommt noch. BMW hat das in der MTZ schon angedeutet...
Und die anderen arbeiten auch daran, versprochen.

Gruß

Wenn MB wenigstens die alte Benzindirekteinspritzung des C200 CGI des Jahres 2005 im C200 eingesetzt hätte, dann wäre vermutlich kein Säufer entstanden. Dies kam wahrscheinlich hauptsächlich durch die Absenkung der Verdichtung auf 8,5 : 1 zustande, welche erforderlich war, um die Leistung anzuheben. Damit ging aber der Wirkungsgrad runter und der Motor wurde - wie TheStig in einem anderen Thread feststellte - zum Säufer. Der alte C 200 CGI Kompressor hatte aber eine erstaunlich hohe Verdichtung von 11:1 bei 170 PS. Vermutlich hätte man im aktuellen C200 mit der alten Einspritzung des CGI (aber mit aktuellen Komponenten von Bosch) dann nur auf ähnliche Werte wie beim TFSI von Audi runtergehen müssen (10,7 : 1) und schon hätte man - auch ohne Magerbetrieb/Schichtaufladung aber zusammen mit der variablen Nockenwellenverstellung - einen schönen und relativ sparsamen Motor gehabt. Dafür hätte schon dieses Prinzip der Direkteinspritzung gereicht :

Durch die Verdampfung des Kraftstoffes im Brennraum statt im Saugrohr wird der Umgebung Verdampfungswärme entzogen. Dies führt zu einer stärkeren Innenkühlung.
Die Folge hieraus: das Verdichtungsverhältnis kann erhöht werden. Der Wirkungsgrad erhöht sich dadurch bereits im Homogenbetrieb.

Die Realisierung der Schichtaufladung hätte man dann ruhigen Gewissens auf 2009 vertagen können und hätte somit auch den teuren Denox Kat des alten C200 CGI bis 2009 einsparen können. Da scheint mir in der MB-Entwicklungsabteilung was falsch gelaufen zu sein.

Ja, damit hast du nicht ganz unrecht 😉

Gruß

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