Multitronic ja / nein
Hallo Motor-Talker
ich habe mir im Oktober einen A5 3,2 Liter mit MultitronicGetriebe besteltt.
Hier lese ich sehr viel negatives über das Getriebe und bin mir jetzt
nicht mehr sicher ob ich dieses Getriebe oder besser umschwenken soll
in die 6 Schaltung mit Quattro Antrieb ???
Gebt mir mal Tipps weil ich noch eine Woche die Bestellung beeinflussen kann
Danke
Beste Antwort im Thema
Die Entscheidung für oder gegen MT hängt m.E. stark vom Fahrverhalten ab.
Ich habe zwar 'nur' den 2.5 TDI, jedoch kann ich wenn ich will auch in jeder Kurve (gerade bei Nässe) mit Vollgas die Reifen drehen lassen. Ich fahre jedoch so, dass das nicht passiert.
Wenn jemand lieber mit Vollgas um die Kurven will, ist ein Fronttriebler mit 265PSwohl nicht optimal. Wer seinen Gasfuß jedoch situationsangemessen dosieren kann und will, kommt m.E. auch damit zurecht.
Ich empfehle dem Threadersteller, die MT mit seiner gewünschten Motorisierung zu fahren.
Ich bin sie bis jetzt im 3.2 und im 1.8T gefahren und ehrlich gesagt hat sie mir im 1.8er noch besser gefallen als im 3.2er. Aber das ist halt mein Eindruck.
Vielleicht ein grobes Einordnen für den Threadersteller: ist man eher der sportliche Fahrer, der auch mal Grenzen auslotet, um die Kurven heizt und im Auto mehr Spaßfaktor als Fortbewegungsmittel sieht, für den ist die MT evtl. zumindest nicht die ideale Variante.
Das soll nicht heißen, dass sie dafür ungeeignet wäre, aber ich finde dass die MT mehr für den Gleiter/Cruiser geeignet ist.
Man kann mit mäßigem Gasfuß in der Stadt dauerhaft unter 1500RPm bleiben und schwimmt doch mit. Das ganze bei besserem Verbrauch, als würde man von Hand schalten.
Für den tendenziell besonneneren Fahrer ist die MT m.E. das ideale Getriebe.
Ein Faktor gegen die MT - und gegen jede Automatik- ist die Anfälligkeit. Klar liest man hier von Defekten, die sind glaube ich inzwischen aber seltener, als man so denkt.
Nichtsdestotrotz ist die Ausfallwahrscheinlichkeit bei einem Automatikgetriebe immer höher als bei einer Handschaltung.
Je nachdem wie lange das Auto gehalten werden soll, kann das die Entscheidung beeinflussen.
Ich finde die Multitronic genial, empfehle aber jedem, sie Probe zu fahren. Wie so vieles ist sie halt Geschmackssache.
112 Antworten
Der Fahrer "muss" gar nix.
Zitat:
Original geschrieben von Lone_25
Mit Sicherheit nicht - HS in Kleinwagen ist immer noch die billigste Variante. Oder wer will für einen 7000 € Panda 2000 € für ein CVT bezahlen?Zitat:
Original geschrieben von os-m
Irgendwann wird auch die Handschaltung verschwinden, ist nur eine Frage der Zeit :-)
Das ist alles eine Frage des Marktes. In USA kostet die HS Aufpreis, der Automat ist Basisausstattung, auch bei Kleinwagen (nach nordamerikanischer Definition). Also auch mal über den Tellerrand schauen.
Zitat:
Original geschrieben von os-m
Zum Thema Fremdbestimmung - mein persönlicher Eindruck war bislang eher der, dass der Handschalter mich fremdbestimmt: Sobald das "System Motor + Getriebe" in einen Zustand gerät, bei dem die Drehzahl zu hoch oder zu niedrig wird, muss ich reagieren und den Gang wechseln. Die Steigerungsform ist nun die Schaltanzeige am Armaturenbrett: Ein Lämpchen leuchtet und der Fahrer "muß" schalten... das nenne ich "Fremdbestimmung"
Da bin ich voll deiner Meinung! Diese Aussage trifft den Kern der Problematik. Ein umschaltbares Getriebe ist nur da nötig, wo der Nutzungsdrehzahlbereich (=Raddrehzahl) von der Antriebsquelle nicht abgedeckt werden kann. Also ist der Motor die technische Krücke ;-)
Gruß,
Jürgen
Zitat:
Original geschrieben von os-m
Ein Getriebe (und insbesondere auch eine Handschaltung) wird überhaupt nur dort benötigt, wo der Motor nur ein begrenztes Drehzahlband (effizient) bedienen kann. Elektromotoren bewegen ein Auto problemlos zwischen Stillstand und 150 km/h, ohne ein Getriebe zu benötigen. Handschalters werden also spätestens gemeinsam mit dem Verbrennungsmotor verschwinden. 🙂Bis dahin werden sie - vor allem in Kleinwagen mit Basismotorisierung - zweifellos gefragt sein. 😉
Schon mal drüber nachgedacht, dass der Fahrspaß mancher am Auto u.a. auch damit zusammenhängt, dass man sich am Sound bzw. den Vibs des (Verbrennungs)Motors erfreuen kann statt sich nur von einem mehr/weniger seelenlosen Antrieb von A nach B bringen zu lassen?
Zitat:
Original geschrieben von os-m
Zum Thema Fremdbestimmung - mein persönlicher Eindruck war bislang eher der, daß der Handschalter mich fremdbestimmt: Sobald das "System Motor + Getriebe" in einen Zustand gerät, bei dem die Drehzahl zu hoch oder zu niedrig wird, muß ich reagieren und den Gang wechseln. Die Steigerungsform ist nun die Schaltanzeige am Armaturenbrett: Ein Lämpchen leuchtet und der Fahrer "muß" schalten... das nenne ich "Fremdbestimmung" 😉
Wer Ursache und Wirkung nicht richtig einschätzen kann, mag so schlussfolgern. Tatsache ist jedenfalls, dass nicht das Fahrzeug mit seinem Antrieb der Entscheider ist, sondern immer der Fahrer. Wer alle automatischen Getriebeversionen einmal durchgetestet hat, weiß, dass nur der "Handschalter" es dem Fahrer wirklich erlaubt, dass der Motor und damit das Fahrzeug exakt so fährt wie er will. Kein (kommerziell verfügbarer) Getriebeautomat schaltet zu jedem Zeitpunkt so wie es der Fahrer wünscht, sondern ausschließlich das Programm bzw. die Handschrift des Entwicklers - hier bleibt dem Fahrer nur der Tritt aufs Gaspedal (eine Aktion, die - wie Niki Lauda einmal sagte - von jedem Affen übernommen werden kann). Wie mein Vorposter richtig sagt, "muss" der Fahrer beim Handschalter nicht den (angezeigten) Schaltempfehlungen folgen, sondern kann die Maschine in jedem Betriebspunkt selber steuern. Sobald ein Schaltautomat eingesetzt wird, übernimmt ein Programm die Schalt- bzw. Kupplungsarbeit. Das geht beim Audi so weit, dass nach dem Durchlaufen einer Waschstraße bei Grün nicht sofort rollend losfahren kann, sondern groteskerweise erst einmal die Bremse getreten werden muss, um den Automaten von Leerlauf überhaupt in Fahrposition (zb "D"😉 bringen zu können.
Fazit: ein Getriebautomat ist zweifelsohne eine Breicherung für Routinefahrten und Komfort- bzw Gemütlichfahrer. Wer sein Auto jedoch selber in allen fahrdynamischen Details richtig erleben will oder es schlicht genießt, seine Technik selber zu dirigieren statt von Dritten entwickelten Programmen ausgeliefert zu sein, kommt am "Handschalter" nicht vorbei. Anderslautende Behauptungen sind nichts weiter als wichtigtuerisches Gerede von Möchtegernsportfahrern oder anderen Techniklaien. 😁
Zitat:
Das ist alles eine Frage des Marktes. In USA kostet die HS Aufpreis, der Automat ist Basisausstattung, auch bei Kleinwagen (nach nordamerikanischer Definition). Also auch mal über den Tellerrand schauen.
Technik aus den 50ern ist immer billiger... 1998: Dodge Neon mit 130 PS und 3-Stufenautomatik. Abartig. Solch veraltete Technik ist natürlich billiger, als ein gutes 5-Gang HS aus einem Golf gleichen Baujahres. Bei uns wird bei den Automaten einfach mehr Aufwand getrieben als in den USA (Planetengetriebe, DSG, CVT und das auf technisch hohem Niveau), daher sind sie auch teuerer. Ein weiterer Grund sind sicherlich auch die Stückzahlen, da dort mehr Automaten insgesamt verkauft werden.
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Zitat:
Original geschrieben von McQuade77
Der Fahrer "muss" gar nix.
Nein, er "muss" nicht, er kann stattdessen auch
- den Motor abwürgen
- absurd hohen Spritverbrauch produzieren
- den kalten Motor in den Begrenzer jagen
- etc.
Man "muß" auch keine Verkehrsregeln beachten und keine Steuern zahlen, wenn man mit den Konsequenzen Leben will...
Oliver
Zitat:
Original geschrieben von os-m
Nein, er "muss" nicht, er kann stattdessen auchZitat:
Original geschrieben von McQuade77
Der Fahrer "muss" gar nix.
- den Motor abwürgen
- absurd hohen Spritverbrauch produzieren
- den kalten Motor in den Begrenzer jagen
- etc.Man "muß" auch keine Verkehrsregeln beachten und keine Steuern zahlen, wenn man mit den Konsequenzen Leben will...
Oliver
Super Beitrag echt!
Na ja, also wer ein bisschen was von Technik versteht, der kann sich auch für einen Automaten begeistern😉
Aber die Argumente hier sind ja nicht wirklich Zieführend.
Für mich bleibt es daher dabei, sehr sportliche Fahrer sind sicher mit dem Handschalter besser bedient, komfortorentierte Fahrer fahren Automatik.
Nur weil ich gern komfortorentiert fahre, gehöre ich aber nicht zu den Technik-laien (Maschine-Bau-Meister) noch fühle ich mich deshalb als automobilistischer Krüpel😉
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Der A3 2 TDi
Na ja, also wer ein bisschen was von Technik versteht, der kann sich auch für einen Automaten begeistern😉
Aber die Argumente hier sind ja nicht wirklich Zieführend.
Für mich bleibt es daher dabei, sehr sportliche Fahrer sind sicher mit dem Handschalter besser bedient, komfortorentierte Fahrer fahren Automatik.
Nur weil ich gern komfortorentiert fahre, gehöre ich aber nicht zu den Technik-laien (Maschine-Bau-Meister) noch fühle ich mich deshalb als automobilistischer Krüpel😉Gruß
Werter Kollege, dieser Einschätzung kann auch ich mich gut anschließen, hatte ich doch in meinen Ausführungen auch versucht, etwas Ähnliches zu sagen. Der "Techniklaie"-Zuruf galt demnach auch nicht generell allen MT Liebhabern, sondern nur jenen, die anderes behaupten als Du es z.B. oben ausgedrückt hast - zugegeben etwas weniger überspitzt als ich das tat. MfG