Motor hält kein Standgas

VW Käfer 1200

Hallo an Alle

Kurz zur Vorgeschichte:

Da mein alter Motor leider defekt ist, habe ich mir kurzerhand einen Industriemotor besorgt. Dieser lief in einer alten Feuerwehrpumpe.

Von meinem Motor habe ich folgende Teile übernommen
1. Vergaser
2. Auspuff
3. Verteiler
4. ein Satz neue Zündkabel von Bosch plus neue Kerzen ebenfalls Bosch.

Zündung habe ich mittels Prüflampe auf 7,5‘ vor OT eingestellt.
Beim ersten Startversuch habe ich leider festgestellt, dass die Beschleunigerpumpe undicht ist, also schnell ne neue rein (passender Ersatz war vorhanden).
Danach erneuerter Versuch und folgendes Problem:
Der Motor läuft nicht im Standgas, aber wenn ich Gas gebe und dieses festhalte läuft er.

Da ich dachte, es liegt am Vergaser, habe ich diesen heute im Ultraschallbad gereinigt und mit einem Überholsatz wieder zusammengebaut. Anschließen die Grundeinstellung nach dem Video von Jürgen Linse gemacht (beide Schrauben ca. 2.5 Umdrehungen raus und danach der Startversuch.

Das Problem ist leider geblieben auf hoher Drehzahl läuft er aber leider nicht im Leerlauf.

Im Anhang ein paar Bilder.

Was kann ich noch kontrollieren??

Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps

Gruß
VWaircooled99

Motornummer.jpg
ZZP 7,5' vor OT.jpg
Vergasertyp.jpg
+2
42 Antworten

Ja habe ich auf Nullmaß eingestellt. Starterklappe ganz auf und dann so weit reingedreht bis Kontakt da ist. Dann noch eine Umdrehung mehr.
Kann auch gerne mal mit dem Endoskop durch das Hirschgeweih filmen.

Also auch unter Gas hört der sich nicht gesund an. Es hört sich an, als würde er ersticken, selbst ein 34Ps müsste hochdrehen.

Der hier röchelt nur.
Hat der Indumotor vorher sauber gelaufen? Hast ihn gehört?

Ich würde mal eine Grundprüfung machen, Kompression prüfen, steht die Verteilerwelle richtig?
Der schlitz in der Welle zeigt auf Stehbolzen der Spritpumpe.

Stimmt der Stößelhub der Pumpe.

Ventile ganz sicher richtige Reihenfolge eingestellt.

Wenns nur am Leerlauf läge müßte er ja 3600-4000 drehen können.

Ferndiagnosen sind schwer.

Kompression kann ich morgen mal prüfen. Beim durchdrehen per Hand fühlt es sich aber gut an.
Ventile werde ich morgen auch noch mal kontrollieren.
Hierbei gehe ich immer wie folgt vor. Wenn 3 überschneidet stelle ich 1 ein usw.

Zur Verteilerwelle kann ich nur sagen, dass ich den Motor auf Zylinder 1 OT gedreht habe nachdem die Benzinpumpe eingebaut war, damit sich diese nicht hochschiebt.
Dann habe ich den Verteiler eingebaut hier fluchtet auch die Kerbe mit dem Finger.

Motor habe ich leider nicht testen können.
Benzinpumpe habe ich 1:1 mit Stößel vom alten Motor übernommen.

Denke auch das er irgendwie zu fett läuft, was das Röcheln erklären würde.

Nicht so kompliziert... 😁

Wenn das Ding ewig gestanden ist, sind die Ventilteller der Ventile, die offen gestanden sind, wie auch deren Sitze, vermutlich rostbedeckt und schließen dadurch nicht richtig. Daher kein Leerlauf, weil die Verdichtung fehlt.

Paar Minuten mit Leerlaufdrehzahl laufen lassen - eben per Drosselklappe am Leben halten - dann wieder Ventilspielkontrolle. In diesem Fall egal, ob kalt, oder nicht. Was sich gesetzt hat, korrigieren, kann ruhig klappern. Wenn sich nichts mehr fühlbar setzt, abkühlen lassen, kalt korrekt einstellen, weitertesten...

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Ok. Werde ihn morgen dann nochmal starten und am Leben halten. Mal gucken ob es sich bessert.
Klingt auf jedenfall logisch mit dem Rost auf den Ventilsitzen.
Ich werde berichten.

Und festgebackene Kolbenringe verringern auch noch die Kompression. Lösen sich meist bei Wärme und entsprechend frischem Oel.
Schätze, Einfahren ist auch keine ganz schlechte Idee.

Was mich aus eigener Erfahrung stutzig macht, ist der weiße Qualm, den du angesprochen hast sowie die unsaubere Gasannahme. Mach mal einen Kompressionstest mit Messgerät.

Ok. Einfahren hätte ich sowieso gemacht. Öl ist natürlich frisches drin. Denke das ich das Öl auch relativ kurz drin lassen werde. Maximal so 500km.

Zitat:

@kaeferww schrieb am 16. Juni 2024 um 20:52:23 Uhr:


Was mich aus eigener Erfahrung stutzig macht, ist der weiße Qualm, den du angesprochen hast sowie die unsaubere Gasannahme. Mach mal einen Kompressionstest mit Messgerät.

Werde ich morgen machen und berichten.

Zitat:

@kaeferww schrieb am 16. Juni 2024 um 20:52:23 Uhr:


Was mich aus eigener Erfahrung stutzig macht, ist der weiße Qualm, den du angesprochen hast sowie die unsaubere Gasannahme. Mach mal einen Kompressionstest mit Messgerät.

Werde gleich, wenn ich zu Hause bin, als erstes nochmal das Ventilspiel kontrollieren.
EV auf 0,2
AV auf 0,3

Anschließend prüfe ich die Kompression.
Glaub der weiße Rauch entstand als er einfach ausgegangen ist. Roch auch nicht nach Abgas, könnte also Benzinnebel gewesen sein.

Meine gemessenen Werte werde ich hier mitteilen.
Welche Kompressionswerte wären denn in Ordnung? Finde dazu leider keine Angaben. Denke aber das es mindestens 7 bis 7,5 bar sein sollten.

Auch werde ich mal meinen anderen überholten Vergaser montieren. Das ist ein 30er.

Gruß

So lange sich die Ventile nicht wirklich gesetzt haben, sprich, sich von Messung zu Messung noch was ändert, macht die Kompressionsprüfung keinen Sinn.

Laß mal immer wieder ein paar Minuten rennen, wie erwähnt.

Ich hatte das Spielchen vor so gut 30 Jahren mit einem Heugebläsemotor, der in einen Ovali wanderte. Seither stelle ich Ventile blind ein... 😁

Also hattest du @Naxel63 die gleichen Probleme, wie ich jetzt?

Die wurden schon vor dem Einbau "bekämpft" - da steckte sogar das eine oder andere Ventil ein wenig in der Führung und wurde an den Stellschrauben schlicht "behämmert" 😁 - das lief damals relativ tiefentspannt, da war der Ovali noch Alltagsauto. 😉

Anfangs lief er wie der sprichwörtliche Sack Nüsse und erwachte erst so allmählich. Der stand sicher an die 20 Jahre in einer Scheune rum - auch waren die Kühlrippen völlig mit Heustaub zugekleistert und mußten erst freigelegt werden. Bin dann aber noch einige zeit damit gefahren, bis ich den Wagen verkauft habe...

So hab grade nochmals die Ventile kontrolliert. Waren teilweise etwas stramm. Obwohl vorher richtig eingestellt…. werden sich wohl etwas gesetzt haben.
Dann ist mir ebenfalls aufgefallen, dass der Finger bei Zylinder 1 in eine andere Richtung zeigt als beim alten Motor. (Zylinder 3 überschneidet - somit ist 1 Ja auf OT). Werde jetzt mal die Kabel umstecken und einen Testlauf machen. Da mein Verteiler keinen versetzen Nocken Richtung früh für den 3. Zylinder hat spielt es ja technisch keine Rolle. Hauptsache die Reihenfolge passt. Anbei ein Bild.

Asset.JPG
Asset.JPG
Asset.HEIC.jpg

Diese "Überschneidungsmethode" hat mich noch nie gekümmert - die halte ich bei einem Reihenmotor für anwendbar, bzw. wenn der Käfermotor am Montagebock hängt und nicht eingebaut ist. Wozu unter den Karren kriechen? OT zeigt mir die Riemenscheibe und dort, wo der Finger hinzeigt, muß nun eben zünden. Fertig. Der Verteilerantrieb wird ja wohl hoffentlich richtig montiert sein und ändert sich nicht von selbst.

Stell ruhig großzügig ein. Hauptsache Spiel...

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