Model S im Schnee

Tesla Model S 002

Hallo zusammen

Ich habe gerade meine erste Fahrt mit v9 im Schnee hinter mir. Dabei habe ich gemerkt, dass er beim Rekuperieren recht leicht ins Rutschen kommt. Die Vorderräder werden zu hart abgebremst und die Steuerbarkeit war weitestgehend weg. Die Hinterachse lief weiterhin schön in der Spur. Somit begrenzte sich das ganze auf Untersteuern. Sobald man dann die "richtige" Bremse antippt, korrigiert er sofort (ABS "regeln" ist hörbar, Rekuperation geht auf 0). Bei der v8 war die Traktionskontrolle immer spürbar da (mal souveräner, mal weniger souverän), aber in jedem Fall auch bevor man gebremst hat.

Ich werde nachher in den "Genuss" kommen, dass ich wahrscheinlich erheblich mehr Schnee vor mir habe und evtl. auch meine erste Fahrt mit Ketten. Wollen wir mal sehen wie er dann läuft.

Einfach ganz wichtig: Aufpassen mit starker Rekuperation bei schlechter Witterung. Das ABS/die Traktionskontrolle griff bei mir erst, als ich auf der Bremse stand!

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruss,
Jan

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Ich bin jetzt gerade "richtig" im Schnee gewesen und nun scheint es wieder wie früher zu sein: Er blockiert leicht, die Traktionskontrolle kommt und die Rekuperation wird reduziert. Man merkt das Regeln natürlich, aber ist gut kontrollierbar. Wie jetzt diese beiden unterschiedlichen Verhalten zu erklären sind: Keine Ahnung, aber: Versuch #2 gefällt mir besser.

Das Fahren im Schnee ist gernell ganz amüsant. Ich habe mir noch den Schulhof aufschliessen lassen und habe da aus rein wissenschaftlichen Gründen meine Runden gedreht bzw. wurde auf meinen Runden gedreht. Was sich zeigt: Super Handling mit Traktionskontrolle und praktisch gar kein Handling ohne Traktionskontrolle (Schlupfstart). Letzteres hat mich ein wenig überrascht. Ich denke das liegt einfach an dem hohen Drehmoment des Motors, dass er sich ohne Elektronik schlechter dosieren lässt. Generell fährt das Fahrzeug hecklastig und neigt im Schnee zum harten Übersteuern.

Als letzte Disziplin bin ich dann eben noch auf einer verschneiten 12 Grad Steigung angehalten und habe dann mit Vollgas beschleunigt. Würde man normalerweise nicht machen, aber ich wollte dem Verbrennerfahrer auf dem Beifahrersitz einfach mal zeigen, dass Staubi nicht nur besser aussieht als ein M4 (der von BMW, das Tesla M3 hat noch keinen Nachfolger), sondern auch mehr kann. Was soll ich sagen: Genau da merkst du einfach wie überlegen ein E-Antrieb einem Verbrenner ist. Der fährt so unfassbar sanft an, regelt gut nach - unglaublich, wenn man das nicht selber probiert hat. Schlupf an der Hinterachse kommt, wird direkt weggeregelt und geht wie auf Schienen hoch. Der M4 war danach dran und es endete im "2m rückwärts den Berg runterruntschen" und dann wenden. War aber auch unfair: Allrad gegen Heckantrieb. Aber wir wissen ja: Das Leben ist nicht immer fair.

Beim Abbremsen bergab vor den Serpentinen lässt das ABS recht wenig spiel und regelt für meinen Geschmack etwas viel - leichtes blockieren wäre ja nicht schädlich. Ein Schneekeil bildet sich auf jeden Fall nicht. Aber ich denke das kann man gut durchgehen lassen.

Bergauf aus der Fahrt merkt man natürlich hier und da die fehlender Diff-Sperre. Er zieht gut und man merkt was moderne Elektronik kann, aber: Etwas mehr Spass macht's mir, wenn er eben nicht wie auf Schienen läuft (ich weiss: Ist so gar nicht öko).

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Zitat:

@Geri321go schrieb am 21. November 2018 um 06:40:55 Uhr:


Ebenfalls mit 60 kW.

Das habe ich auch vermutet. Danke für die Bestätigung.

Zitat:

@Geri321go schrieb am 21. November 2018 um 06:40:55 Uhr:


Ich habe bis jetzt auch noch nie auf die schwache Reku umgeschaltet.

Auch ich lebe noch, aber ich finde auf dem Bild von Emil sieht man's recht gut: Wenn er beim Fahren keine 60kW Antriebsleistung mit der Hinterachse auf die Strasse kriegt, schafft man beim Bremsen mit der gleichen Achse wahrscheinlich auch nicht viel mehr in umgekehrte Richtung. Jedenfalls ist das meine Vermutung. Sobald die Reifen dann rutschen, ist's eh fertig.

Ja ich weiss: Man kann natürlich auch einfach etwas besonnener und mit einem sanfteren Stromfuss fahren, aber ich wollte ja den Wagen testen.

Gerade kam der Tesla Newsletter mit einem Link auf „Fahrtipps für den Winter“ ( https://www.tesla.com/.../winter-driving-tips?... ). Aber dort wird kein Wort zum Thema Rekuperation verloren. Einfach als Information.

Weil es auch hier gut reinpasst:

Video: Tesla Model S/X/3 im Schnee. (englisch)

---> Mit ein paar Tests bzgl. Anfahrverhalten, Stabilität und Fahrspaß...und einer kleinen Lehrstunde darüber, was Software alles ausmachen kann. 😉

Ich musste heute feststellen, dass ein SUV doch eine Ecke höher liegt als ein Model S auf der höchsten Fahrwerksstufe. Weil ich Angst um den Frontdiffusor hatte (der Schnee war hier teilweise festgefroren und nicht puderweich) musste ich heute ganz schön ordentlich Schippen, damit ich ohne Blessuren auf den Hof kam.

Da soll doch mal jemand sagen, dass Autofahren nicht fit hält - ich war komplett schweissgebadet 😉

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Ich hatte heute zum ersten Mal die Schneeketten im Einsatz. Das Fahrverhalten ändert sich ständig, je nachdem wie viel Schnee/Eis auf der Straße liegt. Unter- und Übersteuern wechselten munter hin und her. Ich vermute, dass das beim Model S ähnlich sein wird, da kommen die Ketten ja auch an die Hinterachse.

Zitat:

@VentoRenner schrieb am 6. Januar 2019 um 22:49:55 Uhr:


Ich hatte heute zum ersten Mal die Schneeketten im Einsatz.

Da war ich schneller als Du: Bereits gestern bin ich nicht mehr hochgekommen 😉

Bei mir lief er eigentlich ganz gut und ich hatte nur normales Untersteuern. Übersteuern finde ich auch persönlich eher seltsam, wenn du die Ketten schon hinten hast. Warst du auf "lässig" mit wenig Rekuperation oder feuerst du voll drauf los? 😉

Lässig schon, aber die Rekuperation hatte ich nicht angepasst. Es war auch weit weg von unfahrbar, aber man hat es gut gemerkt. Hinten ging er gerne weg wenn man etwas schneller war und bremsen musste. Da habe ich auch kein Unterschied bemerkt zwischen normalen Bremsen und Rekuperation.

Ich denke trotzdem, dass er mit der Reku die Hinterachse überbremst hat. Probiere es mal auf niedrig.

Ohne Ketten ging es gut mit der Rekuperation, daher hab ich es so weiter benutzt.
Ich werd in nächster Zeit mangels Schnee auf der Straße erst mal ohne Ketten fahren, gestern war es auch eher der Spieltrieb als technische Notwendigkeit. Ich bin nach dem Demontieren noch durch ca. 25 cm Schneematsch über feinem Kies gefahren. Da bin ich in höchster Fahrwerkseindtellung fast aufgesetzt. Das ging trotzdem vorwärts. Der Allrad in Verbindung mit recht neuen Reifen ist echt gut...

Ich finde auch, dass der Allrad super Arbeit macht. Gerade beim anfahren: Sehr schön sanft. Ich habe einfach das Gefühl, dass v8 die Rekuperation besser gemanaged hat. Ich hatte ja bei Schnee auch schon einen Wechsel zwischen Unter- und Übersteuern. Zwar kann man so ohne Probleme fahren, aber es ist etwas unberechenbar. Das war mit der alten Software im letzten Winter bei mir nicht - vielleicht hatte ich auch da auch einfach nur Glück.

Wie schlägt sich Deiner denn beim Bergabfahren auf rutschiger Bahn? Da habe ich hingegen wieder das Gefühl, dass er besser geworden ist. Die v8 Griff beim Bremsen sehr hart mit dem ABS ein - das ist jetzt schön weich und trotzdem spürbar.

Die Rekuperation wird ziemlich gut reduziert, wenn dabei die Räder ins Rutschen kommen. Ich hatte aber zu wenig Situationen in denen ich das austesten konnte. Die Reifen haften selbst auf glitschigem Matsch wie verrückt, wird wohl am hohen Gewicht vom Auto liegen, ich fahre im Moment deutlich schneller als bei unserem Audi A1 oder anderen Fahrzeugen. Das ist ungewohnt und geht meist nicht lange weil vor einem jemand langsam fährt. Auch da sieht man die gute Traktion, denn während beim Fahrzeug vorne schon leichtes Rutschen zu erkennen ist läuft meiner noch ganz entspannt vor sich her. Auch wenn beim anderen Fahrzeug mal die Bremslichter blinken (in der Regel tuen sie das ja bei einer ABS Bremsung), bin ich noch nicht im Regelbereich und rekuperiere da nur vor mir her...
Ich brauch noch ein bisschen bis ich den Wagen ausreizen kann, meist ist das schon gefühlt viel zu schnell bis sich was tut.

Was immer Spaß macht sind leichte Powerdrifts wenn man an einer Kreuzung abbiegt oder kurzzeitiges zur Seite versetzen über alle 4 Räder um ca. 30 cm wenn man mal kurz das Gaspedal für einen Moment schnell durchdrückt und die Traktionskontrolle überrumpelt 😉

Immer schön vorsichtig fahren. Der Allrad täuscht ganz schön über den Straßenzustand. Auf Grund des Eigengewichts fliegst du aber viel früher ab und auch der Bremsweg ist bei Glätte wesentlich länger als bei Autos die noch nicht einmal halb so viel wiegen.

Allradbremse haben alle - da hast du schon recht. Vergisst man schnell 😉

Zitat:

@radio schrieb am 8. Januar 2019 um 08:28:22 Uhr:


Immer schön vorsichtig fahren. Der Allrad täuscht ganz schön über den Straßenzustand. Auf Grund des Eigengewichts fliegst du aber viel früher ab und auch der Bremsweg ist bei Glätte wesentlich länger als bei Autos die noch nicht einmal halb so viel wiegen.

Das halte ich für ein Gerücht. Der Bremsweg ist nicht direkt abhängig vom Gewicht bzw. nicht unbedingt negativ und ist auch nicht physikalisch erklärbar. Wie bereits geschrieben gab es mittlerweile 2 Situationen bei denen das vorausfahrende Fahrzeug auf Schnee(matsch) eine ABS Bremsung durchführte incl. pulsierender Bremslichter als Warnung wo ich noch entspannt mithalten konnte und eher stärker verzögert habe als der Vorausfahrende.
Die Beispiele sind natürlich kein echter Beweis, da ich nach der Aktion nicht zu dem hingehen konnte um die Profiltiefe zu messen. Es waren aber immerhin recht neue Fahrzeuge.
Mit meinem 3er BMW (E91, incl. immer guter "Premium" Reifen) kam ich wesentlich früher an die Grenzen und bin aus Spass auch gerne mal so grenzwertig gefahren. Wenn man bei 20-40 km/h ohne weiteren Verkehr um sich herum etwas "Spass" hat*) ist das zwar "gefährlich" aber maximal fürs Blech.
Beim Model X (und aufgrund der nochmal besseren Massenverteilung sicher auch beim Model S) liegen die Geschwindigkeiten bei dem der Wagen in gewisser Weise instabil wird teils massiv über den Geschwindigkeiten des BMW, so dass ich das da nicht mehr mache weil ich dann schlicht zu schnell wäre und aufgrund plötzlich auftretenden Verkehrs evtl. zu wenig Reaktionszeit/Weg habe. Also im direkten Vergleich würde der BMW von der Strasse abfliegen bevor das MX nervös wird. Somit ist das Auto wesentlich sicherer, da man auch aufgrund des vielen Verkehrs mit "BMW Geschwindigkeit" weit mehr Sicherheitsreserven hat als alle anderen. Zudem wenns doch mal drauf ankommt (Crash...) ist viel Gewicht auch ein Trumpf...

*) Für alle die den Zeigefinger heben wollen: Spass haben = Mal das Auto übersteuern oder untersteuern lassen um es dann wieder einzufangen, etc. Alles im Rahmen und bei den Geschwindigkeiten schnell wieder zu einzufangen falls was unerwartetes kommt. Richtig austoben kann nich mich sowieso auf abgesperrten Teststrecken wenn ich mal wieder eines unserer Erprobungsfahrzeuge ausfahren kann. Da lernt man auch das Fahrzeug dauerhaft im instabilen Bereich zu fahren und braucht keine Angst vor selbst zu fnanzierendem Reifenverschleiss zu haben. 😉
Im Rahmen der Erprobungen habe ich auch schon einmal das Model X ein paar mal über eine Schleuderplatte gefahren. Durch das hohe Gewicht und den langen Radstand im Vergleich zu den meisten anderen Wagen war das Ausbrechen des Hecks nicht so heftig, daher hatte das MX sicher einen (leicht unfairen) Vorteil gegenüber den anderen Autos. Ich konnte aber bei jedem Versuch mein Wagen einfangen während bei den anderen Fahrzeugen es mir hin und wieder mal passiert, dass ich ihn nicht mehr halten kann.

Zusatzhinweis: Ich fahre seit 19 Jahren und mindestens 800.000 km ohne Unfall (Dusseligkeit beim Einparken lass ich mal aussen vor. 😁).

Zitat:

@VentoRenner schrieb am 8. Januar 2019 um 09:57:03 Uhr:


Das halte ich für ein Gerücht. Der Bremsweg ist nicht direkt abhängig vom Gewicht bzw. nicht unbedingt negativ und ist auch nicht physikalisch erklärbar.

Du hast zum Teil recht: Wenn der Reifen trotz des höheren Gewichts die Bremskraft voll auf die Strasse übertragen kann (und die Bremse natürlich mitspielt), ist der Bremsweg theoretisch gleich. Das Problem ist allerdings, dass der Reibungskoeffizient der Reifen sich nicht beliebig nach oben vergrössern lässt. Aus diesem Grund kann ein Formel 1 Fahrzeug mit leerem Tank auch besser bremsen als eines mit vollem Tank.

Also: Der Bremsweg ist weder linear noch unabhängig von der Masse des Fahrzeugs. Dies, weil der Reibwert bei einem gewöhnlichen Reifen nicht linear zur Masse (Radlast) ist. Der Reibwert ist bei leichten Fahrzeugen sehr gering, steigt dann stark an und flacht dann ab. Es gibt somit ein Fenster bei dem das Mehrgewicht kaum eine Rolle spielt. Bei sehr hohen Gewichten allerdings durchaus.

Bei einer rutschigen Strasse mit generell niedrigerem Reibwert (weit unter 1) bleibt der Grundzusammenhang ebenso gültig.

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