Model S im Schnee
Hallo zusammen
Ich habe gerade meine erste Fahrt mit v9 im Schnee hinter mir. Dabei habe ich gemerkt, dass er beim Rekuperieren recht leicht ins Rutschen kommt. Die Vorderräder werden zu hart abgebremst und die Steuerbarkeit war weitestgehend weg. Die Hinterachse lief weiterhin schön in der Spur. Somit begrenzte sich das ganze auf Untersteuern. Sobald man dann die "richtige" Bremse antippt, korrigiert er sofort (ABS "regeln" ist hörbar, Rekuperation geht auf 0). Bei der v8 war die Traktionskontrolle immer spürbar da (mal souveräner, mal weniger souverän), aber in jedem Fall auch bevor man gebremst hat.
Ich werde nachher in den "Genuss" kommen, dass ich wahrscheinlich erheblich mehr Schnee vor mir habe und evtl. auch meine erste Fahrt mit Ketten. Wollen wir mal sehen wie er dann läuft.
Einfach ganz wichtig: Aufpassen mit starker Rekuperation bei schlechter Witterung. Das ABS/die Traktionskontrolle griff bei mir erst, als ich auf der Bremse stand!
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruss,
Jan
Beste Antwort im Thema
Ich bin jetzt gerade "richtig" im Schnee gewesen und nun scheint es wieder wie früher zu sein: Er blockiert leicht, die Traktionskontrolle kommt und die Rekuperation wird reduziert. Man merkt das Regeln natürlich, aber ist gut kontrollierbar. Wie jetzt diese beiden unterschiedlichen Verhalten zu erklären sind: Keine Ahnung, aber: Versuch #2 gefällt mir besser.
Das Fahren im Schnee ist gernell ganz amüsant. Ich habe mir noch den Schulhof aufschliessen lassen und habe da aus rein wissenschaftlichen Gründen meine Runden gedreht bzw. wurde auf meinen Runden gedreht. Was sich zeigt: Super Handling mit Traktionskontrolle und praktisch gar kein Handling ohne Traktionskontrolle (Schlupfstart). Letzteres hat mich ein wenig überrascht. Ich denke das liegt einfach an dem hohen Drehmoment des Motors, dass er sich ohne Elektronik schlechter dosieren lässt. Generell fährt das Fahrzeug hecklastig und neigt im Schnee zum harten Übersteuern.
Als letzte Disziplin bin ich dann eben noch auf einer verschneiten 12 Grad Steigung angehalten und habe dann mit Vollgas beschleunigt. Würde man normalerweise nicht machen, aber ich wollte dem Verbrennerfahrer auf dem Beifahrersitz einfach mal zeigen, dass Staubi nicht nur besser aussieht als ein M4 (der von BMW, das Tesla M3 hat noch keinen Nachfolger), sondern auch mehr kann. Was soll ich sagen: Genau da merkst du einfach wie überlegen ein E-Antrieb einem Verbrenner ist. Der fährt so unfassbar sanft an, regelt gut nach - unglaublich, wenn man das nicht selber probiert hat. Schlupf an der Hinterachse kommt, wird direkt weggeregelt und geht wie auf Schienen hoch. Der M4 war danach dran und es endete im "2m rückwärts den Berg runterruntschen" und dann wenden. War aber auch unfair: Allrad gegen Heckantrieb. Aber wir wissen ja: Das Leben ist nicht immer fair.
Beim Abbremsen bergab vor den Serpentinen lässt das ABS recht wenig spiel und regelt für meinen Geschmack etwas viel - leichtes blockieren wäre ja nicht schädlich. Ein Schneekeil bildet sich auf jeden Fall nicht. Aber ich denke das kann man gut durchgehen lassen.
Bergauf aus der Fahrt merkt man natürlich hier und da die fehlender Diff-Sperre. Er zieht gut und man merkt was moderne Elektronik kann, aber: Etwas mehr Spass macht's mir, wenn er eben nicht wie auf Schienen läuft (ich weiss: Ist so gar nicht öko).
63 Antworten
Zitat:
@radio schrieb am 8. Januar 2019 um 08:28:22 Uhr:
Immer schön vorsichtig fahren. Der Allrad täuscht [...]
Alles falsch. Hoffentlich glaubt das keiner was du da abgesondert hast. Und jetzt ab mit dir zurück in den Physik-Anfängerkurs.
Zitat:
@MartinBru schrieb am 8. Januar 2019 um 10:45:05 Uhr:
Zitat:
@radio schrieb am 8. Januar 2019 um 08:28:22 Uhr:
Immer schön vorsichtig fahren. Der Allrad täuscht [...]
Alles falsch. Hoffentlich glaubt das keiner was du da abgesondert hast. Und jetzt ab mit dir zurück in den Physik-Anfängerkurs.
Und ich habe es mir extra verkniffen 😁 Danke Dir!
@all: Die Grundzusammenhänge der Reibung zwischen Reifen und Strasse sind klar, es spielen aber noch so viele Sachen mit rein welche sich eher in Richtung hohem Gewicht positiv auswirken. Erst einmal hat ein schweres Auto in der Regel breitere Reifen, so dass die Differenz der Flächenpressung zwischen Strasse und Reifen bei kleinem/leichten Auto und grossem Auto weniger extrem ins Gewicht fällt als man erst mal meinen könnte.
Weiterhin verpresst das schwerere Auto den Schneematsch besser, so dass dieser entweder gar nicht mehr wirklich da ist und/oder über die Lamellen besser greifen können.
Man sieht es schön an LKW/Bussen welche auf einer schneeamatschbedeckten Strasse trotz der in der Regel verbauten (und deshalb auch im Winter erlaubten) Sommerreifen noch relativ normal fahren können während die Autos schon rumeiern weil der viele Matsch zu einer Art Aquaplaning führt.
Ein Negativbeispiel sind auf den ersten Blick LKW welche an Steigungen hängen bleiben, wenn diese aber Allrad hätten (auch am Anhänger), dann wären die nicht mehr zu halten beim Vortrieb, selbst auf Schnee und mit Sommerreifen.
Am Ende kommts immer drauf an, die positiven Effekte des hohen Gewichts (incl. Allrad) überwiegen nach meiner bisherigen Erfahrung auf den rund 300 km Schneefahrten deutlich.
Zitat:
@VentoRenner schrieb am 8. Januar 2019 um 11:51:49 Uhr:
@all: Die Grundzusammenhänge der Reibung zwischen Reifen und Strasse sind klar, es spielen aber noch so viele Sachen mit rein welche sich eher in Richtung hohem Gewicht positiv auswirken.
Und genau deshalb werden wir das hier nicht abschliessend erörtern können. Ein Beispiel gefällig:
Zitat:
@VentoRenner schrieb am 8. Januar 2019 um 11:51:49 Uhr:
Erst einmal hat ein schweres Auto in der Regel breitere Reifen, so dass die Differenz der Flächenpressung zwischen Strasse und Reifen bei kleinem/leichten Auto und grossem Auto weniger extrem ins Gewicht fällt als man erst mal meinen könnte.
und
Zitat:
@VentoRenner schrieb am 8. Januar 2019 um 11:51:49 Uhr:
Weiterhin verpresst das schwerere Auto den Schneematsch besser, so dass dieser entweder gar nicht mehr wirklich da ist und/oder über die Lamellen besser greifen können.
Mit schmalen Reifen würde er den Schneematsch noch besser verdrängen. Bei Schnee sieht es dann bei blockierenden Reifen wieder anders aus: Da ist die Reifenbreite und die breite des Schneekeils interessant. Aber: Hier sollte man auch mit niedrigerem Reifendruck fahren - nicht üblich bei einem MS.
Zitat:
@VentoRenner schrieb am 8. Januar 2019 um 11:51:49 Uhr:
Am Ende kommts immer drauf an, die positiven Effekte des hohen Gewichts (incl. Allrad) überwiegen nach meiner bisherigen Erfahrung auf den rund 300 km Schneefahrten deutlich.
Es ist wie so oft eben eine sehr subjektive Sache. Und daran ist ja auch nichts schlimmes. Und unterschiedliche Strecken bevorzugen unterschiedliche Fahrzeuge.
Ähnliche Themen
Da bin ich voll dabei, ich würde es nur nicht auf eine akademische Diskussion über Reibbeiwerte, etc. abdriften lassen. Es gibt so viele Einflussfaktoren welche einzubeziehen sind, dass man keine grundsätzlichen Aussagen treffen kann. Die Tendenz geht aber bei mir dahin, dass der dicke Panzer weniger auffällig fährt als mein an sich auch guter 3er BMW welchen ich vorher hatte.
Am Ende fahrt doch einfach wie ihr wollt. Macht halt nur nix kaputt, insbesondere wenn ich in der Nähe bin. 😁
Klar hängt das Fahrverhalten auf Schnee von allem möglichen ab. Aber die Aussage, dass ein Tesla nur rumrutscht, weil er schwer ist, ist offensichtlicher Schmarrn.
Hier hat eine Person geschrieben, dass man auf Grund des höheren Eigengewichts eher abfliegt. Von "nur rumrutschen" war nicht die Rede... Auf der anderen Seite gibt's auch eine Person, die der Meinung ist, dass man weniger rutscht. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Einen grossen Unterschied macht es nicht 😉
Zitat:
@derJan82 schrieb am 8. Januar 2019 um 13:56:25 Uhr:
Hier hat eine Person geschrieben, dass man auf Grund des höheren Eigengewichts eher abfliegt. Von "nur rumrutschen" war nicht die Rede... Auf der anderen Seite gibt's auch eine Person, die der Meinung ist, dass man weniger rutscht. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte: Einen grossen Unterschied macht es nicht 😉
Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte sondern lässt sich berechnen, was die physikalischen Eigenschaften angeht. Für alle die mit Rätseln wollen eine kleine Fangfrage: "Warum ist der Bremsweg _mit_ ABS kürzer, wenn das kurze Öffnen der Bremse doch ein reduzieren der Bremsleistung bewirkt." Wer das mit und ohne Physikunterricht nachvollziehen kann ist auf dem richtigen Weg, aber nicht in der Mitte 😁
Eines stimmt allerdings, einen großen Unterschied macht es nicht.
Du willst auf stehendes Rad oder rollendes Rad (Haft/-Gleitreibung) hinaus. Als Antwort gebe ich dir eine Fangfrage zurück: Warum stimmt deine Aussage nicht auf Schnee oder Schotter? 🙂 Jan hat es ja schon erwähnt. 🙂
Es ist wie es ist, du kannst das nicht ad hoc „berechnen“, da die Rechnung nur das ausgibt was du reinsteckst. Shit in, shit out. 😉
Ich bin für schmalere Reifen - nicht umsonst haben früher die Rallye-Fahrer schmale Hakkapeliitta's montiert - ich für meine Wenigkeit auch. (Auf richtigem Eis ist das möglicherweise umgekehrt.)
Nur: sie sehen für heutige Autos nicht gerade vorteilhaft aus.
Zitat:
@derJan82 schrieb am 8. Januar 2019 um 13:56:25 Uhr:
Hier hat eine Person geschrieben, dass man auf Grund des höheren Eigengewichts eher abfliegt. Von "nur rumrutschen" war nicht die Rede...
Wenn wir schon Wörter sezieren, dann bitte richtig. 😉
Er schrieb, dass ein Tesla wegen des Gewichts viel früher abfliegt und der Bremswege wesentlich länger sei. Ich habe mich erdreist das mit "nur rumrutschen" zusammenzufassen.
Und dann war noch irgendwas mit halbem Gewicht. Wobei es außerhalb der VW-Lupo Klasse sicher kein Auto mit dem halben Gewicht eines Model S mehr gibt.
Die Unterschiede im Fahrverhalten resultieren aus Reifendimensionen und Profil und vielleicht noch ein bisschen Fahrwerk. Aber am Gewicht liegt es sicher nicht. Wenn das so wäre, könnte ein LKW auf Schnee gar nicht mehr lenken oder bremsen.
Schon mal LKW bei einem Fahrsicherheisttraining auf der Gleitchfläche beobachtet und danach PKW ?
Da wird der Faktor Gewicht sehr deutlich. Während im trockenem der Bremsweg noch nahezu gleich war reichte die Gesamte Fläche nachher nicht mehr aus. Würde sogar sagen der LKW fuhr dort langsamer rein.
Das kann man sicher im bestimmten Verhältnis auch auf PKW übertragen.
ps.
Suzuki Swift 2019 als 5 Türer. Bisschen Aktueller als der Lupo
Leergewicht von 915kg bis maximal 1015 für die Automatikversion
Soso, im trockenen nahezu gleicher Bremsweg? Da hat der ADAC aber ganz was anderes gemessen. 😉
https://www.adac.de/_mmm/pdf/technik_grafik-bremswege_246871.pdf
Bitte richtig lesen. Ich bezog mich auf das Model X von VentoRenner. Ein Model X hat ein Gewicht zwischen 2.350 und 2.500 kg. Also rund doppelt so viel wie ein Kompaktklasseauto mit Benziner.
Bei LKW sind Winterreifen an den Antriebsachsen Pflicht. Demnächst auch an den Lenkachsen.
Habt ihr noch nie querstehende LKW auf Autobahnen bei Neuschnee erlebt? Früher bin ich beruflich Transporter mit Heckantrieb und Sommerreifen gefahren. Auf Schnee konnte man wunderbar mit dem Heck lenken oder auf der Stelle wenden. Das ist jetzt aber wirklich off topic.
Zitat:
@MartinBru schrieb am 8. Januar 2019 um 17:48:38 Uhr:
Wenn wir schon Wörter sezieren, dann bitte richtig. 😉
Mir ging es nicht um's sezieren, sondern darum zu versuchen das typische "Pro-Tesla" getue ein wenig zu relativieren.
Zitat:
@MartinBru schrieb am 8. Januar 2019 um 17:48:38 Uhr:
Und dann war noch irgendwas mit halbem Gewicht. Wobei es außerhalb der VW-Lupo Klasse sicher kein Auto mit dem halben Gewicht eines Model S mehr gibt.
Und einem Polo 😉
Zitat:
@MartinBru schrieb am 8. Januar 2019 um 17:48:38 Uhr:
Aber am Gewicht liegt es sicher nicht.Also nur um Deine Theorie: Ein voll besetztes Model X mit 7 Personen und vollem Kofferraum bremst Deiner Meinung nach auf Schnee ebensogut wie eines mit Fahrer und leerem Kofferraum? Also sagen wir mal bei rund 450 KG Gewichtsunterschied? Das könnte man ja leicht prüfen. Ich würde dagegen halten.
Zitat:
@MartinBru schrieb am 8. Januar 2019 um 17:48:38 Uhr:
Wenn das so wäre, könnte ein LKW auf Schnee gar nicht mehr lenken oder bremsen.Wie oben beschrieben: Nach oben flacht es ab und zudem hat der LKW ein wenig mehr Gesamtreifenauflagefläche als ein Model S, nicht wahr?
Wie dem auch sei: Hohes Gewicht ist nur in sehr wenigen Fällen ein Vorteil bei der Fahrdynamik. Beim Schnee könnte das bspw. zutreffen, wenn man bremsen will und der Wagen sich "eingräbt". Dafür muss aber schon ordentlich Schnee gefallen sein und das ABS müsste sich komplett abschalten lassen. Ähnlich ist's mit dem Verbrauch: Das sind keine riesigen Unterschiede bei hohem Fahrzeuggewicht, aber natürlich verbraucht ein schweres Fahrzeug mehr. Ob einen das jetzt gross stört oder nicht sei mal dahingestellt.