Hypermiling: Tesla Model 3 schafft 1.001 Kilometer mit einer Akkuladung
Klettwitz – Mit Weltrekorden ist das so eine Sache: Theoretisch gibt es unendlich viele, wenn man nur genügend einschränkende Rahmenbedingungen berücksichtigt. Trotzdem: Beeindruckend ist es, dass ein Tesla Model 3 mit einer Akkuladung 1.001 Kilometer schaffte. Obwohl der sogenannte "Hypermiling"-Rekord auf einer Rennstrecke stattfand. Das besondere dabei: Das Model 3 war dabei komplett autonom unterwegs.
Der Elektroauto-Vermieter "Next Move" hat den Bestwert aufgestellt. Natürlich aus Marketing-Gründen. Derartige Hypermiling-Versuche sind nicht nur in der Tesla-Community populär.
Und nicht nur für Elektroautos. Die Reichweite wird bei E-Mobilen schließlich als großes Problem wahrgenommen. Erst im vergangenen Sommer fuhren fünf Mitglieder eines Tesla-Clubs aus Italien mit einem Model S 100D in 29 Stunden 1.078 Kilometer weit. Allerdings im Straßenverkehr. Auch diesen Rekord übertraf Nextmove nun. Das Team schaffte in einem weiteren Rekordversuch mit wechselnden Fahrern 1.128 Kilometer mit einem Model S.
Mit 75-kWh-Akku mehr als 1.000 Kilometer
Der Model-3-Rekord nimmt sich im Vergleich beeindruckender aus. Der Akku im größten Modell verfügt nur über 75 kWh Kapazität, das Model S verfügt über 100 kWh. Und der "Next-Move-Rekord" legt nahe: Die Maschine fährt effizienter als der Mensch. Parallel war ein identisches Model 3 mit wechselnden Fahrern unterwegs:
Es kam nur 978 Kilometer weit. Drei Kilometer mehr als der bisher bekannte Rekord zweier US-Amerikaner, die mit ihrem Model 3 "nur" 975 Kilometer schafften.
"Natürlich bietet eine Teststrecke mit eindeutigen Markierungen, langen Geraden sowie ausgedehnten Kurven und wenigen überraschenden Einflüssen
nahezu ideale Bedingungen für den Tesla-Autopilot", sagte Nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller. Immerhin: Der Autopilot hielt die gesamte Fahrt von 28 Stunden fehlerfrei durch.
Verbrauch: 7 kWh auf 100 Kilometern
Da das
Vertrauen auf den Assistentenim Straßenverkehr
gefährlich sein kann, deaktiviert er sich nach einer gewissen Zeit ohne Hände am Steuer. Der Autovermieter musste das Model 3 daher entsprechend präparieren, um das System zu überlisten. Das Auto wurde von Moeller gestartet und
diverse Hilfsmittel zur Vortäuschung eines menschlichen Fahrersdarin positioniert. Anschließend stieg Moeller bei einem Stopp über das Seitenfenster aus. Für die bessere Aerodynamik wurde das Fenster dann verklebt.
Laut Nextmove entspricht die gefahrene Distanz einem Verbrauch von etwa 7 kWh pro 100 Kilometern. Rein auf den Energiegehalt bezogen, entspricht das etwa 0,7 Litern Diesel oder 0,8 Litern Benzin. Da Verbrenner einen schlechteren Wirkungsgrad haben, sind entsprechende Verbräuche nicht realisierbar. Ein
Peugeot 208 schaffte 2015mit einer Tankfüllung 2.152 Kilometer. Das entspricht einem Verrbauch von 2,0 Litern Diesel. Im Alltag sind beide Werte kaum erreichbar. Das Model 3 war konstant mit 36 km/h unterwegs, die Fahrt wurde nur sehr selten unterbrochen.
160 Antworten
Ich weiß gar nicht, warum sich sooo viele immer darüber aufregen...? Da schafft ein Tesla über 1000km mit nur einer Ladung, wenn auch unter optimalen Bedingungen, und es wird wieder nur dagegen gemotzt. Das ist ein zukunftsträchtiges Fahrzeug, dass einigermaßen bezahlbar ist. Wenn die hier so geliebten Premiumherrsteller mal versuchen würden, auch nur annähernd auf diesen Wert zu kommen, wäre das wohl als Fest für die Zukunft gepriesen. Aber diese schaffen das nicht mal annähernd, beim doppelten Anschaffungspreis...so sieht es doch aus.
Zitat:
@pwrbxr schrieb am 17. Juli 2018 um 13:19:51 Uhr:
7kWh/100km bei einem Schnitt von 35 km/h...
Über die Definition „Wirkungsgrad“ lässt es sich aber, ähnlich wie beim Geschmack, auch gerne streiten
...aber sowas von
Beitrag editiert, OT, Zimpalazumpala, MT-Moderator
Das Model 3 ist eine konseqente Weiterentwicklung und die Verbräuche sind deutlich geringer als beim Model S.
Das ist ein guter und richtiger Weg.