Mehrgewicht beim Diesel
Ich habe mal eine Experten-Frage:
Woher rührt das deutliche Mehrgewicht beim Diesel?
Als Beispiel
330 i touring 1575 kg
330 d touring 1690 kg
Das sind 115 kg!!!
Soweit ich weiß, sind die Benzinmotoren im Gegensatz zu den Dieseln komplett aus Alu. Dazu kommt das Gewicht von CR-Anlage, Turbo, Ladeluftkühler incl. Luftführungen, etc.
Die wesentlichen Unterschiede würden also im Vorderwagenberech liegen, da ein verstärktes Diff oder Antriebswellen etc. wohl nicht so viele Kilos auf die Waage bringen. Meine Meinung bestätigen Testberichte, die z.B. den 530 d E60 deutlich kopflastiger und schwerfälliger beurteilen als den 530 d.
Ergo: Der Diesel ist vom Fahrverhalten her das deutlich unsportlichere Auto.
Kopflastigkeit = Vorderachse stärker belastet als HA.
Folgen:
Träger beim Einlenken
Neigung zum Untersteuern (wie hasse ich das...)
Schlechtere Bremsbalance
Wenn mir jemand dieses von fachlich versierter Seite
bestätigen kann, bin ich endgültig vom Diesel geheilt und kann mich voll auf den traumhaften 3-Liter-Benziner konzentrieren.
Stimmen meine Vermutungen / bzw. mein Halbwissen?
39 Antworten
Re: Mehrgewicht beim Diesel
Zitat:
Original geschrieben von Marc V8
Ergo: Der Diesel ist vom Fahrverhalten her das deutlich unsportlichere Auto.
Der Diesel macht seine Sportlichkeit durch mehr Drehmoment und Anzugskraft wieder gut.. 😁 😁
Mexx
Re: Re: Mehrgewicht beim Diesel
Zitat:
Original geschrieben von MexxE46
Der Diesel macht seine Sportlichkeit durch mehr Drehmoment und Anzugskraft wieder gut.. 😁 😁
Mexx
Ich meine das Fahrverhalten, also
das Eigenlenkverhalten, das Verhalten bei Lastwechseln, beim Beschleunigen und beim Bremsen.
Zum Beschleunigen brauchst Du Leistung. Und Drehmoment ist nicht gleich Leistung. Leistung errechnet sich aus Drehmoment x Drehzahl.
Die "tollen" Durchzugswerte bei Diesel-Tests liegen daran, daß der Motor z.B. bei 80 im fünften Gang im optimalen Bereich arbeitet, wohingegen der Benziner dort noch etwas untertourig wäre.
Würde man den Test beim Benziner im 3. Gang machen, sähe das Ergebnis ganz anders aus!
Beim Fahren aus kurviger Straße oder Rennstrecke sind die kurzen Drehmomentschübe des Diesels eher hinderlich und führen zu einer unrunden, eckigen Linie.
Die Hersteller werben bei den Dieseln immer mit Riesen-Drehmomenten. Aber Leistung ist letzten Endes das, was zählt!
Niemand wird gesunden Sinnes versuchen, mit nem Benziner im sechsten Gang bei 40 km/h zügig zu überholen. Dann muß ich runterschalten. Und gerade bei diesem Beispiel hat der Diesel überhaupt noch keine Kraft und Ladedruck.
Der Diesel hat nur aufgrund des hohen Drehmoments untenrum r e l a t i v viel Leisung, was bullig wirkt. Da er dieses Drehmoment aber nicht bis in hohe Drehzahlen halten kann, kommt unterm Strich (durch den proportional zunehmenden Faktor Drehzahl) nicht sehr viel Leistung raus. Und wenn Du schon auf Drehmoment und Leisutng fixiert bis, dann solltest Du einen Turbo-Benziner als Vergleich heranziehen. Verbrauch mal außen vor.
Ich bin vom 2 CV bis zur 8-Liter Corvette so ziemlich alles gefahren. Und ein Diesel ist mir einfach zu emotionslos. Wenn es mir nur ums Sparen ginge (Spritkosten) dann würde ich natürlich anders an die Sache herangehen. Und der 3-Liter Benziner ist alles andere als ein Schluckspecht. Von der Standfestigkeit her mal ganz zu schweigen.
Aber bitte zurück zum Thema! Ich möchte n i c h t die Benziner/Diesel Diskussion im Allgemeinen neu entfachen!
Mir geht es wie gesagt um den Zusammenhang zwischen Gewichtsunterschieden, daraus resultierender Balance und Fahrverhalten. Ich lebe im kurvigen Deutschland und nicht auf einem Drag Strip in den Staaten.
Wer weiß was zum Thema?!
Die Dieselmotoren sind schwerer als die Beniner (auch bei BMW) aber das der 330d deshalb unsportlicher wäre als der 330i bestreite ich.
Von 0 bis 100 ist der Benziner natürlich schneller aber im Alltag merkt man eher den wesentlich besseren Durchzug des Diesels.
Die Gewichtsverteilung ist auch beim Diesel gut - meiner hat noch eine Standheizung im Motorraum und vom Untersteuern ist nicht mal ansatzweise etwas zu bemerken -
Du hast ja im Audiforum schon öfter bemerkt wie frontlastig dein 2,5 Diesel sogar mit Quattro unterwegs ist, was ich mit meinem Quattro so gar nicht nachvollziehen kann. Aber der 1,8 t auf der Vorderachse wiegt halt viel weniger.
Also wie gesat, beim BMW ist die Gewichtung auch beim Diesel auf Sportlichkeit ausgelegt. Der 330i ist natürlich trotzdem ein Motor der auch sehr viel Spaß bereitet.
Viel Spaß bei der Qual der Wahl.
Q
PS. Mach mit dem Diesel und dem Benziner mal eine ausgibige Probefahrt - der eigene Eindruck ist entscheidend.
Ich denke, dass den Großteil des Gewichts das wesentlich stärkere Getriebe ausmacht. Klar sind noch zusätzliche Teile wie Turbo o.ä. vorhanden, aber das dürfte wohl den kleineren Teil ausmachen, oder?
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Also das Mehr-Gewicht macht sich weder wegen des Turboladers, noch wegen einer anderen Karosserie bemerkbar. Viel mehr spielen hier Faktoren wie Dämmung und Akustik eine wesentliche Rolle. Ein Dieselmotor verursacht hohe Vibrationen und sehr viel lärm (das hat sich bei den neuen Motoren nicht geändert), diese "Defizite" muss man durch verbesserte Isolation u.A. durch Masse ausgleichen, daher das Gewicht. mfG. Björn
Zitat:
Original geschrieben von quattro-pit
Die Dieselmotoren sind schwerer als die Beniner (auch bei BMW)
Weshalb sollte das so sein? Sind die Kolben beim diesel aus Blei? Also bei BMW sicher nicht....
Ist ein Diesel-Motorblock nicht prinzipiell größer als ein Diesel? Soweit ich weiß, muß man einem Diesel auch mehr Öl ein füllen. Also ist er auch größer, oder? Bin aber kein Motorenbauen und kann hier nur was vom hörensagen vermuten. 😁
Kann aber Marc V8 nur zustimmen: das was ich will ist Leistung! Drehmoment ist zwar subjektiv betrachtet eine schöne Sache, weil man in den Sitz gepresst wird, aber wo ist die Leistung??? Aber rein objektiv gesehen muß letztlich doch die Leistung für einen Sprint herhalten... halt die PS-Zahl.
Ein Beispiel:
Ihr seid mit dem Fahrrad unterwegs, das mehrere Gänge hat (Kettenschaltung). Nun kommt eine Steigung, und ihr wollt da hoch fahren. Ihr könnt euch entscheiden wie ihr diese bewältigen wollt:
- mit viel Nm - sprich Kraft
- oder mit viel Leistung
Ehrlich gesagt, ich fahre immer mit viel Leistung hoch. Ist einfacher! Was mache ich dafür? Ich schalte in den kleinsten Gang rein! Hier muß ich zwar viel mehr Umdrehungen machen, aber dafür brauch ich keine bzw. wenig Kraft aufwenden.
Ich könnte aber auch im großen Gang hochfahren. Dann hab ich weniger Umdrehungen, muß aber mächtig in die Pedale treten! D.h. ich muß sehr viel Kraft (Nm) aufbringen. Zwar komme ich auch hiermit ans Ziel, aber ich bin danach fertig.
Also von Nm für sportliches Fahren zu reden, ist Quatsch! Komischerweise haben die großen Diesel 500 Nm, aber trotzdem beschleunigt der M3 CSL mit seinen nur etwas über 300 Nm schneller. Komisch, nicht? Aber lasst Euch gesagt sein, das der M3 CSL mehr Leistung hat... macht halt seine 8700 Umdrehungen!
Sorry,aber es ist schon richtig,dass Dieselmotoren wesentlich schwerer sind als Benzinmotoren.
Der grund liegt ganz einfach in der höheren Verdichtung,die die ganzen Bauteile beim Diesel aushalten müssen. Darum ist allein sicherlich schon der Motorblock ein paar Millimeter dicker als beim Benziner.
Aber dass mit der Kopflastigkeit kann ich nicht ganz nachvollziehen.Meines wissens nach ist doch die Achsverteilung bei der 3er Reihe 50:50 (zumindest bei meinem compi). Wie soll da bitteschön eine Kopflastigkeit entstehen???
Beide Motorenkonzepte haben Vor- & Nachteile, ich wäre/bin auch jedesmal hin- & hergerissen, was ich besser finden würde... das der Diesel rein subjektiv mehr Frontlastig ist, kann ich unterstreichen, hab ja beide 3.0 Motoren nacheinander gefahren... wobei der Touring aufgrund einer etwas höheren Hinterachslast das wieder etwas ausgleicht...
Zitat:
Original geschrieben von tom330d
Beide Motorenkonzepte haben Vor- & Nachteile, ich wäre/bin auch jedesmal hin- & hergerissen, was ich besser finden würde...
Mein Reden. A4 2.5 TDI Cabrio? *grübel* 😁
Cheers,
PB
...oder 350Z 😁
PS: Ich seh grad Deine Sig 😁 Du Schuft! Somma tauschen?? 😁 😉
- Wenns bloß kein Kombi wär (nich haun!!!) *G*
Äh, touring, sorry 😁
@ Artchi / Erklärung Drehmoment
Super Erklärung mit dem Fahhrad und der Schaltung.
Könnte von einem Physiklehrer stammen.
Vielen Dank für Deine Schützenhilfe.
Zu den anderen:
Ich denke, die 50/50 passen nur bei Limo und Benzinmotor.
Sonst müßte ja der Touring vorne (!) Zusatzgewichte haben und die Diesel hinten Bleiplatten reingepackt bekommen.
Daher läßt sich tom330d's Argument ganz gut nachvollziehen, daß sich beim touring als Diesel der schwerere Motor und das schwerere Heck in etwa ausgleichen. So dürften in etwa wieder 50/50 erreicht werden.
Ich habe ja schon mal "Haue" einstecken müssen, als ich den touring für das fahrdynamisch beste 330-Modell hielt, wegen der beim Benziner leicht hecklastigen Achslastverteilung.
So gesehen, ist der touring (als Benziner) der einzige Dreier, der auf die von BMW optional angebotene Mischbereifung angewiesen ist. Bei den anderen Modellen bewirkt diese eher ein Untersteuern, was mir diverse e46-Fahrer schon bestätigt haben.
Supersportwagenbauer bemühen sich extra, um einen 45v / 55h Wert zu bekommen, und wir bekommen das beim 330 i touring "gratis" mit auf den Weg.
Was will man mehr?
Mag sein, daß meine Themen teilweise "Korinthenkackerei" oder ähnliches sind.
Ich will beim nächsten Auto nur "alles richtig machen". Sozusagen aus der Vorgabe "BMW 3er" das maximale in Richtung Sportlichkeit herrausholen. Aber Sportlichkeit wird ja auch von jedem anders empfunden.
Zitat:
Original geschrieben von Loscompactos
Sorry,aber es ist schon richtig,dass Dieselmotoren wesentlich schwerer sind als Benzinmotoren.
Du glaubst wohl nicht im Ernst, das die 330d Maschine um 110kg schwerer ist als das Herz des 330i....