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Longlife bei 5000 jährlich sinnvoll ?

VW Golf 4 (1J)

Hallo

Mein V6 besitzt die Fähigkeit für Longlife Ölwechselintervalle.
Ich frage mich aber, ob es bei meinen ca. 5000 Km im Jahr überhaupt Sinn macht.
Ich müsste das Öl dann ja ca. 5 Jahre fahren.
Ist das Longlifeöl aber vielleicht qualitativ hochwertiger und verschleissmindernder ?

Die zweite Frage die sich aufdrängt ist, ob Öl wirklich mind. 1x im Jahr
gewechselt werden MUSS oder zumindest soll, oder ob uns das die Ölindustrie nur einredet.

Grüsse

Bernd

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Bearhunter


...der Bericht zu Öl und seinen Wechselintervallen lief auf Sat.1 und kann hier nachgelesen werden: http://www.automagazin.tv/archiv/2008/01_26/1_auswahl.html

Aber auch hier sollte man die entscheidenden Stellen nicht geflissentlich überlesen (Zitat):

"... Der Ölexperte weiß: Moderne Öle können tatsächlich mehr als die Autohersteller ihnen oft zutrauen: "Es lassen sich unter idealen Laufbedingungen Ölwechselintervalle von 80 bis 100.000 Kilometern realisieren. Das setzt allerdings voraus, dass ich ein vernünftiges Öl habe, vernünftigen Kraftstoff und Fahrbedingungen, die im optimalen Bereich ablaufen. ..."

und

"... Grundsätzlich gilt also: Wer kurze Strecken und weniger als 10.000 Kilometer im Jahr fährt, sollte sich dringend an die vorgeschriebenen Ölwechselintervalle halten. Bei Vielfahrern mit hohem Autobahnanteil muss das Öl nicht so häufig getauscht werden. Im Hinblick auf die Garantie und einen drohenden Motorschaden aber eben nur auf eigene Gefahr. ..."

Die Sache mit den angeblich viel zu kleinen, vorgeschriebenen Ölwechselintervcallen geistert alle paar Jahre wieder durch die Presselandschaft, mit Vorliebe reißerisch aufgemacht in "Boulevard-Magazinen" und "Investigativen Formaten", die von der Verbreitung solcher Sensationsmeldungen und Verschwörungstheorien leben.

Erst zu Beginn dieses Jahres gab es einen ähnlichen Bericht sogar im ZDF-Magazin "Frontal 21", was in diesem Thread des Golf-IV-Unterforums und dem dort am Ende verlinkten allgemeinen Thread ausgiebig diskutiert wurde.

Zitat:

Original geschrieben von Bearhunter


Das man mit Öl länger fahren kann, als uns die Wartungsintervalle vorgeben, glaube ich ganz sicher.

Ich auch. Aber kannst du jedem zu seinem Motor und seinen Fahrgewohnheiten, die sich ja auch manchmal verändern, sagen, wie lang dieses verlängerte Ölwechselintervall sein kann, ohne die Lebensdauer des Motors herabzusetzen?

Gewiss nicht. Siehst du, und genau das können die Autohersteller auch nicht. Auch die WIV (Wartungs-Intervall-Verlängerung) von VW, die aufgrund einiger erfasster Motorparameter das voraussichtliche Intervall flexibel hochrechnet, ist mit Unsicherheiten behaftet und versucht, noch auf der sicheren Seite zu bleiben. Letztendlich könnte nur ein "eingebautes Labor", was das Öl einer oftmaligen und eingehenden Analyse unterzieht eine sichere Aussage zum Ölzustand liefern. Dem nähert sich z. B. Mercedes mit seinem Ölgüte-Sensor schon an, hat es aber immer noch nicht erreicht. Nicht umsonst werden immer wieder neue Studien bei Automobilherstellern angestoßen, die Prozesse, denen das Motoröl u. a. durch neuartige Einspritzverfahren und Schadstoffminderungssysteme unterworfen ist, herrauszuarbeiten.

Dagegen sind die Anforderungen, die dein /8er-Saugdiesel (40 bzw. 44 kW aus 2,0 l Hubraum) an ein Öl stellt(e), ein Witz.

Noch eine Sache ist mir aber nicht klar. Du schriebst

Zitat:

Original geschrieben von Bearhunter


... Zumindest in den TDi Maschinen, die von Werk aus auf LL eingestellt sind, sollte auch unbedingt LL Öl gefahren werden. Es geht um wichtige Zusätze im Öl, die eben für die spezielle Beschichtung in den Motoren "lebensnotwendig" sind. Normale Öle (nicht LL Öle) können unter Umständen die Beschichtung nicht vor Verschleiß schützen. Was dann am Ende rauskommt und wer einen möglichen defekt bei falschem Öl dann nicht bezahlt, brauche ich wohl nicht explizit zu erklären... oder? ...

Warum, um alles in der Welt, erlaubt dann VW die Verwendung eines Öls nach Norm 505 01 (PD-TDI ohne WIV) in Motoren mit WIV, wenn diese auf das feste 15.000-km-Wechselinrtervall eingestellt ist? Nach deiner Theorie wäre dann doch ein Motorschaden vorprogrammiert, da ja dann die

"wichtigen Zusätze im Öl, die eben für die spezielle Beschichtung in den Motoren "lebensnotwendig" sind"

fehlen.

Was du meinst, sind sicherlich die EP/AW-Addtive (Hochdruck/Verschleißschutz-Addtive), die allerdings in jedem Motoröl vorhanden sein müssen. (Siehe dazu auch meine Zusammenstellung "Oel_fuer_PD-Diesel.pdf" am Ende dieses Beitrags.) In den PD-Motoren müssen die natürlich den besonderen Bedingungen an der Betätigung der PD-Elemente (dem Plunger) genügen. Und auch nur an den Stellen, an denen keine kontinuierliche, sondern eine oszillierende Bewegung vorliegt, werden diese Additive hauptsächlich benötigt. Das wäre also der Kolben, die Ventile, der Kolbenbolzen und die PD-Elemente. In allen anderen Lagern sollte der hydrodynamische Schmierkeil Mischreibung (bei der die o. a. Addtive zwingend notwendig sind) im gesamten, möglichen Drehzahl-/Last-Bereich ausschließen.

Also ich sehe (noch) keine zwingende Notwendigkeit zur Verwendung eines LL-III-Öls in einem V(R)6. Ein sehr gutes vollsynthetisches Öl dürfte bei der geringen Laufleistung bessere Dienste leisten. Und wechseln würde ich das auch jährlich, damit die Rückstände, die sich beim Kurzstreckenbetrieb im Öl ansammeln, nicht beim längeren Stillstand ihre korrosive Wirkung entfalten können. Rechnen tut sich das dann auch noch (siehe meine Beispiel hier).

Schönen Gruß

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@Bearhunter
O.k., das Thema Beschichtung lasse ich mal so stehen, da du dich in deinem Beruf sicher auskennst. Was ich unabgängig davon bezweifle ist, dass eines der in diesem Thread genannten Öle hier Schaden anrichten könnte. Dass diese nicht als LL-Öle bei VW zugelassen sind, hängt mit den aufwändigen und teuren Zulassungsverfahren zusammen, nicht jedoch mit den Eigenschaften des jeweiligen Öls an sich. Und alle genannten Öle sind in jedem Fall kompatibel mit dem V(R)6, um den es hier geht. Ansonsten hätte das VW-Zentrum, in dem mein V6 gewartet wird, sicher nicht umgestellt.

Ich weiß jetzt nicht, in welchem Programm du welche Sendung im TV gesehen hast. Allerdings bin ich da grundsätzlich ähnlich skeptisch wie bei Berichten etwa über Filtersysteme, die das Wechselintervall auf 80.000 Km o.Ä. anheben sollen...

EDIT:
Ist ja wirklich klasse, wie schnell die Spaten hier sinnlos Postings schlecht bewerten. Das führt die eigentliche Idee, die dahinter steckt ad adsurdum.🙄

Hallo Notfalluser,

der Bericht zu Öl und seinen Wechselintervallen lief auf Sat.1 und kann hier nachgelesen werden: http://www.automagazin.tv/archiv/2008/01_26/1_auswahl.html

Das man mit Öl länger fahren kann, als uns die Wartungsintervalle vorgeben, glaube ich ganz sicher.
Selbst bei meinem alten Mercedes /8 Diesel (Baujahr ´71) gab es damals schon die Möglichkeit einen zusätzlichen,  großvolumigen Papierfilter in das System zu integrieren, der die Verschmutzung besser aus dem Öl filtert. Damit sollte man damals schon 100.000 KM fahren können, ohne einen Ölwechsel machen zu müssen. Und wem damals alle 5000 KM beim vorgeschriebenen Ölwechsel das heiße Öl den Arm entlang lief, weil man den (Original) Filter zwischen der Vorderachse rausbalancieren musste, hat sich das bestimmt überlegt... Umgerüstet habe ich damals auch nicht, hätte ja schlecht für den Motor sein können... 😉
BMW hat den Ölwechselintervall sogar bei einigen Motorrädern, die mit Mineralischem Öl betrieben werden, auf 15000 KM hochgesetzt. Meine "alte" Maschine aus 2003 muss noch alle 6000 KM, trotz Teilsynthetik ab Werk, zum Ölwechsel. Da frage ich mich auch, warum?

Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Wechselintervalle heutzutage schlichtweg deswegen bei z. B. LL alle max. 50.000 KM bzw. 2 Jahre angegeben sind, weil man damit eben alle Fahrzeuge abdecken muss. Den Wenig- genauso wie den Vielfahrer, dessen Öl ganz sicher nicht so schnell altert und wesentlich länger im Motor verbleiben kann. Ich unsterstelle der Industrie daher jetzt mal keine reine Abzocke... 😉

Der zweite Punkt ist dann noch, was für ein Öl ich fahre. Dies muss aber jeder, genauso wie die Serviceintervalle die er für sich als gut befindet, selbst entscheiden. Das Forum hier kann allenfalls Tipps geben, in welchen Motor was "rein sollte". Und dass denke ich, funktioniert doch auch ganz gut.

In diesem Sinne freue ich mich über weitere Meinungen und Erfahrungen - den man lernt ja zum Glück auch nie aus - und wünsche noch einen schönen (und wie bei uns verschneiten) Ostermontag.

Genauso wie es Beispiele für längere Wechselintervalle gibt, gibt es auch Beispiele dagegen.
Einfach im VW Forum suchen.
Verschlammung bei den kleinen Benzinern, Kettenstörungen beim VR6, weil das Öl zu lange drin war (wohlgemerkt innerhalb des LL Intervalls).

Das früher bei den Dieseln das Öl alle 5000 und 7500km raus musste, lag am Schwefelanteil im Dieselkraftstoff.
Da dieser heute viel geringer/gar nicht mehr vorhanden ist, kann das Öl auch länger drin bleiben.

Außderm ist ein fester Intervall natürlich immer mit einer Portion Sicherheit behaftet.
Geht ja auch gar nicht anders, denn wie soll man genau feststellen, dass das Öl jetzt noch für z. B. 34km gut ist?
Evtl. reicht das Öl auch noch für 500km Überlandfahrt, aber nicht mehr für 1km Vollgasfahrt?
Man muss immer bedenken, dass hier auch Reserven drin sind, die man eben nicht immer voll ausnutzen kann.
Irgendwelchen Magazinen im TV würde ich nicht trauen, da weiß man nie von wem die geschmiert sind.
Und wenn einer mit seinem Opel oder Peugeot jeden Tag 50km gemütlich zur Arbeit fährt, oder ob von einem TDI oder VR6 häufiger Volllast gefordert ist, ist auch noch eine Frage.
Jeder muss sich selber überlegen, ob ihm die paar Euros fürs Öl zu viel sind.

Einen neuen Motor zahlt aber weder VW, der Filterhersteller noch das das automagazin, wenns dann soweit ist. Das Lehrgeld muss aus der eigenen Tasche bezahlt werden.
Das sollte man immer bedenken.

Und ein Blick in die Foren zeigt, das es auch heute noch Motorschäden gibt.
Im Vergleich müssen heutige Motoren auch oft das dreifache leisten wie ein /8 Saugdiesel.

Zitat:

Original geschrieben von Bearhunter


...der Bericht zu Öl und seinen Wechselintervallen lief auf Sat.1 und kann hier nachgelesen werden: http://www.automagazin.tv/archiv/2008/01_26/1_auswahl.html

Aber auch hier sollte man die entscheidenden Stellen nicht geflissentlich überlesen (Zitat):

"... Der Ölexperte weiß: Moderne Öle können tatsächlich mehr als die Autohersteller ihnen oft zutrauen: "Es lassen sich unter idealen Laufbedingungen Ölwechselintervalle von 80 bis 100.000 Kilometern realisieren. Das setzt allerdings voraus, dass ich ein vernünftiges Öl habe, vernünftigen Kraftstoff und Fahrbedingungen, die im optimalen Bereich ablaufen. ..."

und

"... Grundsätzlich gilt also: Wer kurze Strecken und weniger als 10.000 Kilometer im Jahr fährt, sollte sich dringend an die vorgeschriebenen Ölwechselintervalle halten. Bei Vielfahrern mit hohem Autobahnanteil muss das Öl nicht so häufig getauscht werden. Im Hinblick auf die Garantie und einen drohenden Motorschaden aber eben nur auf eigene Gefahr. ..."

Die Sache mit den angeblich viel zu kleinen, vorgeschriebenen Ölwechselintervcallen geistert alle paar Jahre wieder durch die Presselandschaft, mit Vorliebe reißerisch aufgemacht in "Boulevard-Magazinen" und "Investigativen Formaten", die von der Verbreitung solcher Sensationsmeldungen und Verschwörungstheorien leben.

Erst zu Beginn dieses Jahres gab es einen ähnlichen Bericht sogar im ZDF-Magazin "Frontal 21", was in diesem Thread des Golf-IV-Unterforums und dem dort am Ende verlinkten allgemeinen Thread ausgiebig diskutiert wurde.

Zitat:

Original geschrieben von Bearhunter


Das man mit Öl länger fahren kann, als uns die Wartungsintervalle vorgeben, glaube ich ganz sicher.

Ich auch. Aber kannst du jedem zu seinem Motor und seinen Fahrgewohnheiten, die sich ja auch manchmal verändern, sagen, wie lang dieses verlängerte Ölwechselintervall sein kann, ohne die Lebensdauer des Motors herabzusetzen?

Gewiss nicht. Siehst du, und genau das können die Autohersteller auch nicht. Auch die WIV (Wartungs-Intervall-Verlängerung) von VW, die aufgrund einiger erfasster Motorparameter das voraussichtliche Intervall flexibel hochrechnet, ist mit Unsicherheiten behaftet und versucht, noch auf der sicheren Seite zu bleiben. Letztendlich könnte nur ein "eingebautes Labor", was das Öl einer oftmaligen und eingehenden Analyse unterzieht eine sichere Aussage zum Ölzustand liefern. Dem nähert sich z. B. Mercedes mit seinem Ölgüte-Sensor schon an, hat es aber immer noch nicht erreicht. Nicht umsonst werden immer wieder neue Studien bei Automobilherstellern angestoßen, die Prozesse, denen das Motoröl u. a. durch neuartige Einspritzverfahren und Schadstoffminderungssysteme unterworfen ist, herrauszuarbeiten.

Dagegen sind die Anforderungen, die dein /8er-Saugdiesel (40 bzw. 44 kW aus 2,0 l Hubraum) an ein Öl stellt(e), ein Witz.

Noch eine Sache ist mir aber nicht klar. Du schriebst

Zitat:

Original geschrieben von Bearhunter


... Zumindest in den TDi Maschinen, die von Werk aus auf LL eingestellt sind, sollte auch unbedingt LL Öl gefahren werden. Es geht um wichtige Zusätze im Öl, die eben für die spezielle Beschichtung in den Motoren "lebensnotwendig" sind. Normale Öle (nicht LL Öle) können unter Umständen die Beschichtung nicht vor Verschleiß schützen. Was dann am Ende rauskommt und wer einen möglichen defekt bei falschem Öl dann nicht bezahlt, brauche ich wohl nicht explizit zu erklären... oder? ...

Warum, um alles in der Welt, erlaubt dann VW die Verwendung eines Öls nach Norm 505 01 (PD-TDI ohne WIV) in Motoren mit WIV, wenn diese auf das feste 15.000-km-Wechselinrtervall eingestellt ist? Nach deiner Theorie wäre dann doch ein Motorschaden vorprogrammiert, da ja dann die

"wichtigen Zusätze im Öl, die eben für die spezielle Beschichtung in den Motoren "lebensnotwendig" sind"

fehlen.

Was du meinst, sind sicherlich die EP/AW-Addtive (Hochdruck/Verschleißschutz-Addtive), die allerdings in jedem Motoröl vorhanden sein müssen. (Siehe dazu auch meine Zusammenstellung "Oel_fuer_PD-Diesel.pdf" am Ende dieses Beitrags.) In den PD-Motoren müssen die natürlich den besonderen Bedingungen an der Betätigung der PD-Elemente (dem Plunger) genügen. Und auch nur an den Stellen, an denen keine kontinuierliche, sondern eine oszillierende Bewegung vorliegt, werden diese Additive hauptsächlich benötigt. Das wäre also der Kolben, die Ventile, der Kolbenbolzen und die PD-Elemente. In allen anderen Lagern sollte der hydrodynamische Schmierkeil Mischreibung (bei der die o. a. Addtive zwingend notwendig sind) im gesamten, möglichen Drehzahl-/Last-Bereich ausschließen.

Also ich sehe (noch) keine zwingende Notwendigkeit zur Verwendung eines LL-III-Öls in einem V(R)6. Ein sehr gutes vollsynthetisches Öl dürfte bei der geringen Laufleistung bessere Dienste leisten. Und wechseln würde ich das auch jährlich, damit die Rückstände, die sich beim Kurzstreckenbetrieb im Öl ansammeln, nicht beim längeren Stillstand ihre korrosive Wirkung entfalten können. Rechnen tut sich das dann auch noch (siehe meine Beispiel hier).

Schönen Gruß

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