Leistungsverlust nach Zahnriemenwechsel

[Druckluftschrauber25339]

Hallo zusammen,

ich brauche mal wieder euren Rat. Anfang Dezember wurde bei meinem Focus MK2 (1.6 Beziner, Modell Trend Automatik), Baujahr 09.2006, ein großer Service durchgeführt, u.a. der Zahnriemen mit Wasserpumpe (Kit von ContiTech) und Keilrippenriemen erneuert, zudem die Zündkerzen getauscht und ein Ölwechsel vorgenommen.

Soweit so gut, als ich das Auto abholte, war das Fahrverhalten auf dem Nachhauseweg normal, nichts Außergewöhnliches zu hören. Am Montag auf meinem gewöhnlichen Arbeitsweg, vor allem Schnellstraße und Autobahn, dann die Überraschung. Nach der Auffahrt zur Autobahn, auf dem Stück ging es ein gutes Stück bergauf, konnte ich beschleunigen, bis ich die 100 km/h erreicht hatte und das Automatikgetriebe in den letzten Gang schaltete. Anschließend zeigte der Drehzahlmesser ca. 2500 U./Min. an. Ab diesem Zeitpunkt merkte ich, dass ich die 100 km/h nicht halten kann und musste stärker auf Gas, das half eher nicht und ich musste es noch weiter durchtreten, so dass sich Kick-down aktivierte, was ich jedoch nicht beabsichtigte.

Lange Rede, kurzer Sinn, die Steuerzeiten stimmten nicht. Daraufhin wieder zu der Werkstatt des Bekannten, Wagen wieder abgestellt und nach dem Wochenende abgeholt. Fest steht, nach der Korrekturstellung des Zahnriemens unter Kontrolle von drei Personen, läuft der Wagen jetzt rund und das oben geschilderte Szenario tritt nicht mehr auf. Dennoch bin ich nicht vollends mit der Leistung des Fahrzeugs zufrieden.

In Steigungen auf der Autobahn (A48 Richtung Dernbach) hält der Wagen die Geschwindigkeit von bspw. 140 km/h nicht. Drehzahlmesser ist auf ca. 3100-3200 U./Min. und sinkt bis zum Scheitel der Steigung auf etwa 2800 U./Min., die Geschwindigkeit laut Geschwindigkeit um etwa 30 km auf 110 km/h. Normal ist das meines Erachtens nicht. Ich habe auch den Eindruck, dass das ein wenig temperaturabhängig ist, sprich in diesen sehr kalten Tagen früh morgens fällt die Geschwindigkeit in der Steigung generell größer aus als bei milden Außentemperaturen. Im kalten Zustand ist zudem ein ungewöhnliches schnarrendes, nagelndes Geräusch (ja, schwer zu beschreiben) zu vernehmen, das besonders beim leichten Beschleunigen, Drehzahl bei 1800 U./Min. hörbar ist und wenn ich den Fuß vom Gas nehme, gänzlich weg ist. Im betriebswarmen Zustand fast gar nicht hörbar.

Dieses aktuelle Problem habe ich die Tage mal einer Fachwerkstatt vorgetragen, dort wurde auch gleich eine Kompressionsmessung gegen Trinkgeld durchgeführt.

1. Zylinder: ca. 11,5 bar

2. Zylinder: ca. 9,8 bar

3. Zylinder: ca. 11,5 bar

4. Zylinder: ca. 11,3 bar

Laut der Werkstatt sind die Werte eigentlich in Ordnung, weshalb der eine Zylinder weniger Kompression aufweist, ist mir schleierhaft. Die sind eher der Meinung, dass sich evtl. die Spannrolle des Zahnriemens gelöst haben könnte oder die Zeiten der Nockenwelle immer noch nicht stimmen. Die Überprüfung und Korrekturstellung würde mich noch mal zwischen 180 und 250 Euro kosten (inkl. Teile). Am Montag werde ich mein Problem noch mal dem Meister und Inhaber der Werkstatt darlegen.

Wie seht ihr das, soll ich die "Investition" tätigen oder liegt hier das Problem doch woanders, was ich mir eigentlich nicht vorstellen kann?

 

Beste Grüße

Daniel

[schattenparcker]

Hallo JerryLMalone !!

Du schreibst von einem ( nageldem Geräusch ) wenn die Steuerzeiten nicht stimmen , könnte ein Ventil den Kolben getroffen haben , das würde auch die 9,8 bar erklären , natürlich ist im winter das Getriebeöl zähflüssiger , und der Wagen tut sich etwas schwerer , vielleicht wurden die Nockenwellenversteller beschädigt beim wechsel des Zahnriemens .

Frage: Hast Du Öl im Kühlwasser , oder Kühlwasser im Öl ?????????

MFG

[Batterietester49929]

Hallo JerryLMalone,

ich würde in jedem Fall der Sache nachgehen und die Werkstatt mit der Behebung des Problems beauftragen. Ich empfehle dir aber das Problem zu schildern und nicht konkret die Überprüfung und Korrekturstellung zu beauftragen. Sollte das Problem weiterhin bestehen bzw. daraus ein Schaden entstehen, ist die Werkstatt haftbar, wenn Sie den Fehler als behoben erklärt.

Wenn du nichts machst, und es liegt wirklich an den Steuerzeiten bzw. daran, dass der Riemen überspringt mangels ausreichender Spannung, kann in jedem Moment ein Motorschaden eintreten.

Wenn beim ersten Werkstattbesuch die Steuerzeiten nicht gestimmt haben, kann es sein, dass das/die Ventil(e) und/oder der/die Ventilsitz(e) in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das würde die Abweichung bei der Kompression erklären.

Das Problem könnte aber auch anderer Natur sein. Vielleicht liegt ein defekter Hydrostößel vor. Die von dir beschriebenen klappernden Geräusche könnten ein Hinweis auf ein Problem mit dem Ventilspiel sein. Das Resultat wäre ebenfalls eine geringere Kompression und zudem käme hier die Komponente Temperatur ins Spiel. Je nach Öltemperatur bzw. der sich daraus ergebenden Viskosität arbeitet der Stößel besser oder schlechter. Ist nur eine Idee. Was meint der Rest dazu?

[Druckluftschrauber25339]

Zitat:

@schattenparcker schrieb am 21. Januar 2017 um 16:16:32 Uhr:

Frage: Hast Du Öl im Kühlwasser , oder Kühlwasser im Öl ?????????

Öl im Kühlwasser, eine Verfärbung beim KW im Ausgleichsbehälter ist mir nicht aufgefallen. Lediglich das letzte Peilen des Ölstands könnte vielleicht darauf deuten, dass Wasser im Öl ist, aber möglicherweise stand das Auto auch nicht eben. Ich werde es noch mal wiederholen, um sicherzugehen.

Vielen Dank für die Ratschläge, ich werde es so weitergeben. Na hoffentlich sind die Ventile nicht in Mitleidschaft gezogen und die niedrigere Kompression im zweiten Zylinder lässt sich anders erklären. Der Werkstattmeister wollte ohnehin mal mittels Endoskopkamera nachsehen, wie es um die Ventile steht. Am Freitag wurde das leider vergessen und nicht weiterverfolgt, dafür hat mich die Kompressionsprüfung fast nichts gekostet. Eine andere Fachwerkstatt in meiner Nähe wollte dafür sageundschreibe 71 €.

[Druckluftschrauber25339]

So, dann melde ich mich noch mal abschließend zu Wort. Das Auto war am vergangenen Donnerstag noch mal in der Werkstatt. Ich habe die dortigen Mechaniker gebeten, noch mal nach den Steuerzeiten und dem Ventilspiel zu schauen.

Wer hätte es gedacht... die Steuerzeit vom Zahnriemen, beim dritten Anlauf hat es dann endlich gepasst. Die vorherige Werkstatt war demnach zweimal nicht in der Lage, die Arbeit richtig auszuführen. Traurig.

Gekostet hat mich der Spaß noch mal 180 €, dieses Mal auf Rechnung und damit bin ich noch sehr günstig davon gekommen, soll angeblich so um die 300 € kosten. Neben Lohn war die neue Ventildeckeldichtung noch der teuerste Posten.

Ende vom Lied, solche aufwendigen Reparaturen besser nicht "privat" machen lassen. Etwas Positives hat die zweimonatige Odyssey schon, ich habe nun die Werkstatt meines Vertrauens gefunden!! Die Kollegen haben es mMn echt drauf, hören gut zu und kassieren nicht für jeden Posten ab. Falls jemand aus der Nähe von Montabaur kommt, die Werkstatt heißt Fahrzeug Technik Montabaur.

 

Eines ist jedoch geblieben, das "Nageln" oder "Rasseln" beim Beschleunigen im kalten Zustand bei 30-50 km/h, besonders hörbar bei 1800 Umdrehungen. Der Verdacht liegt nahe, dass das Öl dafür verantwortlich ist.

Im Rahmen des Zahnriemenwechsels wurde auch ein Ölwechsel gemacht und Castrol Magnatec 5W30 ACEA A5 eingefüllt, es hat die Ford-Freigabe WSS-M2C 913-D. Im warmen Zustand ist jedoch so gut wie nichts zu hören und der Motor schnurrt sprichwörtlich wie ein Kätzchen.

[Buddha13]

das Problem mit den falschen Steuerzeiten des Zahnriemens höre ich sehr oft und ich erlebe auch die daraus resultierenden Fehler. So lange der Preis entscheidet brauche ich keine Leistung zu erwarten. Denn niemand hat im Handwerk Geld zu verschenken.

Guter Spruch:

Wer mit Bananen bezahlen möchte muss sich nicht wundern wenn Affen für ihn arbeiten!

Das Geräusch im kalten Zustand könnte ein erhöhtes Kolbenlaufspiel sein. Vorerst unbedenklich.