Ladekurven / Ladeleistung beim schnellladen
Ich hätte mal eine Frage wie bei euch die Ladekurven aussehen. Bei mir lädt der i4 immer nur sehr kurz mit der maximalen Leistung. Wenn ich mir andere Fahrzeuge an den Ladesäulen ansehe schaut das leider anders aus. Ich habe mal 2 Beispiele aus dem Sommer hinzugefügt. Im Winter ist das immer noch schlechter. Habt ihr mal Vergleichskurven?
Danke
77 Antworten
Weil die wenigsten 800V-Fahrzeuge auf Effizienz ausgelegt sind, würde ich vermuten. Die meisten Fahrzeuge sind entweder SUVs oder sie sind Sportwagen mit entsprechend großen Motoren und Rädern.
Häufig gibt es auch entsprechende Kopplungen, wie beim IQ6, wo man mit der großen Innenausstattung auch automatisch die (unnötig) großen Räder bekommt.
Ich mein, wer würde dann auch einen Lotus Emeya mit 17"-Sparbereifung und ohne Aerodynamikmaßnahmen kaufen, am Besten noch dazu mit einem 150kW-Motor an der Hinterachse 😁
Zitat:
@Ale Petacchi schrieb am 18. Juli 2024 um 15:10:15 Uhr:
Des Weiteren werde ich den Eindruck nicht los, dass es ausser dem Ioniq 6 keine effizienten 800V-Autos gibt. Gibt’s dazu evt. eine technische Erklärung?
Am Ende ist und bleibt es immer eine Frage von Zeit, Geld und Prioritäten.
Alle bei BMW, Mercedes, Hyundai/Kia, auch bei den Chinesen kochen nur mit Wasser.
Die deutschen bringen schon von Verbrennerseite und Hochgeschwindigkeitsautobahn know how im thermischen Management mit. Das konnte BMW, Mercedes aber auch VAG gut in das BMS übernehmen. Akku und Ladegeschwindigkeit funktionieren immer, völlig wetterunabhängig. BMW hat, kommend vom R6, wieder einen besonderen Motor gebracht, fremderregt, technisch etwas aufwendiger, dafür ein Freiheitsgrad mehr zum Steuern und Regeln. Für 800V hat es dann in der vorhandenen Fahrzeugarchitektur nicht mehr gereicht.
Hyundai/Kia wollten Spitzenleistung beim Laden präsentieren. Im Zeit- und Geldbudget war dann nur noch eine durchschnittliche Gesamteffizienz drin...
Die Chinaböller sind höchstens billig, die Software erscheint zwar mit viel blingbling aber ohne echte technische Raffinesse und richtig Laden kann kaum einer.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 18. Juli 2024 um 09:40:31 Uhr:
Entscheidend ist beim i4, dass man, um Strecke zu machen, eben nicht bis 80% oder noch höher lädt, sondern nur bis ca. 50-60% und dann weiterfährt - je kürzer der Ladestopp, desto besser. In den ersten 5-10 Minuten der Ladung gibt es eigentlich nur 800V-Fahrzeuge, die schneller laden können als der i4. Dank Max Performance Charging* gilt das auch in einem sehr großen Akkubereich, d.h. selbst wenn du mit 30% zum Lader kommst, kriegst du anfangs die volle Leistung.Die Ladeleistung selbst ist aufgrund der 400V-Architektur begrenzt und mit den 210kW tatsächlich auch am technischen Limit (500A x 420V = 210kW), d.h. einen schnelleren Lader wirst du mit dieser Architektur in den ersten Minuten nicht finden. Dann sinkt die Ladegeschwindigkeit aber eben gerade im Vergleich zu den "Plateau-Ladern" von Mercedes, Audi und auch VW deutlich ab, weshalb diese dann irgendwann schneller laden und so Zeit aufholen.
Daher kann ich mich den anderen nur anschließen: dass der i4 noch keine 800V-Architektur hat, kann man sicher als Kritikpunkt stehen lassen, das war jedoch ja bereits vorher klar. Beim Laden selbst hingegen gibt es aber kaum ein anderes Fahrzeug, das unter allen Bedingungen so zuverlässig Ladeleistung liefert. Diese entspricht eigentlich unter allen Bedingungen der Vorgabe, egal ob im Sommer bei 30°C oder im Winter bei -10°C. Und wenn man sein Fahrverhalten an diese Ladekurve anpasst, dann ist man auch schneller unterwegs als die gesamte 400V-Konkurrenz 🙂
* https://www.bmwblog.com/2023/10/04/bmw-i5-power-charging-curve/
Je kürzer je besser, würde ich mal anzweifeln. Man müsste mal sehr genau nachrechnen, wo in der Praxis da das Optimum liegt, d.h. bei jeder Ladung muss man ja auch die Zeit fürs Rausfahren, Parken, Anschließen, Laden, Abstöpseln und wieder Losfahren mit einrechnen. Wenn die Säule nicht am Rastplatz ist, sieht da der zeitlich optimale Ladehub schon sehr schnell ganz anders aus.
Ich finde es marginal, wenn wir anfangen diese Effekte mit zu berücksichtigen, auch wenn sie ja wirklich vorhanden sind. Für mich sind die unberechenbaren Einflüsse im Verkehr größer als der Rest drum herum.
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Auch wenn ich mich wiederhole, HPC direkt an AB-Raststätten empfinde ich extrem wichtig. Einmal - ich war im Gespräch mit dem Beifahrer - habe ich nicht darauf geachtet, was das Auto geplant hatte. Es waren 2..3km neben der A5 oder A6 in BW, 2 Ampeln, ein grottiges Restaurant, 12 Tesla und 4x2 Allegro 300kW... Hin und zurück 6km, das sind 2% der AB Reichweite, 6min also 30% der Ladezeit, das empfinde ich alles andere als marginal. Die sonstigen Verkehrseinflüsse kommen ja noch hinzu.
Optimale Haltezeit: Toilette, Mail checken, ggf. ein Kaffee, 15min für hoffentlich zukünftig 50+kWh, mit Essen 30..35min, letzteres macht man ja nicht bei jeder und auf keinen Fall 2x während einer Fahrt.
Hab’s oben schonmal geschrieben: der Vorteil von Ladeparks an Autohöfen ist die Erreichbarkeit aus beiden Fahrtrichtungen. Die Anfahrt dahin geht mit Sicherheit schneller, als 20-30 min warten bis einer wegfährt.
Zitat:
@i4Alex schrieb am 19. Juli 2024 um 13:36:58 Uhr:
Hab’s oben schonmal geschrieben: der Vorteil von Ladeparks an Autohöfen ist die Erreichbarkeit aus beiden Fahrtrichtungen. Die Anfahrt dahin geht mit Sicherheit schneller, als 20-30 min warten bis einer wegfährt.
Wieso sollte man warten, bis einer wegfährt. Es müssen nur genug Säulen vorhanden sein. Gerade an den vielbefahrenen großen AB gibt es keinen Grund zu sparen. Ein einziges mal, war ich der 6. an 6 Ionitys. normalerweise sind mindestens 3..4..5 von 6 frei. Ich weiß gar nicht, warum jemand etwas dagegen haben sollte, dass an jeder AB-Tankstelle 6 HPC stehen.
Dagegen hab ich garnix. Ich seh das nur leider nicht als realistisch an, dass es zumindest zeitnah (10 Jahre) dazu kommt… und wie auch schonmal beschrieben, ist es auch für die Betreiber interessanter einen großen als zwei kleine zu bauen.
Zitat:
@Steffen_i4 schrieb am 19. Juli 2024 um 13:16:40 Uhr:
Auch wenn ich mich wiederhole, HPC direkt an AB-Raststätten empfinde ich extrem wichtig. Einmal - ich war im Gespräch mit dem Beifahrer - habe ich nicht darauf geachtet, was das Auto geplant hatte. Es waren 2..3km neben der A5 oder A6 in BW, 2 Ampeln, ein grottiges Restaurant, 12 Tesla und 4x2 Allegro 300kW... Hin und zurück 6km, das sind 2% der AB Reichweite, 6min also 30% der Ladezeit, das empfinde ich alles andere als marginal.
Genau deshalb und auch weil ich bevorzugt dort lade, wo ich günstig laden kann, plane ich die Ladepausen auf meinen Langstrecken im Vorfeld selbst. Dabei ist mir auch wichtig, dass ich in der Nähe einen Cappuccino trinken kann und eine Toilette vorfinde bzw. etwas Essen kann, wenn die Zeit danach ist.
Bei den Langstrecken, die man häufiger fährt, hat man ja ohnehin schon seine Stamm-Ladestationen.
Zitat:
@Daiyama schrieb am 19. Juli 2024 um 12:50:40 Uhr:
Je kürzer je besser, würde ich mal anzweifeln. Man müsste mal sehr genau nachrechnen, wo in der Praxis da das Optimum liegt, d.h. bei jeder Ladung muss man ja auch die Zeit fürs Rausfahren, Parken, Anschließen, Laden, Abstöpseln und wieder Losfahren mit einrechnen. Wenn die Säule nicht am Rastplatz ist, sieht da der zeitlich optimale Ladehub schon sehr schnell ganz anders aus.
Dass es sich irgendwann nicht mehr lohnt ist klar, aber da ich fast nur direkt an der AB lade sind das bei mir tatsächlich häufig nur 10-12 Minuten. Kurz auf Toilette, das Handy checken und weiter. Dazu dann jeweils eine längere Essenspause in der Mitte und so komme ich eigentlich mit der langen Pause und zwei so kurzen quer durch Deutschland.
Ich bevorzuge Ionity und EnBw Ladeparks, die sind nicht weit ab von der AB und man hat in der Nähe was mit Toilette und zum Cafetrinken.
Und relativ günstig laden kann ich da auch.
Zitat:
@Steffen_i4 schrieb am 19. Juli 2024 um 14:23:39 Uhr:
Zitat:
@i4Alex schrieb am 19. Juli 2024 um 13:36:58 Uhr:
Hab’s oben schonmal geschrieben: der Vorteil von Ladeparks an Autohöfen ist die Erreichbarkeit aus beiden Fahrtrichtungen. Die Anfahrt dahin geht mit Sicherheit schneller, als 20-30 min warten bis einer wegfährt.
Wieso sollte man warten, bis einer wegfährt. Es müssen nur genug Säulen vorhanden sein. Gerade an den vielbefahrenen großen AB gibt es keinen Grund zu sparen. Ein einziges mal, war ich der 6. an 6 Ionitys. normalerweise sind mindestens 3..4..5 von 6 frei. Ich weiß gar nicht, warum jemand etwas dagegen haben sollte, dass an jeder AB-Tankstelle 6 HPC stehen.
Sehe ich auch so.
Und wenn ich sehe, wie viele dutzend (vermutlich eher hundert) Parkplätze vor Raststätten stehen, dann sehe ich das Problem nicht. Ob man da nun 6 oder gleich 12 HPC-Säulen hinstellt spielt m.E. absolut keine Rolle. Ist natürlich auch eine finanzielle Frage: Die Betreiber wollen natürlich lieber 6 Säulen dauerhaft ausgelastet haben, als 12 mehrheitlich nur teilweise.
Da ist dann m.E. aber halt auch die Politik gefragt. Rhetorisch versucht man zwar die E-Mobilität zu pushen, in der Realität lässt man aber sowohl die Hersteller/Ladesäulenbetreiber, als auch den Verbraucher alleine.
Wenn man will, dass sich E-Mobilität entwickelt, müssen eben auch milliardenschwere Investitionen getätigt werden. Wenn man bedenkt wie hart die Öl-Multis von Steuervergünstigungen und Unterstützungen profitiert haben, ist das alles ein Witz.
Von mir aus sollte auch diese ganze Raststätten-Mafia (Serways usw.) dazu verdonnert werden, an JEDER Raststätte eine gewisse Zahl HPC-Lader zur Verfügung stellen zu müssen. Die zocken den Verbraucher legal ja ohnehin schon seit Jahrzehnten ab...
PS: Letzthin ging es mir in Italien auch genau wieder so wie von anderen beschrieben: Von der AB 1.5km abgefahren, Maut bezahlt, zu einem scheiss Shoppingcenter wo 6 Ionity-Säulen standen. Danach das ganze wieder retour. Das nervt einfach unglaublich und ist völlig unnötig.
Hier noch der Screenshot von Björn Nylands 1000km-Challenge.
Fazit: Es gibt derzeit nur 1 Fahrzeug, welches effizienter ist (Model 3 LR) und nur wenige, welche schneller sind. Ausser dem Model 3 Performance (bei höheren Temperaturen) sind es nur Autos, welche deutlich teurer sind und/oder eine grössere Batterie haben oder diese unterwegs swappen (was ich übrigens für absoluten Schwachsinn halte).
Zitat:
@Ale Petacchi schrieb am 20. Juli 2024 um 14:38:04 Uhr:
Hier noch der Screenshot von Björn Nylands 1000km-Challenge.Fazit: Es gibt derzeit nur 1 Fahrzeug, welches effizienter ist (Model 3 LR) und nur wenige, welche schneller sind. Ausser dem Model 3 Performance (bei höheren Temperaturen) sind es nur Autos, welche deutlich teurer sind und/oder eine grössere Batterie haben oder diese unterwegs swappen (was ich übrigens für absoluten Schwachsinn halte).
Man darf bei Björns Tests nie vergessen, dass er ladeoptimiert fährt auf einer vorher ausgewählten Strecke. Das ist nur bedingt vergleichbar mit einer notwendigen Privat- oder Dienstfahrt. Alltag ist doch, dass man nicht immer bei den optimalen 5 bis 10% SoC ansteckt. Gründe gibt es da viele:
1. suboptimale Standorte der HPC oder SuC
2. hohe Preise bei Anbieter xy, weil man kein Abo hat und deshalb 100 km früher lädt
3. Pausenbedarf von Hund, Kind und Kegel
4. Battery Swap ist auf vielen Strecken z.Z. nicht möglich.
Ansonsten ist mein i4 gem. meiner Beobachtung an diversen HPC Stationen fast immer später an der Säule und früher fertig. Die VW, Opel, Skoda, Peugeot, Geely, Volvo, Polestar und Renault sind gefühlt langsamer an der Ladesäule.
Bei Interesse kann man sich bei ev database die Ladegeschwindigkeit pro 100km raussuchen. Auch da ist der i4 realtiv weit vorne zu finden.