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Lada Niva oder Lada 2107

Guten Tag,

ich wollte fragen ob es sich lohnt, einen Lada Niva mit einem Budget von 4000€ zu kaufen? Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit dem Auto? Kleinere Probleme könnte ich auch selbst beheben. Ich erbitte nur Antworten von Personen, die selber mal einen Niva gefahren sind, da diese am besten sagen können wie es mit dem kleinen Russen aussieht.

Vielen Dank für Antworten schonmal im Voraus

LG

Beste Antwort im Thema

Darf man auch mitreden, wenn man dreimal gute Gründe hatte, ihn nicht zu kaufen - und stattdessen zu SJ413, Samurai und Jimny gegriffen hat? 😉

Der Niva fährt auch im kaputten Zustand noch relativ weit, das kann man als robust auslegen, ja. Nur unterscheidet ihn das noch nicht von anderen Geländewagen seiner Zeit, und spätestens der nächste TÜV-Termin wird ihn stoppen. Die Rostvorsorge war stark schwankend, zwischen "nicht vorhanden" bei günstigen Eigenimporten bis "rudimentär nach Tagesform nachgebessert" über den offiziellen Importweg. Auch nicht uninteressant, was bspw. bereits innerhalb der Garantiezeit alles anfallen konnte - ja, alles einfach reparierbar für jemanden mit der richtigen Werkstattausrüstung, und die Ersatzteile sind billig. Nur bei 'nem Suzuki als Beispiel sah das höchstens dann ähnlich aus, wenn er bei Santana zusammengeklöppelt wurde, der Rest war besser.
Vorteil des Niva gegenüber den Suzukis ist sein permanenter Allradantrieb, kein Vorteil hingegen ist die oft genannte Differentialsperre - denn diese sperrt das Mitteldifferential und ist notwendig, um dieselbe Kraftverteilung zu erreichen, die Geländewagen mit starr zuschaltbarem Allrad (kein Mitteldifferential) sowieso haben.

Da Du nicht der erste mit der Frage bist - nutze die Kraft der Suchfunktion, hier wäre z.B. ein älteres Thema zum Niva. Da sich das Auto über die Jahre kaum geändert hat, sind auch die Antworten seit Jahren die gleichen 😉.

Alternativen:

Suzuki SJ (413/Samurai). Braucht weniger, kommt im Gelände etwas weiter, und im Gegensatz zum Niva ist Rost an der Karosserie hier kein TÜV-Hindernis (weil nicht selbsttragend). Die Wahrscheinlichkeit, 22 Jahre nach Japan-Produktionsende und 16 Jahre nach Santana-Produktionsende noch was brauchbares zu finden, ist aber nicht sehr hoch.

Suzuki Jimny. Nachfolger des SJ mit Schraubenfedern, und solange es kein Cabrio ist, kommt er aus japanischer Produktion. Die Wahrscheinlichkeit, im Bereich bis 4000 Euro etwas Brauchbares zu finden, ist hier nicht sehr hoch - denn seine einzige Alternative war der Niva, was für ein beeindruckend hohes Preisgefüge beim Jimny sorgt. Heißt nicht, dass er problemlos wäre, und rosten kann er auch ganz gut - hat aber ansonsten deutlich weniger mechanische Gebrechen.

Suzuki Vitara. Sieht etwas straßenorientierter aus, ist fahrwerkstechnisch aber mit Einzelradaufhängung vorne und Starrachse hinten gleichwertig zum Niva - dabei komfortabler, etwas schneller, leicht verbrauchsgünstiger. Kann leider ebenso von Santana kommen (wobei die meisten aus der Serie schon weggebröselt sind), rostet natürlich auch, aber er war relaiv weit verbreitet, entsprechend gibt es noch ein großes Gebrauchtteile-Angebot.

Daihatsu Feroza. Der technisch eigentlich bessere Vitara (abgesehen von den Blattfedern hinten), aber damals teurer und konservativer designed, entsprechend schlechter hat er sich verkauft. Der Restbestand ist überschaubar, und die Ersatzteilversorgung ist schlechter. EL-II oder SX hatten Vollausstattung inklusive verstellbarer Stoßdämpfer an der Hinterachse, der in den letzten Baujahren nachgeschobene SE nicht mal 'ne Servolenkung.

Meiner Meinung nach keine Alternative:

Der erwähnte X3. Für 4000 Euro gibt's da eigentlich nur etwas gut Abgehangenes mit Wartungsstau, die Geländefähigkeiten sind gegenüber dem Niva nicht existent (was nicht verwundern sollte), und die Unterhaltsklasse ist in völlig anderen Sphären - weil wir da halt auch von einem ehemaligen Neupreis in der 50000-Euro-Region sprechen. Selbst wenn der Verbrauch des Niva hoch ist - BMWs 3.0er toppt das locker, die potentiellen Reparatur-, Wartungs- und Unterhaltskosten können direkt im ersten Jahr den Kaufpreis erreichen oder übersteigen.

Der erwähnte RAV. Die erste Generation als Dreitürer hat zwar ganz annehmbare Karosseriewinkel und sieht verglichen mit heutigen SUV wie ein echter Geländewagen aus - ist es aber nicht. Eine Untersetzung fehlt, die Übersetzung des ersten Gangs ist zu lang, das Fahrwerk zu unflexibel, und der Unterboden zu empfindlich. Um gelegentlich mal bspw. im Offroadpark Knüllwald vorbeizuschauen ausreichend (viel Sandboden, mit wenig Gewicht und Straßenreifen im Trockenen noch gut fahrbar), aber gegenüber Niva, SJ, Vitara, Feroza oder Jimny im Gelände absolut nicht konkurrenzfähig.

Gruß
Derk

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Hab keinen - ätsch.
Frag in nem Jäger-Forum. Gibt es sowas? Bestimmt, Gibt Foren für alles, zumindenst solange bis die EU-Urheberrechtsreform richtig zieht.

Hab schonmal 3 von den Kisten auf einem Haufen stehen sehen. Alle drei...ja genau, Jäger.
Die werden dich dann sicherlich fragen, was du mit dem Auto anfangen willst. Das wäre hilfreich zu wissen.

Bei einem mal unter die Haube geschaut. Wackelige 70er Jahre Kiste, aber der Motor war ein Standard-Benziner mit Anbauteilen der üblichen Verdächtigen. Bosch usw.

Mhmm..., (mehrfach) gefahren ja, besessen nein...

Bei einem Budget von um die 4.000 Euro redest Du sicher von einem Fahrzeug aus 2006 bis 2007. Oder? Mein ehemaliger Nachbar hatte längere Zeit einen aus 2006, sollte also ungefähr hinkommen.

Ob es sich lohnt oder nicht, kann man so pauschal nicht sagen. Kommt einfach darauf an, was der Wagen für eine Präferenz für Dich haben soll. So als Zweitbock für gelegentliche Touren in den Wald oder als Großbaustellenschlampe ist der Lada Niva 4x4 durchaus brauchbar, weil relativ klein, wendig und mit Allrad und richtiger Bereifung auch kaum festzufahren, als privates Erstfahrzeug würde ich das Teil aber nicht haben wollen.

Karg ausgestattet, von der Verarbeitung her wortwörtlich auf Russen-Niveau der Vorwendezeit und mit seinen meist 82 PS auch relativ kraftlos, laut und lahm... Dafür extrem robust und störunanfällig, weil einfach nicht viel da sein dürfte, was kaputtgehen könnte. Störunanfällig heißt aber nicht gleich unkaputtbar, der 82 PS Motor, ein OHC mit 1800 ccm (die Neuen haben 1700 ccm bei gleicher Leistung) hat aber zumindest schon mal ne Steuerkette (der 1900'er Diesel einen Zahnriemen), die wohl unproblematisch ist im Gegensatz zur Zündanlage, die des Öfteren negativ in Erscheinung getreten sein soll. Muss ich aber fairerweise zugeben, mein Nachbar hatte keine Probleme damit (soweit ich weiß), der hatte eher mit Unterboden- und Schwellerdurchrostungen zu kämpfen. Also wenn kaufen, dann wahrscheinlich besser einen, bei dem kurz nach Kauf nochmal ne richtige Hohlraumkonservierung gemacht wurde.

Empfehlen? Als Hauptfahrzeug eher nicht, da gibt es auch in der Preisklasse Modelle, die geländegängig und dabei moderner und komfortabler sind. Als Wald- und Wiesenhobel nebst gelegentlicher Einkäufe ins nächste Dorf - brauchbar.

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 20. Juli 2019 um 07:56:53 Uhr:


Mhmm..., (mehrfach) gefahren ja, besessen nein...

Bei einem Budget von um die 4.000 Euro redest Du sicher von einem Fahrzeug aus 2006 bis 2007. Oder? Mein ehemaliger Nachbar hatte längere Zeit einen aus 2006, sollte also ungefähr hinkommen.

Ob es sich lohnt oder nicht, kann man so pauschal nicht sagen. Kommt einfach darauf an, was der Wagen für eine Präferenz für Dich haben soll. So als Zweitbock für gelegentliche Touren in den Wald oder als Großbaustellenschlampe ist der Lada Niva 4x4 durchaus brauchbar, weil relativ klein, wendig und mit Allrad und richtiger Bereifung auch kaum festzufahren, als privates Erstfahrzeug würde ich das Teil aber nicht haben wollen.

Karg ausgestattet, von der Verarbeitung her wortwörtlich auf Russen-Niveau der Vorwendezeit und mit seinen meist 82 PS auch relativ kraftlos, laut und lahm... Dafür extrem robust und störunanfällig, weil einfach nicht viel da sein dürfte, was kaputtgehen könnte. Störunanfällig heißt aber nicht gleich unkaputtbar, der 82 PS Motor, ein OHC mit 1800 ccm (die Neuen haben 1700 ccm bei gleicher Leistung) hat aber zumindest schon mal ne Steuerkette (der 1900'er Diesel einen Zahnriemen), die wohl unproblematisch ist im Gegensatz zur Zündanlage, die des Öfteren negativ in Erscheinung getreten sein soll. Muss ich aber fairerweise zugeben, mein Nachbar hatte keine Probleme damit (soweit ich weiß), der hatte eher mit Unterboden- und Schwellerdurchrostungen zu kämpfen. Also wenn kaufen, dann wahrscheinlich besser einen, bei dem kurz nach Kauf nochmal ne richtige Hohlraumkonservierung gemacht wurde.

Empfehlen? Als Hauptfahrzeug eher nicht, da gibt es auch in der Preisklasse Modelle, die geländegängig und dabei moderner und komfortabler sind. Als Wald- und Wiesenhobel nebst gelegentlicher Einkäufe ins nächste Dorf - brauchbar.

Ich würde ihn als mein Hauptauto nutzen. Allerdings fahre ich wenig und eigentlich nur Kurzstrecken (Innenstadt,...) Beruflich muss ich nicht ins Gelände, da dies aber mein Hobby ist würde das nicht zu kurz kommen. Was meinst du ? Ist er bei solch ein Nutzung lohnenswert oder empfiehlt sich eher ein anderes Auto?

Zitat:

@NicolasOffroad schrieb am 20. Juli 2019 um 12:34:01 Uhr:


Ich würde ihn als mein Hauptauto nutzen. Allerdings fahre ich wenig und eigentlich nur Kurzstrecken (Innenstadt,...) Beruflich muss ich nicht ins Gelände, da dies aber mein Hobby ist würde das nicht zu kurz kommen. Was meinst du ? Ist er bei solch ein Nutzung lohnenswert oder empfiehlt sich eher ein anderes Auto?

Ich weiß nicht, der Lada Niva ist halt irgendwo auf dem Stand der 80'er Jahre stehengeblieben, optisch wie technisch (mehr oder weniger). Ob ich dafür wirklich 4.000 Euro verballern und das als Hauptfahrzeug nutzen wollen würde - nein, eher nicht...

Eine Empfehlung in Richtung JA oder NEIN ist aber schwer, das Dir das Fahrzeug gefallen muss und wenn Dir der russische Flair und die Technik der 80'er gefällt, nun gut, es gibt sicher Schlimmeres. Vorteil ist halt, dass er recht klein und übersichtlich ist, versicherungstechnisch sicher auch halbwegs günstig, im Verbrauch beim Stadtverkehr aber wenig punkten kann. Bissl Gelände soll er ja auch noch können, wenn ich das richtig verstehe und Ersatzteilversorgung ist jetzt auch nicht ganz so prall wie bei anderen 08/15 Standardfahrzeugen.

Ich sag mal so, für das gleiche Budget bekommst einen BMW X3 der ersten Generation als 3.0i 4x4. Zwar mit mehr Laufleistung, aber immerhin weit moderner, komfortabler, mit guter Ersatzteilversorgung und ebenfalls halbwegs günstig in der Versicherung. Einen 2,5 Liter benziner gibt es wohl auch noch, soweit ich weiß. Dafür ist der kleine BMW natürlich nicht ganz so sparsam wie das 1,8 Liter Motörchen im Lada, wartet aber auch mit völlig anderen Fahrleistungen auf, falls es doch mal raus aus der Stadt gehen soll. Mit dem X3 kannst auch locker noch ne Auslandstour in den Urlaub machen, mit nem Niva würde ich mir das wohl eher verkneifen.

Eine reale Empfehlung abgeben kann ich aber trotzdem nicht, doch ich (persönlich) würde eher die paar Nachteile des X3 in Kauf nehmen, als 4.000 Euro in einen alten Lada Niva zu investieren...

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Wartung is das A und O ,nicht nur Gucken und Prüfen, du beschäftigst dich auch mit Themen wie Abschmiernippel

Und nein,nicht weil es so ein Aufreisserschlitten ist 😁

Gebraucht hängt halt arg vom Vorbesitzer und dessen Pflegeaufwand ab

Am besten in einem geeigneten Forum Infos holen, auf was du achten und mit was du rechnen musst

Ich fahre keinen und melde mich trotzdem mal zu Wort:

Ich würde als Alternative den Suzuki Jimny ins Rennen werfen. Der ist von der Größe her vergleichbar, ist ein vollwertiger Geländewagen, immer noc sehr rustikal, aber fortschrittlicher als der Niva.

Durch den Modellwechsel kommen da vielleicht jetzt auch vermehrt Gebrauchte auf den Markt.

Für 4000Euro würde ich einen RAV4 als zwei Türer nehmen.

Darf man auch mitreden, wenn man dreimal gute Gründe hatte, ihn nicht zu kaufen - und stattdessen zu SJ413, Samurai und Jimny gegriffen hat? 😉

Der Niva fährt auch im kaputten Zustand noch relativ weit, das kann man als robust auslegen, ja. Nur unterscheidet ihn das noch nicht von anderen Geländewagen seiner Zeit, und spätestens der nächste TÜV-Termin wird ihn stoppen. Die Rostvorsorge war stark schwankend, zwischen "nicht vorhanden" bei günstigen Eigenimporten bis "rudimentär nach Tagesform nachgebessert" über den offiziellen Importweg. Auch nicht uninteressant, was bspw. bereits innerhalb der Garantiezeit alles anfallen konnte - ja, alles einfach reparierbar für jemanden mit der richtigen Werkstattausrüstung, und die Ersatzteile sind billig. Nur bei 'nem Suzuki als Beispiel sah das höchstens dann ähnlich aus, wenn er bei Santana zusammengeklöppelt wurde, der Rest war besser.
Vorteil des Niva gegenüber den Suzukis ist sein permanenter Allradantrieb, kein Vorteil hingegen ist die oft genannte Differentialsperre - denn diese sperrt das Mitteldifferential und ist notwendig, um dieselbe Kraftverteilung zu erreichen, die Geländewagen mit starr zuschaltbarem Allrad (kein Mitteldifferential) sowieso haben.

Da Du nicht der erste mit der Frage bist - nutze die Kraft der Suchfunktion, hier wäre z.B. ein älteres Thema zum Niva. Da sich das Auto über die Jahre kaum geändert hat, sind auch die Antworten seit Jahren die gleichen 😉.

Alternativen:

Suzuki SJ (413/Samurai). Braucht weniger, kommt im Gelände etwas weiter, und im Gegensatz zum Niva ist Rost an der Karosserie hier kein TÜV-Hindernis (weil nicht selbsttragend). Die Wahrscheinlichkeit, 22 Jahre nach Japan-Produktionsende und 16 Jahre nach Santana-Produktionsende noch was brauchbares zu finden, ist aber nicht sehr hoch.

Suzuki Jimny. Nachfolger des SJ mit Schraubenfedern, und solange es kein Cabrio ist, kommt er aus japanischer Produktion. Die Wahrscheinlichkeit, im Bereich bis 4000 Euro etwas Brauchbares zu finden, ist hier nicht sehr hoch - denn seine einzige Alternative war der Niva, was für ein beeindruckend hohes Preisgefüge beim Jimny sorgt. Heißt nicht, dass er problemlos wäre, und rosten kann er auch ganz gut - hat aber ansonsten deutlich weniger mechanische Gebrechen.

Suzuki Vitara. Sieht etwas straßenorientierter aus, ist fahrwerkstechnisch aber mit Einzelradaufhängung vorne und Starrachse hinten gleichwertig zum Niva - dabei komfortabler, etwas schneller, leicht verbrauchsgünstiger. Kann leider ebenso von Santana kommen (wobei die meisten aus der Serie schon weggebröselt sind), rostet natürlich auch, aber er war relaiv weit verbreitet, entsprechend gibt es noch ein großes Gebrauchtteile-Angebot.

Daihatsu Feroza. Der technisch eigentlich bessere Vitara (abgesehen von den Blattfedern hinten), aber damals teurer und konservativer designed, entsprechend schlechter hat er sich verkauft. Der Restbestand ist überschaubar, und die Ersatzteilversorgung ist schlechter. EL-II oder SX hatten Vollausstattung inklusive verstellbarer Stoßdämpfer an der Hinterachse, der in den letzten Baujahren nachgeschobene SE nicht mal 'ne Servolenkung.

Meiner Meinung nach keine Alternative:

Der erwähnte X3. Für 4000 Euro gibt's da eigentlich nur etwas gut Abgehangenes mit Wartungsstau, die Geländefähigkeiten sind gegenüber dem Niva nicht existent (was nicht verwundern sollte), und die Unterhaltsklasse ist in völlig anderen Sphären - weil wir da halt auch von einem ehemaligen Neupreis in der 50000-Euro-Region sprechen. Selbst wenn der Verbrauch des Niva hoch ist - BMWs 3.0er toppt das locker, die potentiellen Reparatur-, Wartungs- und Unterhaltskosten können direkt im ersten Jahr den Kaufpreis erreichen oder übersteigen.

Der erwähnte RAV. Die erste Generation als Dreitürer hat zwar ganz annehmbare Karosseriewinkel und sieht verglichen mit heutigen SUV wie ein echter Geländewagen aus - ist es aber nicht. Eine Untersetzung fehlt, die Übersetzung des ersten Gangs ist zu lang, das Fahrwerk zu unflexibel, und der Unterboden zu empfindlich. Um gelegentlich mal bspw. im Offroadpark Knüllwald vorbeizuschauen ausreichend (viel Sandboden, mit wenig Gewicht und Straßenreifen im Trockenen noch gut fahrbar), aber gegenüber Niva, SJ, Vitara, Feroza oder Jimny im Gelände absolut nicht konkurrenzfähig.

Gruß
Derk

Zitat:

@der_Derk schrieb am 21. Juli 2019 um 09:33:01 Uhr:


Meiner Meinung nach keine Alternative:

Der erwähnte X3. Für 4000 Euro gibt's da eigentlich nur etwas gut Abgehangenes mit Wartungsstau, die Geländefähigkeiten sind gegenüber dem Niva nicht existent (was nicht verwundern sollte), und die Unterhaltsklasse ist in völlig anderen Sphären - weil wir da halt auch von einem ehemaligen Neupreis in der 50000-Euro-Region sprechen. Selbst wenn der Verbrauch des Niva hoch ist - BMWs 3.0er toppt das locker, die potentiellen Reparatur-, Wartungs- und Unterhaltskosten können direkt im ersten Jahr den Kaufpreis erreichen oder übersteigen.

Du darfst gern mal erläutern, mit wie vielen X3 Du schon im leichten Gelände warst... 😉

Was mich an solchen Diskussionen unheimlich nervt, ist die Tatsache, dass Offroad-Anspruch allzu vorschnell gleichgesetzt wird mit leichter Geländegängigkeit. Tatsache ist, dass der X3 natürlich kein (echter) Geländewagen im eigentlichen Sinne ist, aber sein Allradantrieb, der nicht mal schlecht ist, nebst entsprechender Bereifung, sorgen neben der Bodenhöhe zumindest mal dafür, dass er für die meisten Wald- und Wiesenwege durchaus mehr als gut geeignet ist. Da darf es auch mal etwas mehr als nur huckelig und buckelig werden. Nicht umsonst fahren ihn hier auf dem bayerischen Land viele Jäger und Bauern und nicht selten haben die Kisten schon die 300... oder 400.000 Km Marke auf der Uhr überschritten und laufen trotzdem. Ich bestreite aber nicht, dass die Geländeeigenschaften des Niva bauartbedingt besser sind. Die Frage ist halt, ob man es braucht...

Auch das Thema Wartungsstau ist hier bei MT immer wieder ne Lachnummer. Es wird automatisch davon ausgegangen, dass jedes ältere Fahrzeug in der Preisklasse mit der Laufleistung unter akutem Wartungsstau leidet, das ist einfach nur Blödsinn. Um das zu beurteilen, würde ich mir das potenzielle Fahrzeug einfach mal anschauen und die Wartungshistorie hinterfragen, alles andere ist eigentlich nur - und das gilt eigentlich für jedes Fahrzeug - Geschwätz. Ich selbst hab schon wirklich gut erhaltene X3, X5, ML für kleines Geld nach Tschechien verkauft/vermittelt, die 15 Jahre +/- alt waren, über 250.000 Km auf der Uhr hatten und trotzdem (teilweise) eine lückenlose Wartung aufwiesen. Und ja, ich hab auch schon genug Fahrzeuge in meinem Leben gesehen, die ab dem 4. oder 5. Jahr gar keine nachvollziehbare Service-Historie mehr aufwiesen, egal welcher Marke; Größe oder Preisklasse.

Ebenso unsinnig ist die Tatsache, dass man bei einem BMW automatisch und pauschal von riesen Reparaturkosten ausgeht. Abgesehen davon, dass die Rostvorsorge seinerzeit relativ gut war und Motoren wie Getriebe auch noch nicht unter dem Sparwahn der Hersteller litten, sind die üblichen Ersatz- und Verschleißteile mehr oder weniger genauso teuer oder günstig wie bei jedem anderen 08/15 Auto auch. Das ist eigentlich nur das Dramatisieren von Problemen, die sich manche nur selbst immer wieder einreden.

Sogar beim Verbrauch wird gern geschummelt und pauschalisiert hier. Der kleine X3 lässt sich durchaus bei normaler Fahrweise real mit 8 bis 9 Litern Benzin auf 100 Km bewegen, als Diesel mit 6 bis 7 Liter auf 100 Km. Der Niva mit seinem Uraltmotor wird so viel weniger aber wohl auch nicht brauchen - bei weit weniger Leistung, Gewicht und Komfort.

* * * * *

Über Geschmack lässt sich natürlich vortrefflich streiten, aber ich sag auch ehrlich, lieber bin ich in einem 15 Jahre alten, gut gepflegten X3, X5 oder ML unterwegs, der trotz weit über 200 Tkm sauber gewartet ist und gut läuft, als in einem Niva aus den gefühlten 80'ern oder einer Keksdose wie dem Jimny oder Feroza, bei denen ich nicht weiß, ob der Rost schon den nächsten Service unnötig macht, beziehungsweise jedwede Investition nur noch herausgeschmissenes Geld ist. Kein Komfort, keine Leistung, kein gar nix für kleines Geld ist dann nochmal ein anderes Thema.

Vorteil eines X3 - sie sind auch mal für Langstrecken- und Urlaubsfahrten tauglich, sehen heute noch optisch halbwegs modern aus, reichen für leichtes Gelände, weisen weit mehr Komfort auf, sind moderner und wahrscheinlich auch noch einen Tacken sicherer. Irgendwo muss der damalige Preisunterschied ja herkommen - wobei der kleine Bayer übrigens noch weit von den hier genannten 50.000 Euro entfernt war. Lassen sich als Benziner aber auch jederzeit wieder problemlos verkaufen, wo ich mir bei Lada oder Daihatsu nicht so sicher wäre. Hier auf dem Land bekommt man auch die Diesel wieder los, ganz von abgesehen. Haftpflicht und dergleichen ist auch nicht nennenswert teurer und ja, selbst für den Stadtverkehr ist so ein X3 nicht wirklich zu groß. Zumindest wäre sowas auch halbwegs familientauglich.

Nachteile - natürlich der etwas höhere Verbrauch bei entschieden mehr Leistung und Fahrkomfort, was aber nun mal an der Sache selbst liegt. Weitere Nachteile? Wüsste ich keine, wenn man von höherem Alter und höherer Laufleistung mal absieht... Das ist dann aber Ansichtssache...

Die Frage ist halt, wozu braucht man das Auto? Der Fragestller will ja hobbymäßig ins Gelände fahren. Da gehe ich davon aus, dass Offroadparks oder so gemeint sind, die über einen unbefestigten Feldweg hinausgehen, wo man also wirklich einen Geländewagen "braucht". Da ist dann etwas wie Jimny oder Niva geeigneter als ein X3.
Da er beruflich Stadt und befestigte Straßen fährt, wäre ein Niva sicher nicht das optimale Fahrzeug, wenn man nur eins hat.

Hier wäre vielleicht (sofern man die finanziellen Möglichkeiten hat und es sich leisten will) ein ganz normaler PKW für den Alltag und ein Niva oder dergleichen für Spaßfahrten eine Option.

Ansonsten kann man NeoNeo zustimmen, für die allermeisten Anforderungen des Alltags reichen die Geländefähigkeiten von X3 usw. völlig aus.

Ich fahre einen Subaru Forester, weil ich hauptsächlich auf der Straße fahre, aber gelegentlich zum Holz holen auch mal im Wald oder im Rahmen des Hundesports in der Feldmark unterwegs bin. Und für sowa sist ein Auto wie X3 allemal ausreichend, das macht der mit links.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 21. Juli 2019 um 11:19:11 Uhr:


Die Frage ist halt, wozu braucht man das Auto? Der Fragestller will ja hobbymäßig ins Gelände fahren. Da gehe ich davon aus, dass Offroadparks oder so gemeint sind, die über einen unbefestigten Feldweg hinausgehen, wo man also wirklich einen Geländewagen "braucht". Da ist dann etwas wie Jimny oder Niva geeigneter als ein X3.
Da er beruflich Stadt und befestigte Straßen fährt, wäre ein Niva sicher nicht das optimale Fahrzeug, wenn man nur eins hat.

Hast Du vollkommen recht, wobei ich das mit den Offroadparks eher etwas anzweifle. Da würde ich dann wohl auch zu keinen der Genannten raten, sondern eher zu einem alten Wrangler, CJ7 oder Cherokee.

Ich wäre zugegebenermaßen eher davon ausgegangen, dass der TE die üblichen Wald- und Wiesenwege meint, halt die manchmal mit 08/15 Autos nur schwierig zu befahrenden Forstwege und dergleichen. Da muss der TE vielleicht etwas genauer drauf eingehen, denn ja, für richtiges Offroad ist der X3 eher ungeeignet. Da stimme ich Dir voll und ganz zu...

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 21. Juli 2019 um 11:08:44 Uhr:


Du darfst gern mal erläutern, mit wie vielen X3 Du schon im leichten Gelände warst... 😉

Genügen ein eigener und ca. 5 begleitete? 😉

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 21. Juli 2019 um 11:08:44 Uhr:


Ebenso unsinnig ist die Tatsache, dass man bei einem BMW automatisch und pauschal von riesen Reparaturkosten ausgeht. Abgesehen davon, dass die Rostvorsorge seinerzeit relativ gut war und Motoren wie Getriebe auch noch nicht unter dem Sparwahn der Hersteller litten, sind die üblichen Ersatz- und Verschleißteile mehr oder weniger genauso teuer oder günstig wie bei jedem anderen 08/15 Auto auch.

Du vergleichst hier aber mit Niva und Co. - da sind die Ersatzteile eines BMW eben nicht genauso teuer oder günstig. Das VTG-Problem kann im Alter schnell teuer werden, je nachdem was genau betroffen ist und welche Werkstatt sich daran versucht. Allgemein hat der X3 zwangsläufig deutlich mehr Defektmöglichkeiten. Nach besagten SJ413, Samurai und Jimny ist der BMW bei mir das bisher das in Summe teuerste Fahrzeug (Kaufpreis nicht mit eingerechnet), obwohl bisher nicht viel dran kaputt geht.

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 21. Juli 2019 um 11:08:44 Uhr:


Sogar beim Verbrauch wird gern geschummelt und pauschalisiert hier. Der kleine X3 lässt sich durchaus bei normaler Fahrweise real mit 8 bis 9 Litern Benzin auf 100 Km bewegen

Der 2.0er eventuell mit Glück - der 2.5er oder 3.0er nach meiner Erfahrung nicht. Die Schaltgetriebe-Version des 3.0ers dieser Baujahre liegt bei Spritmontor in einer Größenordnung von 11,5 l/100 km, die Automatik-Variante eher bei 13. Meine aktuelle Anzeige steht bei 11,8. Da kommt der Niva zwar hin wenn man z.B. erfolglos versucht einem X3 auf der Autobahn zu folgen, meistens liegt man aber um 10 Liter.

Zitat:

@NeoNeo28 schrieb am 21. Juli 2019 um 11:08:44 Uhr:


Vorteil eines X3 - sie sind auch mal für Langstrecken- und Urlaubsfahrten tauglich, sehen heute noch optisch halbwegs modern aus, reichen für leichtes Gelände, weisen weit mehr Komfort auf, sind moderner und wahrscheinlich auch noch einen Tacken sicherer. Irgendwo muss der damalige Preisunterschied ja herkommen - wobei der kleine Bayer übrigens noch weit von den hier genannten 50.000 Euro entfernt war.

Die damaligen Preislisten lassen sich relativ leicht recherchieren, mein nicht-voll ausgestatteter 2.5er hat die 50k im Jahre 2006 bereits geknackt. Man konnte halt mühelos den Gegenwert eines Kleinwagen in der Aufpreisliste versenken. Die genannten Vorteile des X3 sind gegenüber dem Niva trivial, aber vielleicht sucht der Threadersteller diese ja gar nicht? 😉

Würde ich den X3 selber schlecht finden, hätte ich keinen. Aber Gelände, aus Sicht eines Niva- oder Jimny-Fahrers - kann er wirklich überhaupt nicht. Man kann mit Höherlegung, Unterbodenschutz und passender Bereifung ein wenig was dran machen, aber dafür alleine geht dann nochmal fast der genannte Kaufpreis drauf. Wenn es Dir genügt, ist das okay. Wer aber eigentlich einen Niva im Sinn hatte, müsste seine Ansprüche für den X3 arg nach unten schrauben.

Natürlich besteht beim alten, gebrauchten Fahrzeugen immer die Möglichkeit, mit einem eigentlich teuren Fahrzeug sorgenfrei und besser zu fahren, als mit einer günstigeren, aber problembehafteten Version. Ich find's nur sinnvoller, das jeweilige Kostenpotential zu betrachten als den besonders glücklichen Einzelfall.

Gruß
Derk

Moin,

Tja, ich darf ja auch nicht mitreden ... Aber könnte dir z.B. sagen ...

- bei <4000€ gibt es die Autos, die von ihren Erstnutzern abgestoßen werden, weil die Probleme anfangen. Bis dahin sind die - auch durch ihre geringe Anzahl - recht Preisstabil.

Der Niva rostet - Achsen, Anbauteile, Rahmen. Er verliert Öl an Motor, Getriebe und Differential. Alle separat abzuschmierenden Wellen fangen ab dem Alter an verschlissen zu sein, weil nicht alle an die entsprechende Wartung zum richtigen Zeitpunkt denken.

Komfort hat das Ding quasi keinen, aber das ist gar nicht so sehr dramatisch, deshalb kauft man sich keinen. Wesentlicher ist - es gibt auch kaum Sicherheit - fängt bei deutlich unterdurchschnittlichen Bremsen und einer sehr unpräzisen Lenkung an (diese macht wegen der Gefahr von Stößen im Gelände noch durchaus Sinn) und hört bei der Abwesenheit sämtlicher passiven Schutzmaßnahmen auf.

LG Kester

Die Frage ist halt, was der Themenersteller überhaupt für Vorstellungen hat

Gestern Abend stand in einem anderen Thema auch noch ein 2107/Nova im Raum

Geht es darum, einen Geländewagen zu haben oder irgendeinen Exoten, den sonst kaum einer fährt ¿

Wenn es nur ein Lada sein soll,wäre vielleicht auch ein Samara ne Alternative

https://imgr3.auto-motor-und-sport.de/...ileWide2x-f4833917-541194.jpg

Etwas unproblematischerer Frontantrieb (zumindest gegenüber dem Nova) Einzelradaufhängung, relativ geräumige Karosserie und zumindest beim Dreitürer typisch 80er Jahre Bertonedesign

Ab Mitte der 90er kommen die Autos aus Finnland, haben halbwegs moderne Einspritzanlagen,1 Airbag und die Verarbeitung war nicht mehr ganz so grobschlächtig verarbeitet

Allerdings leider nur noch als Fünftürer und auch nicht unbedingt schöner

Wenn das ne Option wäre und auch ein Czeche geht, vielleicht auch ein Skoda Favorit oder Kombi Forman ¿

https://autobible.euro.cz/.../images_skoda_favorit_1994_1.jpg

Beides unterschätzte Oldtimer, was man auch an Preisen bemerkt

Beim Skoda findet man in den neuen Bundesländern vielleicht auch noch das ein oder andere gepflegte Modell und er funktioniert sogar auch noch im Alltag

Den Favoritnachfolger Felicia gibt es auch als Kombi und sogar als (vermutlich aber auch teurer) Lifestylepickup mit SchwiegermutterSitz

https://...m7lmejcu5w.cloudfront.net/.../b35e427dc0-p0001857.jpg

https://www.extratouch.de/fileadmin/user_upload/felicia_fun6.jpg

Der Felicia is noch ein echter Skoda, allerdings mit halbwegs moderner VW Technik und Ausstattung

Den Pickup gab es auch als Nutzfahrzeug und wurde auch als VW Caddy (im Bild die beiden links,die geschlossenen sind baugleich zum Seat Inca) angeboten, beide allerdings nur mit Frontantrieb

http://www.vw-caddy.de/caddy-neu.jpg

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