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Lada Niva oder Lada 2107

Guten Tag,

ich wollte fragen ob es sich lohnt, einen Lada Niva mit einem Budget von 4000€ zu kaufen? Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit dem Auto? Kleinere Probleme könnte ich auch selbst beheben. Ich erbitte nur Antworten von Personen, die selber mal einen Niva gefahren sind, da diese am besten sagen können wie es mit dem kleinen Russen aussieht.

Vielen Dank für Antworten schonmal im Voraus

LG

Beste Antwort im Thema

Darf man auch mitreden, wenn man dreimal gute Gründe hatte, ihn nicht zu kaufen - und stattdessen zu SJ413, Samurai und Jimny gegriffen hat? 😉

Der Niva fährt auch im kaputten Zustand noch relativ weit, das kann man als robust auslegen, ja. Nur unterscheidet ihn das noch nicht von anderen Geländewagen seiner Zeit, und spätestens der nächste TÜV-Termin wird ihn stoppen. Die Rostvorsorge war stark schwankend, zwischen "nicht vorhanden" bei günstigen Eigenimporten bis "rudimentär nach Tagesform nachgebessert" über den offiziellen Importweg. Auch nicht uninteressant, was bspw. bereits innerhalb der Garantiezeit alles anfallen konnte - ja, alles einfach reparierbar für jemanden mit der richtigen Werkstattausrüstung, und die Ersatzteile sind billig. Nur bei 'nem Suzuki als Beispiel sah das höchstens dann ähnlich aus, wenn er bei Santana zusammengeklöppelt wurde, der Rest war besser.
Vorteil des Niva gegenüber den Suzukis ist sein permanenter Allradantrieb, kein Vorteil hingegen ist die oft genannte Differentialsperre - denn diese sperrt das Mitteldifferential und ist notwendig, um dieselbe Kraftverteilung zu erreichen, die Geländewagen mit starr zuschaltbarem Allrad (kein Mitteldifferential) sowieso haben.

Da Du nicht der erste mit der Frage bist - nutze die Kraft der Suchfunktion, hier wäre z.B. ein älteres Thema zum Niva. Da sich das Auto über die Jahre kaum geändert hat, sind auch die Antworten seit Jahren die gleichen 😉.

Alternativen:

Suzuki SJ (413/Samurai). Braucht weniger, kommt im Gelände etwas weiter, und im Gegensatz zum Niva ist Rost an der Karosserie hier kein TÜV-Hindernis (weil nicht selbsttragend). Die Wahrscheinlichkeit, 22 Jahre nach Japan-Produktionsende und 16 Jahre nach Santana-Produktionsende noch was brauchbares zu finden, ist aber nicht sehr hoch.

Suzuki Jimny. Nachfolger des SJ mit Schraubenfedern, und solange es kein Cabrio ist, kommt er aus japanischer Produktion. Die Wahrscheinlichkeit, im Bereich bis 4000 Euro etwas Brauchbares zu finden, ist hier nicht sehr hoch - denn seine einzige Alternative war der Niva, was für ein beeindruckend hohes Preisgefüge beim Jimny sorgt. Heißt nicht, dass er problemlos wäre, und rosten kann er auch ganz gut - hat aber ansonsten deutlich weniger mechanische Gebrechen.

Suzuki Vitara. Sieht etwas straßenorientierter aus, ist fahrwerkstechnisch aber mit Einzelradaufhängung vorne und Starrachse hinten gleichwertig zum Niva - dabei komfortabler, etwas schneller, leicht verbrauchsgünstiger. Kann leider ebenso von Santana kommen (wobei die meisten aus der Serie schon weggebröselt sind), rostet natürlich auch, aber er war relaiv weit verbreitet, entsprechend gibt es noch ein großes Gebrauchtteile-Angebot.

Daihatsu Feroza. Der technisch eigentlich bessere Vitara (abgesehen von den Blattfedern hinten), aber damals teurer und konservativer designed, entsprechend schlechter hat er sich verkauft. Der Restbestand ist überschaubar, und die Ersatzteilversorgung ist schlechter. EL-II oder SX hatten Vollausstattung inklusive verstellbarer Stoßdämpfer an der Hinterachse, der in den letzten Baujahren nachgeschobene SE nicht mal 'ne Servolenkung.

Meiner Meinung nach keine Alternative:

Der erwähnte X3. Für 4000 Euro gibt's da eigentlich nur etwas gut Abgehangenes mit Wartungsstau, die Geländefähigkeiten sind gegenüber dem Niva nicht existent (was nicht verwundern sollte), und die Unterhaltsklasse ist in völlig anderen Sphären - weil wir da halt auch von einem ehemaligen Neupreis in der 50000-Euro-Region sprechen. Selbst wenn der Verbrauch des Niva hoch ist - BMWs 3.0er toppt das locker, die potentiellen Reparatur-, Wartungs- und Unterhaltskosten können direkt im ersten Jahr den Kaufpreis erreichen oder übersteigen.

Der erwähnte RAV. Die erste Generation als Dreitürer hat zwar ganz annehmbare Karosseriewinkel und sieht verglichen mit heutigen SUV wie ein echter Geländewagen aus - ist es aber nicht. Eine Untersetzung fehlt, die Übersetzung des ersten Gangs ist zu lang, das Fahrwerk zu unflexibel, und der Unterboden zu empfindlich. Um gelegentlich mal bspw. im Offroadpark Knüllwald vorbeizuschauen ausreichend (viel Sandboden, mit wenig Gewicht und Straßenreifen im Trockenen noch gut fahrbar), aber gegenüber Niva, SJ, Vitara, Feroza oder Jimny im Gelände absolut nicht konkurrenzfähig.

Gruß
Derk

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Zitat:

@der_Derk schrieb am 21. Juli 2019 um 12:25:05 Uhr:


Du vergleichst hier aber mit Niva und Co. - da sind die Ersatzteile eines BMW eben nicht genauso teuer oder günstig. Das VTG-Problem kann im Alter schnell teuer werden, je nachdem was genau betroffen ist und welche Werkstatt sich daran versucht. Allgemein hat der X3 zwangsläufig deutlich mehr Defektmöglichkeiten. Nach besagten SJ413, Samurai und Jimny ist der BMW bei mir das bisher das in Summe teuerste Fahrzeug (Kaufpreis nicht mit eingerechnet), obwohl bisher nicht viel dran kaputt geht.

Für mich eigentlich der völlig falsche Ansatz, aber ich vergleiche auch nicht Niva mit X3, sondern ganz allgemein Billig gegen Hochwertig(er). Eine durchgerostete Karrosserie oder ein durchgefaulter Rahmenträger sind effektiv am Ende eben viel teurer auszutauschen und zu reparieren. Wird man bei einem X3 in halbwegs gutem Wartungszustand aber eben so schnell auch nicht erleben. Bei einem Lada Niva, einem Jimny oder SJ413 dafür eventuell schon nach der halben Zeit des Autolebens.

Hingegen ist es fast egal, ob Bremsscheiben, Beläge oder dererlei Zeugs für einen X3 oder für einen Jimny oder Vitara. Die Kosten nehmen sich im freien Handel so viel nicht und kaum einer lässt solche Kisten noch in der Vertragswerkstatt warten. Bei Einem ist das eine teurer, beim Anderen das andere, soweit schon richtig und so ein X3 hat auf Grund der weit umfangreicheren Ausstattung natürlich auch das Risiko, dass mehr kaputtgehen kann. Das ist richtig, das Reparaturrisiko lässt sich aber nicht pauschal an der Marke beurteilen, sondern ausschließlich am Pflegezustand und billige Neuwagen werden eben nach geraumer Zeit auch meist billig behandelt - zumindest nach Ablauf von Garantie und Kulanz.

Zitat:

@der_Derk schrieb am 21. Juli 2019 um 12:25:05 Uhr:


Der 2.0er eventuell mit Glück - der 2.5er oder 3.0er nach meiner Erfahrung nicht. Die Schaltgetriebe-Version des 3.0ers dieser Baujahre liegt bei Spritmontor in einer Größenordnung von 11,5 l/100 km, die Automatik-Variante eher bei 13. Meine aktuelle Anzeige steht bei 11,8. Da kommt der Niva zwar hin wenn man z.B. erfolglos versucht einem X3 auf der Autobahn zu folgen, meistens liegt man aber um 10 Liter.

Sorry wenn ich das hier mal einwerfe, aber selbst mein 1500'er Diesel-Ram mit 3 Liter Motor, offiziell 243 PS und ebenso offiziell 580 Nm braucht bei seinen 2,7 Tonnen Leergewicht gerade mal 9,8 bis 10,2 Liter auf 100 Km im Durchschnitt (allerdings ohne Hänger und Beladung). Würde sagen, die eigene Fahrweise und die äußeren Umstände haben da mehr Einfluss, als allein Marke und Motor. Aber gut, ist auch ein etwas unfairer Vergleich, letztlich ist meiner aus Baujahr 2016.

Dieses Herumgereite auf Spritmonitor ist für mich aber deshalb allenfalls zweifelhaft, weil es eben zu sehr auf eigene Faktoren und Voraussetzungen ankommt. Zudem bildet sich nur ein kleiner Teil der Fahrer und Verbräuche dort ab.

Bin selbst auch schon öfters den einen oder anderen älteren X3 und X5 mit der 2.5 Liter und 3.0 Liter Maschine gefahren, die von Dir genannten Verbräuche kann ich so nicht bestätigen. Es sei denn, man heizt ständig mit knapp 180 Sachen und mehr über die BAB oder macht allgemein gern auf dicke Hose. Oder eben mit entsprechender Beladung oder schlechter Wartung. Unter 10 Liter sind durchaus machbar, bei beiden Motorvarianten.

Gab da mal einen recht umfangreichen Test in der AutoBlöd. wie auch im TV. Aber okay, lassen wir den Verbrauch etwas höher sein, als von mir angegeben, bei 192 oder 232 PS und weit mehr Gewicht durch weit mehr Komfort, sehe ich da das geringste Problem. Die zweite Generation an Benziner X3 ab 2006 war übrigens dann auch nur noch mit 9 Litern +/- angegeben.

Zitat:

@der_Derk schrieb am 21. Juli 2019 um 12:25:05 Uhr:


Die damaligen Preislisten lassen sich relativ leicht recherchieren, mein nicht-voll ausgestatterer 2.5er hat die 50k im Jahre 2006 bereits geknackt. Man konnte halt mühelos den Gegenwert eines Kleinwagen in der Aufpreisliste versenken. Die genannten Vorteile des X3 sind gegenüber dem Niva trivial, aber vielleicht sucht der Threadersteller diese ja gar nicht? 😉

Nun gut, der X3 2.0i startete 2003 damals mit 32.900 Euro, der Nachfolger ab 2006 mit 35.600 Euro Aufpreisliste ist halt so eine Sache. Von 15.000 Euro Aufpreis für allerlei Schnickschnack blieben nach dem üblichen Rattabzug vielleicht noch 50% übrig.

Ist aber auch egal, da schon die Serienausstattung, sozusagen Buchhalterausstattung weit mehr hergemacht hat und umfangreicher war, als bei einem Niva, Jimny oder SJ413. Insofern würde das zu einem vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.

Zitat:

@der_Derk schrieb am 21. Juli 2019 um 12:25:05 Uhr:


Würde ich den X3 selber schlecht finden, hätte ich keinen. Aber Gelände, aus Sicht eines Niva- oder Jimny-Fahrers - kann er wirklich überhaupt nicht. Man kann mit Höherlegung, Unterbodenschutz und passender Bereifung ein wenig was dran machen, aber dafür alleine geht dann nochmal fast der genannte Kaufpreis drauf. Wenn es Dir genügt, ist das okay. Wer aber eigentlich einen Niva im Sinn hatte, müsste seine Ansprüche für den X3 arg nach unten schrauben.

Die bessere Geländefähigkeit eines Niva habe ich ja auch nicht angezweifelt, nur spielt das für die meisten Wald- Wiesen- und Forstwege keine übergeordnete Rolle. Höherlegung, Unterfahrschutz und Reifen sind auch bei einem X3 für rund 1000 Euro durch, wobei die Originalhöhe/ -bodenfreiheit des X3 in den meisten Fällen schon ausreichen wird. Gute Reifen sind in dem Fall das A und O.

Zitat:

@der_Derk schrieb am 21. Juli 2019 um 12:25:05 Uhr:


Natürlich besteht beim alten, gebrauchten Fahrzeugen immer die Möglichkeit, mit einem eigentlich teuren Fahrzeug sorgenfrei und besser zu fahren, als mit einer günstigeren, aber problembehafteten Version. Ich find's nur sinnvoller, das jeweilige Kostenpotential zu betrachten als den besonders glücklichen Einzelfall.

So in etwa war es von mir auch gemeint. Auch in Hinblick darauf, dass die meisten alten Niva, Jimny, Feroza und SJ413 mit weit weniger Alter und Laufleistung an den Zustand kommen, wo ehemals höherwertige Fahrzeuge mit doppeltem Alter und doppelter Laufleistung sind. Ausnahmen bestätigen hier wie immer die Regel, im positiven wie auch negativem Sinne...

* * * * *

Übrigens würde ich den Chevrolet Captiva noch ins Feld führen. Erste Modelle sind ebenfalls in der Preisklasse zu bekommen und wirklich schlecht ist der auch nicht. Spezi von mir fährt einen der ersten aus 2006 in Erstbesitz mit nun 180 Tkm auf der Uhr. Außer Service und Verschleißteile bis heute nichts weiter gewesen. Ach doch, soweit ich weiß Klimakompressor und vordere Federbeinaufnahme. Der Allrad ist auch nicht so dolle, aber ausreichend für Forstwege. Aber auf 13 Jahre find ich das im Ganzen auch nicht wirklich schlecht.

Interessant, vom Captiva hörte ich bislang nur Schlechtes. Eine Kollegin von mir fährt so einen (Benziner, aber ohne Allrad, soweit ich weiß). Den haben sie als jungen Gebrauchten recht günstig bekommen, aber waren schnell ernüchtert. Es ging wohl oft was kaputt, Langzeitqualität war miserabel.

Auch beim TÜV-Report (ich weiß, ist nicht unbedingt aussagekräftig und hängt von den Besitzern ab...) schnitt er eher schlecht ab.

Aber so untershciedlich sind eben die Erfahrungen bzw. was man so über ein Modell hört. Wobei natürlich weder dein Spezi, noch meine Kollegin repräsentativ sind, sondern Einzelschicksale und -meinungen.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 21. Juli 2019 um 16:09:16 Uhr:


Aber so untershciedlich sind eben die Erfahrungen bzw. was man so über ein Modell hört. Wobei natürlich weder dein Spezi, noch meine Kollegin repräsentativ sind, sondern Einzelschicksale und -meinungen.

Absolut meine Zustimmung... 😉

Wir selbst wollten uns eventuell mal einen als Zweitrutsche kaufen, haben dann aber doch lieber zum etwas älteren, aber eben doch hochwertigeren ML 280 CDI 4Matic gegriffen. Die optische Nähe zum Opel Antara war einerseits nicht so das unsere, andererseits gab es seinerzeit nicht allzu viele Angebote, die uns farb- und ausstattungsseitig zugesagt haben - und dann auch noch preislich attraktiv gewesen wären.

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