Kurzstrecken und Diesel

Skoda Yeti 5L

Hallo Forenmitglieder,
Aktuell fahre ich einen Sharan
90 PS Diesel mit 400000 km.
Bisher hatte ich noch keine Probleme
mit diesem Motor. Ich fahre im
Normalfall jeden Tag einfach 15 km
in die Arbeit. Jahreskilometerleistung
ca. 20000.
Mir gefällt der Yeti gut und möchte
mir den 2.0 TDI 4*4 DSG 150 PS SCR
kaufen.
Ist dieser Motor für mein Fahrprofil
geeignet ?
Welche Erfahrung habt ihr gemacht ?
Was muss ich beachten (Regeneration DPF usw.) ?

MFG
Mkersch

Beste Antwort im Thema

Das Thema war eigentlich "Verbrauch bei einem klar definierten Streckenprofil" - trotzdem interessant was man draus machen kann.

39 weitere Antworten
39 Antworten

Zitat:

@navec schrieb am 1. November 2017 um 11:23:46 Uhr:



Zitat:

@mkersch schrieb am 1. November 2017 um 08:36:30 Uhr:


Den 4*4 habe ich gewählt weil die nicht Allrad
Autos fast immer das DQ200 (Trockenkupplung)
verbaut haben.
Ich möchte die nasse Kupplung.
Außerdem liegen die 1.4 TSI 150 PS 4*4 bei 10
Liter.
MFG
Mkersch

Stimmt so nicht ganz, denn der Durchschnitt der 1,4TSI mit Allrad und DSG liegt bei 8,9L/100km laut spritmonitor.
Dieser trotzdem ziemlich hohe Verbrauch, ist zu einem guten Teil aber dem Nasskupplungs-DSG geschuldet, denn das ansonsten gleiche Auto verbraucht mit Schaltgetriebe laut spritmonitor rund 7,8L/100km im Durchschnitt.

Beim Diesel-Allrad-Yeti mit DSG ist der Verbrauch auch relativ hoch und keinesfalls mit dem Verbrauch eines gleich motorisierten Kompaktwagens zu vergleichen:
laut spritmonitor im Durchschnitt 7L/100km.

der relative Verbrauchs-Unterschied zum vergleichbaren Benziner ist daher auf üblichem Niveau und super günstige Verbräuche sind von einem Auto mit derart großem Luftwiderstand, dem spritfressendem Uralt-DSG und Allrad nun mal nicht zu erwarten.

Da wäre man beim Karoq wahrscheinlich besser beraten, denn der hat weniger Luftwiderstand und besitzt als Allradvariante bereits das neuere DQ381 DSG.

ich denke der Fragesteller wollte einen YETI 4x4, keinen Karoq. Würde er nur wegen Spritsparen und windschnittiger Karosse anfragen, kämen viiiiiele weitere Fahrzeuge - auch von anderen Herstellern zB Franzosen oder Japanern - in Frage. Der Yeti hat durch seine auffällige Karosserie, zu allererst durch die hohen Türen v+h, mehrere Alleinstellungsmerkmale, die es künftig in keinem SUV des VAG/Skoda/Seat/etc Verbund mehr gibt. Als Ex-Sharan-Fahrer weiß ich wovon ich spreche.

Ich bin ca. 1999 von Benzinern auf Diesel umgestiegen, beim Gebrauchtwagenkauf eines ca. 4jährigen Passat hat es sich damals (rein wirtschaftlich) gerechnet, im Jahr mehr als ca 7000km zu fahren. Dieser Break-Even war erreicht wenn man Spritkosten, Versicherung, Steuer addierte. Anschaffung (4j) und Verkauf (7-9j) hielten sich - beim Passat - dank höherem Wiederverkaufswert in-etwa die Waage. Diese eher generellen 12.000 / 16.000 / 20.000 Jahreskilometer beim Benziner/Dieselvergleich stelle ich hochgradig in Frage, sie gelten nur unter genau vorgegebenen Rechenmodellen. Jeder muss seine eigene Statistik rechnen.

Mein Yeti TDI (4x4, 140PS) fährt im Jahr ca 10-12.000km, dabei werktäglich zweimal nur(!) 6km zur Arbeit. Dennoch würde ich - trotz Diesel-Skandal - (noch) nicht auf den CO2-intensiveren Benzinmotor zurückkehren. Bisher (64.000km auf Original-EA189-Motor) musste ich mir über Regeneration meines Yeti keine Gedanken machen, die gelbe Lampe leuchtete kein einziges mal, es kam auch kein Hinweis von VAG beim Jahresservice incl. Mobi-Garantie-Verlängerung. Mein Fahrprofil: selten über 1800 U/min, ab und zu Landstraße, ab und zu Autobahn, dabei 90% aller Strecken (auch in der Stadt) mit Tempomat..... Mein Durchschnittsverbrauch ist dabei *sehr* individuell (idR 4,3 - 7,8 L/100km). Hab ichs auf der Autobahn mal eilig (160-180 kmh) dann schaffe ich es auch nahe an 10L / 100km - kommt aber zu selten vor. Und genau deswegen interessiert mich der Vergleich mit "Normverbräuchen" auch nur peripher. Und dank Öltemperaturanzeige im Muliti-Instrument weiß ich, ab wann (zB 85-90 Grad) eine Drehzahl jenseits 2000+ / 2500+ U/Min unschädlich ist.

Über den Allradantrieb freue ich mich an ca. 5-7 Tagen im Jahr (auch in der Stadt), dazu an ein oder zwei Wochenenden, und ein- oder zweimal im Winterurlaub in den Bergen. Dennoch käme mir nicht die Idee auf Allrad zu verzichten, nur weil ich trotz Mehrverbrauch an ca. 340Tagen im Jahr nicht benötige. Der Mehrpreis des Allrad incl. höhere Spritkosten darf bei mir den Kauf von Schneeketten (und die Mühe sie auf- und abzuziehen) gerne finanzell übersteigen.

Mein Vorgänger-Auto (Passat V6TDI 180PS Synchro) hatte ein "nasses" Automatik-Getriebe (TT5), Spritverbrauch Sommer 8-11L, Winter 10-14L bei mäßiger (Tempomat) Fahrweise. Hier würde ich eher von "Uralt"-Automatik sprechen. Die Vergleiche der neuen DSGs untereinander sind dagegen marginal. Jedenfalls meine Meinung.

Zitat:

@navec schrieb am 1. November 2017 um 16:38:37 Uhr:



Zitat:

@Sep12 schrieb am 1. November 2017 um 16:23:30 Uhr:



Muß man nicht, kann man aber! Wenn man entspannt zur Arbeit und zurück fährt, geht das. Alles andere kostet dann eben den Express-Zuschlag.

andere müssen vielleicht mit permanentem Stop&Go durch die dichte Innenstadt zur Arbeit usw. usw.

Da gibt es viele individuelle Unterschiede und deswegen ist der real ermittelte Durchschnittsverbrauch mehrerer Fahrer eines speziellen Automodells, so wie er bei Spritmonitor angezeigt werden kann, definitiv eine der besten Möglichkeiten, Verbrauchsunterschiede durch das Autos selbst (und nicht größtenteils durch die Fahrweise) deutlich zu machen.

-- und weiter oben:

Zitat:

Das soll man sich nichts vormachen:

der Luftwiderstand des Yeti ist in Relation zu so einem kleinen Auto schon wirklich sehr hoch, wird allerdings vom Dacia Duster noch mal locker übertroffen...

sprichst du vom cw- oder Cw- Wert?
"klein" bedeutet bei dir???? Länge? Höhe? Breite? Gewicht?

Bitte nur Äpfel mit Äpfeln und Birnen mit Birnen vergleichen! Die Physikalischen Gesetze kann nur Gott (oder der amerik. Präsident) verändern!

A) Beim innerstädtischen Stop&Go spielt der Luftwiderstand *keine* Rolle, egal wie groß oder "kantig" ein Auto ist. Der Effekt wirkt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, die in der Stadt prinzipiell nicht hoch ist und beim Stop-and-Go schon garnicht.

B) Beim Dahinrollen auf der Autobahn mit konstanter Geschwindigkeit spielt das Gewicht sgw keine Rolle (wenn der Reifenluftdruck passt!), weil keine Beschleunigung ( F = m x a) stattfindet. Btw, wo geht denn heute noch 120 im Berufsverkehr? Ich freue mich ja schon über konstant 70-90.

Ein zweifelnder Arbeitskollege konnte sich (nach längerer Diskussion) später selbst davon überzeugen, dass sein Golf-Plus (Benziner) sich im Verbrauch bei konstant 80 kmh auf der Landstraße dank Tempomat nochmal um 0,3...0,5L senken ließ. Ich schaffe Nürnberg-Bamberg (wegen permanenter Kolonne, und 80% der Strecke als Baustelle oder geschwindigkeitsbeschränkt auf 80/100/120) über 60 Kilometer Strecke dank Tempomat mit meinem Yeti TDI regelmäßig mit 4,3L / 100km. Habe ich es eilig, kann ich von Hirschaid bis Bamberg-Süd bis zu 2 Minuten herausholen und liege dann bei 5,1...5,4 L (und brauche nur 50 statt 52 Minuten).

Ich meine dass solche "Messungen" aussagekräftiger sind als ein gemittelter Schwarmverbrauch.

@silber-distel:

Zitat:

Zitat:

Das soll man sich nichts vormachen:

 

der Luftwiderstand des Yeti ist in Relation zu so einem kleinen Auto schon wirklich sehr hoch, wird allerdings vom Dacia Duster noch mal locker übertroffen...

Zitat:

sprichst du vom cw- oder Cw- Wert?

"klein" bedeutet bei dir???? Länge? Höhe? Breite? Gewicht?

Wenn ich von Luftwiderstand schreibe, dann meine ich auch Luftwiderstand und nicht CW-Wert o.ä.

Schau doch mal in ein entsprechendes Physikbuch. Dort gibt es sicherlich einen Hinweis dazu, was unter "Luftwiderstand "zu verstehen ist.

Mit "klein" meinte ich die Länge und die Breite und diesbezüglich kann man den Yeti nicht unbedingt als großes Auto beschreiben.
Der Luftwiderstand (Physikbuch...)des Yeti ist ja größer als der eines VW Sharan, falls dir das zur Einordnung meiner Aussage hilft, und ein Sharan ist, zumindest nach meiner Meinung, durchaus größer, als ein Yeti.

Zitat:

sprichst du vom cw- oder Cw- Wert?

Zitat:

Wenn ich von Luftwiderstand schreibe, dann meine ich auch Luftwiderstand und nicht CW-Wert o.ä.

Schau doch mal in ein entsprechendes Physikbuch. Dort gibt es sicherlich einen Hinweis dazu, was unter "Luftwiderstand "zu verstehen ist.

Mit "klein" meinte ich die Länge und die Breite und diesbezüglich kann man den Yeti nicht unbedingt als großes Auto beschreiben.
Der Luftwiderstand (Physikbuch...)des Yeti ist ja größer als der eines VW Sharan, falls dir das zur Einordnung meiner Aussage hilft, und ein Sharan ist, zumindest nach meiner Meinung, durchaus größer, als ein Yeti.

Physikbuch! Gute Idee - schade dass du uns DEINE Quellen nicht verrätst. Seit wann hat die Fahrzeuglänge Einfluss auf den Luftwiderstand???

Ich ziehe meine Kenntnisse aus den beiden ersten Semestern "Experimentalphysik" (gleichnamiges Buch VEB Leipzig), wo unterschieden wird zwischen cw (Luftwiderstandsbeiwert = entspricht der "Windschlüpfrigkeit"😉 und Cw (Luftwiderstand gemessen in Newton). Heute wird anstelle des "großen" Cw die Bezeichnung Fw (Luftwiderstandskraft) verwendet.

Zur Berechnung des Luftwiderstands geht die (Front-)Fläche nur linear, die Fahrzeuglänge garnicht, die Geschwindigkeit jedoch im Quadrat ein! Der Effekt ist jedermann unmittelbar klar, sonst könnte zB ein Passat mit 180PS ja doppelte Höchstgeschwindigkeit erreichen wie dasselbe Fahrzeug mit 90PS. Es liegt am "Luftwiderstand", der quadratisch mit der Geschwindigkeit steigt, gleichzeitig werden cw-Wert und Angriffsfläche physikalisch immer nachrangiger.

Hilfreich könnte diese Online-Formel sein, um es selbst auszurechnen. Die genaue Formel steht auf jener Webpage ganz unten.

----

Ich habe mir schnell mal die Mühe gemacht, den tatsächlichen Luftwiderstand des Sharan mit dem Yeti zu vergleichen:
Luftwiderstand Sharan bei 30 / 50 / 100 / 150 kmh: 45 / 126 / 505 / 1135 Newton
Um den gleichen Luftwiderstand beim Yeti zu messen, müsste dieser mit 29 / 48 / 95 / 143 kmh fahren.

Zusammenfassung:
@navec hat recht, dass der Luftwiderstandsbeiwert cw des Sharan minimal (um ca. 8%) geringer ist als der des Yeti.

@navec hat gewaltig übertrieben, dass "der Luftwiderstand des Yeti ist in Relation zu so einem kleinen Auto schon wirklich sehr hoch" ist.

Tatsache ist, dass der Luftwiderstand bei beiden Fahrzeugen ausgehend von 30 kmh um

.... 170% ansteigt wenn sie stattdessen mit 50 kmh fahren
.... 1000% ansteigt wenn sie stattdessen mit 100 kmh fahren
.... 2400% ansteigt wenn sie stattdessen mit 150 kmh fahren

dagegen sind die rund 8% - 10% höheren Luftwiderständskräfte beim Yeti aufgrund seines weniger windschnittigen Designs eher vernachlässigbar.

----------------------------
zugrunde gelegte Daten:
Sharan: A = B x H = 1902 x 1720 mm , cw = 0,31
Yeti: A = B x H = 1793 x 1691 mm, cw = 0,37
cw-Werte entnommen aus (http://rc.opelgt.org/indexcw.php)

Ähnliche Themen

@silber-distel:

Zitat:

Zur Berechnung des Luftwiderstands geht die (Front-)Fläche nur linear, die Fahrzeuglänge garnicht, die Geschwindigkeit jedoch im Quadrat ein!

Richtig.
In die Formel zur Berechnung des Luftwiderstandes geht die Fahrzeuglänge nicht ein.

Das ist aber kein Grund zu vermuten, dass die Fahrzeuglänge keinen Einfluss auf den Luftwiderstand hat, denn die Fahrzeuglänge beeinflusst den CW-Wert (die aktuell gültige Bezeichnung für diese dimensionslose Größe....) letztendlich schon.
Alle Autos mit wirklich gutem Luftwiderstandsbeiwert (z.B. unter 0,28) sind eher lang gestreckt und garantiert nicht, in Relation z.B. zur Breite und Höhe, so "stummelig" kurz, wie der Yeti.

Welchen Einfluss die Heckform am CW-wert hat, kann man am Octavia 3 gut erkennen. das steilere, voluminösere Heck des Combi bewirkt einen größeren CW-Wert, als bei der ansonsten identischen Limousine.

Das Heck des Octavia Combi ist dabei noch nicht einmal sehr steil. Von daher kann man sich vorstellen, was das hohe, steile Heck des Yeti in Bezug auf den CW-Wert bewirkt.

Zitat:

Es liegt am "Luftwiderstand", der quadratisch mit der Geschwindigkeit steigt, gleichzeitig werden cw-Wert und Angriffsfläche physikalisch immer nachrangiger.

wenn bei verschiedenen Fz von Luftwiderstandsunterschieden gesprochen wird, kann sich das sinnvoller Weise nur auf eine jeweils gleiche Fz-Geschwindigkeit beziehen.

Beim Yeti ist der Einfluss des Luftwiderstandes nun mal besonders groß geraten, denn sonst würde der mit 150PS deutlich schneller laufen, als 195km/h.
Ein Octavia läuft mit dem gleichen Motor ca 20km/h schneller. 20km/h Unterschied im Geschwindigkeitsbereich von rund 200km/h sind Welten...

schon ab 70km/h ist der Widerstand durch die Luft beim leeren Yeti größer, als der Rollwiderstand und selbstverständlich wirkt sich der Luftwiderstand daher nicht erst ab Autobahngeschwindigkeit aus.

Beim Golf 7 oder Octavia 3 ist das erst ab ca 85km/h der Fall

Der Luftwiderstand des Yeti ist bei jeder Vergleichsgeschwindigkeit ca 38% (CWxA-Werte 0,91 / 0,66m²) größer, als der von Octavia 3 oder z.B. Golf 7.
Der Golf 7 wäre dabei von der Länge und Breite her ca identisch und der Octavia 3 wäre ca vom Innenvolumen her identisch.

Deshalb habe ich die Aussage gewagt, dass der Yeti für seine "Größe" einen besonders hohen Luftwiderstand hat.

Zitat:

@navec hat gewaltig übertrieben, dass "der Luftwiderstand des Yeti ist in Relation zu so einem kleinen Auto schon wirklich sehr hoch" ist.

da sehe ich eben anders, bleibt aber natürlich eine Auslegungssache bezüglich "klein".....

Dazu kommt, dass der Yeti bezogen auf die o.a. Größen (Länge x Breite = Verkehrsfläche bzw. Innenvolumen) schwerer ist, als die o.a. Kompaktwagen.

Zitat:

@mkersch schrieb am 31. Oktober 2017 um 15:32:57 Uhr:


Hallo Forenmitglieder,
Aktuell fahre ich einen Sharan
90 PS Diesel mit 400000 km.
Bisher hatte ich noch keine Probleme
mit diesem Motor. Ich fahre im
Normalfall jeden Tag einfach 15 km
in die Arbeit. Jahreskilometerleistung
ca. 20000.
Mir gefällt der Yeti gut und möchte
mir den 2.0 TDI 4*4 DSG 150 PS SCR
kaufen.
Ist dieser Motor für mein Fahrprofil
geeignet ?
Welche Erfahrung habt ihr gemacht ?
Was muss ich beachten (Regeneration DPF usw.) ?

MFG
Mkersch

Hallo Mkersch,
das ist auch bei mir die Überlegung gewesen. Nach 10 Jahre Diesel Fahrzeuge, darunter 3 Skoda Oktavia 4x4 Diesel habe ich mich nun für den Yeti 1,4 TSI 4x4 mit 150 PS und Schaltgetriebe entschieden. Diese Entscheidung habe ich bisher nicht bereut. Verbrauch bei moderate Fahrweise ca. 7 - 7,5 Ltr. Im Wohnwagenbetrieb ca. 12 Ltr.
Bei Fahrleistungen von 20000 Km/Jahr sollte man schon überlegen ob es ein Diesel sein muss!

Gruß

Willi

Ich freue mich über jede fachliche, sachliche, mit nachprüfbaren Fakten unterlegte Diskussion (trotz Themaverfehlung, denn Luftwiderstand von PKWs hat sehr begrenzt mit "Diesel und Kurzstrecke" zu tun)

Der cw Wert, auch Luftwiderstandsbeiwert oder -koeffizient genannt ist dimensionslos. Bei der Berechnung des Luftwiderstands (in Newton) geht - bei Fahrzeugen - ausschließlich die Stirnfläche, niemals die Fahrzeuglänge ein. Anderslautende Quellen bitte benennen! Der cw-Wert (ugs: "Windschlüpfrigkeit"😉 beinhaltet ALLE! Eigenschaften, die zB durch Spoiler, 3-dimensionale Formgebung, Unterbodenverkleidung gegen Verwirbelung, ja sogar Rauigkeit der lackierten Oberfläche möglich sind. Ein längeres oder kürzeres Fahrzeug ist daher im cw-Wert bereits enthalten, und bedingt keinen niedrigeren oder höheren cw.

Grob gerechnet ist die Stirnfläche = Breite mal Höhe. Im Detail jedoch ist kein Fahrzeug (vorn vorn gesehen) rechteckig, weil Rundungen, Bodenfreiheit, ja sogar breitere oder schmälere Räder in die exakte Berechnung der Stirnfläche mit eingehen. Diesen Trick nutzten Audi-Ingenieure schon 1982, als sie den ersten Serienwagen, einen
Audi 100, mit dem damals sensationell niedrigsten cw-Wert von 0,30 auf den Markt brachten. Dies war jedoch nur dann erreichbar, wenn das gemessene Fahrzeug mit besonders schmalen Reifen ausgestattet wurde. Es verminderte zwar die Querschnittsfläche minimal, den Luftwiderstand aber überproportional, und drückte somit den cw-Wert auf das werbewirksame Minimum. Schmale Sommerreifen verschlechterten jedoch die Fahreigenschaften bei hohen Geschwindigkeiten, wo wiederum der Luftwiderstand die größte Rolle spielt, so dass der cw=0,30 mehr Werbe- als praktische oder physikalisch nutzbare Wirkung hatte.

Selbstverständlich hat der Golf7 mit cw=0,27 oder der Octavia mit 0,30 (Oct. Greenline sogar angeblich 0,277) einen um 23% - 37% niedrigeren cw als der Yeti, und auch die Stirnflächen sind kleiner und bedingen einen weniger schnell ansteigenden Luftwiderstand bei höherer Geschwindigkeit. Es lassen sich fast immer Autos mit noch weniger cw oder noch kleinerer Stirnfläche finden (VW Fox, Skoda Citigo, Smart oder Renault Twizi) zB hier.

Ich setze die nicht abänderbaren physikalischen Gegebenheiten dann aber immer auch in Bezug zur Praxis, und da sind im typischen Berufsverkehr, bei Stop-and-Go in der Stadt, selbst auf dem Weg in den Urlaub Geschwindigkeiten jenseits 160 oder gar 190 kmh eher selten. Auch die ursprüngliche Fragestellung "Kurzstrecke und Diesel" (bei genannten Fahrzeugen Sharan und Yeti) zielte mehr auf die Praxis im täglichen Einsatz. Und da meine ich weiterhin, dass Luftwiderstand und cw KEINERLEI Einfluss haben, um den Spritverbrauch auch nur marginal zu beeinflussen. Da gehen in erster Linie Fahrzeugleergewicht und Beladung ein, weil häufig beschleunigt werden muss.

Die Form der Karosserie - ob windschlüpfrig oder mit Ecken und Kanten - ist persönliche Geschmackssache, hat aber auf den Verbrauch auf diesen Strecken keinen Einfluss der einen messbaren (>1,5%) Mehrverbrauch bedingt.

Das Thema war eigentlich "Verbrauch bei einem klar definierten Streckenprofil" - trotzdem interessant was man draus machen kann.

@silber-distel:

Zitat:

Der cw-Wert (ugs: "Windschlüpfrigkeit"😉 beinhaltet ALLE! Eigenschaften, die zB durch Spoiler, 3-dimensionale Formgebung,

eben und daher auch die Länge...

Zitat:

@Sep12 schrieb am 3. November 2017 um 18:14:50 Uhr:


Das Thema war eigentlich "Verbrauch bei einem klar definierten Streckenprofil" - trotzdem interessant was man draus machen kann.

na ja, sehr viel klarer, als wenn jemand mit konstanter Geschwindigkeit fährt, lässt sich ein Fahr-/Streckenprofil kaum beschreiben und daher ist es eben, im Gegensatz zu allen anderen, individuellen Fahr-/Streckenprofilen sehr gut vergleich- und nachprüfbar.

wer mit dem Yeti viele Anteile mit höherer Geschwindigkeit hat, wird zwangsläufig mehr draufzahlen müssen, als jemand mit einem Kompaktwagen o.ä. unter den gleichen Bedingungen.

Letztmals: zum Thema Luftwiderstand

Zitat:

na ja, sehr viel klarer, als wenn jemand mit konstanter Geschwindigkeit fährt, lässt sich ein Fahr-/Streckenprofil kaum beschreiben und daher ist es eben, im Gegensatz zu allen anderen, individuellen Fahr-/Streckenprofilen sehr gut vergleich- und nachprüfbar.

Volle Zustimmung.
Gleiche Geschwindigkeit, gerne auch gleicher Luftwiderstand als Bezugsgröße.

Zitat:

wer mit dem Yeti viele Anteile mit höherer Geschwindigkeit hat, wird zwangsläufig mehr draufzahlen müssen, als jemand mit einem Kompaktwagen o.ä. unter den gleichen Bedingungen.

Jeder der einen SUV anstelle eines vergleichbaren Kompaktwagens kauft wird schon beim Erwerb "mehr draufzahlen". Ebenso jeder der mit höheren Geschwindigkeiten unterwegs ist. Binsenweisheit.

Zur Sache: Genau deshalb habe ich ja weiter oben 4 Vergleiche für Sharan und Yeti gerechnet. Bezogen auf gleichen

Luftwiderstand

(das war ja die Ur-Idee von

navec

), nämlich:

Zitat:

Luftwiderstand Sharan bei 30 / 50 / 100 / 150 kmh: 45 / 126 / 505 / 1135 Newton
Um den gleichen Luftwiderstand beim Yeti zu messen, müsste dieser mit 29 / 48 / 95 / 143 kmh fahren.

Auch beim Vergleich SUVs und

Kompaktwagen

unter Zugrundelegung von

navecs

Zahlen von weiter oben muss ich feststellen, dass.....

Zitat:

Der Luftwiderstand des Yeti ist bei jeder Vergleichsgeschwindigkeit ca 38% (CWxA-Werte 0,91 / 0,66m²) größer, als der von Octavia 3 oder z.B. Golf 7.

Zitat:

Beim Yeti ist der Einfluss des Luftwiderstandes nun mal besonders groß geraten, denn sonst würde der mit 150PS deutlich schneller laufen, als 195km/h.

Ein Octavia läuft mit dem gleichen Motor ca 20km/h schneller. 20km/h Unterschied im Geschwindigkeitsbereich von rund 200km/h sind Welten...

....... ein Unterschied im CWxA-Wert von ca 38% "nur" zu einer Mindergeschwindigkeit im Höchstleistungsbereich von etwa 20/195 => also rund 10-12% führt. 38% schlechter, und doch nur 12% "langsamer". "Besonders große Welten" kann ich darin nicht erkennen. Selbst auf der Langstrecke (zB München-Hamburg 775km) wäre der Yeti in unter 4 Stunden am Ziel, der Kompakte um 27 Minuten (=11%) schneller - freie Strecke ohne jegliche Geschwindigkeitsbeschränkung vorausgesetzt.

Die Physik zwingt uns zu diesem Ergebnis:
Der Effekt auf die Geschwindigkeit wegen nicht gegebener Windschlüpfrigkeit bei 38% cw-Nachteil ist bei einem 150PS Fahrzeug wie dem Yeti maximal 12% ! Bei niedrigerer Geschwindigkeit entsprechend weniger, weil diese ja im Quadrat eingeht.

Vielleicht sollte man unsere interessante Diskussion von "Kurzstrecke und Diesel" (bei 200kmh) aber endgültig in einen anderen Thread verschieben, wo es vordergründig um die Physik von cw und Luftwiderstand geht.
:-)
Danke für eure Geduld.

@silber-distel:

Zitat:

....... ein Unterschied im CWxA-Wert von ca 38% "nur" zu einer Mindergeschwindigkeit im Höchstleistungsbereich von etwa 20/195 => also rund 10-12% führt. 38% schlechter, und doch nur 12% "langsamer". "Besonders große Welten" kann ich darin nicht erkennen. Selbst auf der Langstrecke (zB München-Hamburg 775km) wäre der Yeti in unter 4 Stunden am Ziel, der Kompakte um 27 Minuten (=11%) schneller - freie Strecke ohne jegliche Geschwindigkeitsbeschränkung vorausgesetzt.

Geschwindigkeitsänderungen mit Kraftänderungen (Luftwiderstand) zu vergleichen, ist physikalisch, sagen wir mal, etwas problematisch......da solltest du dein DDR-Physikbuch noch mal genau durchforsten...

...vielleicht erkennst du die "Welten" ja besser, wenn man man mal die nötige Motorleistung berechnet, die ein Yeti für 195 + 20 = 215km/h bräuchte.
Das sind nämlich ca 195PS und somit rund 30% mehr Leistung als z.B. ein Octavia 3 für 215km/h braucht.

30% ist schon ganz ordentlich und dass es nicht 38% bei der benötigten Mehrleistung und dem Verbrauch sind, liegt daran, dass der in der Berechnung unveränderliche Rollwiderstand beim Gesamtfahrwiderstand mit einfließt.

Nach deiner "Geschwindigkeitszunahme-keine Welten-Theorie" sind es ja auch (definitiv) keine Welten zwischen einem 1,2TSI (110PS) und einem 1,4TSI (125PS) Yeti, denn der 1,4TSI ist ja gerade mal 4,5% schneller (8km/h), als der 1,2TSI-Yeti, braucht dafür aber immerhin 13,6% mehr an Leistung.

Zitat:

Nach deiner "Geschwindigkeitszunahme-keine Welten-Theorie" sind es ja auch (definitiv) keine Welten zwischen einem 1,2TSI (110PS) und einem 1,4TSI (125PS) Yeti, denn der 1,4TSI ist ja gerade mal 4,5% schneller (8km/h), als der 1,2TSI-Yeti, braucht dafür aber immerhin 13,6% mehr an Leistung.

Deine Berechnungen sind immer auf Höchstgeschwindigkeit ausgerichtet.
Da hast Du völlig recht!
Volle Zustimmung. Ehrlich!

Nur.... von 350km Autobahn die ich heute zwischen Bayern und DDR zurückgelegt habe waren mehr als 300 km geschwindigkeitsbeschränkt. Dort bin ich mit meinem 140PS Yeti immer "Höchstgeschwindigkeit (100, 120, 130)" gefahren, ohne dass mich 140PS Golf oder Oktavias überholt haben. Auch keine Q7 oder X5.

Das diesem Thread zugrunde liegende Fahrprofil war Kurzstrecke:

Zitat:

Hallo Forenmitglieder,
Aktuell fahre ich einen Sharan
90 PS Diesel mit 400000 km.
[...]
Ich fahre im
Normalfall jeden Tag einfach 15 km
in die Arbeit.

Und ich wette, dass auf diesem Weg von und zur Arbeitsstelle mit JEDEM Yeti und JEDER Motorisierung - selbst mittels mehrfachem Ampel-Grand-Prix - weniger als 30 Sekunden Zeitvorteil herauszuholen sind, wenn überhaupt. (das wären bei 20min Arbeitsweg -> max. 2,5%). Auch mit dem 6er Golf oder 170PS Oktavia nicht mehr.

Oder in einfachen Worten: Weder cw-Wert noch Luftwiderstand eines Autos spielen im "normalen" Straßenverkehr und bei Geschwindigkeiten unter 100 oder 130 kmh in der weit überwiegenden PRAXIS eine Rolle, und bei Kurzstrecke schon gleich zweimal nicht

Zitat:

Nur.... von 350km Autobahn die ich heute zwischen Bayern und DDR zurückgelegt habe waren mehr als 300 km geschwindigkeitsbeschränkt. Dort bin ich mit meinem 140PS Yeti immer "Höchstgeschwindigkeit (100, 120, 130)" gefahren, ohne dass mich 140PS Golf oder Oktavias überholt haben. Auch keine Q7 oder X5.

dein individuelles Fahrerlebnis ist bei einer Diskussion über den Einfluss des Luftwiderstands wirklich außerordentlich interessant....

Der Yeti verbraucht auch bei 130km/h deutlich mehr als ein Octavia 3 gleicher Motorisierung, wie ich dir aus eigener Erfahrung versichern kann.

Ich fahre übrigens nahezu ausschließlich Kurzstrecke (Stadt und Landstraße) und brauche im Durchschnitt (also, anhand der Tankquittungen) mit dem Yeti gut 1L/100km mehr, (das sind immerhin 15%) als mit dem Octavia 3.

wenn ich öfters AB fahren müsste, hätte ich mir garantiert keinen Yeti zugelegt.

Deine Antwort
Ähnliche Themen