Kupferpaste für Radschrauben / Zentrierung?
Als ich letzten Sonntag meine Winterräder anschrauben wollte, waren die Schrauben an der VA so fest, dass ich Angst hatte, etwas abzubrechen, hatte einen wahnsinns Hebel und hab drauf gestanden. Irgendwann lösten sich die Schrauben mit einem Knall, liegt an den neuen Bremsen. Seit dem Einbau hatte ich die Räder nicht runter und damals auch nichts draufgepastet.
Was kann ich an die Schrauben oder an den Zentrierring der Radnabe schmieren? Fett oder Öl nicht, dass weiss ich, aber wie siehts mit Kupferpaste aus? Kann ich da einen Hauch an das Gewinde machen?
Wäre mal für eure Tips dankbar.
45 Antworten
@Corrado-HH:
Die Bolzen nur mit dem Druckluftschrauber zu befestigen und aus Bequemlichkeit auf den Drehmomentschlüssel zu verzichten, halte ich auch für ausgesprochen leichtsinnig.
Wie gesagt: Der Druckluftschrauber ist für's Grobe. Entweder ist dann der Bolzen nicht genügend angezogen oder zu fest (evtl. "bomben"-fest). Richtig angezogen wäre er dann nur zufällig. (Ich bin auch schon einmal an einem druckluft-befestigten Bolzen gescheitert. Der war einfach nicht zu lösen, selbst nicht mit einem der handelsüblichen Verlängerungsschlüssel. Stell' Dir das 'mal bei Dunkelheit und Regen (2° C) auf dem Seitenstreifen einer BAB vor. Na dann - gute Nacht!)
Kauf Dir einen der billigen Drehmomentschlüssel mit 1/2-Zoll-Anschluß von einem Lebensmitteldiscounter (ca. 40 - 210 Nm), der kostet ca. 15 €. Der ist zwar nicht sehr genau, aber immer noch besser, als die Bolzen mit der Pi-mal-Daumen-Methode nachzuziehen.
Schönen Gruß
Hallo,
eventuell hat der Reifenhändler von Corrado-HH ja einen Schlagschrauber der auf das richtige Drehmoment anzieht.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von unbrakeable
Kauf Dir einen der billigen Drehmomentschlüssel mit 1/2-Zoll-Anschluß von einem Lebensmitteldiscounter (ca. 40 - 210 Nm), der kostet ca. 15 €. Der ist zwar nicht sehr genau, aber immer noch besser, als die Bolzen mit der Pi-mal-Daumen-Methode nachzuziehen.
Werde ich definitiv machen - bei ATU für ~ 19,95 EUR: "Automatischer Drehmomentschlüssel von Titan-tec mit 1/2" Knarre". Ob denn da wohl auch die "Nuss" bei ist? Wenn nein, welche Größe brauche ich denn? 17er?
Danke auf jeden Fall für die Tipps!
Die Nuß ist meistens nicht dabei. Nur eine oder zwei kurze Verlängerungen (ca. 5 und / oder 12 cm).
Für meinen IIIer-Golf, pardon - Vento, benötige ich eine 17er Nuß (und 110 Nm Anzugsmoment). Für den IVer reicht meiner Meinung nach auch die 17er (für das vorgeschriebene Anzugsmoment von 120 Nm). Meß' zur Not einfach von Flanke zu Flanke mit einem Zollstock nach oder setz' einfach einen anderen Ring- oder Maulschlüssel an. Einer zwischen 17 und 20 mm wird schon passen.
So eine einzelne Nuß (wenn Du nicht eh einen Nuß-Kasten hast) bekommst Du vielleicht auch bei ATU, sicher aber in jedem Baumarkt. Achte auch auf den passenden Abtrieb (meist 1/2 Zoll).
Schönen Gruß
EDIT: Siehe auch hier
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@ Corrado
definitiv eine 17 ner Nuss, wenn Du schon eine kaufen mußt, dann besorge Dir gleich eine "lange". Ist etwas teurer, aber Du sparst ne Verlängerung. An der Hinterachse kommt man am Kotflügel gut vorbei und an der VA kannste die Lenkung etwas einschlagen.
@ Tomy 69
den will i dann auch
@ swohli
wenn Du genug Geld hast, kein Problem.
Versuchs mal mit Google, da hab ich welche gefunden. 😉
@ Tomy 69
Hallo Tomy,
der könnte vergoogelt , ne ich meine vergoldet sein, ich würd mich nieeee im Leben auf son Dingen verlassen, nieeee!!
Das was meine Sensoren in den zehn Fingern (ich hab sie wirklich noch alle 😉) nicht zu fühlen bekommen, diesen Sachen traue ich nicht, wenn es um Anzug von Schraubverbindungen geht.
Vielleicht gehört das Thema nicht mehr hier hin, aber etliche Motoren haben überlebt, weil meine Sensoren im Endanzug (Pleuelschrauben mehrstufig mit Drehmoment & Drehwinkel) verspürt haben, hier stimmt was nicht. Bevor Du nachhakst, selbstverständlich waren diese beanstandeten Dehnschrauben immer neu. Wenn ich mich jetzt auf den Vergoogelten verlassen hätte, dann würde ich ja auch zu der Ups, hab i ni extra gemacht, wollt i ni, kann doch mal passieren Generation, zählen 🙂 😉.
Alles Gute
Wohli
Sag mal gings hier um Pleuelschrauben oder um Radschrauben, also eine etwas stärkere Ausführung. 😉
@ Tomy 69
sorry, kannste nicht wissen! Ich sprach - ne ich schrieb - von Pleuelschrauben aus Motoren die mit Auspuffkrümmer, doppel Luftpresser und zweimal Turbo ein Gewicht auf die Waage bringen wie ein kompl. Polo. Drehmoment ab 1500 ( fünzehnhundert) NM aufwärts. Da is son Radbolzen vom PKW ne Poppniete😉
Gruß
Wohli
Und da kann man mal sehen, dass selbst der ADAC in solchen Dingen sich gelegentlich irrt: ADAC Film. Mal abgesehen davon, dass bis jetzt kein einziger Reifenfachbetrieb bei dem ich war, alle in dem Video beschriebenen Arbeitsgänge wirklich gemacht hat.
Mein Vater hat vor ein paar Jahren einen Radbolzen (trotz Drehmomentschlüssel) abgerissen weil Kupferpaste drauf war. Sinnigerweise genau bündig zur Bremsscheibe (war ne ziemliche Arbeit, den da wieder rauszubekommen). Deswegen kommt bei mir die Paste nur auf den Zentrierring.
Ahhh *peinlich*
Hab net auf die Jahreszahl geschaut und den Thread über google gefunden. Leider kann ich den Senf von gestern nun nicht mehr löschen 🙁
Macht nix. Das Thema ist ja immer wieder aktuell!
Und am ADAC-Film sieht man, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen zum Einfetten der Radbolzen gibt.
Ich habe die Radbolzen noch nie eingefettet. Allerdings bei meinen Santa Monicas die Ansatzfläche an der Radnabe, da sie dort gerne festsitzen.
Zitat:
@unbrakeable schrieb am 16. November 2005 um 15:58:32 Uhr:
Mittel mit schmierender, also den Reibbeiwert verringernde Wirkung, dürfen nicht auf das Gewinde der Radbolzen aufgetragen werden!Wenn man nämlich dann Die Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anzieht, wird ein viel kleinerer Teil dieses Drehmoments zur Überwindung der Reibung benötigt, sodaß der "eingesparte" Teil eine entsprechend größere Längskraft in der Schraube verursacht. Aus diesem Grund kann diese bei weiter ansteigender Belastung im Fahrbetrieb abreißen. Und das ist keine Theorie. Ich habe schon solche "Spezialisten" getroffen, denen das passiert ist!
Ebenso hat irgendein Schmiermittel nichts auf den reibkraftübertragenden Flächen (also der Anlagefläche) der Felge und der Radnabe zu suchen. Sollte das Rad hier durchrutschen, werden die Radbolzen auf Scherung beansprucht - und dafür sind sie nicht ausgelegt!
Zulässig ist es hingegen, den Zentrierring leicht mit Kupferpaste einzureiben, da hier keine Kraftübertragung stattfindet.
Ich kenne auch keinen echten Schutz der Radbolzengewinde. Ich habe allerdings auch ]noch nie in 25 Jahren Probleme bei der Demontage meiner Autoreifen gehabt! Dabei verwende ich einen Drehmomentschlüssel bei der Montage auch erst seit ein paar Jahren.
Schönen Grruß
Ups...
Habe gerade schnell die Winterräder an meinem V40T2 angebracht. Da es fing zu regnen, müsste ich schnelle Entscheidungen treffen. Das waschen der Felgen mit aggressiven Waschmitteln, hat die Schrauben und die Auflagefläche rostig gemacht.
Ich habe alles mit Bürste sauber gemacht und die Schrauben unbehandelt, aber...die Auflagefläche der Scheibenbremsen sehr dünn mit Kupferpaste angeschmiert.
Zuhause angekommen hatte ich die gleiche bedenken die du hier erwähnst hast, die Schrauben tuen alles nur anziehen, aber da, wo Felge in der Mitte der Bremsscheibe aufliegt, wird das ganze flächendeckend festgepresst, wird ein Fettfilm eingetragen, halten teilweise nur die Schrauben.
Warum habe das trotzdem gemacht ?
Wie gesagt es fing zu regnen und ich war überzeugt, dass bei nagelneuen Teilen, sind diese Flächen noch glatt und rutschig und erst später entsteht dieser fester Halt.
Ein zweiter Punkt, irgendwo habe ich gelesen, dass Alu sich mit Kupfer nicht verträgt und man sollte Keramikpaste statt Kupfer verwenden.
Soll ich jetzt die Reifen wieder runter, alles mit Spiritus ( löst sich der Kupfer?) Und dann wieder drauf oder erstmal don't panic?
Zitat:
@Grecques schrieb am 4. November 2023 um 17:25:57 Uhr:
Ein zweiter Punkt, irgendwo habe ich gelesen, dass Alu sich mit Kupfer nicht verträgt und man sollte Keramikpaste statt Kupfer verwenden.
Soll ich jetzt die Reifen wieder runter, alles mit Spiritus ( löst sich der Kupfer?) Und dann wieder drauf oder erstmal don't panic?
unbrakeable hat die Problematik ausführlich und völlig korrekt beschrieben!
Wie sich die Kupferpaste wieder löst, kann ich nicht sagen, aber du solltest sie auf jeden Fall komplett entfernen. Info dazu findet sich bestimmt im Internet.
Lediglich an der Felgenzentrierung kannst du eine dünne Schicht Keramikpaste aufbringen.
Generell sollte da allerdings nie etwas gesprüht werden!
Ich habe das in über 50 Jahren noch nie gemacht und hatte trotzdem keinerlei Probleme mit dem Reifenwechsel.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass das beim Einsatz von Ganzjahresreifen durchaus sinnvoll sein könnte.
Ich fette mit Heißlager-Fett seit 50 Jahren bei den Radschrauben NUR das Gewinde; die konische Sitzfläche lasse ich blank, damit jede Radschraube sich NICHT lösen kann !!!