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Klimakältemittel im W213

Mercedes E-Klasse W213

Hallo zusammen,

kann mir jemand sagen, mit welchem Klimakältemittel der W213 ausgerüstet wird?
Habe gelesen, dass der Einsatz von CO 2 Anlagen noch etwas dauert?
Falls R 1234 yf eingesetzt werden sollte, wie wird der Brandgefahr entgegengewirkt?

Gruß
Günni

Beste Antwort im Thema

Hallo ins Forum,

Zitat:

@MagirusDeutzUlm schrieb am 1. September 2017 um 22:34:14 Uhr:


Welcher Druck? 😕
Daimler hat sich doch vor über 10 Jahren FÜR die Verwendung des fraglichen Kältemittels ausgesprochen...

...obwohl bereits damals die potenziellen Gefahren, wie auch die Patent- & Vetriebsrechte von R1234yf bekannt waren! 😰

wenn die Androhung der nicht mehr erfolgenden Typzulassung kein Druck ist, was dann? Das KBA hat letztlich den "Trick" der "nur modifizierten" Plattformen dann auch durchschaut. Warum ist denn der 246iger zulassungsseitig ein 245iger oder der 205er ein 204er (um nur 2 Beispiele zu nennen)?

Richtig ist auch, dass Daimler sich - wie die anderen Autohersteller - trotz des bekannten Monopols und der massiv höheren Kosten für das Kühlmittel auch für R1234yf entschieden, weil's einfach in die bestehenden Anlagen passte. Hintergrund war auch, dass die Zulieferer der Anlagen nichts wirklich Anderes im Angebot hatten. Die potentielle Brandgefahr wurde als theoretisch abgetan und daher nicht weiter berücksichtigt. Als dann aber ein mit R1234yf bestücktes Testfahrzeug im Crashtest das Brennen anfing, war's plötzlich nicht nur ein theoretisches Problem, sondern ein praktisches Risiko.

Zitat:

Und du willst uns nun ernsthaft erzählen dass mittlerweile über 10Jahre - was immerhin 1,5 Modellgenerationen entspricht - nicht ausgereicht hätten um die CO²-Klimaanlage fahrzeug-/massentauglich zu machen?

Warum so angreifend? Frag' mal die Zulieferer, was die massiven Probleme der R744-Anlagen war. Die waren im Vergleich sauschwer, die Kompressoren haben Leistung ohne Ende gefressen und die Vibrationen im Auto gepaart mit dem höheren Arbeitsdruck führten zu häufigen Undichtigkeiten. Hier musste sehr viel entwickelt werden und - da die Hersteller s.o. - den einfachen Weg gegangen sind, hat sich's im PKW-Bereich nicht gelohnt, mehr als die Grundlagenentwicklung zu machen.

Zitat:

Insofern ist "Druck" wahrlich das falsche Wort wenn man sich vor Augen führt, dass Daimler erstmal 6 Jahre gepennt hat!

Nun ja, immerhin hat Daimler als m.W. einziger Hersteller überhaupt auf das praktisch gewordene Risiko reagagiert und die Entwicklung der R744-Anlagen beim Zulieferer massiv unterstützt. Andere Hersteller ducken sich immer noch hinter der potentiellen, nur theoretischen Gefahr weg und haben keinen Plan auf die R744-Anlagen umzustellen. Dies hat glasklar Kostengründe, da die R744-Anlagen deutlich aufwendiger und teurer sind. Auch Daimler plant wohl derzeit, dass die R744-Anlagen wohl nicht in die MFA kommen, sondern es da bei R1234yf samt Löschgaskartuschen bleibt.

Viele Grüße

Peter

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In kritischen Bereichen mit hohen Temperaturen werden Argon Löschanlagen eine Brandgefahr bei Unfällen verhindern.
Diesen Aufwand betreiben übrigens nicht alle Hersteller.
Man muss aber dazu sagen, dass das umstrittene Kältemittel eine extrem hohe Entzündungstemperatur von über 400 Grad hat.

Untersuchungen der Bundesanstalt für Materialforschung und
-prüfung (BAM) im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA)1
?Das 1234yf entwickelt im Brandfall gefährliche Zersetzungsprodukte: Die ermittelten
Werte von Flusssäure überschritten in beinahe allen Tests den auch von der
Automobilindustrie gewählten Wert für die menschliche Gesundheit (AELG 2-Wert
von 95ppm für eine Expositionszeit von 10min). Eine Überschreitung dieses Wertes
führt zu irreversiblen Schäden für die menschliche Gesundheit. Flusssäurebildung
ist bereits vor der Entzündungstemperatur möglich.
? Ein möglicher Einsatz von 1234yf erfordert eine umfassende
Sicherheitsanalyse und macht umfangreiche Vorsorgemaßnahmen notwendig:
z.B. konsequente Abschirmung heißer Oberflächen im Motorraum, Einbau eines automatischen Löschsystems im Motorraum, Maßnahmen, die eine Einleitung von
Fluorwasserstoff in den Passagierraum im Gefahrenfall unmöglich machen,
Maßnahmen zur Vermeidung der Funkenbildung auch im Falle eines Unfalls (u.a.
Abschaltung der Stromzufuhr) sowie Information von Rettungskräften.
Schlussfolgerung der DUH aus der BAM-Untersuchung:
Die Gefahren von 1234yf ergeben sich aus dem beim Brandfall und bei hohen
Temperaturen bereits ohne direkte Entzündung evtl. entweichenden Kältemittel 1234yf
und dem dabei entstehenden Fluorwasserstoff. In Deutschland brennen jährlich 30.000
bis 40.000 Fahrzeuge. Die von der BAM für erforderlich gehaltenen
Vorsorgemaßnahmen, wie der Einbau eines automatischen Löschsystems, sind nach
Informationen der DUH nicht standardmäßig geplant und können auch nur das Risiko
reduzieren, nicht aber ausschließen. Insbesondere Brände in Fähren, Tunneln,
Tiefgaragen oder Straßenschluchten können zu einer extremen Gefährdung von z.B.
eingeklemmten Autoinsassen und Rettungskräften führen.

Bundesanstalt für Materialforschung- und prüfung (BAM): Final Test Report: Ignition behaviour of HFO 12

Also mit anderen Worten:
Überhaupt nicht! - um auf die Eingangsfrage zurückzukommen.

Hallo Fanes,

eine Argon Löschanlage also, ist ja interessant.
Wie oder wann wird die denn ausgelöst?
400°C als Entzündungstemperatur halte ich jetzt nicht für extrm hoch an Motorkomponenten (Krümmer, Lader o.ä.).
Hast Du auch schon Infos bezüglich CO 2 Anlagen, die Argon-Lösung mit R1234yf scheint mir da eher eine technische Krücke zu sein. Ob- und welche Massnahmen andere Hersteller ergreifen, möchte ich hier mal aussen vor lassen.
Mir geht es bei einer neuen E-Klasse darum, das aktuell technische Optimum zu haben (das Beste oder nichts).
Für mich heisst das, das mit einer Neuanschaffung gewartet wird bis CO 2 Klimaanlagen verfügbar sind.
Soll ja in absehbarer Zeit soweit sein.

Gruß
Günni

Hallo ins Forum,

Zitat:

@Günni220E schrieb am 16. März 2016 um 11:23:24 Uhr:


kann mir jemand sagen, mit welchem Klimakältemittel der W213 ausgerüstet wird?
Habe gelesen, dass der Einsatz von CO 2 Anlagen noch etwas dauert?
Falls R 1234 yf eingesetzt werden sollte, wie wird der Brandgefahr entgegengewirkt?

m.W. ist R1234yf im Einsatz, jedenfalls bei der Serienklimaanlage. Die große Klimaanlage (Thermotronic) soll schon als CO2-Anlage ausgeführt sein (eine genaue Bestätigung habe ich noch nicht; angesichts des deutlich gestiegenen Aufpreises gehe ich aber davon aus, dass es bereits die CO2-Anlage ist). Serienreif ist die CO2-Technik auf jeden Fall.

Ob im 213er Argon-Löschanlagen drin sind, kann ich aktuell noch nicht sagen. Eingesetzt wird die Technik nur, wenn ein besonderes Risiko durch die Einbaulage besteht. Wenn man diese so optimiert hat, dass das Klimamittel nicht an Bauteile mit Temperaturen >350° kommt, braucht man auch keine Löschanlage.

Viele Grüße

Peter

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Ich grabe den alten Fred mal wieder aus...

...was ist denn jetzt eigentlich aus CO2 in der großen Klima geworden, gibt es das schon oder kommt das noch? (Auf der offiziellen Website und im Konfigurator findet sich kein Hinweis, welches Kältemittel derzeit im W/S213 verwendet wird...)

Hallo DynaDel,

Wenn alles klappt wird ab ca. Frühjahr 2017 die "große " Klimaanlage in Serie verbaut.

Gruß NJOY

Du meinst CO2 "fließt" in die Serienfertigung der großen Klima ein und nicht die große Klima wird Serienausstattung, oder?

Zitat:

@212059 schrieb am 16. März 2016 um 21:55:54 Uhr:


m.W. ist R1234yf im Einsatz, jedenfalls bei der Serienklimaanlage. Die große Klimaanlage (Thermotronic) soll schon als CO2-Anlage ausgeführt sein (eine genaue Bestätigung habe ich noch nicht; angesichts des deutlich gestiegenen Aufpreises gehe ich aber davon aus, dass es bereits die CO2-Anlage ist). Serienreif ist die CO2-Technik auf jeden Fall.

Die Frage ist nur, wie fundiert dein Wissen ist. Nichts für ungut, aber das ist so ein Thema, wo man grundsätzlich 33% Wahrscheinlichkeit hat, egal, was man behauptet. Es gibt ja nur drei Kühlmittel. Da vor einem Jahr von Mercedes-Benz gemeldet wurde, R770 (CO2) komme nicht vor Januar 2017 zum Serieneinsatz, ist ein Teil deiner Antwort vermutlich unrichtig.

Autobild, die diese Kältemittel-Diskussion in Deutschland breitgetreten haben, hat den Wissensstand, es sei R134a im W213 eingefüllt. Was ist es denn jetzt? Die Betriebsanleitung sagt nichts dazu.

Ist nicht extra die Typzulassung 212 strapaziert worden, damit man weiterhin R134a verwenden kann? Also der S-Klasse Trick. Steht doch sicher in Euren Papieren. Dabei hat der 213 -anders als die S-Klasse- tatsächlich eine neue Bodengruppe, eben die modulare Längsplattform MRA.

Ja, der 213 ist eigentlich noch Typ 212. Meines Wissens nach ist das Kältemittel weiterhin R134a. Ich glaube, dass mittlerweile kein Hahn mehr nach R1234yf krähen will, weil Flusssäure nicht das gesündeste ist, was man einatmen kann. Das ist offenbar auch schon in der EU durchgedrungen.

Hallo ins Forum,

Zitat:

@ichfahrealsobinich schrieb am 6. Oktober 2016 um 19:07:12 Uhr:


Die Frage ist nur, wie fundiert dein Wissen ist. Nichts für ungut, aber das ist so ein Thema, wo man grundsätzlich 33% Wahrscheinlichkeit hat, egal, was man behauptet. Es gibt ja nur drei Kühlmittel. Da vor einem Jahr von Mercedes-Benz gemeldet wurde, R770 (CO2) komme nicht vor Januar 2017 zum Serieneinsatz, ist ein Teil deiner Antwort vermutlich unrichtig.

Autobild, die diese Kältemittel-Diskussion in Deutschland breitgetreten haben, hat den Wissensstand, es sei R134a im W213 eingefüllt. Was ist es denn jetzt? Die Betriebsanleitung sagt nichts dazu.

im Grundsatz liegst Du mit der Berechnung richtig. Mein Kenntnisstand anhand der Infos vor der Markteinführung war so, wie ich in im März geschrieben habe. Mittlerweile hat sich dies im Rahmen der konkreten Markteinführung geändert.

Durch die quasi Übernahme der Typzulassung der BR212 (so kann man dies aus den Papieren erkennen) ist im 213er tatsächlich in allen Fällen R134a drin. Dieser "Trick" ist ja auch schon bei anderen Baureihen praktiziert worden. Warum der Aufpreis für die große Klima so gestiegen ist, was für mich ein Indiz für R744 war, hat dann wohl einen anderen Grund.

Ach ja, welches Kühlmitteln drin ist, steht nicht wirklich in der Betriebsanleitung. Es ist aber ziemlich einfach zu erkennen, was drin ist. Im Motorraum gibt's einen entsprechenden Aufkleber.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

@ichfahrealsobinich schrieb am 6. Oktober 2016 um 19:07:12 Uhr:


Da vor einem Jahr von Mercedes-Benz gemeldet wurde, R770 (CO2) komme nicht vor Januar 2017 zum Serieneinsatz, ist ein Teil deiner Antwort vermutlich unrichtig.

Nebenbei: CO2 als Kältemittel ist R744, nicht R770.

Zitat:

Ach ja, welches Kühlmitteln drin ist, steht nicht wirklich in der Betriebsanleitung. Es ist aber ziemlich einfach zu erkennen, was drin ist. Im Motorraum gibt's einen entsprechenden Aufkleber.

Richtig. Zwei Bilder als Beispiele.

E-220-d-7-16
Audi-a4-b9-9-2016

Hallo ins Forum,

da ich heute beim Freundlichen war (ging nur um die Lichttest), habe ich mal die kurze Wartezeit genutzt. In der Ausstellung stand ein W213, der - wie erwartet - R134a drin hatte (das Schildchen entspricht dem von Tob. eingestellten Beispiel; daher spar' ich mir das Einstellen meines Bildes).

Da an einem A205 auch die Haube offen war, hab' ich da mal nachgeschaut. Zu meiner Überraschung (da die BR 205 eigentlich auch über eine erweiterte Typgenehmigung der 204er läuft) hatte der nach dem Schild jedoch das problematische R1234yf drin. Merkwürdig ...; mal sehen was sich in dieser Frage noch alles ergeben wird.

Viele Grüße

Peter

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