Klage gegen Daimler - Mobilo Life Rostgarantie (Durchrostung von innen nach aussen)
Hallo Leidensgenossen,
ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.
Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.
Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.
Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.
Chronik:
2011:
Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.
Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.
2012:
Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.
Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……
Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.
2013:
Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:
Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?
Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?
Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.
Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.
2014:
Klage beim Landgericht in Stuttgart
Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:
Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).
Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:
1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.
2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.
3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.
4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.
5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).
Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)
Viele Grüße
Tobias
Beste Antwort im Thema
Hallo Leidensgenossen,
ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.
Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.
Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.
Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.
Chronik:
2011:
Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.
Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.
2012:
Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.
Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……
Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.
2013:
Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:
Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?
Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?
Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.
Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.
2014:
Klage beim Landgericht in Stuttgart
Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:
Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).
Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:
1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.
2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.
3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.
4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.
5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).
Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)
Viele Grüße
Tobias
593 Antworten
Über diese Dissertation wird hier seit vielen Jahren diskutiert. Hierbei geht es speziell um die erhöhte Rostneigung der Bleche durch die Einführung wasserbasierten Lacke, die nicht so biozid sind wie die zuvor verwendeten organischen Lacke. Das hat erstmal mit der Stahlqualität nichts zu tun. Die nachträgliche Verzinkung der Bleche oder die noch später erfolgte Rostschutzbehandlung durch Wachs, Schweißnahtversiegelung oder UBS sind sekundäre Prozesse. Hier mag es durchaus Fehleinschätzungen über Art und Ausmaß der erforderlichen Zusatzbehandlungen gegeben haben, wie ja auch die sehr unterschiedlichen Rost - Befallsmuster nach sehr unterschiedlichen Maßnahmen belegen.
Hier von Betrug zu sprechen, ist völlig unangemessen umd abwegig. Gerade die Vielzahl der von Daimler ergriffenen Maßnahmen mit unterschiedlichen Antioxidantien wie Silbernitrat und anderen Stoffen in unterschiedlichen Dosierungen bis hin zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Problems im Rahmen einer Dissertation spricht ja für die Bemühungen Daimlers. Meiner Kenntnis nach hat kein anderer Hersteller auch nur annähernd einen solchen Aufwand getrieben. Leider hat sich das erst beim Nachfolgemodell des 210ers ausgewirkt, wenngleich auch die Exemplare von Walter und mir selbst eher für die Güte der serienmäßigen Rostschutzbehandlung sprechen
Zitat:
@Fahrzeugfan99 schrieb am 13. Juni 2020 um 22:25:56 Uhr:
@koala150 Was meinst du?
Habe ich gerne gemacht :-).
Was meinst Du mit: "Was meinst du?"? ;-))
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 13. Juni 2020 um 23:13:45 Uhr:
... wenngleich auch die Exemplare von Walter und mir selbst eher für die Güte der serienmäßigen Rostschutzbehandlung sprechen
Na ja, über "Güte" würde ich hier nicht schreiben, tatsächlich haben die guten Exemplare auch nur eine eher "durchschnittliche" Rostneigung. Ich kenne einige Brot-und-Butter-Klasse-Autos vergleichbaren Alters, die nicht mehr oder weniger vor sich hin korrodieren als Walters fast perfekter 200er und dein Dicker. Ist die Substanz so beschaffen, dann kann man den Rost auch im hohen Alter mit sinnvollem Aufwand beherrschen.
Auf jeden Fall hat Daimler lang gebraucht um die richtigen Maßnahmen zu setzen, bezahlt haben's bzw. bezahlen tun's noch immer die ehemaligen Besitzer. So kulant am Anfang mit der Problematik umgegangen wurde, so deutlich fand die Unterstützung mit dem 8. Jahr nach Erstzulassung sein Ende. Klar, es tat sich ein Fass ohne Boden auf und Kaufleute müssen hier vorsichtig sein ... wohl deshalb wurde immer nur "im Rahmen der Kulanz" saniert und ganz, ganz selten ausdrücklich als Garantiefall. Wohl von wegen "Präzedenzfälle" ...
Frühe 211er rosten ja auch noch "auf normalem Niveau". Radläufe, Schweißpunkte, Vorderachshilfsträger, Blechüberlappungen im Radhausbereich vorne, vereinzelt auch Türfalze ... So richtig "rostfrei" sind die auch erst ungefähr kurz vor der MOPF. -- Da wurde also laufend nachgebessert.
Was traurig ist: Ausgerechnet einer der Hersteller mit "dem höchsten Premium-Anspruch" hat sich mit der ganzen Geschichte mehr blamiert als Massenhersteller wie beispielsweise Opel, Renault oder VW -- das ist das eigentliche Drama an der ganzen Geschichte.
@koala150 Ich habe nicht verstanden, was du mit „steil (minus st+g) meinst .
Mit freundlichen Grüßen
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@Austro-Diesel Da stimme ich dir voll zu, dass es das eigentlich Peinliche ist, dass ausgerechnet Mercedes-Benz ein so eklatantes Qualitätsproblem so lange nicht in den Griff kriegen konnte.
Zitat:
@Fahrzeugfan99 schrieb am 14. Juni 2020 um 10:08:03 Uhr:
@koala150 Ich habe nicht verstanden, was du mit „steil (minus st+g) meinst .Mit freundlichen Grüßen
Ach sooo... :-) stell Dir das Wort einfach ohne "st" dafür mit "g" am Anfang vor. Gehört heutzutage leider zum allgemeinen Sprachgebrauch wenn man bspw. Begeisterung ausdrücken will. Ich selber gehöre noch zu einer Generation, wo das Wort eher Straßenjargon war und benutze es daher möglichst selten. Und wenn doch, dann umschreib ich's halt ein bisserl. ;-) 😛
@koala150 ok
@Austro-Diesel: Die Tatsache, dass sog."Premium-Hersteller" mit ihren Massenprodukten keineswegs besser, manchmal sogar schlechter abschneiden als die Hersteller von anspruchslosen Brot - und - Butter - Autos hat mich dazu bewogen, diesen "Premium"- Begriff nicht mehr zu verwenden. Ein anderer Grund ist darin begründet, dass 80% aller Teile aller Hersteller sowieso von Zubehör-Lieferanten produziert werden. Dass da nun behauptet wird, die Zulieferer hätten bei Identteilen unterschiedliche Qualitätsanforderungen, je nach Auftraggeber, gehabt, mag in Einzelfällen früher berechtigt gewesen sein, kann sich heute aber niemand mehr leisten. Das einzige "Premium" bei Premiumherstellern ist der überhöhte Preis! Das wird mir gerade bei meinen Autos (Billigmarke Skoda und Premiummarke Mercedes) besonders deutlich - nicht nur beim Einkaufspreis, auch bei Reparaturen und Wartungsdiensten!
@dickschiffsdiesel : Sorry wenn ich dir da teilweise widersprechen muss, aber ganz stimmt das so nicht. Bei BMW, Audi und Mercedes geb ich dir durchaus Recht, nicht aber bei Porsche: Hier bekommt man wirklich bis ins letzte Detail Premiumqualität geliefert: Mein Vater fuhr von 2013 bis 2016 einen BMW X6 xdrive30d mit viel Sonderausstattung. War echt ein gutes Auto, vor allem die Sitze vorn waren ein Gedicht. Danach fuhr er bis März diesen Jahres einen Porsche Cayenne Diesel: Hier ist alles nochmals eine deutliche Spur hochwertiger verarbeitet als im BMW und vor allem das Fahrwerk und der Fahrkomfort sind eine ganze Klasse besser als beim X6 (E71)-und das, obwohl der X6 mit der Wankstabilisierung Adaptive Drive und der Aktivlenkung ausgestattet war und der Porsche „nur“ Luftfederung hatte.
Zur Verteidigung von Daimler , Audi und BMW muss aber definitiv die in höchstem Maße unverschämte Preispolitik von Porsche erwähnt werden: Neben dem gegenüber diesen 3 Herstellern nochmals deutlich höheren Grundpreis der jeweiligen Modelle muss man hier jedes lächerliche Extra gegen Aufpreis dazuordern-ganz zu schweigen von Extras, die bei „Premiumautos“ heute obligatorisch sind und in der Preisklasse von Porsche serienmäßig an Bord sein sollten.
Zu Porsche kann ich nichts sagen, gut möglich. dass die Autos dort wirklich hochwertiger sind . Ob das allerdings die horrenden Preise rechtfertigt?
@dickschiffsdiesel : Ich finde Porsche auch übertrieben teuer, aber halt einfach geil (sorry für das Wort😉). Aber das Management dort weiß halt ganz genau, dass es immer Kunden geben wird, die das viele Geld auf den Tisch legen. Warum also sollte man die Preispolitik ändern, wenn es schon immer so geklappt hat?
Porsche hat einfach den Ruf, kompromisslos beste Qualität zu liefern. Das würde sich ohne reale Basis nicht über die Jahrzehnte halten lassen.
Und Mercedes ist auch in meinen Augen qualitativ wirklich ein "ganz normaler" Massenhersteller mit ein bisserl mehr Bling-Bling im Kundenumgang. Auch wir sind von unserem "Hasenkasten", einem Golf 1.0 TSI Rabbit, angenehm überrascht. Erstaunlich viel Auto ums Geld (17.000 Euro für einen Einjährigen mit 20.000 km), viel Garantie (4 Jahre Garantiepaket war dabei) und saubere Verarbeitung treffen auf erstaunlich befriedigende Fahrdynamik bei sehr gutem Federungs- und Geräuschkomfort für Kompaktklasse. Dazu der lachhaft günstige Service, ebenso im "Glaspalast".
Porsche zahlte bis vor nicht so langer Zeit teilweise den vierfachen Preis bei identischen Einkaufsteilen wie VW. Damit haben einige Lieferanten ihr Geschäft mit VW quersubventioniert. Bis der Konzerneinkauf wachgeworden ist und man bei Porsche auch anders zu verhandeln begonnen hat...
Walter, danke für Deine Ergänzungen zu Bonazink. Genau das Zeug meinte ich 😉
Viele Grüße
ES
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 14. Juni 2020 um 15:33:34 Uhr:
Also Leute - auf zu Porsche!😉 Haben leider keinen Kombi im Programm!🙁
Mein Vater wollte mal einen kaufen, aber zwingend mit Anhängerkupplung für den Wohnwagen. Aber nur weil er wusste, dass es das nicht gibt. 😉