Klage gegen Daimler - Mobilo Life Rostgarantie (Durchrostung von innen nach aussen)
Hallo Leidensgenossen,
ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.
Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.
Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.
Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.
Chronik:
2011:
Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.
Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.
2012:
Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.
Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……
Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.
2013:
Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:
Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?
Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?
Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.
Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.
2014:
Klage beim Landgericht in Stuttgart
Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:
Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).
Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:
1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.
2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.
3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.
4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.
5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).
Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)
Viele Grüße
Tobias
Beste Antwort im Thema
Hallo Leidensgenossen,
ich habe mich sehr intensiv mit der Garantie gegen Durchrostung ( Mobilo Life ) auseinandergesetzt, da ich einfach keine klare Antwort darauf bekommen habe, unter welchen Umständen diese Garantie greift bzw. wie die Garantiebedingungen auszulegen sind. Ich habe letztlich gegen die Daimler AG geklagt. Wie es dazu kam und wie es ausgegangen ist, will ich euch hier berichten.
Ich bin Zweitbesitzer eines Mercedes-Benz E-Klasse Kombi (S210) Baujahr 2000.
Das Auto wurde lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet.
Ich erwarb den Wagen im Jahr 2011. Es rosteten die verdächtigen Stellen: Radläufe, Türen (unter den Dichtgummis), Kofferraumschloss, Kotflügel etc.
Chronik:
2011:
Hinweis auf die Roststellen bei einer Mercedes Fachwerkstatt. Die Werkstatt lehnte eine Behebung der Roststellen ab. Folgende Gründe wurden genannt: „Das Blech müsse in der Mitte beginnen zu rosten, da Kantenrost von der Garantie ausgeschlossen sei; der Rost kommt darüber hinaus nicht von innen nach außen“. Ich habe mich damals mit dieser Aussage abgefunden und ließ einzelne Roststellen auf eigene Kosten beheben.
Im Nachhinein kann ich nun sagen, dass man auf diese Aussagen überhaupt keinen Wert legen darf. Um es mal vorsichtig auszudrücken, handelt es sich hierbei um planloses Geschwätz. Es geht nur darum, Ansprüche abzuwimmeln.
2012:
Da der Wagen weiter fleißig rostete und ich nicht bereit war trotz Rostgarantie auch weitere Reparaturen selbst zu tragen, wand ich mich mit einem Brief an das Mercedes-Benz Customer Assistance Center in Maastricht.
Zunächst sagte man mir, dass die Garantie nicht mehr bestünde, da ich die Rostreparaturen nicht bei einem Mercedes Stützpunkt habe durchführen lassen. Unglaublich, aber das haben die wirklich geschrieben. Nicht nur eine Frechheit mir zunächst die Garantie zu verweigern und mir dann vorzuhalten, ich hätte das nur bei Mercedes machen lassen dürfen. Es ist darüber hinaus auch eine glatte Lüge. Denn heute weiß ich, dass Rostreparaturen keinen Einfluss auf die Garantiehaben, solange sie bei einer Fachwerkstatt durchgeführt werden.
Als man in Maastricht gemerkt hat, dass man mit dieser Argumentation nicht wirklich weiterkommt, unterstellte man einfach es sei kein Rost von „innen nach außen“, sondern von „außen nach innen“ – der Klassiker in der Argumentation von Daimler/Mercedes. Als das aber auch nicht mehr so plausibel erschien, kam man mit dem Argument der Wagen sei nicht lückenlos bei Mercedes Werkstätten gewartet worden. Drei Lügen hintereinander……
Soviel für euch schon mal vorab: Bei den typischen Unter- bzw. Durchrostungen dieser PKW, handelt es sich zu 99 % um Rost von innen nach außen. Dies bedeutet, dass aufgrund von Konstruktionsmängeln das Blech -ohne äußere Einwirkungen- anfängt zu rosten. Lasst euch auch von dem anderen Gequatsche nicht abwimmeln. Diese Vorgehensweise zieht sich wie ein roter Faden durch die ganzen Instanzen. Man soll nur zermürbt werden, bis man eben irgendwann aufgibt. Traurig aber wahr.
2013:
Ich hatte nun zwei Möglichkeiten, meine Ansprüche geltend zu machen. Entweder zunächst durch ein selbständiges Beweisverfahren oder direkt durch eine Klage. Ich entschied mich für das Beweisverfahren. Hier sollte, durch einen vom zuständigen Gericht beauftragter Gutachter, folgendes festgestellt werden:
Sind die Schäden auf eine selbständige Durchrostung zurückzuführen (von innen nach außen)?
Schädigen die Durchrostungen die Substanz des Fahrzeugs und haben eine Schwächung des Karosserieblechs zur Folge?
Beide Fragen wurden in dem Verfahren wie erwartet mit „Ja“ beantwortet. Die Schadenhöhe wurde auf ca. 10.000 € beziffert.
Wer nun glaubt, dass Daimler nun endlich einlenkt und zu seinem Garantieversprechen steht, hat weit gefehlt. Was nun kommt ist eine wochenlange Verzögerungs- und Hinhaltetaktik, die einfach nur als absurd und unverschämt bezeichnet werden kann. Man besann sich nämlich bei Daimler nun wieder auf die Garantievoraussetzung „lückenlos scheckheftgepflegt bei einem Mercedes Stützpunkt“ und unterstellte mir einfach mal ganz frech, der Wagen sei nicht regelmäßig in Mercedes Werkstätten gewartet worden, obwohl dies schon mehrfach anhand des Scheckheftes nachgewiesen wurde.
Ziemlich unwürdig für die „Marke mit dem Stern“ finde ich. Nach weiteren Wochen mit Unterstellungen, Fristverlängerungen etc. habe ich Klage eingereicht.
2014:
Klage beim Landgericht in Stuttgart
Hier wieder das gleiche Bild in der mündlichen Verhandlung:
Unterstellung der Wagen sei nicht regelmäßig gewartet worden. Als das Scheckhaft dann keine Zweifel mehr zuließ, versuchte man es mit dem Argument die Durchrostung sei noch nicht erreicht. Es handele sich lediglich um eine Unterrostung. Und hier ist eigentlich auch der einzige Knackpunkt der ganzen Thematik. Das Blech sollte nämlich entweder schon eine Durchrostung aufweisen oder kurz davor stehen durchzurosten. Wenn es allerdings schon durchgerostet ist, wird die Beweisführung schwierig, ob der Rost von innen nach außen kommt. Beginnende Durchrostung war bei mir nicht an allen Stellender Fall. Sehr wohl jedoch an etlichen. Als auch das nicht mehr wegzudiskutieren war, behalf man sich mal wieder einer weiteren Variante die Garantieansprüche abzuerkennen.
Nach dem das Scheckheft nicht mehr angreifbar war, von „innen nach außen“ zweifellos festgestellt wurde und die bevorstehende Durchrostung gegeben war, behauptete man, dass Türen, Kotflügel und Kofferraumklappe nicht zur Karosserie gehören und damit nicht von der Garantie umfasst sind (kein Witz, leider brutaler Ernst). Aber da hatte der Richter dann auch keine Lust mehr drauf und drängte auf einen Vergleich. Daimler machte mir letztlich ein Vergleichsangebot, dass ich annahm (mehrere Tausend Euro).
Voraussetzung für eine erfolgreiche Inanspruchnahme:
1) Ab dem 5. Jahr muss der Wagen spätestens alle 2 Jahre bei Mercedes zur Inspektion. Wenn das nicht der Fall ist/war habt ihr keine Chance.
2) Ihr sollte einen langen Atem und eine Verkehrsrechtschutzversicherung haben.
3) Die rostigen Stellen sollten schon einen gewissen „Rostgrad“ erreicht habe. Ein paar kleine Rostbläschen reichen nicht.
4) Macht ein Beweisverfahren, bevor es richtig bröselt, da man euch sonst unterstellt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, ob der Rost nicht doch von außen nach innen kam.
5) Lasst euch nicht erzählen, dass der Rost nicht von der Garantie umfasst ist („innen nach außen“, „Kantenrost“).
Tipp: Spart euch die überteuerten Inspektionen bei Mercedes und investiert das gesparte Geld in die Entrostung eures Autos ;-)
Viele Grüße
Tobias
593 Antworten
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 13. Juni 2020 um 23:13:45 Uhr:
Bemühungen Daimlers
Bemühungen müssen erfolgreich sein und nicht im Massenrost enden. Warum rostet ein Volvo 850,Bj.96 nicht? Auch ein Fiat Stilo Bj.2003 hat keinen Rost.
Das Rostproblem ist eine Schande für MB und deutsche Ingenieurkunst made by MB
Wo sind jetzt die ganzen Umweltaktivisten von damals? Warum schweigt MB zum Rostproblem? Warum muss erst eine externe Doktorarbeit hierzu Aufklärung schaffen?
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 14. Juni 2020 um 18:57:46 Uhr:
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 14. Juni 2020 um 15:33:34 Uhr:
Also Leute - auf zu Porsche!😉 Haben leider keinen Kombi im Programm!🙁
Mein Vater wollte mal einen kaufen, aber zwingend mit Anhängerkupplung für den Wohnwagen. Aber nur weil er wusste, dass es das nicht gibt. 😉
Diese Väter haben es eben faustdick hinter den Ohren!😎 Das weiß man doch aber schon als Kind !😉
Zitat:
@Fly97 schrieb am 15. Juni 2020 um 10:57:44 Uhr:
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 13. Juni 2020 um 23:13:45 Uhr:
Bemühungen Daimlers
Bemühungen müssen erfolgreich sein und nicht im Massenrost enden. Warum rostet ein Volvo 850,Bj.96 nicht? Auch ein Fiat Stilo Bj.2003 hat keinen Rost.
Das Rostproblem ist eine Schande für MB und deutsche Ingenieurkunst made by MB
Wo sind jetzt die ganzen Umweltaktivisten von damals?
Mit dem " Müssen" ist das halt so eine Sache!😎 Und die Umweltaktivisten fahren halt privat keinen Mercedes, essen zwar gerne italienisch, fahren dafür aber erst recht keinen Fiat. Da könnte man ja gleich Zastava fahren!🙄 Volvo ist den dt.Studienräten inzwischen auch suspekt. War da nicht sowas mit chinesischen Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen im Hintergrund?😰
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 15. Juni 2020 um 11:41:10 Uhr:
Mit dem " Müssen" ist das halt so eine Sache
MB ist verpflichtet Qualitätprodukte zu schaffen, da es das deutsche Vorzeigeunternehmen ist bzw. war und auf das Image der deutschen Industrie abfärbt.
Die damaligen Verantwortlichen sollten zur ihrer damaligen Fehlleistung jetzt Stellung nehmen und alles restlos aufklären. Stattdessen wird alles totgeschwiegen. Kassieren ja, verantworten nein. Ein NoGo.
Abgesehen vom Rost, verbleiben MB Fahrzeuge weiterhin Qualitätprodukte.
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Zitat:
@Fly97 [url=https://www.motor-talk.de/.../...n-innen-nach-aussen-t5190722.html?...]schrieb am 15. Juni 2020
...
Abgesehen vom Rost, verbleiben MB Fahrzeuge weiterhin Qualitätprodukte.
Leider nicht verallgemeinerbar ! Davon legen u.a. die Foren der Nachfolge- Modellreihen des 210ers beredt Zeugnis ab. Und auch der 210er selbst war tlwse.schlechter verarbeitet bzw. mit billigerem Material produziert als der 124er, der wiederum in einigem schlechter verarbeitet war als der 123er.Oft wurde nur an Pfennigbeträgen gespart, was aber bei den Kunden einen verheerenden Eindruck hinterließ. BEISPIELE: Abgeplatzter Klarlack an den 124er- Radkappen, verrostete Befestigungsschellen am Unterboden beim 210er usw.
Zitat:
@Fly97 schrieb am 15. Juni 2020 um 10:57:44 Uhr:
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 13. Juni 2020 um 23:13:45 Uhr:
Bemühungen Daimlers
Bemühungen müssen erfolgreich sein und nicht im Massenrost enden. Warum rostet ein Volvo 850,Bj.96 nicht? Auch ein Fiat Stilo Bj.2003 hat keinen Rost.
Das Rostproblem ist eine Schande für MB und deutsche Ingenieurkunst made by MB
Wo sind jetzt die ganzen Umweltaktivisten von damals? Warum schweigt MB zum Rostproblem? Warum muss erst eine externe Doktorarbeit hierzu Aufklärung schaffen?
Schon merkwürdig, aber die von dir genannten Vorzeigemodelle sind im Gegensatz zum 210er fast vollständig aus dem Straßenverkehr verschwunden.
Update 15.06.
Ich hab mich entschlossen, den Verlauf der laufenden juristischen Aktivitäten hier nachvollziehbar zu machen. Nachdem mein Anwalt die Gegenseite (neue Kanzlei) mit dem aktuellen Zustand meiner Schweller konfrontiert hat, erhalte ich heute Nachricht von dort, dass man das Servicescheckheft in digitaler Form haben möchte. Ich weiß zwar nicht für was das gut sein soll, da das Heft ja schon mehrfach überprüft wurde und letztlich ja auch Grundlage der umfangreichen Restaurierung war, aber gut ich hab's eingescannt und weggeschickt. Sobald es was Neues gibt, melde ich mich wieder.
Zitat:
@tomate67 schrieb am 15. Juni 2020 um 14:50:26 Uhr:
Zitat:
@Fly97 schrieb am 15. Juni 2020 um 10:57:44 Uhr:
Bemühungen müssen erfolgreich sein und nicht im Massenrost enden. Warum rostet ein Volvo 850,Bj.96 nicht? Auch ein Fiat Stilo Bj.2003 hat keinen Rost.
Das Rostproblem ist eine Schande für MB und deutsche Ingenieurkunst made by MB
Wo sind jetzt die ganzen Umweltaktivisten von damals? Warum schweigt MB zum Rostproblem? Warum muss erst eine externe Doktorarbeit hierzu Aufklärung schaffen?Schon merkwürdig, aber die von dir genannten Vorzeigemodelle sind im Gegensatz zum 210er fast vollständig aus dem Straßenverkehr verschwunden.
Da es Fahrzeuge von Bekannten sind,habe ich diese als positive Beispiele bezüglich der Rostvorsorge genannt.Dort ist fast kein Rost ,nirgendwo.Wenn Fiat und Volvo es gekonnt haben, sollte Mercedes es dreimal besser können.
Wenn du beide genannten Fahrzeuge nicht mehr im Strassenverkehr findest ,hat es andere Ursachen aber kein Rost.Beim Mercedes ist fast generell nur der Rost, welcher die Friedhofsglocken läuten läßt.
Ich bin mir sicher,dass man die Verantwortlichen nach Aktenlage ausfindig machen kann, wenn man es den wollte.Dann Betriebsrenten und Abfindungen zurückfordern.
Hallo Leute,
ich werde wohl der 1. sein, mit einem S204 Bj 2008 bei dem der linke Längsträger durchgerostet ist.
Es ist ein 200K von 2008 und wurde immer bei Mercedes gewartet. Eine Kontrolle des Unterbodens wurde dabei augenscheinlich nie durchgeführt.
Kann und darf an dieser Stelle überhaupt repariert werden? Oder ist der Gaul tot?
Das Irre ist ja, dass ich letztes Jahr eine neue HA bekommen habe. In diesem Zuge wurden auch die Bremsleitungen mit "behandelt". Heute habe ich gesehen was die da gepfuscht haben. Und die vergammelten Leitungen neben dem extrem stark verrosteten Längsträger wurden einfach nicht mitgemacht. Lieber die UBV wieder dranschrauben und dem Kunden nichts sagen. Das ist mal ne stolze Werkstatt Leistung.
Der Kantenrost ist auch überall und ich habe selbst im Befahrerfußraum unter dem Teppich Kantenrost gefunden!
Auch hinter der linken Radhaus Verkleidung gibt es eine große Rostblase (vorletztes Foto). Da kommt kein Steinschlag hin!
Auf dem letzten Bild ist auch am rechten Längsträger dieser schwarze Pinselstrich. Wer von euch weiß, was das zu bedeuten hat?
Mercedes und Rost, das ist wahrscheinlich in Stein gemeißelt. Die Technik ist super und mega haltbar aber was bringt das, wenn einem die Karre buchstäblich unter dem Arsch weg gammelt...
Übrigens war auch schon mein 2007er CLK an der selben Stelle deutlich angerostet.
Wenn man bei diesem Schaden hier mit Durchrostung von innen nach außen argumentieren will, müsste dann der Rostbefall im Inneren des Längsträgers größer als außen sein?
MfG Martin
Die Formulierung "von innen nach außen" wurde schon von jeher kontrovers diskutiert. Daimler stand meines Wissens immer auf dem Standpunkt "von Hohlraum ausgehend", Rechtsvertreter meinten "vom Material ausgehend, also ohne Oberflächenschutz-Beschädigung".
Die Frage ist bei einer Klage immer, was man gewinnen kann. Meines Wissens ist die Garantieleistung auf den Wiederbeschaffungswert des Wagens begrenzt, man streitet also um überschaubares Geld.
Besser als ein blindes Vertrauen in Marketing-Versprechen wie diese Rostschutz-Garantie ist es, beim Erwerb des Fahrzeuges möglichst früh selbst aktiv zu werden und den Rostschutz nachzubessern indem man nach gründlichster Reinigung eine Wachskonservierung aufbringt.
Zitat:
@martin2980 schrieb am 4. Juli 2020 um 03:48:37 Uhr:
Mercedes und Rost, das ist wahrscheinlich in Stein gemeißelt. Die Technik ist super und mega haltbar aber was bringt das, wenn einem die Karre buchstäblich unter dem Arsch weg gammelt...MfG Martin
Tja, Martin, is´ leider so: daran, dass man die Autos tatsächlich ein Autoleben lang (also 30 Jahre), oder zumindest länger als 10 Jahre, hält, is´ doch niemand interessiert. Ideal wäre, wenn wir alle alle zwei Jahre unser ganzes Erspartes rückstandslos ins Autohaus tragen würden, dann müssten wir uns auch nicht mit Rost rumärgern. Was MB uns wohl als so ne Art geheime Botschaft mit den rostenden Kisten mit auf den Weg geben will.
Und ich dachte, dass die das Thema "Rost" so ab 2004/05 in den Griff bekommen hätten. War wohl eine Fehleinschätzung, oder hast Du da etwa nachgeholfen? ;-)))))
Man sollte das wirklich mal in einer Sammelklage so richtig hochkochen, denn das ist ein ähnlicher Betrug wie der Dieselskandal. Man wirbt mit einer Leistung bzw. Eigenschaft eines Verkaufsprodukts, dass es wissentlich gar nicht hat, bzw. auch gar nicht haben kann, nur um sich einen unlauteren Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Leider fehlt mir das know how um sowas auf die Beine zu stellen, der Wille und die Energie stecken aber ganz tief in mir drin. Und wenn ich solche Bilder sehe, noch umso mehr. Naja, zumindest hab ich das Thema jetzt mal bei der Wettbewerbszentrale in München in einem langen Brief vorgetragen. Mal schauen, vielleicht beißen sie ja an.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 4. Juli 2020 um 08:42:10 Uhr:
Die Frage ist bei einer Klage immer, was man gewinnen kann. Meines Wissens ist die Garantieleistung auf den Wiederbeschaffungswert des Wagens begrenzt, man streitet also um überschaubares Geld.
Also nach meiner Erfahrung kann man alles gewinnen, und zwar nicht nur den Wiederbeschaffungswert. Bei mir war es mal so. Zuerst wollte MB mir meinen C 180 T, nachdem ich Rostgarantieansprüche geltend machen wollte, nach ca. 17 Jahren für stolze 912,- € (Zeitwert) abkaufen. Nachdem mich dieses üppige Angebot völlig überfordert hatte, habe ich Klage beim AG in Bad-Cannstadt erhoben. Danach ging alles von allein, es war nicht mal eine Gerichtsentscheidung nötig. Und Anfang 2017 wurde das Auto dann für einen geschätzten Kundenpreis von weit über 15.000,- € repariert. Auch wenn´s zumindest unten rum auch nicht viel gebracht hat, ich berichtete. Das Märchen mit dem Wiederbeschaffungswert hat man mir auch erzählen wollen, davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen.
Man darf und kann entsprechend den Vorgaben alles reparieren. Dabei gibt es vier Methoden, die je nach Bauteil angewendet werden.
1. Kompletter Austausch- Schweißen verboten. Querlenker, Hinterachsträger, ......
2. Auf Kante einschweißen. Diese Form der Reparatur ist unsichtbar, man sieht die Reparatur nicht. Sie ist für alle tragenden Bereiche verboten.
3. Stützbleche. Diese Bleche werden großflächig über Rostschäden im Abstand von 2cm im gesunden Bereich des Bleches durchgepunktet. Diese Art ist meist am wirtschaftlichsten und ist z.T. auch an Längsträgern erlaubt. Ob dies auch auf deinen Rostschaden zutrifft, müsstest Du mit deinem Prüfer klären.
4. Tausch gegen Neuteil. Auch Rahmenteile können gewechselt werden. Das erste Problem ist das passende Rahmenteil zu bekommen. Wenn es nicht zu kaufen ist, müsste man sich eines aus einem Schlachfahrzeug organisieren. Das zweite Problem ist der hohe Aufwand und damit auch ein hoher Preis. Als gutes Beispiel kann man die Hinterachsaufnahmen des 124er nennen. Dafür handelt es sich um die beste und haltbarste Methode.
Meines Erachtens ist dies kein Garantiefall gegenüber Mercedes. An deinem Träger sieht es so aus, als ob der Rost von einer Verschraubung ausgelöst wurde.
Da der Wagen regelmäßig in einer Werkstatt gewartet wurde, stellt sich schon die Frage, warum die Stelle nicht längst entdeckt und behandelt wurde. Diese Frage richtet sich aber an deine Werkstatt.
Unsere Fälle von Rost sehen ganz anders aus. Die 210er bekamen ihre Rostblasen überall an unspezifischen Stellen. Bei ihnen hätte es dir passieren können, dass mitten auf der Motorhaube sich eine Blase bildet, aufplatzt und rostet. Nimm es mir nicht übel, aber dein Rostschaden tritt zwar sehr früh auf, ist aber normal und hätte locker vermieden werden können.
Wenn Du Rechtsansprüche geltend zu machen versuchen willst, dann höchstens gegenüber der Werkstatt. Gegenüber Mercedes hättest Du nur eine Chance, wenn dieses Problem aufgrund einer hohen Häufigkeit beim 204er auf Fertigungsfehler zurück zu führen wäre.
Servus Jungs,
ich hab mich vergangenen Sonntag mit dem Vater einer Bekannten mal über das damalige Rostproblem u.a auch beim 210er unterhalten: Er erklärte mir nochmal , dass die Bonazink-Bleche die Hauptursache dafür waren. Und haltet euch gut fest-jetzt kommt der Oberhammer: Derjenige, der diese Idee, man könne sich eine anständige Verzinkung sparen,in den 90ern bei Daimler hatte, bekam dafür sogar noch eine ordentliche Besoldung-in meinen Augen richtig dreist. Ohne Spaß-ich finde man sollte die Identität dieser Person oder noch besser die Identität derjenigen, die das Geld ausbezahlt haben, herausfinden und denen dann die Rente oder je nach Alter das Gehalt streichen oder zumindest drastisch kürzen.
Was nun?
Bonazink - Blech oder Bakterien im Lack?
Im übrigen finde ich, man sollte Rentnern ihre Rente eher erhöhen als streichen.
@Fahrzeugfan99
Vielleicht kommt später ein Rentenzahler der nächsten Generation mal auf die Idee, Dir wegen eines Fehlers, den Du in Deinem Leben gemacht hast, die Rente zu streichen oder drastisch zu kürzen. Und will Deine Identität herausfinden...
Ich bin noch lange kein Rentner... schade eigentlich, weil immer weniger im Topf :-)