Kipphebelgeometrie anpassen für 74mm Kurbelwelle

VW Käfer 1303

Hallo,
ich habe eine 74 mm Kurbelwelle in einen Doppelkanalmotor verbaut, originale Nockenwelle und originale Kipphebel. Nun sind die Stößelstangen entsprechend 2.5 mm zu kurz für die optimale Kipphebelgeometrie.
Welche Maßnahme würdet ihr empfehlen ?
- einstellbare Stößelstangen - sollen aber nicht so toll sein
- die originalen Stangen um 2.5 mm verlängern - hat das schon mal jemand gemacht, z.B. Unterlegscheibe zwischen Stange und Stahlspitze
- Lagerböcke unten um 2.5 mm abdrehen
- oder einfach so fahren

Danke für jede Antwort,
Philipp

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Die Stangen zum Einkürzen gibt es ja bei CSP. Nachdem die Köpfe durch Unterlegringe exakt 2.5 mm nach außen gewandert sind muss ich ja nur diese Stangen 2.5 mm länger zusägen als die originalen und dann mit zwei alten Stößeln die neuen Stangenspitze eintreiben.
Oder sind diese Stangen zum einkürzen nicht zu empfehlen ?

Jedenfalls vielen Dank für die Diskussion und die Vorschläge !

Ich mache das immer mit Stangen zum einkürzen. Andere Möglichkeit hast du ja nicht....

Jürgen, Du als Profi?
mit Lashcaps kannste doch bei breieren Zylindern die Kipphebelgeometrie erhalten! und 2,5 mm kriegste damit auch nicht ausgeglichen.

Ja, die zum einkürzen sind zu empfehlen. Am besten ists wenn Du wine Drehbank zum einkürzen hast. Ansonsten geht auch eine Standbohrmaschine, wo Du die gekürzte Seite auf eine Feile absenkst, um Sie exaktt plan und in der Länge perfekt nach dem Sägen hin zu bekommen.

Zitat:

@1303-AOE schrieb am 12. April 2020 um 18:49:05 Uhr:


Die Stangen zum Einkürzen gibt es ja bei CSP. Nachdem die Köpfe durch Unterlegringe exakt 2.5 mm nach außen gewandert sind muss ich ja nur diese Stangen 2.5 mm länger zusägen als die originalen und dann mit zwei alten Stößeln die neuen Stangenspitze eintreiben.
Oder sind diese Stangen zum einkürzen nicht zu empfehlen ?

Jedenfalls vielen Dank für die Diskussion und die Vorschläge !

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Zitat:

@janpeterstahl schrieb am 12. April 2020 um 18:57:36 Uhr:


Jürgen, Du als Profi?
mit Lashcaps kannste doch bei breieren Zylindern die Kipphebelgeometrie erhalten! und 2,5 mm kriegste damit auch nicht ausgeglichen.

Natürlich, verkürzen LCs auch den Abstand von Kipphebel zum Ventil. Gerade wenn unten die Zylinderdichtfläche ordentlich geplant werden musste (mit ordentlich meine ich das gut was "runter" genommen werden musste) geringem KR (verdichtung erhöht) kommt man mit LCs und 74mm Welle oft um das Schneiden der Stößelstangen rum....

Die Alustangen kannste zur not auch mit nem Rohrschneider einkürzen, Chromos auf der Drehbank abstechen.

Jürgen Ich bin verwirrt von deiner Aussage!!!
Du kannst doch nicht einfach das vorhandene Spiel durch Lashcaps ausgleichen. Damit verpfuscht Du Dir doch die komplette Kipphebelgeometrie. Das was du an Lashcaps drunter packst, musst Du auch an den Kipphebelböcken unterlegen und dann bist Du wieder exakt bei den gleichen zu kurzen Stößelstangen.
@HD_Juergen

Ich glaube gelesen zu haben dass die optimale Geometrie dann gegeben ist wenn bei halbem Ventilhub das Ventilende mit der Mitte der Welle fluchtet. Die zielführende und vermutlich einfachste Maßnahme ist dann doch neue Stangen einzukürzen.
@janpeterstahl, Standbohrer habe ich, aber was meinst du mit „auf eine Feile absenken“ ? Was für ein Schleifwerkzeug spanne ich in das Bohrfutter ein ? Habe leider keine Drehbank und aktuell auch keinen Zugang in der Firma.

wie ich es gemacht habe:
Stößelstangen abgesägt, so dass sie minimal länger sind als gewollt, Dann die Stößelstange in die in die Standbohrmaschine einspannen, eine Feile unter die Stößelstange gelegt un mit dem Hebel der Standbohrmaschine die Stößelstange auf die Feile gedrückt, so ists absolut plan.

Vielen Dank für die handwerkliche Erklärung, ich werde das so machen und berichten.
Schöne Ostern.

Zitat:

@1303-AOE schrieb am 12. April 2020 um 19:50:25 Uhr:


Ich glaube gelesen zu haben dass die optimale Geometrie dann gegeben ist wenn bei halbem Ventilhub das Ventilende mit der Mitte der Welle fluchtet. Die zielführende und vermutlich einfachste Maßnahme ist dann doch neue Stangen einzukürzen.

Das hast du falsch verstanden.
Die Geometrie passt wenn bei halben Ventilhub die Einstellschraube den selben Winkel hat wie der Ventilschaft. Die beiden sollen also eine Linie haben.
Bei weniger als halben Hub steht die Einstellschraube nach unten abgewinkelt auf dem Schaft und bei mehr als halben Hub nach oben abgewinkelt auf dem Schafft.
Es passt wenn bei halb Hub alles gerade ist.

Hier im Link von CSP siehst du eine gestrichelte Linie durch Ventilschaft und Einstellschraube bei halbem Hub.So muß das stehen .

https://www.csp-shop.de/motortechnik/kipphebel.html

Nur so ist sichergestellt das der Schaft gleichmäßig belastet wird und der Verschleiß an der Ventilführung geringst möglich ist.

Technisch gesehen bewegt sich die Einstellschraube in einer Kreisbahn um die Drehachse der Kipphebelwelle.
Damit wandert aber auch der Druckpunkt vom Einsteller auf und ab bei den wenigen Grad Weg die der macht.
Somit ruscht das Ding auf dem Ventilschaft auf und ab.
Diese Belastung (Reibung) soll mit möglichst wenig Weg ausgeführt werden und das passiert eben dann genau wenn bei halbem Hub der Einsteller mittig gerade steht. Wenig Rutschdruck in richtung auf und ab. Damit ist möglichst wenig seitlicher Druck auf dem Schaft und wenig seitliche Belastung in der Ventilführung.

Ist das nun aussermittig dann drückt man weiter und länger gegen des Schaft und so verschleißt die Führung schneller.

Kugelfußeinsteller sind immer eine gute Änderung !
Die Auflagefläche am Ventilschaft ist so nicht meht punktuell wie mit dem originalen Einsteller der ja rund geschliffen ist zum Schaft hin.Da liegt großer Druck an auf nicht mal einem mm². Der Schaft kann einlaufen.Sieht man oft bei Motoren das da ein schöner Kreis in den Schaft eingearbeitet ist.Oder das er sogar oben breitgeklopft wurde.
Kugelfuß hat aber einige mm² mehr die aufliegen. Tolle Kraftverteilung auf dem ganzen Schaft und keine Schäden am Ventil.
Wenn die Möglichkeit besteht-einbauen.
Und ja,damit wandert der Kipperbock etwas weiter weg vom Kopf.Man muß unterlegen um den zum Ventil hin längeren Einsteller auszugleichen.
Müssen aber eh Stößelstangen angefertigt werden ist es wurscht ob die nun nur 2,5m der KW ausgleichen oder auch noch 2mm der Unterlagen.Man muß messen,testen und ablängen.Die Arbeit bleibt also die selbe.

Abraten würde ich von Alu HD Stangen.Hatte ich schon.Nach ca 2300km waren die Köpfe lose. Taugt nix.

https://www.youtube.com/watch?v=hrv1APEF5Es

An 7 Stangen je ein Kopf lose,und das waren auch die schon werksseitig eingepresst waren. Also nicht nur meine die ich eingesetzt habe. Kam damals um 100€ der Satz. Hätte ich es nicht früh genug bemerkt wäre irgendwann der Kopf aus der Stange gefallen und der Motor damit im schlimmsten Fall ein Totalschaden.

Vari-Mann

Vom Prinzip her stimmt das schon, allerdings ist das die Methode, wie man es bei Tuningkipphebeln, die die Einstellschraube auf der Stößelstangenseite haben, machen kann. Für normale Kipphebel ist so, wie Vari sagt einfacher.
How ever: Da Du ja keine Nockenwelle mit anderem Hub verbaut hast und an den Kipphebeln nichts verändert hast, bleibt Deine Kipphebelgeometrie unverändert original, solange Du nur die Stößelstangen länger wählst.

Zitat:

@1303-AOE schrieb am 12. April 2020 um 19:50:25 Uhr:


Ich glaube gelesen zu haben dass die optimale Geometrie dann gegeben ist wenn bei halbem Ventilhub das Ventilende mit der Mitte der Welle fluchtet. Die zielführende und vermutlich einfachste Maßnahme ist dann doch neue Stangen einzukürzen.
@janpeterstahl, Standbohrer habe ich, aber was meinst du mit „auf eine Feile absenken“ ? Was für ein Schleifwerkzeug spanne ich in das Bohrfutter ein ? Habe leider keine Drehbank und aktuell auch keinen Zugang in der Firma.

Danke für die kompetente Hilfe.
Also die Kugelfüße habe ich neu rumliegen, damals nicht verbaut weil ich keine passenden Stangen und Unterlagen für die Wellenböcke hatte. Wenn ich nun ohnehin Stangen einkürzen muss sind die Kugelfüße eine echte Option.
Grob abgemessen müsste ich aber die Wellenböcke ca. 4 mm unterlegen.
Meine Fragen hierzu:
Passt das dann noch sicher unter die originalen VW-Ventildeckel ?
Kann ich einfache Alustücke unterlegen, oder sollte das Stahl sein ?

Danke vorab !

Also Meine Meinung:
Da Dein Ventiltrieb serienmäßig ist würde ich es bleiben lassen und die originalen nehmen. Auch weil das genaue Ausmessen der Kipphebelgeometrie bei eingebautem Motor echte frickelei ist.
Bist Du Dir sicher mit 4mm? kommt mir sehr extrem viel vor!
Du musst das Maß vom Drehpunkt in den Elefantenfüßen (also die Lagerkugel) zur Auflagefläche der Elefantenfüße nehmen.

bei 4mm währe mir der Hebel, der dann auf die Kipphebelstehbolzen wirkt echt zu groß.

Sind die Stehbolzen dann überhaupt noch lang genug?

Für Extremfälle gibt es sogar längere Kipperstehbolzen.
Aber 4 mm berechnet an der Stößelstange bedeutet nicht gleich 4mm unter die Böcke. 2-3 reichen da meist schon. Aber das muß man eben ermitteln und testen,wie alle steht bei halbem Ventilhub. Tuning ist kein Baukasten,das ist Arbeit.

Material würde ich zu Stahl raten. Bei weichem Alu könnte ich mir vorstellen das es unter ungünstigen Umständen nachgibt.Dann wird der Lagerbock aber lose und das will man auch nicht. Zum austesten und einmessen einfach mal mit Unterlegscheiben versuchen.Da gibt es ja dicke dünne flache und gewölbte. Wenn man was hat das dann passt einfach die Gesamthöhe der Unterlegscheiben messen und dann etwas anfertigen das dem Wunschmaß entspricht.
Oder bei CSP einen Satz kaufen.Damit kann man auch arbeiten,sind ja genug Platten drin.

Und ja,passt unter die originalen Ventildeckel.
Falls es doch mal anklopft kann man dem Deckel auch mit Hammer zu einer kleinen Beule verhelfen an der entsprechenden Stelle.
Wenn der Ventiltrieb steht einfach den Deckel ohne Dichtung mit Hand an den Koopf halten und mal durchdrehen zum testen. Drückt der Deckel sich ab dann schiebt der Kipper den weg.Bleibt er unberührt,Dichtung dazwischen,er bekommt ja nun noch mehr Abstand und Federbügel drauf.Fertig.

Vari-Mann

Ich habe mir nun aus einer alten Stange eine verstellbare Stange gefertigt, 2 cm rausgetrennt und ein M6-Gewinde eingetrieben. Habe dann beide Varianten probiert:
1. Mit einer 2 mm längeren Stange passt die Geometrie mit den alten Einstellern wunderbar, keine Überraschung.
2. Für die Einsteller mit Kugelfuß musste ich tatsächlich die Böcke um volle 4mm unterlegen damit bei halbem Ventilhub die Achse des Einstellers mit der Ventilachse fluchtet. Die Stange musste dann auch entsprechend verlängert werden. Bei 2mm Erhöhung fluchten die Achsen erst bei fast vollem Ventilhub. Die 4 mm höheren Böcke sind schon heftig, der Bolzen zentriert dann den Bock auch nicht mehr richtig.
Ich frage mich wer diese dicken Kugelfüße überhaupt verbauen kann ? Eigentlich sieht die Idee sinnvoll aus, aber die Kugel ist einfach zu dick, siehe Photo im Vergleich zum Standardeinsteller.
@Vari-Mann, hast du die Kugelfüße anderst verbaut ?

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