Kilometermanipulation

BMW 5er F11

Hallo...
Durch eine VIN-Abfrage, konnte sich feststellen lassen, dass der von mir gekaufte BMW manipuliert wurde. Die Sache ist beim Anwalt und ist was das angeht im Prozess. Meine frage ist, ob mir jemand sagen kann, ob es für mich möglich ist, den tatsächlichen Kilometerstand herauszufinden und wie.

Ich bedanke mich für eure Antworten ;-)

31 Antworten

Also, der Betrug ist meiner Erkenntnis nach eindeutig, denn. Am 21.7.21 mit 110000 gekauft. 3 Monate später waren bereits 127000 auf der Uhr. 6 Monat später, sind dan auf einmal 118000 im "Logbuch" vermerkt und wiederum 3 wochen später 124000. Mit diesem Pensum, wäre er mit rund 9000km im Monatunterwegs gewesen...allerdings nur geschätzt.

Der Grund, warum ich das gerne herausgefunden hätte ist, wenn er mir den Wagen für 10000 überlässt, würde ich ihn verkaufen wollen und würde daher gerne wissen, womit ich ihn anpreisen könnte. Bevor jemand daran zweifelt, würde ich diesen Umstand bei einem Verkauf selbstverständlich offenlegen.

Klingt, als wäre die Sache für Dich persönlich klar.

Doch digital manipulierbare Daten und echte Nachweise sind unterschiedliche Sachen.
Es wurde hier ja schon gesagt, dass es recht einfach ist, dem Wagen "anzusehen", dass da irgendetwas nicht stimmt.

Doch vor dem Gesetz kannst du jemanden nur dann haftbar machen, wenn Du ihm persönlich die Manipulation nachweisen kannst.

Sowas KANN nur über echte Unterlagen passieren, falls überhaupt.

Wenn z.B. zwei TÜV- oder DEKRA-Belege unplausibel sind und das bei DEMSELBEN Besitzer passiert ist, liegt der Verdacht nahe, dass dieser Besitzer das wusste. ist aber auch kein Beweis.
Wenn er das dann mit "Steuergeräte gewechselt" erklärt, aber Du das dann auch noch widerlegen kannst, indem Du nicht manipulierbare Infos ausliest (wie milk sagte), die das belegen, kommt er in Erklärungsnot.
Aber was willst Du machen, wenn er behauptet, ihm wäre das nicht aufgefallen?

Oder BMW liest das Fahrzeug-Log im Fahrzeug aus, an das normalerweise nur der Hersteller rankommt. Das kann aber nur ein Gericht entscheiden, denn da kommt man normal nicht ran.

Was wenige wissen:
BMW ist Mobilfunk-Provider.
Die tracken bei Fahrzeugen mit Mobilfunk ALLES, einschließlich permanentes Auslesen der Fahrzeugposition und des km-Standes. Bei BMW ist ALLES auch außerhalb des Fahrzeuges gespeichert, die wissen ganz genau, wo und wann und wie ein Fahrzeug gedreht wird.
Das ist natürlich ein übler Datenschutz-Verstoß, es darf also niemand belegen können.
Daher erfahren auch BMW-Niederlassungen nichts davon... anders ist nicht zu erklären, dass sogar BMW selbst "gedrehte" Fahrzeuge verkauft, als wäre das nicht bekannt. 😁

Aber selbst WENN man an solche Daten herankäme... das wäre immer noch kein "echter Nachweis", dass der Besitzer davon wusste.

Mit anderen Worten:
Das kannst Du drehen und wenden, wie Du willst, ein brauchbarer Anwalt holt den Tachodreher da ungeschoren heraus. Weil unser Gesetz die Täter schützt, nicht die Opfer.

Das ist in USA besser.
Die haben da drüben öffentliche Datenbanken, in denen bestimme Fahrzeugdaten ständig abgelegt werden. Wenn da einer den Tachostand manipuliert, ist es einfacher, das zu beweisen.

Mein Tip:
Den echten Tachostand wirst Du nicht mit vertretbarem Aufwand ermitteln können.
Du wirst bei Verkauf ganz einfach ehrlich sein müssen.
Dass Du dahinter gekommen bist, dass man Dich gelinkt hat. Und dass Du den Wagen komplett instand gesetzt hast.
Und dann beschreibst Du ungeschönt den aktuellen Ist-Zustand.

Das ist allemal besser, als sich selbst reinzureiten, indem Du ein Fahrzeug verkaufst, bei dem Du Dir nicht sicher bist.
Denn JETZT weißt Du es ja, kannst Dich also nicht mehr rausreden.

Hier hilft nur noch schonungslose Ehrlichkeit, ohne etwas zu verschweigen. Und genau DAS schafft Vertrauen.

Gruß
k-hm

Zitat:

@albertosclk schrieb am 18. Januar 2023 um 22:39:30 Uhr:


... Am 21.7.21 mit 110000 gekauft. 3 Monate später waren bereits 127000 auf der Uhr. 6 Monat später, sind dan auf einmal 118000 im "Logbuch" vermerkt und wiederum 3 wochen später 124000. ...

Bei einem meiner Wagen hat die Werkstatt mal einen falschen km-Stand ins Serviceheft eingetragen. Wären es in deinem Fall tatsächlich 117.000 statt 127.000 gewesen, könnte es passen und niemand hätte gedreht. Und für 6.000 km in 3 Wochen genügt es, mit dem Auto in den Urlaub zu fahren anstatt zu fliegen. Und bei nur 1.000 km in 6 Monaten stand der Wagen lange rum. 😎

Danke erstmal für die ganzen Hinweise, Anregungen usw.
Der Täter hat defacto bereits gestanden und versucht mit dem Anwalt zu verhandeln. Bin sehr froh darüber, da er es mir um so einfacher macht. Im Juni habe ich bei einem Km-Stand von ca.124000 17000 bezahlt. Nun ist der ein paar Monate älter und der Tacho steht auf 146000.
Das erste Angebot waren 2000€ Wiedergutmachung und das 2. 4000€. Dürfte den Wagen dann behalten. Wäre aber ein schlechter Deal für mich und habe abgelehnt...

Wie viele Kilometer sind insgesamt verändert worden

Ich gehe mal von ca. 100.000 aus...

Das ist nicht wenig:-(

Ich weiß ja nicht wie es den anderen geht, aber ich Blick hier 0,0 durch.

Du kannst bei manchen specis ein tiefen Diagnose machen die lesen den tatsächlichen Kilometerstand aus allen Steuergeräten aus. Soweit ich das verstanden habe lassen sich manche Steuergeräte auch nicht umprogrammieren das wäre das Airbag Steuergerät zb. In Venlo gibt es einen der kann dir das auslesen.

Tachoteam in Venlo falls du mal kurz Trip machen möchtest

Hallo!

Das kann jeder Codierer, der Ahnung hat. Da braucht es kein Tachoteam aus Venlo.

CU Oliver

Nein, das ist schon heftig
Das ist nicht wenig:-(

Wie sieht das Dein Anwalt?

Aus meiner Sicht ist der Kaufvertrag so nicht zustande gekommen, da der Zustand des angebotenen Artikels von der Beschreibung deutlich abweicht. Damit müsste Dir eine Wandlung möglich sein, auch wenn das Fzg. von Privat unter Ausschluss der Sachmängelhaftung verkauft wurde, da - so vermute ich - Du das Fahrzeug nach kaufvertraglichen Angaben erworben hast, die wissentlich oder unwissentlich falsch sind. Die Ursache spielt zivilrechtlich aber an sich keine Rolle.

Dieses Risiko trägt meiner Einschätzung nach der Verkäufer. Du verlässt Dich auf Basis von § 242 BGB auf die Richtigkeit der Angaben des Kaufvertrages.

Ich würde daher strategisch gar nicht versuchen, ihm selbst die Manipulation nachzuweisen sondern nur grundsätzlich mit den von Oliver genannten Methoden versuchen, zu beweisen, dass die zugesicherten Eigenschaften im Kaufvertrag nicht den Eigenschaften der Sache entsprechen.

Wie es dazu kam, ist dann egal, wenn Dir das Recht zur Wandlung eingeräumt wird und der Verkäufe die Sache zurücknehmen muss (Konditionen werden dann im Vergleich enden). Wie er das dann handhabt, ist ja egal. Er wird dann den nächsten finden, der das manipulierte Fahrzeug in Treu und Glauben der Richtigkeit der Angaben kauft. (Anzunehmen, leider)

EDIT:
Kurz: Also nicht den Verkäufer verklagen (Beweislast schwierig) sondern den Kaufvertrag anfechten (Beweislast möglich).

Im Grunde richtig. Nur hat der Vorbesitzer bereits die Manipulation eingeräumt. Wäre auch sinnlos, dies zu bestreiten, da anhand der vorliegenden Daten die Manipulation während der Inbesitzhabe nachgewiesen ist.
Das ist mein Glück. Ich habe die Frage ins Forum gestellt, falls er mir nun eine Summe X anböte, mit der ich ins Grübeln käme, würde ich den tatsächlichen Kilometerstand gerne ermittelt haben, um das Auto mit einem korrekten Kilometerstand anbieten zu können ;-)

Warum fragst du ihn das nicht einfach?

Ist aber auch müßig...selbst wenn du den korrekten Stand weißt, ein Geschäft wird da für dich nicht draus. Das Auto ist so unverkaufbar. Und ganz dumm wird der Verkäufer auch nicht sein und dir jetzt das Geld nur so nachwerfen.

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