Kennfeldoptimierung teileinsel24 / JD Performance - Erfahrungen?
Hallo,
spiele längerfristig, schon seit einem halben Jahr und mal mehr, mal weniger mit dem Gedanken eine Kennfeldoptimierung machen zu lassen.
Komme wegen dem Allrad nicht über die 230km/h (abgeriegelt) und das AGR würde ich bei der Gelegenheit auch gleich stillegen.
Im Moment ruckelt es trotz AGR Rate auf +40 immer mal unter Teillast (Tempomat 100-120km/h). Weniger als vor der Erhöhung der Frischluftrate, aber trotzdem öfters Mal. Injektoren sind in Ordnung.
Demnächst muss also eine Entscheidung her ob AGR reinigen/ ersetzen oder stillegen.
Bin mir nach wie vor nicht sicher was ich machen soll.
Nun bin ich auf den Anbieter JD Performance bzw. teileinsel24 bei ebay gestoßen. Die bieten Kennfeldoptimierung an, und die PS mäßige Steigerung bzw. Drehmomentsteigerung erscheint mir noch vertretbar.
Also 231PS + 44PS
520Nm + 80Nm
Will das Auto noch ein Stück fahren, hoffentlich noch ein paar 100 000km 😎
Wäre eine Kennfeldoptimierung aus dieser Sicht sinnvoll bzw. hat irgendjemand schon Erfahrungen mit diesem Anbieter?
Auch der Preis von 199€ ist eigentlich unschlagbar, die Frage ist, was man erwarten kann?
Bin kein Rennfahrer, ausreizen werd ich die Leistung, wenn überhaupt ein, zweimal im Monat. Habe allerdings auch AHK und fahre mehrmals im Monat Hänger bis 2t. Hoffe letzteres ist kein Problem?
Im Zweifel würde ich doch eher mit "weniger" Leistung fahren und davon länger was vom Auto haben.
Hoffe auf ein paar gute Hinweise 😎
Beste Antwort im Thema
So, hatte jetzt mal ne Stunde Zeit und hab reingeschaut. Die Software ist für den 525d LCI mit 3 Liter und 197 PS vom User "evgenyproject", seine dritte und letzte Version die er aktuell wohl auch fährt.
Zu Anfang, im Vergleich zum Originalstand wurden zwei Checksummen nicht ausgeglichen, vermutlich gab es deshalb auch die Meldung im Fehlerspeicher.
Kommen wir zu den relevanten Kennfeldern. Viel mehr als die aufgeführten wurden auch gar nicht geändert, wozu ich 60 - 70 Kennfelder anpasse frag ich mich.. 🙄
Drehmomentbegrenzer für AU-Kennfeld (nur aktiv wenn Getriebe in Neutral):
Wird genutzt z.B. bei einer echten AU wenn es per OBD nicht ging. Der Motor muss in dem Falle ja nur sich selber hochdrehen und nicht das Fahrzeug beschleunigen. Serienmäßig daher wenig gewünschtes Drehmoment (und damit Kraftstoffmenge) und Soft-Begrenzer bei ca. 4170 U/Min.
Kennfeld wurde "optimiert", jetzt gibts ab 600(!) U/Min. bis 4600 U/Min. konstante 560 Nm(!) gewünschte Leistung, Softbegrenzer nun bei ca. 4770 U/Min.
Ohne DPF würde er bei Vollgas im Stand also kurz eine massive schwarze Wolke raus hauen um dann bei höherer Drehzahl wie Serie in einen Softbegrenzer zu laufen. Wieso man dieses Kennfeld überhaupt angefasst hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich wusste man nicht wofür es ist und hat es "vorsichtshalber" mit erhöht. 🙄
Wunschdrehmoment:
Wurde von 1500 U/Min. bis 4800 U/Min. einfach pauschal um 24 % erhöht, komplett übers ganze Kennfeld.
Volllastdrehmomentbegrenzer:
Wurde ebenfalls pauschal um 26 % erhöht von 1750 U/Min. bis 5000 U/Min.
Rauchbegrenzer:
Dieser wurde im unteren Teillastbereich ABGESENKT, der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht. Damit wird das Fahrzeug weniger agil da er bei Drehzahl x und gemessener Luftmasse y nun noch weniger einspritzen darf, sprich er müsste noch etwas länger auf den Lader warten bis die Luftmasse endlich so hoch ist dass er die gewünschte Kraftstoffmenge freigibt.
Kalibrierungskennfelder der Injektoren:
Diese wurden verändert, Todsünde! In diesen Kennfeldern stehen die ab Werk kalibrierten Werte der verbauten Injektoren, sprich wie lange (in µs) die Injektoren offen sein müssen um die gewünschte Kraftstoffmenge einzuspritzen. Darauf bauen alle anderen Kennfelder auf! Die Kennfelder wurden pauschal um 12 % erhöht.
D.h. er will z.B. Menge x einspritzen und durch die nicht mehr passende Kalibrierung bleibt der Injektor um 12 % länger auf als er für die Menge sollte und entsprechend gelangt auch 12% mehr Diesel in den Brennraum = mehr Leistung.
Da z.B. auch der Bordcomputer seine Berechnungen darauf stützt wird er also am Ende z.B. sagen "Verbrauchter Kraftstoff: 50 Liter", reell sind aber 50 Liter + 12 % (56 Liter) eingespritzt worden. Der angezeigte Verbrauch sinkt also um 12 % und der Kunde freut sich. 😉
Wieso man diese geändert hat, ganz einfach, weil man sich so das bearbeiten vieler anderer Kennfelder spart. Im Grunde ist es das gleiche was Tuningboxen früher gemacht haben, sie verlängerten die Einspritzdauer um x Prozent und so ging mehr Diesel rein -> mehr Leistung.
Spätestens hier stand mein Resümee zur Software schon fest, aber wir machen weiter..
Ladedruckkennfeld:
Serienmaximum liegt bei 2480 mbar (inkl. Umgebungs/Luftdruck von ca. 1000 mbar).
Das Ladedruckkennfeld wurde pauschal um 5 % erhöht von 1500 U/Min. bis 4500 U/Min., neues Ladedruckmaximum 2606 mbar bei 3500 U/Min., also 126 mbar (0,126 Bar) mehr Ladedruck. Zumindest macht man damit mal nichts kaputt.
Schutzkennfeld Ladedruck vs. Luftdruck:
Damit der Lader auf z.B. 1000 Meter Höhe über Meeresspiegel nicht versucht den vollen Ladedruck zu erreichen und damit ggf. drehzahlmäßig überdreht, gibt es dieses Schutzkennfeld. In Serie wird von 1000 mbar Luftdruck bis runter zu 925 mbar nicht gedrosselt, darunter wird dann der maximale Ladedruck reduziert um eben ein Überdrehen zu vermeiden.
Leider wurde das Kennfeld über den gesamten Bereich um 8 % erhöht. Die Folge, auch bei 850 mbar Luftdruck würde er noch die vollen 2606 mbar Ladedruck versuchen zu erreichen. Der Lader würde dabei definitiv überhalb der erlaubten Werte der Hersteller-Compressormap drehen, die Gefahr eines Laderschadens ist zumindest gegeben. Im Gebirge über ~ 900 m Höhe würde ich also lieber KEIN Volllast fahren wollen..
Maximal erlaubter Ladedruck:
2620 mbar, also 14 mbar über dem maximal programmierten Ladedruck. Dass er dort durch leichte Überschwinger immer ran kommt bedeutet dass er vermutlich öfters mal kurz den Druck hart wegnimmt was zum Effekt führt dass er manchmal nicht so gut loszieht wie andere Male, je nach Gang und ob er eben hart den Druck wegregelt oder nicht. Würde ich mindestens 50 oder besser 100 mbar über den maximal programmierten Druck setzen um leichte Überschwinger nicht gleich hart wegzuregeln.
Raildruck:
Dieser wurde, nicht lachen, um brachiale 32(!) Bar von 1600 auf 1632 Bar erhöht! 😁 Man hat natürlich auch hier wieder völlig sinnfrei von 1750 U/Min. bis 4600 U/Min. pauschal um 2% (was eben 32 Bar sind) den Raildruck erhöht.
Dort hätte man problemlos von 1600 auf 1700 oder 1750 Bar gehen können um den Rußausstoß und die Abgastemperaturen durch nicht verlängerte Einspritzzeiten (mehr Kraftstoffmenge durch mehr Raildruck in gleicher Zeit wie Serie) zu reduzieren. Aber andererseits hat man die Einspritzdauer ja sowieso schon durch die verstellten Injektorkalibrierungen deutlich erhöht. 🙄
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So das wars mal soweit. Eigentlich fast wie alle Tuningfiles die ich schon bei den verschiedensten Herstellern gesehen habe. Einfach alles um x % erhöht und schon gibts mehr Kraftstoffmenge und die Kiste zieht besser. 😮
Kaputtgehen sollte bei der Software eigentlich trotzdem nichts. Der Einspritzbeginn wurde übrigens gar nicht angefasst, d.h. das Einspritzende ist definitiv sehr spät. Dank DPF sieht man die Rußschwaden die er jetzt haben müsste aber nicht.
Ordentlich gemacht über eine Mischung aus höheren Raildruck und geringfügig längeren Einspritzzeiten + entsprechend früheren Einspritzbeginn (und damit seriennahem Einspritzende) könnte man die Mehrleistung aber sicher auch fast rußfrei erreichen. Wie es ja auch die Raildruck-Beschiss-Boxen machen. Da wird ja nur der Raildruck erhöht und die Software (und damit die Einspritzzeiten) bleibt Serie.
Fazit: Wenn man möglichst schnell mehr Leistung haben will, genau so muss die Software geändert werden. Von "Optimierung" kann man bei den vielen willkürlich von unten bis oben pauschal erhöhten Werten aber nicht sprechen.
Gruß, Thomas
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Tipp: Bevor man da hinfährt, les bitte nochmal Seite 7 glaube ich wars. Und dann überleg dir genau, ob/was du machst.
Die Leute mögen zwar zufrieden sein, Problem ist nur, das 99% davon selber keine Ahnung haben. Sonst würden sies selber machen. Ich wäre da echt vorsichtig, aber naja.
Zitat:
@Bmw_driver123 schrieb am 16. Nov. 2019 um 21:3:51 Uhr:
Tipp: Bevor man da hinfährt, les bitte nochmal Seite 7 glaube ich wars. Und dann überleg dir genau, ob/was du machst.Die Leute mögen zwar zufrieden sein, Problem ist nur, das 99% davon selber keine Ahnung haben. Sonst würden sies selber machen. Ich wäre da echt vorsichtig, aber naja.
Deswegen meine Frage.
Meine Meinung dazu: Sonderlich schädlich ist es sicher nicht, sonderlich gut aber bestimmt auch nicht. Kumpel von mir fährt auch ne "Pauschaloptimierung" seit ca. 60t KM. Der hatte bis jetzt nur einmal bei 35 Grad Außentemperatur und dauervollgas Probleme. Nach löschen des Fehlerspeichers war wieder okay. Der hats auch vom "Haus und Hof". Generell sollte man sich überlegen, ob man nicht zu einem geht, der auf BMW spezialisiert ist. Die Preise sind eigentlich eh überall gleich, und so viel kosten die Autos nicht mehr, weil die mittlerweile alle über OBD gehen.
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Super Aussage , zufrieden sein aber keine Ahnung haben. Das ist so als ob du sagen würdest telefonieren mit einem Telefon ist schön aber die Leute haben keine Ahnung von, sonst würden die selbst ein Telefonat herstellen können. Sinn ?
Jupp , ich fahre meine Karre schon ein paar Kilometer, kontrolliere regelmäßig per i... meine ganzen Drücke , Getriebe Adaptionen und alles mögliche. Ich kann guten Gewissens bestätigen das das Kfz einwandfrei läuft. Die Optimierung läuft wie am ersten Tag , der Verbrauch ist zurückgegangen und die Leistung wurde deutlich agiler. Bis dato.
Warum der Verbrauch zurück gegangen ist (vermeintlich) hat Tommy doch geschrieben. Hast du den Verbrauch auch nachgerechnet?
Wie gesagt, ich wäre da echt vorsichtig. Aber es muss jeder tun und machen was er will. Gegen eine vernünftige KFO spricht nichts.
Den habe ich nicht nur nachgerechnet sondern bei jedem tanken seit etwa 3 Jahren dokumentiert. Er ist von 7,2 l/100km auf 6,8l/100km im Durchschnitt zurückgegangen. Das ist der mindeste Wert. Ich komme auf 65 Liter da ich 5 Liter immer Reserve lasse vor dem tanken 950 km. Mindestens. Im besten Fall sind es 1050 km. Kannst ja mal nachrechnen was da raus kommt.
Nach der Zeit und den Kilometern bin ich nicht mehr vorsichtig sondern überzeugt von guter Arbeit.
Wenn die Optimierung gut wäre, dann hätte die sicher auch ein besseres Fazit bekommen. Selbst die Carly Optimierung war besser, und die war im Preis sogar noch günstiger. Also ist die JD im Vergleich schlechter, aber teurer. Kann man machen, muss man aber nicht, weil sich die Preise wie gesagt eh nichts geben, würde ich ihn hier schon mal außenvor lassen.
Fazit vom wem ? Einem Langzeittest oder von einem User ? Warum gibt es das Carly Tuning nicht mehr ?
Warum sollte ich hier so dafür sprechen wenn es nicht so ist wie ich es sage ? Fahre schließlich 80 tkm damit rum durch ganz Deutschland plus Süd Ost Europa.
Fazit von Tommy. Tommy hat das Carly auch analysiert, und das war wohl wesentlich besser als das von JD.
Das von Carly wurde wohl eingestellt weil sie sich doch auf was anderes konzentrieren wollten. Ist aber auch Nebensache, schlecht wars wohl wie gesagt nicht. Die analyse kannst du dir hier im Forum raussuchen. Die war definitiv sauberer als die von JD.
Carly ist in jeder Hinsicht ne Katastrophe. Aber anderes Thema.
Die Analyse eines Users sagt mir hier 0. Wer beweist das diese der Wirklichkeit entspricht?
Ich sehe wirkliche praktische Beweise und Erfolge in Langzeit von mehr als nur einer Person. 2 kenne ich persönlich und hunderte sind es online. Der lebende Beweis bin ich selbst 😁
Ich sag mal so, ich glaube sehr schwer dran, dass man in 2 Stunden inkl. Probefahrten und Nachjustieren was individuelles„Gutes“ auf das jeweilige Fahrzeug Abgestimmtes bekommt. Wenn ich so lese und sehe was renommierte Tuner für ein Auto an Aufwand betreiben. Es sind viel mehr wie 2 Stunden.
Aber wenn jemand damit zufrieden ist dem gönne ich es ja vom ganzen Herzen.
Ich war’s jedenfalls nicht.
Ist nur meine persönliche Erfahrung/Meinung. Will niemanden schlecht reden geschweige irgendetwas Unterstellen.
Es kann wie gesagt jeder machen was er will. Tommy betreibt wohl Hobbymäßig selber eine kleine "Chiptuningbude" wenn ichs mal so nennen darf. Nur, das er sich halt spezialisert hat. Wieso sollte er scheiße labern? Er hat nichts davon, weil er für die Motoren zwar entwickelt ,aber für andere Steuergeräte. Ich unterstelle dir mal weniger Fachwissen, sonst hättest du (genauso wie alle andern) dir dein Tuning selber schreiben könnne.
Kannst jetzt Carly niedermachen wie du willst, das ist mir egal. Fakt ist, das Tuning von Carly war/ist besser als das von JD.
Zum Thema Fachwissen. Ein Metzger zieht dir auch nicht deine Elektroleitung im Haus oder ? Klaro, wäre ich Tuner und hätte das Fachwissen dann würd ich es selbst machen.
Ich sehe Fakten und Beweise. Der Rest ist uninteressant. Der Langzeittest beweist das das Tuning optimal läuft. Nicht nur bei mir sondern bei etlichen anderen auch.
Damit bin ich auch hier raus. Einigen reichen offensichtlich keine echten Beweise. Das ist mir zu doof.
Schönen Sonntag an alle.
Na da solltest dir doch mal die Beiträge von Tommy antun.
Er kann dir bis auf das Kleinste die Bits eine jeden Tunings analysieren und dir erklären was gut ist und was nicht.
Ich selber habe weder Erfahrung bzgl. Tuning von Carly noch JD.
Ich bin allgemein sehr vorsichtig was das Thema angeht und ich würde wenn nur zu einem spezialisierten BMW Tuner gehen. Und ein Tuning wenn nur in Maßen.
Nur soviel dazu https://motorblock.at/.../