Kaufberatung e39 530dA
Servuz Leute, ich bin 19 und möchte mir bald mein erstwagen kaufen und zwar einen e39 530dA.
Habe gehört die AT Getriebe sollte bei den Modellen bisschen Probleme machen und wenn ihr noch irgendwelche Schwachstellen kennt, wäre es extrem gut zu wissen, danke im voraus.
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5 Antworten
Moin,
das ist abee ein großes und verdammt schnelles erstes Auto. Immer schön vorsichtig fahren...!!!
Die AT-Getriebe gehen bei Problemen gerne in den Notlauf und schalten dann nicht mehr durch alle Gänge. Steht dann auch meist im BC. Unbedingt drauf achten, dass das Getriebe bei wenig Gas seeehr weich, aber präzise und nicjt zu hochtourig schaltet. Über 2k sollte die Drehzahl nicht gehen.
Bei Halb- bis Vollgas muss es je nach Belastungszustand sauber zurück schalten.
Wagen auch auf die Bühne nehmen und drunter schauen, dass da keine Tropfsteinhöhle ist.
Weitere Schwächen zum Getriebe gibt dir sicher das Kollegium hier ;)
Zum Wagen selbst:
Rost an Heckklappe, Türunterkanten, Schwellerecken vorn und hinten, Schwellern direkt (Bläschen Ok - Knirschig ist sehr schlecht - da ist er durchgerostet), Radläufe und Unterboden - besonders im Bereich der Nahtstellen zwischen den Längsträgern und Bodenplatten. Besonders beim Touring ist die Heckklappe ein wahres Rostnest. Aufpassen dort im Bereich über und unter dem Nummernschild sowie unter den Rändern der Ausstellscheibe.
Besonders der Touring hat Probleme mit Kabelbrüchen im Heckklappenscharnier. Hier sollte alles funktionieren, was dran ist: Heckklappenöffner, Heckscheibenwischer, el. Öffner der Ausstellscheibe. Der Taster der Ausstellscheibe kann auch verschleißen.
Das Kombiinstrument hat eine Dot-Matrix-Infofläche. Hier sollten alle Punkte gleich hell und keine senkrechten Streifen zu sehen sein. Das wäre sonst der Vorbote des berüchtigten Pixelfehlers.
Idealerweise kaufst du dir ein Modell mit großem BC-Bildschirm. Macht mehr Spaß und die Navigation ist besser und übersichtlicher. Damit lässt sich der BC auch besser einstellen.
Hat dein Modell eine Endstufe mit DSP (Digitaler Soundprozessor), ist der Klang recht gut optimierbar, das Anschließen einer Endstufe jedoch sehr problematisch bis unmöglich, da das DSP bereits einen Subwooferausgang mitbringt.
Der Subwoofer im E39 klingt übrigens nicht ganz so gut. U.U. später rausschmeißen und selbst einen bauen, der in den großen Schacht passt.
Fahrwerkstechnisch unbedingt auf Klapper- und Poltergeräusche achten, besonders an der Hinterachse. Die Tonnenlager und Pendelstützen sind anfällig, ebenso die vorderen Zugstreben. Beim Fahren darf dann auch nichts heulen oder kratzen - deutet dann auf defekte Radlager und/oder Getriebe/Differentiale hin.
Fahrzeuge mit Luftfahrwerk im Heck werden gern undicht. Der Austausch ist sehr teuer. Nach ca. 2h darf sich da Heck nicht nennenswert abgesenkt haben
Der Motor ist sehr robust. Die Leistung sollte im unteren Drehzahlband bereits mächtig anliegen und nach oben raus abnehmen. Im Leerlauf kein Schütteln oder Sägen, da sonst Falschluft oder Probleme mit dem Vanos (falls vorhanden).
Steuerkette darf nicht rasseln, Motor nicht tickern (Ventiltrieb) oder übermäßig nageln.
Scheinwerfer mit Xenon haben eine Höhenautomatik. Nach dem Motorstart unbedingt darauf achten, dass die sich ein wenig nach oben stellen, sonst stimmt da was nicht (Sensor an Hinterachse oder Stellmotoren defekt).
LG - Maik
Eins mal vorweg: 5er BMW fahren kostet "5er BMW fahren", da ist es egal ob der 5er nagelneu oder 20 Jahre alt ist. Viele vergessen, dass die Unterhaltskosten nicht zusammen mit dem Fahrzeugpreis sinken. Ich schreibe das deshalb, weil besonders Fahranfänger beim E39 in vielen Fallen ne fette Karre für wenig Kohle sehen, sich dann aber erschrecken, wenn sie das erste Mal Ersatzteile bestellen oder sich wundern, wieso Billigteile bei dem Auto nicht passen oder nicht funktionieren. Das ist kein 3er Golf!
Ansonsten... Ein E39 kann problemlos laufen oder dich finanziell ruinieren. Man steckt bei einem 20 Jahre alten Auto nie drin, was du für einen erwischt. Die klassischen Probleme wurden von meinem Vorredner schon aufgezählt.
Was aber wie gesagt häufig unterschätzt wird, sind die laufenden Kosten, weshalb man die Autos halt teilweise für 1000€ von Leuten kaufen kann, die das Auto genau aus dem grund loswerden wollen. Ein Dreiliter Diesel kostet ne Menge KFZ-Steuer und dadurch, dass er knappe 200 PS hat und billig zu kaufen ist, wird er eben auch gerne zu Schrott gefahren, weshalb er in der Versicherung für einen 19 jährigen Fahrer auch relativ teuer werden dürfte.
Wenn Du ein begnadeter Selbstschrauber mit Zugang zu einer Hebebühne bist, kannst Du einen relativ rostfreien und vom Vorbesitzer dauergepflegten E39 auch mit überschaubarem Budget gut unterhalten. Anderenfalls solltest Du besser über reichlich Kohle zum Versenken in ein 20 Jahre altes Auto verfügen, denn selbst in einer freien Werkstatt gibt es für den E39 nichts mehr günstig.
Wenn's ein Diesel sein soll, würde ich nur noch zum handgeschalteten E39 raten. Bei guter Pflege sind die GM-Automaten zwar robust und langlebig, doch deren Schaltverhalten ist von vorgestern und passt nicht zum hubraumstarken Diesel.
Will heißen, es nervt auf Dauer, wenn die Automatik beim mehr als leichten Beschleunigen ständig vom 4. in den 3. runterschaltet, dabei die Wandlerüberbrückung öffnet und Du mit Drehzahlen nahe am roten Bereich durch die Gegend jubelst, statt locker das satte Drehmoment des großen CR-Diesels zu nutzen.
Good luck für Dich...
Grüße Michael
Zitat:
@MT-Nord schrieb am 2. Mai 2019 um 08:12:56 Uhr:
Moin,
das ist abee ein großes und verdammt schnelles erstes Auto. Immer schön vorsichtig fahren...!!!
Die AT-Getriebe gehen bei Problemen gerne in den Notlauf und schalten dann nicht mehr durch alle Gänge. Steht dann auch meist im BC. Unbedingt drauf achten, dass das Getriebe bei wenig Gas seeehr weich, aber präzise und nicjt zu hochtourig schaltet. Über 2k sollte die Drehzahl nicht gehen.
Bei Halb- bis Vollgas muss es je nach Belastungszustand sauber zurück schalten.
Wagen auch auf die Bühne nehmen und drunter schauen, dass da keine Tropfsteinhöhle ist.
Weitere Schwächen zum Getriebe gibt dir sicher das Kollegium hier ;)
Zum Wagen selbst:
Rost an Heckklappe, Türunterkanten, Schwellerecken vorn und hinten, Schwellern direkt (Bläschen Ok - Knirschig ist sehr schlecht - da ist er durchgerostet), Radläufe und Unterboden - besonders im Bereich der Nahtstellen zwischen den Längsträgern und Bodenplatten. Besonders beim Touring ist die Heckklappe ein wahres Rostnest. Aufpassen dort im Bereich über und unter dem Nummernschild sowie unter den Rändern der Ausstellscheibe.
Besonders der Touring hat Probleme mit Kabelbrüchen im Heckklappenscharnier. Hier sollte alles funktionieren, was dran ist: Heckklappenöffner, Heckscheibenwischer, el. Öffner der Ausstellscheibe. Der Taster der Ausstellscheibe kann auch verschleißen.
Das Kombiinstrument hat eine Dot-Matrix-Infofläche. Hier sollten alle Punkte gleich hell und keine senkrechten Streifen zu sehen sein. Das wäre sonst der Vorbote des berüchtigten Pixelfehlers.
Idealerweise kaufst du dir ein Modell mit großem BC-Bildschirm. Macht mehr Spaß und die Navigation ist besser und übersichtlicher. Damit lässt sich der BC auch besser einstellen.
Hat dein Modell eine Endstufe mit DSP (Digitaler Soundprozessor), ist der Klang recht gut optimierbar, das Anschließen einer Endstufe jedoch sehr problematisch bis unmöglich, da das DSP bereits einen Subwooferausgang mitbringt.
Der Subwoofer im E39 klingt übrigens nicht ganz so gut. U.U. später rausschmeißen und selbst einen bauen, der in den großen Schacht passt.
Fahrwerkstechnisch unbedingt auf Klapper- und Poltergeräusche achten, besonders an der Hinterachse. Die Tonnenlager und Pendelstützen sind anfällig, ebenso die vorderen Zugstreben. Beim Fahren darf dann auch nichts heulen oder kratzen - deutet dann auf defekte Radlager und/oder Getriebe/Differentiale hin.
Fahrzeuge mit Luftfahrwerk im Heck werden gern undicht. Der Austausch ist sehr teuer. Nach ca. 2h darf sich da Heck nicht nennenswert abgesenkt haben
Der Motor ist sehr robust. Die Leistung sollte im unteren Drehzahlband bereits mächtig anliegen und nach oben raus abnehmen. Im Leerlauf kein Schütteln oder Sägen, da sonst Falschluft oder Probleme mit dem Vanos (falls vorhanden).
Steuerkette darf nicht rasseln, Motor nicht tickern (Ventiltrieb) oder übermäßig nageln.
Scheinwerfer mit Xenon haben eine Höhenautomatik. Nach dem Motorstart unbedingt darauf achten, dass die sich ein wenig nach oben stellen, sonst stimmt da was nicht (Sensor an Hinterachse oder Stellmotoren defekt).
LG - Maik
Danke war sehr detailliert, großes Auto kein Problem, fahre momentan selber einen e39 523i habe den zum 18. Bekommen aber da ich mir jetzt etwas angespart habe.
Noch mal danke für soviele Informationen.
LG Can
Zitat:
@Michael_530d schrieb am 2. Mai 2019 um 10:34:29 Uhr:
Wenn Du ein begnadeter Selbstschrauber mit Zugang zu einer Hebebühne bist, kannst Du einen relativ rostfreien und vom Vorbesitzer dauergepflegten E39 auch mit überschaubarem Budget gut unterhalten. Anderenfalls solltest Du besser über reichlich Kohle zum Versenken in ein 20 Jahre altes Auto verfügen, denn selbst in einer freien Werkstatt gibt es für den E39 nichts mehr günstig.
Wenn's ein Diesel sein soll, würde ich nur noch zum handgeschalteten E39 raten. Bei guter Pflege sind die GM-Automaten zwar robust und langlebig, doch deren Schaltverhalten ist von vorgestern und passt nicht zum hubraumstarken Diesel.
Will heißen, es nervt auf Dauer, wenn die Automatik beim mehr als leichten Beschleunigen ständig vom 4. in den 3. runterschaltet, dabei die Wandlerüberbrückung öffnet und Du mit Drehzahlen nahe am roten Bereich durch die Gegend jubelst, statt locker das satte Drehmoment des großen CR-Diesels zu nutzen.
Good luck für Dich...
Grüße Michael
Danke Michael, bin anlernender Kfz-Mechatroniker beim Ford Service.
AT Getriebe weil man die günstiger her bekommt wie eine mit Gangschaltung.
LG can