Kaufberatung BMW R 1100 R oder R 1100 RS

BMW Motorrad R 1100

Hallo zusammen,

bevor ich mit meinen Fragen komme, vielleicht erst ein Paar Worte zu mir.
Ich (Stefan) bin 39, wohne am Bodensee und möchte nach 15 jähriger Abstinenz wieder mit dem Motorradfahren anfangen. Ich hatte in den 90ern ein paar kleine Maschinen (RD 250, GSX 350 und GPZ 600RR). Habe damals aufgehört, da ich für die GPZ einfach zu unvernünftig war. Da der Schwabe mit 40 ja gescheit werden soll und ich zumindest dort geboren bin, hab ich Hoffnung, dass es jetzt besser wird. Da ich 1,90m groß bin, ist die Sitzposition auch immer ein Thema. Für meine damalige Traummaschine(n) fehlte das Geld, aber mittlerweile sind die so "günstig", dass ich sie mir leisten kann.
Das bringt mich auch zum Thema: es geht um die im Titel angegeben Maschinen. Gefahren bin die R850 R 1999 - die Erinnerung ist zwar etwas blass, aber ich meine mich zu erinnern, dass sie, gerade im Vergleich zur GPZ ein Traum war. Auf keiner anderen Maschine hab ich mich je so wohl gefühlt. Die RS bin ich nie gefahren. Über die lese ich aber immer wieder nicht nur Positives. Die eher negativen Meinungen kommen z.T aus einem großem MOTORRAD Magazin und den damaligen Tests. U.A auch ein Vergleichstest aller Boxer von BMW. Da kam die RS ganz schlecht weg. Schon nach dem ersten Tag wollte niemand mehr freiwillig auf der RS fahren. Warum wird leider verschwiegen. Klar sind die Maschinen über 20 Jahre alt und wahrscheinlich auch nicht mehr ganz Stand der Technik, aber sie gefallen mir erstmal beide. Und da überwiegend kurze oder mittlere Touren geplant sind, passen erstmal beide. ABS ist für mich Pflicht, alles Andere ist mehr oder weniger verhandelbar (es könnte auch eine K1200RS werden, ich glaube aber die wäre mir zu klein, bzw. unbequem auf Dauer).

Die Frage ist nun, ob die RS tatsächlich signifikante Nachteile gegenüber der R hat. Besonders was das Fahrwerk angeht.
Auch ob ich mit meiner Größe auf beiden Bikes genügend Platz habe. Ich weiß, dass man den Sattel verstellen kann, aber wie das nach 3 oder 4 Stunden aussieht weiß ich nicht.
Kann es sein, dass die Preise mit ABS schon langsam wieder anziehen und die Talsohle durchschritten ist? Was ich so beobachte liegt bei 30.000 - 50.000km irgendwo zwischen € 3.300,- und 4.500,- , was ich ganz schön sportlich finde.

Danke und VG
Stefan

Beste Antwort im Thema

Hallo Stefan,

ich bin gerade auf deinen Thread gestoßen und weiß nun nicht, ob du dich schon zwischen R und RS entschieden hast? Falls nicht, hoffe ich, dass ich dir mit meiner Antwort ergänzend zu dem, was dir schon die anderen Foristi geantwortet haben, auch ein Stück weit helfen kann.

Meine Erfahrungen mit den von dir genannten Modellen habe ich gesammelt, weil ich diese jeweils mehrere Jahre gefahren habe. Hatte die R850R aus 1999 und eine R1100RS aus 1994.

Von 2002 bis 2003 fuhr ich eine R1150R und kenne den Unterschied zur R850/1100R. Seit 2013 fahre ich eine R1150RS und kann dir auch hier signifikante Unterschiede zur 1100er RS nennen.

Fangen wir mit dir an: du gibst an 1.9m groß zu sein (ich bin nur 1.75m groß). Klar ist es eine Frage der Proportion Oberkörper zu Beinen, aber wenn man 1.9m groß ist, unterstelle ich mal, dass du auch lange Beine hast. Die R hat natürlich eine höhenverstellbare Sitzbank für den Fahrer mit 760/780/800mm. Die RS hat 780/800/820mm, sofern sie das Ergonomiepaket hat bzw. Baujahr 1995 oder jünger ist. Die Baujahre 1993 und 1994 hatten in Serie eine durchgehende Sitzbank ohne Höhenverstellung, außer man hat das Ergonomiepaket bestellt, welches später Serie war. Aber die Sitzhöhe ist das eine, die Position der Rastenanlage das andere. Wenn du mit 1.90 gut auf einer R in der höchsten Sitzposition thronst, dann wird es auf der RS bei 820mm nicht schlechter sein. Darüber hinaus kann man von MV eine Fahrerfussrastentieferlegung verbauen. Die Originalrasten kommen 20mm tiefer, der Kniewinkel ist deutlich entspannter und nein, du streifst nicht am Boden bei flotter Fahrweise, außer du heißt Rossi mit Nachnamen;-) Ich habe diese Fussrastentieferlegung an meiner R1150RS. Nach diesem Umbau sitzt es sich auf einer RS wesentlich entspannter als auf einer R.

BMW-Onkel hat den Lenker der R und RS erwähnt. Er hat Recht, das ist ein großer Unterschied, der auch die RS wesentlich unhandlicher versus der R macht. Der gummigelagerte Stummellenker macht das Handling der RS sehr teigig. Schnelle Kurvenwechsel werden dadurch etwas getrübt, aber auch das Rangieren am Stand und schieben per Hand werden dadurch etwas erschwert. Keine Abhilfe schaffen die Lenkeradapter von MV, die ich sowohl an 1100 als auch 1150 RS hatte. Viele Fahrer haben die Adapter montiert, um einfach etwas aufrechter zu sitzen. Durch das nach Hinten verlegen der Lenkerstummel wird die Hebelwirkung aber größer und das teigige Handling noch schlimmer. Somit habe ich nochmals den Lenker umgebaut und diesmal richtig, nämlich gleich auf einen SB-Lenker. Seither absolut direktes Lenkgefühl, ganz enge Kehren fahren sich wie auf einer GS (hatte auch eine R1100GS und kenne den Vergleich). Nach diesen Umbauten (SB-Lenker und Rastentieferlegung) fährt sich meine RS wesentlich handlicher als meine alte R850R!

Anders hingegen die R850/1150R, also der 4V Roadster der zweiten Generation. Fahren sich auch spürbar handlicher als die ersten 4V Roadster Modelle, weil die auch einen breiteren Rohrlenker hatten.

Zum besseren Handling tragen aber auch die 5-Doppelspeichen-Aluräder der 1150er Modelle bei. Die schweren 3-Speichen-Aluräder der ersten 4V Boxer waren hier deutlich im Nachteil (höhere ungefederte Massen spürt man bei schnellen Kurvenwechsel), gerade deshalb, weil das Hinterrad 18" (160/60-18) hatte und nicht 17" wie das Vorderrad bzw. Hinterrad der 1150er Modelle. Eine Ausnahme stellten die Roadster-Modelle mit Kreuzspeichenrädern dar, weil sie hinten auch 17" hatten (150/70-17). So fuhren sich die Roadster auch sehr fahrdynamisch.

Mein Vater fährt aktuell eine R1100R Classic mit den Kreuzspeichenrädern (gab es nur so) und meine R850R hatte die 3-Speichen-Aluräder. Es sind inzwischen einige Jahre vergangen, dass ich meine R hatte, aber ich glaube zu spüren, dass Vaters R mit dem 17" Hinterrad harmonischer rollt.

Ob Naked Bike oder Sporttourer mit ausreichender Verkleidung musst du entscheiden. Ich bin die R eine Saison ohne Schild und dann eine mit dem originalen hohen Schild gefahren. Ohne Schild viel Druck am Oberkörper und bei Regen nicht so toll, mit Schild dafür Verwirbelungen vom Feinsten! Die R1150R hingegen mit dem kleinen Windschild war ein Gedicht. Kein Lärm im Helm, keine Verwirbelungen und von der Optik auch der Bringer! Das kleine Windschild der zweiten 4V Roadster-Generation passt aber auch an die ersten Modelle. Nichtsdestotrotz ist man auf der RS gegen Wind und Wetter (besonders Regen) besser geschützt...erst recht bei 1.9m Größe.

Wenn dein genanntes Budget aber absolut das Limit ist, dann würde es im Fall einer RS eher bei einer 1100er bleiben. Dennoch würde ich aber meinen, dass eine R1150RS die bessere Wahl wäre...und keine Angst vorm I-ABS oder einem möglichen Defekt.

Vorteil 1150RS gegenüber 1100RS: von Haus aus etwas straffere Federbeine, leichtere Aluräder, hinten 17" Rad in 170 (größere Reifenauswahl versus 160/60-18), neue Lenkerarmaturen (sind ergonomischer und besser zu bedienen), Windschild ca. 20% größer, 6-Gang-Getriebe, Bosch Motronic 2.4 versus 2.2 bei der 1100er (ruhigeres Motorverhalten und auch spüre ich kein Konstfahrruckeln), feiner regelndes ABS etc.

Vorteil RS versus R: Aufgrund einer Verkleidung das Motorrad für alle Fälle (auch Langstrecke und bei Schlechtwetter), zwei gleich große Seitenkoffer aufgrund tiefem ESD und die Möglichkeit eines gleichschließendem Topcase (BMW-seitig). Somit auch ein Motorrad für die große Tour, falls es nicht bei Tagestouren bleiben soll. Weiters viel Stauraum unterm Heckbürzel der RS. Das ist sehr praktisch und verstaute Gegenstände sind mit der Sitzbank immer abgeschlossen.

Schau dich mal am Markt nach einer R1150RS um und überlege einen SB-Lenkerumbau und noch dazu eventuell eine Fahrerfußrastentieferlegung. Ich bereue diese Umbauten (bei einer Größe von 1.75m) überhaupt nicht und bin so besser unterwegs als auf einer Serien-R1150RT (ausgedehnte Probefahrt gemacht), die noch dazu 40kg schwerer wiegt. Meine R850R, R1100RS und R1150R vermisse ich überhaupt nicht.

Würdest du nicht so weit weg wohnen, könntest an meiner RS mal zur Probe sitzen...danach würdest du sie haben wollen, aber sie ist unverkäuflich;-))

Wenn du noch Fragen hast...bitte gerne. Auch habe ich von R850/1100/1150R und R1100/1150RS viele Testberichte und technische Daten (alles als PDF), was ich dir gerne zur Verfügung stellen kann, wenn du möchtest und es deine Kaufentscheidung erleichtert.

Schönen Gruß
Roland

PS: Die Bilder zeigen mal den Umbau mit Lenkeradaptern und dann den SB-Lenker.

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Ja, da liegst Du nicht verkehrt!
Auf engem Raum viel rauf und runter - links herum und rechts herum - dat isset!

Sachlich ausgedrückt:
Die zerfurchte Topographie eines deutschen Mittelgebirges. ( vom Bergischen Land bis zum Schwarzwald, Elbsandsteingebirge und Allgäu mit allem was dazwischen liegt )

Deutschland ist ein tolles Motorradland, wenn das Wetter stimmt. Man darf hier nämlich noch richtig Gas geben. Darum beneiden uns unsere schweizer und südeuropäischen Sportfreunde sehr.

Die echten "Delikatessen" liegen allerdings südlich unserer Landesgrenzen.

Du kannst dir aber mal eine überschaubare "Modelllandschaft" auf engem Raum gönnen: Madeira, die "Achterbahn im Atlantik".
Dort kannst du auch verschiedene BMW-Modelle testen, damit du merkst, ob es nicht doch eine KTM sein sollte. http://www.magoscar.com/de/motorraeder/index.html

Die Linke zum Gruß,
Bernward

Da ich selber die 1100 RS fahre, aber mit dem Gedanken spiele auf die 1100 R umzusteigen, bin ich nicht nur an den Fahrleistungen sondern auch an den Motorkonzepten der beiden Mopeds interessiert. Ich habe gerade eine 1100 R mit totem Motor angeboten bekomme und an meiner RS stört mich erstens der immer wieder kritisierte Lenker, zweitens der jämmerliche Sound (und ein Sportauspuff für die RS ist echt selten oder megateuer, nach meinen Erfahrungen) und meine abgenutzte Kupplung. Zerlegen muss ich die Dicke sowieso, also dachte ich mir, dass ich auch direkt den Motor umbauen kann. Ich gestehe, dass ich die R noch nicht gefahren bin. Meine Fragen an Euch sind daher: Ist der Motor der 1100 R wirklich um so viel kräftiger untenrum, wo doch das Drehmoment und auch die Drehzahlhöhe sich nicht gravierend zur 1100 RS unterscheiden und ist die R wirklich so viel wendiger als eine RS mit Spieglerlenker und geänderter oberer Gabelbrücke? Da ich aus der Einzylinderfraktion komme, wären das ausschlaggebende Argumente für mich und Spitzkehren gibt es hier in der Eifel genug.

Zitat:

@rs26777 schrieb am 5. Februar 2017 um 17:23:08 Uhr:


Hallo Stefan,

ich bin gerade auf deinen Thread gestoßen und weiß nun nicht, ob du dich schon zwischen R und RS entschieden hast? Falls nicht, hoffe ich, dass ich dir mit meiner Antwort ergänzend zu dem, was dir schon die anderen Foristi geantwortet haben, auch ein Stück weit helfen kann.

Meine Erfahrungen mit den von dir genannten Modellen habe ich gesammelt, weil ich diese jeweils mehrere Jahre gefahren habe. Hatte die R850R aus 1999 und eine R1100RS aus 1994.

Von 2002 bis 2003 fuhr ich eine R1150R und kenne den Unterschied zur R850/1100R. Seit 2013 fahre ich eine R1150RS und kann dir auch hier signifikante Unterschiede zur 1100er RS nennen.

Fangen wir mit dir an: du gibst an 1.9m groß zu sein (ich bin nur 1.75m groß). Klar ist es eine Frage der Proportion Oberkörper zu Beinen, aber wenn man 1.9m groß ist, unterstelle ich mal, dass du auch lange Beine hast. Die R hat natürlich eine höhenverstellbare Sitzbank für den Fahrer mit 760/780/800mm. Die RS hat 780/800/820mm, sofern sie das Ergonomiepaket hat bzw. Baujahr 1995 oder jünger ist. Die Baujahre 1993 und 1994 hatten in Serie eine durchgehende Sitzbank ohne Höhenverstellung, außer man hat das Ergonomiepaket bestellt, welches später Serie war. Aber die Sitzhöhe ist das eine, die Position der Rastenanlage das andere. Wenn du mit 1.90 gut auf einer R in der höchsten Sitzposition thronst, dann wird es auf der RS bei 820mm nicht schlechter sein. Darüber hinaus kann man von MV eine Fahrerfussrastentieferlegung verbauen. Die Originalrasten kommen 20mm tiefer, der Kniewinkel ist deutlich entspannter und nein, du streifst nicht am Boden bei flotter Fahrweise, außer du heißt Rossi mit Nachnamen;-) Ich habe diese Fussrastentieferlegung an meiner R1150RS. Nach diesem Umbau sitzt es sich auf einer RS wesentlich entspannter als auf einer R.

BMW-Onkel hat den Lenker der R und RS erwähnt. Er hat Recht, das ist ein großer Unterschied, der auch die RS wesentlich unhandlicher versus der R macht. Der gummigelagerte Stummellenker macht das Handling der RS sehr teigig. Schnelle Kurvenwechsel werden dadurch etwas getrübt, aber auch das Rangieren am Stand und schieben per Hand werden dadurch etwas erschwert. Keine Abhilfe schaffen die Lenkeradapter von MV, die ich sowohl an 1100 als auch 1150 RS hatte. Viele Fahrer haben die Adapter montiert, um einfach etwas aufrechter zu sitzen. Durch das nach Hinten verlegen der Lenkerstummel wird die Hebelwirkung aber größer und das teigige Handling noch schlimmer. Somit habe ich nochmals den Lenker umgebaut und diesmal richtig, nämlich gleich auf einen SB-Lenker. Seither absolut direktes Lenkgefühl, ganz enge Kehren fahren sich wie auf einer GS (hatte auch eine R1100GS und kenne den Vergleich). Nach diesen Umbauten (SB-Lenker und Rastentieferlegung) fährt sich meine RS wesentlich handlicher als meine alte R850R!

Anders hingegen die R850/1150R, also der 4V Roadster der zweiten Generation. Fahren sich auch spürbar handlicher als die ersten 4V Roadster Modelle, weil die auch einen breiteren Rohrlenker hatten.

Zum besseren Handling tragen aber auch die 5-Doppelspeichen-Aluräder der 1150er Modelle bei. Die schweren 3-Speichen-Aluräder der ersten 4V Boxer waren hier deutlich im Nachteil (höhere ungefederte Massen spürt man bei schnellen Kurvenwechsel), gerade deshalb, weil das Hinterrad 18" (160/60-18) hatte und nicht 17" wie das Vorderrad bzw. Hinterrad der 1150er Modelle. Eine Ausnahme stellten die Roadster-Modelle mit Kreuzspeichenrädern dar, weil sie hinten auch 17" hatten (150/70-17). So fuhren sich die Roadster auch sehr fahrdynamisch.

Mein Vater fährt aktuell eine R1100R Classic mit den Kreuzspeichenrädern (gab es nur so) und meine R850R hatte die 3-Speichen-Aluräder. Es sind inzwischen einige Jahre vergangen, dass ich meine R hatte, aber ich glaube zu spüren, dass Vaters R mit dem 17" Hinterrad harmonischer rollt.

Ob Naked Bike oder Sporttourer mit ausreichender Verkleidung musst du entscheiden. Ich bin die R eine Saison ohne Schild und dann eine mit dem originalen hohen Schild gefahren. Ohne Schild viel Druck am Oberkörper und bei Regen nicht so toll, mit Schild dafür Verwirbelungen vom Feinsten! Die R1150R hingegen mit dem kleinen Windschild war ein Gedicht. Kein Lärm im Helm, keine Verwirbelungen und von der Optik auch der Bringer! Das kleine Windschild der zweiten 4V Roadster-Generation passt aber auch an die ersten Modelle. Nichtsdestotrotz ist man auf der RS gegen Wind und Wetter (besonders Regen) besser geschützt...erst recht bei 1.9m Größe.

Wenn dein genanntes Budget aber absolut das Limit ist, dann würde es im Fall einer RS eher bei einer 1100er bleiben. Dennoch würde ich aber meinen, dass eine R1150RS die bessere Wahl wäre...und keine Angst vorm I-ABS oder einem möglichen Defekt.

Vorteil 1150RS gegenüber 1100RS: von Haus aus etwas straffere Federbeine, leichtere Aluräder, hinten 17" Rad in 170 (größere Reifenauswahl versus 160/60-18), neue Lenkerarmaturen (sind ergonomischer und besser zu bedienen), Windschild ca. 20% größer, 6-Gang-Getriebe, Bosch Motronic 2.4 versus 2.2 bei der 1100er (ruhigeres Motorverhalten und auch spüre ich kein Konstfahrruckeln), feiner regelndes ABS etc.

Vorteil RS versus R: Aufgrund einer Verkleidung das Motorrad für alle Fälle (auch Langstrecke und bei Schlechtwetter), zwei gleich große Seitenkoffer aufgrund tiefem ESD und die Möglichkeit eines gleichschließendem Topcase (BMW-seitig). Somit auch ein Motorrad für die große Tour, falls es nicht bei Tagestouren bleiben soll. Weiters viel Stauraum unterm Heckbürzel der RS. Das ist sehr praktisch und verstaute Gegenstände sind mit der Sitzbank immer abgeschlossen.

Schau dich mal am Markt nach einer R1150RS um und überlege einen SB-Lenkerumbau und noch dazu eventuell eine Fahrerfußrastentieferlegung. Ich bereue diese Umbauten (bei einer Größe von 1.75m) überhaupt nicht und bin so besser unterwegs als auf einer Serien-R1150RT (ausgedehnte Probefahrt gemacht), die noch dazu 40kg schwerer wiegt. Meine R850R, R1100RS und R1150R vermisse ich überhaupt nicht.

Würdest du nicht so weit weg wohnen, könntest an meiner RS mal zur Probe sitzen...danach würdest du sie haben wollen, aber sie ist unverkäuflich;-))

Wenn du noch Fragen hast...bitte gerne. Auch habe ich von R850/1100/1150R und R1100/1150RS viele Testberichte und technische Daten (alles als PDF), was ich dir gerne zur Verfügung stellen kann, wenn du möchtest und es deine Kaufentscheidung erleichtert.

Schönen Gruß
Roland

PS: Die Bilder zeigen mal den Umbau mit Lenkeradaptern und dann den SB-Lenker.

Hallo Roland, kann ich alles 1:1 bestätigen. Bin lange RS und auch immer wieder anderes Zeugs gefahren (ja auch Zwiebacksägen).
War mit Wetterschutz und Altagstauglicjkeut zufrieden bei der RS, Komfort für die bessere Hälfte auch, die Sitzposition hat aber irgendwie nie 100% gepasst.
Das ging solange gut bis ich in die Werkstatt musste. Dann bekam ich für einen Tag eine r9t. Mann macht das Ding Spass, allerdings war sie auch nicht soooo unterschiedlich zur RS. Ich hab dann überlegt was fahrtechnisch - nicht optisch - die eigentlichen Unterschiede sind und was ich damit mache. 14000 chf waren mir einfach zuviel zum Draufzahlen:
1) Umbau Superbike Lenker, gimbel 300 Euros, Sitzposition viel besser, viel handlicher
2) gekürzte gs Rohre verbaut, eBay 30 Euros, Dampf von unten wie gs/r, oben Leistung wie rs
3) kurzer r endantrieb, eBay 100 Euros, Spitzkehren sind jetzt kein Problem mehr
4) kurze gs strebe verbaut, hornig 90 Euros, handling superb, kein kratzender Hauptständer mehr
5) Auspuff Umbau Kranich, 120 Euros, Sound viel kerniger als r/rs/gs aber immer noch leiser als 9t, leider ohne abe
6) 12er düsen vom till, 200 Euros, konstantfahrruckeln weg, Dampf von unten

Alles in allem 1000 Euros reingesteckt und ein alltagstaugliches, emotionales Spasswerkzeug erhalten, das auch auf der Renne echt funny ist ...
Gruss Roland

Zitat:

@eifelianer schrieb am 20. Januar 2018 um 18:10:09 Uhr:


Da ich selber die 1100 RS fahre, aber mit dem Gedanken spiele auf die 1100 R umzusteigen, bin ich nicht nur an den Fahrleistungen sondern auch an den Motorkonzepten der beiden Mopeds interessiert. Ich habe gerade eine 1100 R mit totem Motor angeboten bekomme und an meiner RS stört mich erstens der immer wieder kritisierte Lenker, zweitens der jämmerliche Sound (und ein Sportauspuff für die RS ist echt selten oder megateuer, nach meinen Erfahrungen) und meine abgenutzte Kupplung. Zerlegen muss ich die Dicke sowieso, also dachte ich mir, dass ich auch direkt den Motor umbauen kann. Ich gestehe, dass ich die R noch nicht gefahren bin. Meine Fragen an Euch sind daher: Ist der Motor der 1100 R wirklich um so viel kräftiger untenrum, wo doch das Drehmoment und auch die Drehzahlhöhe sich nicht gravierend zur 1100 RS unterscheiden und ist die R wirklich so viel wendiger als eine RS mit Spieglerlenker und geänderter oberer Gabelbrücke? Da ich aus der Einzylinderfraktion komme, wären das ausschlaggebende Argumente für mich und Spitzkehren gibt es hier in der Eifel genug.

Hallo eifelianer,
Den angenehmeren Drehmomentverlauf der R bekommst du bei deiner RS mit den langen dünnen Röhren der GS (30 Euros in der Bucht). Dann fehlt dir aber oben die Leistung. Bei dir um die Ecke ist doch die boxergarage. Horst Liedke verkauft umbautest für die GS Rohre (ich glaub 70 Euros) dann hast du beides: unten Schub und oben Leistung für die Bahn.
Gruss Roland

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Hallo Eifelianer,

wie Roland bereits geschrieben hat: notwendig wären die Ansaugrohre der GS. Aber das alleine macht es nicht aus. Der Auspuffkrümmer der GS hat eine andere Führung und Durchmesser als auch die Nockenwelle ist eine andere. Das macht den Unterschied im Drehmomentverlauf aus.

Hallo zusammen,
als Themenstarter wollte ich, auch wenn es etwas spät kommt, meine Entscheidung mitteilen. Ich hatte mir zuerst eine 1100GS gekauft, war mit der Sitzposition aber nicht wirklich zufrieden, da ich immer stark an den Tank gedrückt wurde. Das war für meine besten Stücke dann doch etwas unangenehm. Nach 3 Monaten hab ich die dann wieder (ohne Verlust immerhin) verkauft und mich nach einer 1100R umgesehen und auch gekauft. Der Kniewinkel ist zwar etwas unangenehmer, aber nicht wirklich viel. Die Dynamik beim Fahren aber deutlich besser. Leider jedoch das gleiche Problem mit an den Tank gepresst werden. Deswegen hab ich mir eine aufgepolsterte und modifizierte Sitzbank von WÜDO gekauft und auch eingebaut. Bin erst knapp 100Km damit gefahren, aber das Problem scheint dadurch erheblich geringer zu sein. Aber ich will abwarten, wie sich das im Laufe des Jahres entwickelt. Mit der R bin ich letztes Jahr so um die 2000km gefahren und die macht wirklich Spaß. Ist jetzt keine Weltmacht, das will ich allerdings schon aus Selbstschutz gar nicht. Für das was ich vorhabe, reicht mehr als genug aus. Da sie nicht verkleidet ist, hab ich auch nicht mit lästigen Windverwirbelungen wie bei der GS zu kämpfen. Hätte ich früher gesehen, dass es für die GS auch eine modifizierte Sitzbank gibt, hätte ich sie wahrscheinlich nicht verkauft, da sie noch etwas gemütlicher ist.
Dennoch ist die 1100R für mich momentan ein wirklich passendendes Motorrad und bei dem Einkaufspreis auch wirklich überschaubar.

Servus, das freut mich zu lesen 😉

Hatte auch ca 60000 km ein R11RS, klasse Mopped, aber wirklich eher zum km fressen, und für unsere Berge für mich doch nicht das richtige.
Bin dann auf eine 95er R100R umgestiegen und glücklich, über die Handlichkeit.

Seit 3 Jahren fahre ich die aktuelle R12R, und für mich momentan das beste Mopped.

Der Unterschied zur RS, ein 3 cm kürzerer Radstand.

Sehr agil 😉

Hallo
und vielen Dank an RS26777 und rolandkiefer und alle anderen für die vielen Infos. Ich habe den milden Winter genutzt, um mal wieder eine große Runde durch die schöne Eifel zu fahren. Der Motor von meiner dicken 1100 RS hat mich dabei wieder so begeistert, dass ich ihn unbedingt behalten möchte. Zwei Umdrehungen, nach über zwei Monaten Stand und der Motor sprang sofort an und lief nach einer Minute sauber ohne Choke. Habe ich an den Abgasen gemerkt, denn hören konnte ich ihn mit der Originalauspuffanlage nicht wirklich. Zum Glück gab es online gerade ein Angebot für eine sehr gut erhaltene Zach-Edelstahlanlage. 250 Euros sind glaube ich ein fairer Preis. Ich habe mir schon mal Youtube-Videos angehört - so klingen die alten BMWs, dumpf und satt. Adapter um die Fußrasten gute drei Zentimeter tiefer zu legen habe ich mit Versand für weniger als zehn Euro ersteigert, natürlich in einem jämmerliche Zustand. Sie sind schon in einer Werkstatt zum Eloxieren. Jetzt brauche ich nur noch den Superbikelenker mit Gabelbrücke und Zubehör und vielleicht später noch Speichenräder (verstellbare Sitzbank habe ich), wenn sie denn passen. Dann müssten die Fahrleistungen doch ähnlich sein, wie bei der 1100R oder der GS oder? Die von Euch angeregten Motorabstimmungen sind dann im Frühjahr dran.
Bei dem ganzen Inspizieren habe ich aber leider gesehen, dass der Lack nicht mehr so dolle ist und er ist auch noch in mintgrün oder so ähnlich. Weil mir ja die 1100R so gut gefällt, überlege ich die ganze Zeit mit eine defekte 1100R zu kaufen und den Lacksatz mit Tank an meine 1100RS zu schrauben, wenn das Chassis doch gleich ist. Alternativ wäre eine Lackierung, vielleicht in klassischem BMW-Schwarz. Hat schon mal jemand eine RS in eine R umgebaut oder umgekehrt. Dabei habe ich eine ganz zentrale Frage: Die 1100R hat doch einen Lenkungsdämpfer - brauche ich den nicht, wenn ich durch einen veränderten Aufbau das Moped verändere -geringere Vorderradlast? Oder kann man den auch nachträglich anbringe - kann ja nicht die Welt kosten. Ach, so viele Fragen, hätte ich doch bloß nicht mit dem Umbauen angefangen. Heimlich bewundere ich die Menschen, die sich einfach ein Moped kaufen, drauf setzten und losfahren, bei Reparaturen in die Werkstatt fahren und sich bei Defekt ein neues Moped kaufen.
Viele Grüße und einen langen schönen Sommer wünscht Euch Calle

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